Das geht einem ans Herz: Wie sein Bruder James Hunt erlag auch David Hunt einem Herzinfarkt. Nur 55 Jahre wurde der Brite alt. Er stand Zeit seines Lebens im Schatten seines Weltmeister-Bruders.
Das Herz von James Hunt hörte 1993 zum Schlagen auf. Er war 45 Jahre alt – und gerade bekehrt. Bis dato pflegte er einen wilden Lebensstil mit vielen Frauen, noch mehr Alkohol und Tabak – und jede Menge Partys. Von David Hunt sind solche Geschichten kaum überliefert. Er stand aber auch selten im Fokus der Öffentlichkeit.
Während James Hunt nämlich 1976 den F1-WM-Titel errang, scheiterte David Hunt schon in den Nachwuchsserien. Jahrelang fuhr er gegen Kaliber wie Ayrton Senna, Damon Hill oder Martin Brundle erfolglos in der britischen Formel-3. 1988 stieg er noch erfolgloser in die internationale Formel-3000 auf, der GP2-Vorgängerserie. Es war eher sein Name als seine Resultate, die ihm eine Einladung zur F1-Testfahrt für Benetton einbrachte. Mehr ergab sich daraus jedoch nicht.
Hunt und der Name Lotus
Es dauerte sechs Jahre, bis der Name David Hunt in der Formel-1 doch eine Bedeutung hatte. Inzwischen hatte der Brite längst den Helm an den berühmt berüchtigten Nagel gehangen und sich als Geschäftsmann ein Standbein aufgebaut. Er kaufte sich ins Lotus-Team ein, konnte die Insolvenz des Rennstalls zwar nicht mehr abwenden, sicherte sich aber die Namensrechte.
Immer wieder versuchte er den Namen Lotus in die Formel-1 zurückzubringen. Übernahmegespräche liefen 1999 mit Arrows, 2000 mit Prost, nochmal 2000 mit Honda. Aber die Zeiten für Privatiers waren hart, die Formel-1 viel zu teuer. Erst 2010 einigte er sich zunächst mit Caterham, dann mit dem heutigen Lotus-Team zur Nutzung des Lotus-Namens. Wirklich involviert in der Teamführung war er aber nicht.