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Runde Geburtstage im August

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Sonntag, 05. August 2007

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John Fitch wird am 4. August 90 Jahre alt.
Roger Loyer wäre am 5. August 100 Jahre alt geworden.
John Rhodes wird am 18. August 80 Jahre alt.
Ian Scheckter wird am 22. August 60 Jahre alt.
James Hunt wäre am 29. August 60 Jahre alt geworden.
Bruce McLaren wäre am 30. August 70 Jahre alt geworden.

Zu all diesen Fahrern werd ich noch ein bisschen was schreiben. Dauert aber noch. :wink:

Beitrag Montag, 06. August 2007
CMR CMR

Beiträge: 4496
Ich feiere meinen 30. Geburtstag im August. :wink:
Reale Erfolge habe ich nicht vorzuweisen. Nur einige kleinere im Onlineracing bei GTR 2002 oder GPL. oder Colin McRae Rally 2. :)

Beitrag Dienstag, 07. August 2007

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Naja Glückwunsch und deine Ausbeute ist bis jetzt gar nicht mal so schlecht. Bleib am Ball, vielleicht reden wir dann in 70 oder 80 Jahren über dich hier in Yesterday :)

Beitrag Sonntag, 26. August 2007

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John Fitch
John Fitch wurde am 4. August 1917 in Indianapolis im US-Bundesstaat Indiana geboren. In Indy aufgewachsen, musste er quasi zum Motorsport kommen, doch er fuhr nicht in Amerika, sondern siedelte nach Europa über. Nur einmal versuchte er sich beim Indy 500 zu qualifizieren, scheiterte aber bei dem Versuch 1953 auf einem Kurtis Kraft Offenhauser, der von Verlin Brown eingesetzt wurde. Fitch fuhr in Europa vor allem Sportwagenrennen, darunter auch für die Daimler Benz AG, also für Mercedes Benz. Mercedes ist nach wie vor stolz darauf, dass Fitch für sie Rennen gefahren ist und deshalb bekam der einzige US-Amerikaner in den Renndiensten von Mercedes Benz auch den Mercedes Benz Stardriveraward, als einziger Fahrer neben Stirling Moss. Der Präsident von Mercedes Benz USA, Paul Halata: „In unserer 120-Jährigen Motorsportgeschichte ist es ein Highlight und eine große Ehre, dass John Fitch für unser Team gefahren ist.“

Lob erntet der US-Amerikaner auch von Juan Manuel Fangio, der zu dieser Zeit ebenfalls in den Diensten von Mercedes Benz stand. „Er war ein toller Sportsmann, ein Gentleman“, berichtete der Argentinier einige Jahre nach dessen gemeinsamer Zeit bei Mercedes Benz. Ebenfalls ein Teamkollege von Moss bei Mercedes war Rennlegende Stirling Moss. Zusammen gewannen sie auch die Tourist Trophy 1955 in Dundrod. Moss und Fitch verstanden sich prächtig, deshalb durfte Fitch auch im Team von Moss beim Italien GP 1955 an den Start gehen. Das Team fuhr neben der F1, auch in der Formel-2, bei den Sportwagen und in den 60er Jahren auch in der europäischen Formel-3. Mit einem Maserati wurde Fitch 9.

Der Italien GP 1955 war aber bereits sein 2. Formel-1 WM Rennen (und sein Letztes). Bereits 1953 nahm er am selben Großen Preis teil, auf HWM Alta, fiel jedoch mit Motorschaden aus. Zuvor fuhr er ein Formel-2 Rennen in Aix les Bains 1953, mit einem privat eingesetzten Cooper Bristol. Dabei war die Saison 1953 die erfolgreichste in der Karriere von John Fitch. Wie in vielen Jahren auch (mit Sportwagen von Chevrolet, Ferrari, Porsche, Jaguar und Maserati) fuhr er bei den 12 Stunden von Sebring, gewann aber die Ausgabe 1953 in einem Cunningham Chrysler des Briggs Cunningham Teams mit Phil Walters. Walters gewann auch das Rennen 1955, mit einem Jaguar desselben Teams, aber mit dem späteren Formel-1 Weltmeister Mike Hawthorn als Teamkollegen.

Mit Mercedes erlebte Fitch 1955 aber auch einen Tiefpunkt: Zusammen mit Pierre Levegh fuhr er einen Mercedes Benz beim 24 Stundenrennen von Le Mans. Pierre Levegh ist auch in der Formel-1 kein Unbekannter: Eigentlich hieß er Pierre Bouillon, aber er nannte sich in Levegh um, um seinen Onkel Levegh (eigentlich Alfred Velghe) Tribut zu zollen, der Anfang des 20. Jahrhunderts im Rennsport aktiv war. Levegh fuhr 6 Formel-1 WM Rennen für Talbot Lago. Levegh war jedoch in den folgeschwersten Unfall der Motorsportgeschichte verwickelt, der ihn und 83 weiteren Menschen das Leben kostete! Nach dem Horrorunfall setzte sich Fitch intensiv mit der Sicherheit im Rennsport, aber auch im offiziellen Straßenverkehr auseinander. Zum Beispiel entwarf er für die Rundstrecken energieabsorbierende Sicherheitsschranken.

Fitch selbst sieht das Engagement bei Mercedes wie folgt: „Im Krieg schoss ich auf die Deutschen und 7 Jahre später fuhr ich ihre Rennwagen.“ Im 2. Weltkrieg nämlich war Fitch Kampfpilot und kämpfte vor allem in Nordafrika und England. Nach dem Krieg begann er mit dem Rennsport und wurde erster amerikanischer Sportwagenmeister. 1951 gewann er in Buenos Aires auch das internationale Sportwagenrennen. 1956 überredete der Chefingenieur von Chevrolet Corvette Racing, Ed Cole, Fitch die Rolle des Teammanagers zu übernahmen, was er prompt auch für 2 Jahre tat. Später wurde er auch Manager der Lime Rock Rennstrecke, auf der er 1959 ein Formel-Junior Rennen organisierte, das er auch als Fahrer beiwohnte.

Beitrag Sonntag, 26. August 2007

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Roger Loyer
Der am 5. August 1907 geborene und am 24. März 1988 gestorbene Roger Loyer begann seine Karriere eigentlich als Motorradfahrer. 1937 und 1938 gewann der Sohn eines Taxifahrers jeweils den Frankreich GP der Motorräder (1937 in der Klasse bis 250cc und ’38 bis 350cc). Die ersten Gehversuche im Rennsport auf 4 Rädern machte der Franzose dann gleich bei einem der berühmtesten Rennen, beim 24 Stundenrennen von Le Mans 1938. Das Rennen konnte er in einem privat eingesetzten Delahaye aber nicht beenden. Nach dem Krieg fuhr er auch in der Formel-2, für Cisitalia Fiat, Veritas BMW und Simca Gordini. Den Simca Gordini setzte Loyer dann auch beim Argentinien GP 1954 ein. Er schied jedoch aus.

Das Auto versuchte er nochmals vergeblich bei einem Formel-Libre Rennen in Buenos Aires zu qualifizieren. In den 60er Jahren fuhr er nochmals in der Formel-Junior 2 Rennen und gewann auch eines: In Monthléry gewann er auf einem privaten Elva DKW vor Robert Bouharde (Panhard) und Pierre Houdeusse (Stanguelli Fiat).

Beitrag Montag, 27. August 2007

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John Rhodes
Geboren ist der Brite am 18. August 1927 in Wolverhampton. 1960 begann Rhodes mit den ersten Formel-Junior Rennen auf einem Cooper BMC. Er erwarb den Rennwagen mit dem 1100cc Motor von John Cooper gemeinsam mit einem Freund und bastelte an dem Renner herum. Zunächst entstand der Plan, ihn gemeinsam mit dem Freund einzusetzen, abwechselnd, aber bald hatte der Freund genug vom Rennenfahren und ließ Rhodes alle anderen Rennen bestreiten. In der Formel-Junior blieb er auch noch einige Zeit, fuhr 1961 für das Midland Racing Partnership, ebenfalls einen Cooper BMC. In Snetterton gewann er sein erstes von 6 Formel-Junior Rennen. Dabei verwies er die beiden Lotus Ford Piloten Bill Moss und Chris Ashmore auf die Plätze 2 und 3. ER wurde irischer F-Junior Meister. Auch 1962 fuhr Rhodes F-Junior, zunächst für ein australisches Team auf einem Ausper Ford, später für das Team Alexis auf einem Alexis Ford. 1964 fuhr er dann für das spätere Formel-1 Weltmeisterteam Tyrrell ein Rennen in der europäischen Formel-3.

1965 fuhr Rhodes beim Großbritannien GP für das Bob Gerard Racing Team einen Cooper Climax T60 in seinem einzigen Formel-1 WM Rennen. Von Platz 21 gestartet, schied er mit einem Zündungsdefekt aus. Sein Teamkollege Alan Rollinson konnte sich erst gar nicht für das Rennen qualifizieren, allerdings fuhr er auch auf einem Cooper Ford T71/73. Übrigens war dies nicht das einzige Rennen von Rhodes für Bob Gerard. 1962 fuhr er bereits beim nicht zur Weltmeisterschaft gerechneten Formel-1 Rennen in Silverstone (BRDC International Trophy) einen Cooper Ford für das Team und wurde 13. Im gleichen Jahr startete er bei einem weiteren Nicht WM Rennen für den Rennstall im Mallory Park, schied jedoch aus. Außerdem fuhr er in der Formel-Libre einen F1-Cooper von Gerard und gewann damit 2 Rennen. 1965 fuhr er für Bob Gerard dann eine Reihe von Nicht WM Rennen, wie die International Trophy in Silverstone, oder den Mittelmeer GP in Pergusa, aber auch ein Formel-2 Rennen in Pergusa.

Ende der 60er Jahre fuhr er noch einige Sportwagenrennen, 1966 auf einem MG 9. bei der Targa Florio, oder 1967 12. beim 12 Stundenrennen von Sebring. Von 1965 bis 1968 fuhr er Mini-Cooper und war überaus erfolgreich: 3 Gesamtsiege, 16 Klassensiege, Europameister 1968. Rhodes wurde durch seine Karriere bei den Mini-Coopers berühmt, dabei war der Einstieg in die Welt der Deckelautos reiner Zufall. 1964 testete er in Silverstone einen Formel-1 Renner von Bob Gerard. Zeitgleich testete auch das Mini-Cooper Team und so testete Rhodes auch diese Autos und fand sofort Gefallen daran.

Beitrag Donnerstag, 30. August 2007

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Ian Scheckter
Die Scheckters sind mittlerweile eine Rennfahrerfamilie: Ian Scheckter ist der ältere Bruder von Jody Scheckter, der 1979 für Ferrari Formel-1 Weltmeister wurde. Ebenfalls noch bekannt ist Tomas Scheckter. Der Sohn von Jody war 2001 Testfahrer in der Formel-1 bei Jaguar Ford, legte aber auch ansonsten eine ordentliche Karriere hin: Vizemeister 2000 in der britischen Formel-3 für Paul Stewart Racing hinter Manor-Pilot Antonio Pizzonia, dem späteren Jaguar- und Williams Formel-1 Pilot, fährt seit 2002 in der IRL für Cheever, Ganassi, Panther und seit 2006 für Vision. Nebenher war er 2005/2006 Fahrer in der A1 GP Serie für Südafrika. Wesentlich unbekanntere Scheckters sind Jaki und Toby Scheckter. Jaki Scheckter ist der Sohn von Ian Scheckter, Neffe von Jody und Cousin von Tomas und Toby, womit klar ist: Toby ist ebenfalls ein Sohn von Jody Scheckter, Bruder von Tomas, Neffe von Ian und Cousin von Jaki. Jaki fuhr immerhin 1996 in der Indy Pro Series, der 2. Liga der Indy Racing League. 1999 testete er ein Formel-3000 Renner von Nordic. Toby fuhr in der Formel-3, Formel-Renault und danach in der V8Star in Deutschland.

Ian Scheckter ist der älteste der Scheckters, obwohl Bruder Jody 2 Jahre früher erste Formel-1 WM Rennen gefahren ist. Während Jody Jahrgang 1950 ist, wurde Ian Scheckter am 22. August 1947 in East London, in der südafrikanischen Provinz Ostkap, im Distrikt Amatole geboren. Er folgte Jody nach Europa, um dort Rennsport zu betreiben, verlor aber nie seine Bindung zur Heimat. So fuhr Ian Scheckter auch einige Male in der südafrikanischen Formel-1 Serie, eine Serie, die im Winter statt fand und mit Formel-1 und Formel-5000 Renner ausgetragen wurde.

Zunächst gewann Scheckter einige Formel-Ford Rennen, 1973 tauchte er dann in der südafrikanischen F1-Serie auf und fuhr für das Team Gunston einen Chevron Ford. Beim Rennen in Bulawayo fuhr er dabei sein bestes Resultat ein, wurde hinter Eddie Keizan (Tyrrell Ford, eingesetzt von Alex Blignaut) 2. In der Gesamtwertung belegte Ian Scheckter Rang 4. Deutlich erfolgreicher war seine Teilnahme dieser Serie 1974. Nun startete er auf einem Lotus Ford 72E, nach wie vor für das Team Gunston. Der 72E wurde vom Lotus-Werksteam in der Formel-1 von 1973 bis 1975 eingesetzt und gewann mit dem Brasilianer Emerson Fittipaldi, Formel-1 Weltmeister 1972 und 1974, und dem Schweden Ronnie Peterson 7 Formel-1 Siege in der WM. Scheckter selbst setzte den 72E auch bei einem F1 WM Rennen ein, nämlich beim Südafrika GP 1974, den er ebenfalls für das Team Gunston bestritt. Dabei war er im Qualifying deutlich schneller als Teamkollege Paddy Driver, der ebenfalls einen 72E fuhr (Startplatz 22:26), und wurde im Rennen solider 13. Das blieb jedoch nicht sein einziger F1 WM GP jener Saison: Beim Grand Prix von Österreich setzte Lord Hesketh einen 2. Hesketh Ford für Scheckter ein, ansonsten fuhr das Team die ganze Saison mit nur einem Rennboliden für James Hunt. Gegen den Weltmeister von 1976 mit McLaren Ford konnte Scheckter auch nichts entgegensetzen. Während Hunt im Rennen auf Platz 3 fuhr, konnte sich Scheckter nicht einmal für das Rennen qualifizieren!

Wesentlich erfolgreicher lief es für ihn aber in Südafrika. Mit einem tollen Schlussspurt (Scheckter gewann die letzten 4 Rennen, und 5 der letzten 6 Rennen, also in Roy Hesketh, Killarney, beim Rhodesien GP in Donnybrook, in Kyalami, sowie in Goldfields) konnte er es in der Meisterschaft noch einmal spannend machen. Mit 65 zu 67 Punkten (Punkte gab es nach dem Schlüssel wie in der WM) unterlag er Dave Charlton, der für die Scuderia Scribante einen McLaren Ford fuhr, nur knapp und wurde so nur Vizemeister, während Charlton zum 3. Mal in Folge die Serie für sich entscheiden konnte. In Südafrika fuhr Ian Scheckter 1974 auch ein Sportwagenrennen, nämlich für Chevron Hart die 6 Stunden von Kyalami, schied jedoch mit Motorschaden aus.

Nach dem er wegen 2 Punkten im Titelkampf 1974 noch den Kürzeren gezogen hat, gewann er 1975 mit 2 Punkten Vorsprung vor Charlton die südafrikanische Formel-1 Meisterschaft. Dabei gewann er 6 der 9 Rennen. Unterwegs war Scheckter mit einem Tyrrell Ford 007, mit dem Bruder Jody Scheckter 1974 und ’75 insgesamt 3 F1 WM Rennen gewinnen konnte. Mit dem südafrikanischen F1-Titel im Gepäck startete er mit dem Boliden auch beim Südafrika GP, eingesetzt von Alex Blignaut/Lexington Racing. Aufgrund eines Unfalls konnte er das Rennen nicht beenden. Aber er bekam noch 2 weitere WM-Rennen, im Team von Frank Williams, das aktuell mit Nico Rosberg und Alexander Wurz noch immer in der Formel-1 vertreten ist. Damals wechselten die Fahrer bei Williams Ford, wie das Wetter im April. Während Scheckter beim Großen Preis in Schweden ausfiel, beendete er den Holland Grand Prix als 12.

Die Saison 1976 ist rasch erzählt: Scheckter fuhr nur 2 bedeutende Rennen: Für Lexington Racing startete er in einem Tyrrell Ford 007 beim Südafrika GP, schied aber bereits am Start aufgrund eines Unfalls aus. Erfolgreicher lief da das 1000 Kilometerrennen in Kyalami in einem privaten BMW: Gemeinsam mit Eddie Keizan erreichte er den 5. Rang. Bruder Jody gewann übrigens in einem Werks-BMW mit Gunnar Nielsson das Rennen.

Für die Saison 1977 bekam Ian Scheckter dann ein Stammcockpit in der Formel-1, bei March Ford. Das Cockpit bekam er, weil er Gelder der Zigarettenmarke Rothmans mitbrachte. Eine komplette Saison wurde es dann aber doch nicht für Scheckter, denn ausgerechnet den Heim-GP in Südafrika, sowie den darauffolgenden USA GP musste Scheckter verletzungsbedingt auslassen. Damals brach er sich einen Knöchel bei einem Unfall mit Gilles Villeneuve (Chevron Ford) bei einem Formel-Atlantik Rennen in Südafrika, Killarney – Cape South Easter Trophy. Dabei gewann er das Rennen im Vorjahr noch mit seinem March Ford des Lexington Racing Teams vor Tony Martin (Chevron Ford; South Coast Motors) und Bill Brack (Chevron Ford; STP/BIC). Ian war ein begeisterter Formel-Atlantik Fahrer und dominierte einige Jahre dieser Serie (Titel 1976-1979, 1983,1984). Hans Joachim Stuck und Brian Henton ersetzten Scheckter in der Formel-1. Auch beim Saisonfinale in Japan fehlte Scheckter. Wegen der Apartheid (Rassentrennung) in Südafrika wurde es Scheckter untersagt in Südafrika einzureisen. March fuhr dadurch nur mit einem Auto, das die ganze Saison über der Brasilianer Alex Ribeiro, der zuvor ein F1-WM Rennen für Hesketh Ford und später 2 Rennen für Copersucar Ford bestritt, gefahren ist. Der Brasilianer war Scheckter meist unterlegen. In Anbetracht der Gegend, in der March herumgurkte, eine Unwichtigkeit.

Nicht nur der Speed des March Ford 761B bzw. ab dem Holland GP griff er auf die neuere Variante, 771 zurück, war schwach, die Zuverlässigkeit war noch schwächer. Nur 2-mal erreichte Ian Scheckter das Ziel, als 11. in Spanien und 10. in Holland. Scheckter hatte jedoch auch 4 Unfälle. Schwachpunkte am March waren vor allem das Getriebe. Interessant noch: Scheckter testete auch einen 6-Radler von March Ford. Bei GP-Rennen tauchte der Rennwagen jedoch nur einmal auf: Ian testete ihn im Training zum Brasilien GP. Im Rennen wurde der 6-Füßler jedoch nicht eingesetzt. Nach dieser Saison war Scheckters Formel-1 Karriere dem Ende zugeneigt. Er fuhr noch weiter Sportwagen und Formel-Atlantik.

In der südafrikanischen F-Atkantik hatte Scheckter viel Erfolg. Besonders interessant sind die ersten beiden Titelgewinne 1976 und 1977. Wie seine ganze Karriere in dieser Serie fuhr er einen March Ford Renner, eingesetzt von Lexington Racing, also jenem Team von Alex Blignaut, mit dem Scheckter auch in der Formel-1 bereits an den Start gegangen war. Scheckter soll von March aber auch jeweils das beste Material bekommen haben um sich gegen die Chevron-Boliden erfolgreich durchsetzen zu können. 7 der 11 Rennen konnte Ian Scheckter 1976 gewinnen, 3 Siege gingen an Roy Klomfass und ein Triumph gelang der jahrelange Titelrivale um den südafrikanischen Formel-1 Titel, Dave Charlton. Was Scheckter besonders ärgerte: Inoffiziell wurde das Rennen in Donnybrook als Rhodesien GP bezeichnet, wie bereits zu Zeiten der südafrikanischen F1-Serie. Ausgerechnet dieses Rennen konnte er jedoch nicht für sich entscheiden.

Südafrikanische Formel-Atlantik Saison 1976 Nach der F1-WM Punktevergabe 9-6-4-3-2-1
1. Ian Scheckter (March Ford); Lexington Racing 69
2. Roy Klomfass (Ralt Ford); Team Gunston 52
3. Dave Charlton (Modus Ford); Scuderia Scribante 43
4. Tony Martin (Chevron Ford); South Coast Motors 26
5. Nols Nieman (Wheatcroft Ford); Alex Blignaut 25
6. Guy Tunmer (Chevron Ford); National Radios 18
7. John Gibb (Chevron Ford); Team Mum for Men 14
8. Basil van Rooyen (Chevron Ford); Wrangler Jeans 13
9. Bill Brack (Chevron Ford) ; STP/BIC 4
10. Len Booysen (Chevron Ford); Golden Flo Racing/Kenitex 4
11. John Nicholson (Chevron Ford); Team Domingo 3
12. John Amm (Brabham Ford) 2
13. Mike Domingo (Modus Ford); Team Domingo 2

Auch der Titelgewinn von Ian Scheckter 1977 war beeindruckend, denn immerhin fehlte er bei zunehmender Konkurrenz wegen des Unfalls mit Gilles Villeneuve in Killarney, der ihn auch in der Formel-1 2 WM Rennen kostete, ein Rennen. Wieder konnte Scheckter den inoffiziellen Rhodesien GP nicht für sich entscheiden, obwohl er neuerlich die Mehrzahl der Siege aufweisen konnte. In 12 Rennen holte Scheckter 6 Siege, 4-mal siegte Roy Klomfass, jeweils einmal Tony Martin (der gewann auch in Rhodesien) und Nols Nieman (mit einem von Benson&Hedges gesponserten Wheatcroft Ford von Alex Blignaut).

Südafrikanische Formel-Atlantik Saison 1977 (Nach der F1-Punktevergabe 9-6-4-3-2-1)
1. Ian Scheckter (March Ford); Lexington Racing 63
2. Roy Klomfass (March Ford); Team Gunston 54
3. Tony Martin (Chevron Ford); South Coast Motors 36
4. Nols Nieman (Wheatcroft Ford); Alex Blignaut 33
5. Len Booysen (March Ford); Golden Flo Racing 25
6. Dave Charlton (March Ford); Team Lucky Strike 23
7. Bobby Scott (March Ford); Sportsman Lager 20
8. John Gibb (March Ford); Team Uniewinkels 18
9. Basil Van Rooyen (Chevron Ford); Team Wrangler 8
10. Kevin Stopford (Modus Ford) 8
11. Gilles Villeneuve (Chevon Ford); Team Valvoline 6
12. Evan Boddy (Chevron Ford); South Coast Motors 2
13. Rupert Keegan (March Ford); Team Uniewinkels 2
14. Mike Domingo (March Ford); Team Domingo 1
15. Grant Maben (Wheatcroft Ford); Alex Blignaut 1

Ian Scheckter war zu den Fans stets sehr freundlich und nett, aber er konnte auch anders: In Kyalami 1979 gerieten Scheckter und Sarel Van der Merwe (fuhr Sportwagen, Tourenwagen, 1990 sogar Nascar, sowie Rallye) aneinander. Lange hatten die beiden einen Clinche, erst als Van der Merwe einen guten 2. Fahrer für seinen March IMSA Auto benötigte, vertrugen sich die beiden wieder und erreichten einige Siege zusammen. 1988 und 1989 fuhr Scheckter mit einem Porsche im südafrikanischen Turbo Cup.

Scheckters Rennsportkarriere endete im Februar 1989 bei einem schweren Unfall in Killarney zu einem südafrikanischen V8 Tourenwagenrennen. Damals kollidierte Scheckter mit dem Audi-Tourenwagen von Hannes Grobler, dem ehemaligen südafrikanischen Rallye-Meister. Scheckters Auto stieg in die Luft, krachte gegen die Boxenmauer und ging in Flammen auf. Während sowohl Grobler, als auch Scheckter unverletzt blieben, verstarb ein Fotograf, sowie ein Teammitglied, das auf der anderen Seite der Boxenmauer stand. Heute lebt Ian Scheckter in East London. Oft ist er auf dem Golfplatz zu sehen. Sein Motorradgeschäft gab Scheckter auf, um sich der Karriere von Sohn Jaki zu widmen, finanziell, sowie als Berater. Das Motorradgeschäft war in der Hand seiner Familie und verkaufte vor allem Yamaha-Rennmaschinen. Bevor Scheckter dem Autorennsport beitrat, war er südafrikanischer Motorradmeister.

Beitrag Montag, 03. September 2007

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Bevor ich mit den aus der Liste weitermache, kurz zu Luca di Montezemolo, der am 31. August seinen 60. Geburtstag feierte:

Luca Cordero di Montezemolo, meist nur Luca di Montezemolo gerufen, wird heute Freitag, 31. August 2007 60 Jahre alt. Der Italiener ist verantwortlich für das Formel-1 Team von Ferrari, nachdem er seit 1991 Geschäftsführer der Scuderia Ferrari ist. Teamchef war Di Montezemolo unter Gründer Enzo Ferrari bereits in den 70er Jahren. Alles was er anpackte, hat geklappt, er holte Niki Lauda Mitte der 70er Jahre zu Ferrari (Lauda wurde der erfolgreichste Ferrari-Pilot bis Michael Schumacher), er baute in den 90er Jahren das Dream-Team um Jean Todt, Ross Brawn, Rory Byrne und Michael Schumacher zusammen, das von 1999 bis 2004 Titel nonstop einfuhr. Bei seinen Aktivitäten muss Di Montezemolo förmlich bekannt sein: Seit 1991 Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von Ferrari, seit 1997 auch von Maserati, seit 2004 auch vom Fiat-Konzern; Leiter der internationalen Messe in Bologna, Präsident einer Universität in Rom, Mitglied des Fußballvereins FC Bologna, dem italienischen Meister von 1925, 1929, 1936, 1937, 1939, 1941 und 1964. Nebenher führt Luca die Montezemolo noch zahlreiche andere Tätigkeiten aus und ist deshalb in Italien ein prominenter Mann mit einer gestandenen eigenen Meinung, auch in Sachen Politik. So überrascht es nicht, dass Silvio Berlusconi, 1994-1995, sowie von 2001 bis 2006 Ministerpräsident von Italien, Di Montezemolo in die Politik führen wollte, doch Luca widerstand.

Luca Di Montezemolo gilt als sehr charmant und er lebt und stirbt mit Ferrari. Vor einem Formel-1 Rennen ist er derart aufgeregt, dass er sich die Rennen meist nicht vor Ort anschauen will; er befürchtet einen Herzinfarkt. Keiner konnte besser erklären, wieso die Ferrari-Rennwagen eigentlich rot sind. „Weil unser Blut auch rot ist.“ Treffender konnte er damit nicht aufzeigen, welchen Mythos Ferrari bei den Italienern besitzt.

Die Karriere von Di Montezemolo ist beispiellos: Geboren wurde er am 31. August 1947 in Bologna als Adeliger, er wurde in eine Adelsfamilie aus Piemont, der flächenmäßig größten Region in Italien nach Sizilien, hineingeboren. Die Familie hatte bereits Kontakt zur Agnelli-Familie, also jener Familie, welche die Mehrheit an der Fiat-Gruppe hält. Di Montezemolo übernahm am 30. Mai 2004 den Präsidentenposten der Fiat-Gruppe, nach dem Tod von Umberto Agnelli Dabei war Umberto selbst nur 16 Monate an der Spitze des Unternehmens, denn zuvor war dies Patriarch Giovanni Agnelli.

Luca di Montezemolo studierte in Rom und New York Völkerrecht und erhielt 1973 den Mastertitel. Kurze Zeit später versuchte sich Di Montezemolo selbst als Rennfahrer, im Rallye-Team von Lancia. Er wechselte zu Fiat. Als die Scuderia Ferrari in den 70er Jahren finanzielle Hilfe von Fiat benötigte, gab Fiat auch Di Montezemolo an Ferrari weiter. Er wurde Assistent von Firmengründer Enzo Ferrari und schließlich auch Teamchef bzw. Rennleiter, das war 1974. Im darauffolgenden Jahr wurde er Rennleiter der gesamten Fiat-Gruppe. 1977 verließ er Ferrari und arbeitete wieder bei Fiat, war verantwortlich für die äußeren Beziehungen von Fiat.

Erfolgreich auch das Jahr 1982, als er verantwortlich für das Segelschiff Azzurra Challenge beim American’s Cup war. Zwischen 1985 und 1990 managte Luca di Montezemolo ferner die Fußballweltmeisterschaft 1990 in Italien, die Deutschland unter Franz Beckenbauer als Trainer mit einem 1:0 gegen Argentinien (Torschütze Andreas Brehme) für sich entschied und zum 3. Mal nach 1954 und 1974 Weltmeister wurde. Als Giovanni Agnelli Di Montezemolo 1991 zum Vorsitzenden von Ferrari machte, erholte sich die krisengeschüttelte Marke wieder. Sportlich ging es ebenfalls bergauf und 2000 kam nach 21 Jahren wieder der Formel-1 Weltmeisterschaftstitel zu Ferrari. Nach Jody Scheckter damals hieß der Champion Michael Schumacher. Dank Ferrari wurde der Deutsche zum erfolgreichsten GP-Pilot der Geschichte und Ferrari zum erfolgreichsten Hersteller.

Beitrag Dienstag, 11. September 2007

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So, lange hats gedauert, aber dank eurer Hilfe habe ich nun die Zusammenfassung über James Hunt fertig:

James Hunt
James Hunt ist der berühmteste Hunt im Motorsport, aber bei Weitem nicht der einzige. Allein aus seiner Familie gibt es noch einige, zum Beispiel Bruder David Hunt. Bekannt geworden ist David Ende 1994, als er bei Lotus Mugen Honda als Besitzer einstieg und sich später die Namensrechte des Lotus-Teams sicherte. Hunt versuchte mit allen Mitteln das Ende von Lotus zu verhindern, aber nachdem im Januar 1995 klar wurde, dass Lotus keine Zukunft mehr in der F1 hat, konnte Hunt immerhin die Reste des Teams noch an den Pacific-Rennstall abzweigen. In den nächsten Jahren versuchte David Hunt immer wieder den Namen Lotus in die Formel-1 zurückzubringen. Die Marke gehört nun zum malaysischen Automobilhersteller Proton, weshalb immer wieder gemunkelt wurde, Proton käme mit Lotus in die F1, etwa bei Sauber. 1999 kamen Gerüchte auf, dass Lotus das Arrows-Team übernehmen könnte, 2000 arbeitete David Hunt an einer Übernahme des Prost-Teams. Beide Teams gerieten in finanzielle Schwierigkeiten. Zuletzt kamen Gerüchte auf, Proton und soll unter Lotus zu Super Aguri in die F1 kommen. David Hunt war auch als Fahrer aktiv. 1983 kam er in die Formel-3, fuhr in Großbritannien für Eddie Jordan Racing, dem späteren Formel-1 Team und beim Macau F1-Klassiker für David Price Racing, dem heutigen GP2-Team. Ohne große Erfolge kam er 1988 in die Formel-3000 bei Roger Cowman Racing, riss aber auch dort keine Bäume aus. 1990 startete er für GA Motorsport noch einmal auf einem Lola Ford Cosworth in der F3000.

Der Sohn von James Hunt, Freddie Hunt, kam Ende 2006 in den Motorsport und fährt 2007 in der britischen Formel-Ford einen Ray GTR07 für Joe Tandy Racing. Obschon große Erfolge bislang ausblieben, fuhr Freddie Hunt bereits diese Saison in F1-Boliden, alle samt jedoch historische Boliden von seinem Vater James. So fuhr er in jenem McLaren Ford M23, mit dem James 1976 die Formel-1 Weltmeisterschaft gewinnen konnte. Zuvor fuhr Freddie Hunt bereits in einem Hesketh F1 von Dad.

James Hunt kam am 29. August 1947 als James Simon Wallis Hunt in Epsom, in der englischen Grafschaft Surrey zur Welt. Hunt war ein außergewöhnlicher Charakter, lange Haare, aufgeschnittene Schuhe, Kettenraucher und offene Trinker. Als Hunt nach seiner Karriere als Rennfahrer Formel-1 Reporter für den britischen Fernsehsender BBC wurde, galt er bereits als Alkoholiker. Gegen Ende seines Lebens wurde er auch mit Drogen in Verbindung gebracht, der tödliche Herzinfarkt am 15. Juni 1993 wurde von viele auf seine exzessive Lebensweise zurückgeführt, mit der auch seine Frau Suzy Probleme hatte. Sie schied sich genau wie seine 2. Ehefrau von James Hunt und heiratete den Schauspieler Richard Burton. James Hunt „war der letzte bunte Hund in der Formel-1,“ schätzt ihn auch heute noch Niki Lauda, der Rivale von Hunt um den Weltmeistertitel des Jahres 1976. Hunt wurde mit Sprüchen wie „Sex ist das Frühstück für Champions“ zur Legende.

Spektakulärer als sein Lebensstil ist eigentlich nur sein Fahrstil: Vor allem in seinen Nachwuchsjahren Hunt mit heftigen Unfällen auf sich aufmerksam. Beispiel gefällig? 1968 landete Hunt bei einem Formel-Ford Rennen im Oulton Park nach einem Unfall im See: Tony Dron, der gut mit James Hunt befreundet war, lag mit seinem Titan auf dem 3. Platz unmittelbar vor Hunt, als er sich am Ausgang der Cascades-Kurve drehte. Bei seinem Ausweichversuch traf Hunt eine Bodenwelle, die seinen Russell-Alexis aushebelte und ihn über Dron hinweg durch ein Shell-Werbeschild hindurch in den angrenzenden See beförderte. Dron berichtete: „Ich bin aus dem Wagen ausgestiegen und den verstreuten Fahrzeugtrümmern bis ans Ufer des Sees gefolgt, habe aber Hunts Rennwagen nirgends gesehen, bis ich ihn schließlich unter der Wasseroberfläche ausgemacht habe. In diesem Moment ist einige Meter entfernt James Hunt – im wahrsten Sinne des Wortes – aufgetaucht. Er blutete auf einer Seite des Gesichts, auf der Nase Öl.“ Der Überflieger war der Brite jedoch nie, keiner würde ihn in die Reihe mit Juan Manuel Fangio, Stirling Moss, Ayrton Senna, Niki Lauda oder Michael Schumacher einordnen; Hunt machte eben abseits der Strecke auf sich aufmerksam. Viele sehen im Titelgewinn 1976 nur einen Abstaubertitel, als der wahre Champion der 76er GP-Saison gilt Lauda, der durch seinen Feuerunfall auf dem Nürburgring um alle Titelchancen gebracht wurde.

1969 stieg James Hunt in den Formel-Sport ein, fuhr für Motor Racing Enterprise in einer Klasse der britischen Formel-3. Mit dem Brabham Ford konnte der Brite 8 Punkte herausfahren, was am Ende Platz 15 in der Gesamtwertung bedeutete. Besser schnitt Hunt in dem Jahr in der europäischen Formel-Ford ab. Auf einem Merlyn Gowrings bzw. Steele Mk11A wurde er Gesamt-6. Gesamt-6. wurde James auch 1970 in der britischen F3, punktgleich mit Gerry Birrell, der mit einem Brabham Ford unterwegs war, statt wie Hunt mit einem Lotus Ford. 1971 tauchte Hunt bei einem Formel-2 Rennen für March Ford in Brands Hatch auf und wurde 12.

In der Formel-2 war er auch 1972 zu Hause, zumindest bei ein paar Rennen. Dabei fuhr er bei Hesketh Racing einen March Ford. Hesketh ist jenes britische Team von Lord Hesketh, für das James Hunt auch in der Formel-1 die ersten Rennen gefahren war. Sein Talent ließ Hunt nicht bei EM-Rennen aufblitzen, sondern bei Rennen, in welchen es um nichts ging, beispielsweise im Oulton Park, als er hinter den beiden March-Werksfahrer Ronnie Peterson und Niki Lauda Rang 3 erreichte. Das Podest hatte jedoch Symbol: Lauda wurde später zu seinem Titelrivalen und Peterson starb in Folge eines Unfalls, den Hunt 1978 beim Italien GP ausgelöst hatte.

1973 kam der Formel-1 Einstieg für James Hunt. Zunächst fuhr er bereits beim Nicht zur WM zählendem Formel-1 Rennen Race of Champions in Brands Hatch mit dem Surtees Ford des Hesketh-Teams Rang 3, hinter Peter Gethin und Dennis Hulme. Mit dem Surtees Ford TS15 fuhr Hunt auch in der Formel-2 für Hesketh, aber nicht lange. Ab dem Monaco GP stieg Hesketh mit Hunt in die Formel-1 auf. Hesketh kam auf die Schnelle noch nicht dazu, einen eigenen Rennwagen zu kaufen, also kaufte man für Hunt einen March Ford 731 Kundenrenner, der aber ordentlich ging bzw. von Hunt flott bewegt wurde. Nach einem 9. Platz in Monaco kam er als 6. beim Großen Preis von Frankreich bereits in die Punkte. Er steigerte sich weiter und fuhr heim Holland GP bereits auf das Podest. Hinter den beiden dominierenden Tyrrell Ford Piloten Jackie Stewart und Francois Cevert wurde Hunt 3. Beim Saisonfinale in Amerika kam Hunt hinter Peterson (Lotus Ford) gar als 2. ins Ziel. Hunts Debütsaion verlief prächtig und er wurde WM-8.

1974 blieb Hunt bei Hesketh und bekam ab dem 3. Saisonrennen den ersten Hesketh Formel-1 Rennwagen der Geschichte zu Fahren, den Hesketh Ford 308, gezeichnet von Harvey Postlethwaite. Die ersten beiden Rennen fuhr James Hunt noch mit dem alten March-Rennwagen, dann kam der Hesketh und er war flott: Bis auf Platz 10 in Spanien und Platz 4 in Kanada endeten alle anderen Zielankünfte auf dem Podest! Allerdings: Viele waren’s nicht, denn die Zuverlässigkeit war nicht die Stärke des Formel-1 Renners. Einen Teamkollegen hatte Hunt neuerlich nicht, lediglich beim Österreich Grand Prix setzte Hesketh einen 2. Rennwagen für Ian Scheckter ein, dem Bruder des ehemaligen Formel-1 Champions Jody Scheckters. Zur Gefahr für Scheckter wurde der Südafrikaner nicht, denn fürs Rennen konnte sich Scheckter nicht qualifizieren. Der Höhepunkt der Saison war aber ganz klar der Sieg von Hunt in Silverstone zur BRDC International Trophy, einem Formel-1 Rennen, das nicht zur WM zählte, jedoch sehr populär war. Dabei hätte Hunt schon fast den Saisonauftakt in Argentinien gewonnen, bis sein Auto anfing zu überhitzen und der Motor in die Luft flog.

BRDC International Trophy 1974
1. James Hunt (GBR): Hesketh; Hesketh Ford
2. Jochen Mass (GER): Surtees; Surtees Ford
3. Jean Pierre Jarier (FRA) : Shadow ; Shadow Ford
4. Henri Pescarolo (FRA): BRM; BRM
5. François Migault (FRA): BRM; BRM
6. John Nicholson (NZ): Pinch Plant; Lyncar Ford
7. Peter Gethin (GBR); Chevron; Chevron Chevrolet
8. Brian Redman (GBR); Ensign; Ensign Ford
9. Guy Edwards (GBR); Emeryson; Lola Ford
10. Teddy Pilette (BEL); Chevron; Chevron Chevrolet
11. Noritake Takahara (JPN): March; March Ford
12. Lella Lombardi (ITA): Shellsport Luxembourg; Lola Ford
13. Richard Robarts (GBR): Brabham; Brabham Ford

Ein weiteres Rennen von James Hunt 1974 war das 750 Kilometer Sportwagenrennen auf dem Nürburgring. Dabei fuhr Hunt gemeinsam mit Vern Schuppan und Derek Bell einen Mirage Ford für das Gulf Racing Research Team auf einen soliden 4. Platz. Außerdem fuhr er in Rouen ein Formel-2 Rennen für Baty Racing (in einem Chevron BMW), wurde jedoch aus der Wertung genommen.

1975 folgte auch der erste Sieg bei einem WM Rennen. Dabei baute sein Hesketh-Team nicht einmal ein neues Auto, sondern entwickelte den 308 nur weiter, als B- und C-Version. Die B-Version kam zu Saisonbeginn zum Einsatz, die C-Version ab dem Italien GP. James Hunt hatte ab dem Deutschland GP auch Teamkollegen, zunächst nur Harald Ertl, danach Ertl und Brett Lunger. Hunt jedoch war der #1-Pilot, dadurch gut zu erkennen, dass Ertl und Lunger mit dem Hesketh Ford 308 aus dem Vorjahr fahren mussten. Beim Holland GP schließlich gewann Hunt sein erstes von insgesamt 10 Formel-1 WM Rennen.

Dann kam die denkwürdige Formel-1 Saison 1976. McLaren Ford suchte nach einem Ersatz, als der Brasilianer Emerson Fittipaldi den Lockrufen von Bruder Wilson, für dessen Copersucar-Team zu fahren und dafür einige Millionen Dollar zu bekommen erlag und McLaren verließ. In den Briten James Hunt sah McLaren den passenden Ersatz. Die Saison begann zarghaft. Während Ferrari mit Niki Lauda alles in Grund und Boden fuhr, hatte James Hunt noch so seine Probleme, die in ihn gesteckten Erwartungen zu erfüllen. Vor dem Spanien GP witterte der Brite dann eine Chance, als Lauda einen Traktorunfall zu Hause in Österreich hatte und Ferrari bereits nach einem Ersatzfahrer suchte und bei Ronnie Peterson, Emerson Fittipaldi und Mario Andretti anfragte. Doch die Überraschung war groß, als Lauda das Rennen dennoch fuhr – mit einem Korsett, um die Rippen zusammenzuhalten. Lauda führte das Rennen bis zur 31. Runde, doch dann überholte ihn Hunt. Doch der erste Sieg von Hunt für seinen neuen Arbeitgeber McLaren Ford hielt nicht lange: Disqualifikation wegen 1,8 Zentimeter Überbreite! Das McLaren-Team legte Protest ein, an einen Erfolg glaubten jedoch nur die wenigsten, denn die Fakten waren zu erdrückend.

Mit 45 Punkten Rückstand reiste Hunt nach Frankreich und erlebte eine Wiederauferstehung: Sieg für den Briten, während Lauda mit Motorschaden ausschied. Schon am nächsten Tag, dem 5. Juli 1976 gab es die nächste Klatsche für die Scuderia. Das FIA Berufungsgericht entschied in Paris, dass James Hunt der rechtmäßige Sieger des GP Spaniens sei und lediglich eine Geldstrafe von 3000 Dollar erhielt. Der Fahrer sei nicht dafür verantwortlich, dass ein zu breiter Wagen eingesetzt wurde. Jubel bei McLaren über die unerwartet zurück gewonnenen 9 Punkte - Entsetzen und Fassungslosigkeit bei Ferrari und Lauda. „Da lass ich mir einen 5-Liter Motor einbauen und gewinn jeweils für 3000 Dollar überlegen die Rennen“. Hunt jedenfalls war wieder zurück im Titelkampf.

In Brands Hatch herrschte eine merkwürdige Spannung - die englische und italienische Presse hatten bereits im Vorfeld den GP zum Rennen des Jahres erkoren und in der Tat setzten sich die Skandale in Großbritannien fort. In der ersten Kurve touchierte Laudas Teamkollege Clay Regazzoni den führenden Lauda und drehte sich ins ihm entgegenkommende Feld. Hunt hüpfte meterweit durch die Luft, nachdem er über ein Rad von Regazzoni gefahren war. Es gab zwar ein Riesen-Chaos, Laffite rodelte von der Piste, aber ansonsten war die Strecke frei. Regazzoni und Hunt hatten sich in Auslaufzonen gerettet, wobei Hunt sogar auf einem Abschneider direkt an die Box fuhr. Die Rennleitung entschied jedoch kurioserweise (oder war es wegen Hunt?) das Rennen abzubrechen und neu zustarten. Damals gab es allerdings die Regelung, dass ein Neustart nicht mit dem Ersatzwagen erfolgen darf - was die Kommissare in Richtung Hunt-Fans auch über Lautsprecher verkünden ließen. Tumultartige Szenen spielten sich auf den Rängen ab - der Mob fühlte sich um ein Vergnügen betrogen. Der GP wurde dann doch noch irgendwann gestartet (man hatte sogar die Zeit, den Unfallwagen von Hunt zu reparieren) - und endete mit dem Wunschergebnis der englischen Fans: Hunt vor Lauda. Ferrari, durch die FIA Fehlentscheidung von Paris sowieso gereizt bis zum geht nicht mehr, legte Protest ein, weil Hunt die erste Runde wegen des Abschneiders nicht vollständig absolviert hatte. McLaren im Gegenzug hatte den Renn-Kommissaren gesteckt, am Motor von Lauda stimme etwas nicht - die Folge: Der Ferrari-Motor wurde ausgelitert mit dem Ergebnis "völlig in Ordnung", nur erlaubte 3 Liter Hubraum. Die Entscheidung, wer nun der Sieger des GP Englands war, musste am grünen Tisch fallen.

In dieser aufgehitzten Stimmung machten sich die Teams zum Nürburgring auf. Der GP Deutschland sollte diese Saison noch weiter durcheinander wirbeln. Niki Lauda verunglückte nämlich schwer, krachte gegen die Streckenbegrenzung. Sein Ferrari ging in Feuer auf, sein Helm wurde ihm vom Gesicht gerissen, der Österreicher verbrannte fast. Hunt gewann das Rennen und weil Lauda um sein Leben kämpfte, wurde schnell klar, dass Lauda einige Rennen aussetzen musste. Wegen den Skandalen zog sich Ferrari vor dem Österreich GP vom GP-Sport zurück und damit war Hunt der große Favorit, doch er wurde überraschenderweise nur 4. Nach seinem Sieg in Holland kam Hunt mit 56 Punkten bis aus 2 Zähler an Lauda heran. Trotz der Skandale – das Verhältnis zwischen Hunt und Lauda blieb intakt. Und das Verhältnis war gut, zu Formel-3 Zeiten teilten sich die beiden sogar ein Zimmer! Sensationell kehrte Lauda bereits beim Italien GP wieder zurück und wurde 4., während Hunt wieder mit dem Reglement haderte: Von wem auch immer angestoßen, gab es plötzlich bei einigen Teams nach dem Qualifying stichprobenartige Tests des verwendeten Benzins. Statt der erlaubten 101 Oktan wurden bei McLaren 101,6 und bei Penske sensationelle 105,7 gemessen - wobei an der Messmethode nicht nur von den Teams gezweifelt wurde...Resultat der Aktion: Die Samstagszeiten wurden Hunt, Mass und Watson gestrichen. Für das Trio galten die im nassen Freitagstraining erzielten Zeiten und damit waren alle drei nicht qualifiziert. Dass dennoch beide McLaren und der Penske starteten, war der Tatsache zu verdanken, dass drei Hinterbänkler "freiwillig" auf den Start verzichteten. Nun, da mag mit Sicherheit der ein oder andere Dollar den Besitzer gewechselt haben. Genutzt hat diese Aktion nichts - Hunt und Mass schieden unter dem Johlen der italienischen Fans aus.

12 Tage nach dem italienischen GP gab es für Ferrari und Lauda noch 3 Pünktchen vom FIA-Berufungsgericht aus Paris. Hunts Sieg beim englischen GP wurde aufgehoben, Lauda als Sieger offiziell gewertet. Doch Hunt legte bei den beiden Nordamerika Rennen in Kanada und Watkins Glen 2 tolle Siege hin, während Ferrari mit den kühlen Bedingungen nicht zurecht kam. Lauda holte sich nur einen 3. Platz in den USA und ging damit mit 68:65 Punkten Vorsprung in das Saisonfinale in Japan. Der Grand Prix fand unter strömenden Regen statt, Lauda gab nach wenigen Runden auf. Nur wenige Wochen nach seinem heftigen Feuerunfall wollte er seine Schutzengel nicht neuerlich um Mithilfe bitten und so gab er auf. Hunt hingegen rettete sich als 3. ins Ziel, wusste aber nicht welche Platzierung er erreicht hatte. So gewann Hunt mit einem Punkt Vorsprung den WM-Titel 1976 in einer skandalösen, spannenden und guten F1-Saison.

James Hunt gewann auch außerhalb der Weltmeisterschaft 2 Formel-1 Rennen, nämlich das Race of Champions in Brands Hatch und die BRDC International Trophy in Silverstone.

Race of Champions 1976 in Brands Hatch
1. James Hunt (GBR); McLaren; McLaren Ford
2. Alan Jones (AUS); Surtees; Surtees Ford
3. Jacky Ickx (BEL) ; Hesketh; Hesketh Ford
4. Vittorio Brambilla (ITA); March; March Ford
5. Chris Amon (NZ); Ensign; Ensign Ford
6. Tom Pryce (GBR); Shadow; Shadow Ford
7. Patrick Neve (BEL); RAM; Brabham Ford
8. Gunnar Nilsson (SWE); Lotus; Lotus Ford

BRDC International 1976 in Silverstone
1. James Hunt (GBR); McLaren; McLaren Ford
2. Vittorio Brambilla (ITA) ; March ; March Ford
3. Jody Scheckter (ZA) ; Tyrrell ; Tyrrell Ford
4. Tom Pryce (GBR) ; Shadow ; Shadow Ford
5. Jean Pierre Jarier (FRA); Shadow; Shadow Ford
6. Gunnar Nielsson (SWE); Lotus; Lotus Ford
7. Mario Andretti (USA); Lotus; Lotus Ford
8. Alan Jones (AUS); Surtees; Surtees Ford
9. Carlos Pace (BRA) ; Martini ; Brabham Alfa Romeo
10. Giancarlo Martini (ITA); Scuderia Everest; Ferrari
11. Patrick Neve (BEL); RAM; Brabham Ford
12. Loris Kessel (SUI); RAM; Brabham Ford

In der Saison 1977 hatte Hunt mit dem Titelgewinn nichts mehr zu tun. Beeindruckend: Ab dem Großbritannien GP konnte Hunt jedoch jedes Rennen gewinnen, das er beendete. Von 8 Rennen waren dies jedoch nur 3. Besonders bitter dabei war der Ausfall beim Kanada GP, denn dies war eine Kollision mit dem Teamkollegen Jochen Mass aus Deutschland beim Überrunden. Nachdem Hunt nach dem Zwischenfall in die Betonmauer gekracht war, wollte er die Poste überqueren, wurde jedoch von einem Streckenposten aufgehalten. Diesen schlug er nieder und überquerte die Strecke dennoch. Die Rennkommissare fanden das genauso wenig lustig, wie Hunts Geldbeutel: 2000 Dollar für den Faustschlag, 750 Dollar Strafe für das Überqueren der Strecke. Einen solchen Auszucker hatte er auch in der Formel-3 1970 beim Rennen Daily Express F3 Trophy, als er mit Dave Morgan (fuhr 1975 beim Großbritannien GP einen Surtees Ford) kollidierte. Beide berührten sich, Hunts Wrack blieb auf der Mitte der Straße liegen, Hunt rannte zu Morgan und schlug ihn nieder. Die siegreiche Grand Prix waren Großbritannien, USA (Watkins Glen) und Japan. Der Japan GP war im Übrigen sein letzter F1-Triumph. Flott unterwegs war der McLaren Ford M26 durchaus, das beweisen auch die 6 Pole Positions! Insgesamt wurde Hunt WM-5. Auch gewann Hunt wieder das Race of Champions ’77:

Race of Champions 1977 in Brands Hatch
1. James Hunt (GBR); McLaren; McLaren Ford
2. Jody Scheckter (ZA); Wolf; Wolf Ford
3. John Watson (GBR); Brabham; Brabham Alfa Romeo
4. Brian Henton (GBR); British F1 Racing; March Ford
5. Jackie Oliver (GBR); Shadow; Shadow Ford
6. David Purley (GBR); LEC; LEC Ford
7. Bob Hayje (NED) ; RAM; March Ford
8. Rupert Keegan (GBR); Hesketh; Hesketh Ford
9. Tony Trimmer (GBR); Melchester Racing; Surtees Ford
10. Ronnie Peterson (SWE); Tyrrell; Tyrrell Ford
11. Bob Evans (GBR); Hexagon Racing; Penske Ford
12. Divina Galica (GBR); Shellsport; Surtees Ford
13. Clay Regazzoni (SUI); Ensign; Ensign Ford

In den Jahren 1978 und 1979 ging die Karriere zu Ende. Bei McLaren Ford ’78 fuhr er nur ein Podestplatz heraus, als er beim Frankreich Grand Prix hinter den beiden Lotus Ford Piloten Mario Andretti und Ronnie Peterson Platz 3 erreichte. Viel öfter fiel Hunt negativ auf. Bei Deutschland GP wurde er disqualifiziert, weil er falsch in die Boxengasse gefahren ist. Ein seltsamer Fehler für einen Weltmeister. Noch schlimmer: 1978 in Monza zum Großen Preis von Italien war er Auslöser der Startkarambolage, die Peterson das Leben kostete. Es war allerdings ein Unfall, bei dem alles Pech der Welt zusammenkam und im Grunde genommen der Tod von Ronnie Peterson, dem erfolgreichsten F1 Schweden, hätte verhindert werden können und noch viel mehr verhindert werden hätte werden müssen! Nicht nur die Rennleitung machte einen gravierenden Fehler, sondern auch die behandelnden Ärzte. Das ganze Geschehen genauer: Peterson hatte dabei schon im Training zu dem GP einen Unfall, so musste der 34-Jährige auch in einem einen Jahr alten Lotus Ford fahren. Lotus war ja damals wegen dem Ground Effect das stärkste Auto im Feld und Petersons Teamkollege Mario Andretti wurde auch Formel-1 Weltmeister. Peterson war der schnellere der beiden Lotus-Fahrer, Andretti jedoch der Schnellere und so musste Peterson die Qualis teilweise sogar mit mehr Benzin fahren, damit Andretti vorne stand! Der Start zum Rennen war dann schlicht ein Fehlverhalten der Rennleitung, denn der Start wurde bereits frei gegeben, als die hinteren Autos noch nicht von der Einführungsrunde zum Stehen kamen. Das Feld kam so geballt in die erste Kurve und es passiert, was passieren musste: Es gab eine Massenkarambolage, die ausgelöst wurde, weil James Hunt (McLaren Ford) mit Peterson kollidierte. Weitere Beteiligten des Massenunfalls waren: Riccardo Patrese (Arrows Ford), Vittorio Brambilla (Surtees Ford), Brett Lunger (McLaren Ford), Didier Pironi (Tyrrell Ford), Hans Joachim Stuck (Shadow Ford) und Emerson Fittipaldi (Copersucar Ford). Der Lotus von Peterson ging in Flammen auf. Peterson wurde schwer verletzt in das Krankenhaus eingeliefert, dort wurde er jedoch von den Ärzten falsch behandelt. Einen Tag später starb Peterson, während Brambilla einen Schädelbruch erlitt. Danach folgte noch eine hässliche Schlacht, denn Patrese wurde zu Unrecht beschuldigt, der Verursacher des Unfalls gewesen zu sein. Er wurde öffentlich gebrandmarkt und sogar für den folgenden GP in den USA ausgeschlossen. Jedoch stellte sich bald seine Unschuld heraus. Trotz der Diskussionen: Mit Peterson verlor die Formel-1 eine Größe im GP Sport.

Hunt kam über den Unfall nie hinweg. Der Wechsel 1979 zu Wolf Ford erwies sich ebenfalls als schlechter Schachzug. Dabei hätte Hunt auch ein Angebot von Ferrari auf dem Tisch liegen gehabt, als Ersatz für Jody Scheckter, der dann in dem Jahr auch Weltmeister wurde. Ferrari war von Hunt beeindruckt, wie er Lauda 1976 im Titelkampf besiegte. 6 Ausfälle, darunter 5 technischer Natur, lediglich ein 8. Platz beim Südafrika GP: Nach dem Klassikerrennen im Fürstentum von Monaco verabschiedete sich Hunt vom Rennsport, nach 92 F1 WM Rennen, 10 Siegen, 23 Podestplätzen, 19 Poles, 8 Schnellsten Rennrunden, 23 angeführten Rennen (665 Führungsrunden, 3359 Führungskilometer), 179 WM-Punkten und einer Weltmeisterschaft. 1979 fuhr er auch noch ein Sportwagenrennen für BMW. Hunt versuchte nach seinem Aus bei Wolf nach dem Monaco GP zusammen mit Bubbles Horsley einen Ligier Ford Renner zu kaufen und ein eigenes Team zu gründen. Horsley war Teammanager von Hesketh, von daher kannten sich die beiden. Ligier jedoch gab Hunt keinen Ligier, bot jedoch an, Ersatzfahrer für Patrick Depailler zu werden, der nach dem Monaco GP mit einem Drachenflieger abgestürzt war. Letztlich kam statt Depailler aber Jacky Ickx. Mitte der 80er Jahre plante Hunt eine Rückkehr in die Formel-1 bei Williams und testete den Boliden auch. Es kamen auch sehr konkurrenzfähige Rundenzeiten zusammen, aber ein Renncomeback gab’s doch nicht mehr.

James Hunt gilt auch als Entdecker von Gilles Villeneuve. Der Ursprung lag bei einem Formel-Atlantik Rennen 1976 im kanadischen Quebec. Bei diesem Rennen waren auch Gaststarter aus der Formel-1 am Start, etwa Jean Pierre Jarier, Riccardo Patrese, Patrick Depailler, Jacques Laffite, Didier Pironi, Vittorio Brambilla und eben auch James Hunt. Damit trafen die F1-Stars auch auf den Kanadier Gilles Villeneuve, der die Formel-Atlantik Saison dominierte und sowohl die kanadische Meisterschaft CASA gewann, als auch amerikanische Serie IMSA. Villeneuve fuhr einen von 3 March neben Hunt und Depailler. Wie immer tastete er sich an die Strecke durch Dreher heran, da er das Limit immer überschritt und dann erst die richtige Geschwindigkeit für die Kurven hatte. Anfangs war das Team (Ecurie Canada) darüber nicht so froh, da man dachte, man macht sich lächerlich vor der F1-Welt. Er fuhr trotzdem die schnellsten Zeiten im Qualifying. Das Rennen gewann Villeneuve überlegen. Nach eigener Aussage fuhr er für die Fotografen im Rennen extra quer durch eine Kurve hinter der die Fotografen warteten, damit sie bessere Fotos haben. Teilweise sah es so aus, als würde er in der Mauer landen und manchmal dachte es Villeneuve auch, aber es machte ihm Spaß. Sein Teamkollege Hunt war von Villeneuve sehr beeindruckt und redete danach mit seinem McLaren F1-Chef Teddy Mayer. Im nächsten Rennen in der Formel Atlantik fuhr Villeneuve das Auto von Hunt aus Trois-Rivieres welches sich besser fahren ließ, da Villeneuve sich am eigenen Auto in einem früheren Rennen was krumm gefahren hatte. Dadurch ist die Leistung von Trois-Rivieres noch höher einzuschätzen, da er dort mit einem verbogenen Auto fuhr. Hunt erreichte bei Mayer immerhin, dass Villeneuve für den Großbritannien GP einen 3. McLaren Ford neben Hunt und Mass steuern durfte. Einen langfristigen Vertrag wollte das Team dem Kanadier nicht geben mit der Begründung, dass sich Villeneuve sooft drehte. Dabei vergaß Mayer: Es gibt eben Fahrer, die tasten sich von unten ans Limit und andere, die tasten sich von oben ans Limit. Als Niki Lauda 2 WM-Rennen vor Saisonende das Ferrari-Team verließ, kam Villeneuve bei Ferrari unter und wurde zum Star bei der Scuderia. Hunt kümmerte sich auch später um den Nachwuchs, etwa bei Mika Häkkinen und Eddie Irvine, den beiden Rivalen um den Formel-1 WM Titel 1999 für McLaren Mercedes bzw. Ferrari.

Dass James Hunt überhaupt Rennfahrer wurde, war mehr ein Zufall, denn sein Vater, ein Börsenmakler, wollte aus James einen Arzt machen. James selbst ging jedoch eine andere Linie und wäre fast Berufssoldat geworden. Gegen Ende seines Lebens verschlimmerte sich die finanzielle Lage von James Hunt. Um es deutlich zu machen: Als der ehemalige Formel-1 Fahrer Dennis Hulme 1992 verstarb tauchte Hunt mit einem Fahrrad auf der Beerdigung auf! Neben seiner Motorsportverrücktheit und seinem Partyleben pflegte er aber auch die Musik und andere Sportarten. So war Hunt immer mit dabei, wenn die F1-Fahrer Cricket oder Fußball spielten. Er trainierte auch mit dem Fußballverein FC Chelsea.

Beitrag Dienstag, 11. September 2007
CMR CMR

Beiträge: 4496
Villeneuve sollte in Canada einen 3. Ferrari fahren. Da in Laudas Vertrag drin stand, daß er ein 2 Wagen-Team hatte, konnte er somit aus seinem Ferrari Vertrag austeigen. Er war bei Ferrari nicht sonderlich beliebt seit Japan 1976 und hatte bereits den WM-Titel gewonnen für 1977. Deshalb hatte Villeneuve auch die Nummer 21 in Canada. So wie es geschrieben steht, könnte man meinen, daß erst Lauda aufhörte und deshalb Villeneuve fahren konnte. Sonst ist der Beitrag sehr lesenswert, danke.

Beitrag Dienstag, 11. September 2007

Beiträge: 45834
Und noch zu McLaren, dazu hab ich schon mal was in einem anderen Thread geschrieben, das stell ich hier rein. McLaren könnten wir aber durchaus mal detaillierter behandeln, ist ein interessanter Fahrer, wie viele aus Neuseeland, Australien oder Südafrika...

Bruce McLaren
Bislang gab es 8 Neuseeländer; nicht gerade viele, dennoch ist unter diesen 8 so genannten Kiwis ein Formel-1 Weltmeister (Dennis Hulme)! Der letzte Neuseeländer in der Formel-1 war Mike Thackwell 1984 für RAM und Tyrrell. Letztmals testete 2004 für BMW Williams mit Scott Dixon ein Fahrer aus Neuseeland ein GP Auto. Der erste Neuseeländer aber war beim Deutschland GP 1958 Bruce McLaren. McLaren selbst ist noch heute in aller Munde, aber mehr als Teamname, denn das McLaren Team, gegründet von Bruce McLaren, überlebte bisher und fährt noch heute an der Weltspitze des GP Sports mit! Das McLaren Team holte zahlreiche Titel in der Formel-1, gewann 3-mal das Indy 500, siegte bei zahlreichen CanAm Rennen und war ferner auch erfolgreich beim 24 Stundenrennen von Le Mans und bei den 12 Stunden von Sebring.

Geboren wurde Bruce McLaren am 30. August 1937 Auckland in Neuseeland. McLaren bastelte gerne an Autos herum und so fummelte er auch einen Austin rennreif und setzte ihn 1952 bei Bergrennen ein. In den Folgejahren fuhr er weiter mit so alten Karren in Neuseeland, er fuhr mit den Autos, die McLaren in die Hand fielen: Ein Ford, ein Austin und dann ein Formel-2 Cooper Climax, mit dem er Meister von Neuseeland 1957 und 1958 wurde. Der Australier Jack Brabham suchte zu dieser Zeit in Australien und Neuseeland Ausschau nach Nachwuchsfahrer und wurde auf McLaren aufmerksam. Zunächst kam McLaren allerdings bei Cooper in der Formel-2 unter.

Mit seinem Cooper Climax Foreml-2 Renner debütierte er dann 1958 auch beim Deutschland GP in der Formel-1 WM und fuhr auch den Marokko GP. In Deutschland wurde er 5., in Marokko 13. Von 1959 bis 1965 fuhr McLaren dann im Cooper Werksteam in der Formel-1. Schon 1959 erklomm er eine Erfolgsetappe nach der anderen: Beim Monaco GP fuhr er mit Rang 5 zum ersten Mal in die Punkte, beim Großbritannien GP stand er als 3. erstmals auf dem Podium und beim USA GP gewann er sogar ein Formel-1 WM Rennen! Damit wurde er zum jüngsten Fahrer, der je einen GP in der WM gewonnen hat (rechnet man die Indy 500 Rennen weg, die ja von 1950 bis 1960 zur WM zählten, denn dort war Troy Ruttman 1952 noch jünger), bis er 2003 beim Ungarn GP von Renault Pilot Fernando Alonso abgelöst wurde. Er schloss die WM als Gesamt-6. ab, 1960 wurde er dann sogar Vizemeister. Einen Titel, den er nach einem Sieg, drei 2. Plätzen und zwei 3. Plätzen in 8 WM Rennen auch wirklich verdient hatte.

Die Saison 1961 wurde weniger erfolgreich für McLaren, denn seine beste Platzierung war Rang 3 beim Italien GP hinter Ferrari Pilot Phil Hill und Porsche Pilot Dan Gurney. 1962 gewann McLaren den traditionellen Monaco GP und auch sonst waren seine Resultate vorzeigbar, so wurde er am Ende WM-3. von 1963 bis 1965 waren seine Cooper Renner sehr unzuverlässig, es gab aber einige Punkte und auch ein paar Podiumsplätze.

1966 begann dann die Ära seines McLaren Teams und natürlich musste McLaren auch zunächst Fahrer seines McLaren Teams und seines McLaren Ford bzw. McLaren Serenissima Rennwagens sein. Dabei war die Saison noch überhäuft von Problemen, doch immerhin gab es 3 WM Punkte durch Rang 6 in Großbritannien und Rang 5 in den USA. 1967 fuhr McLaren nicht alle Rennen für McLaren, fuhr jedoch die beste Platzierung für sein Team heraus (Rang 4 beim Grand Prix von Monaco). 3 WM Rennen fuhr Bruce auch für die Anglo American Racers von Dan Gurney, doch bei jedem dieser Rennen streikte sein Eagle Weslake. 1968 fuhr McLaren dann den ersten Sieg seines Rennstalls ein, als er den Belgien Grand Prix siegreich beendete. Außerdem verhalfen ihm weitere gute Resultate zu WM Rang 5, 1969 wurde McLaren sogar WM-3.

Doch 1970 wurde dann zur schwarzen Saison von Bruce McLaren. F1 WM Rennen konnte der Neuseeländer nur noch 3 bestreiten, wurde dabei 2. beim Spanien GP, doch sein nebenher laufendes CanAm Projekt wurde ihm zum Opfer: Bei Testfahrten seines CanAm Renners in Goodwood verstarb er am 2. Juni 1970 tödlich. Die Karriere seines McLaren Teams ging wie bekannt weiter – erfolgreich!

Beitrag Donnerstag, 13. September 2007

Beiträge: 40
Kleine Überlegung am Rande: Die Search-Funktion scheint ja hier nicht gerade gut zu funktionieren. Wäre es dann nicht sinnvoller, die Kurzbiografien jeweils als eigenständigen Thread aufzusetzen ?

Wenn ich z.B. nach "Hunt" suche, bekomme ich alle möglichen Threads angezeigt - aber leider nicht diesen hier.

Beitrag Donnerstag, 13. September 2007

Beiträge: 45834
@krafthand: Ich stimme dir da zu, zukünftig werden derartige Fahrer in externen Threads behandelt. Ist deutlich besser und übersichtlicher!


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