Für mich ein sehr interessanter Fahrer. Mehr Informationen zu ihm würden mir auch gefallen:
Geboren wurde Renzo Zorzi am 12. Dezember 1946 im italienischen Ziano di Fiemme in Italien, Südtirol. Zorzi hatte keine lange Formel-1 Karriere, dafür aber eine umso bekanntere: Indirekt war der Italiener nämlich in einem tödlichen Unfall verwickelt. Zorzis Weg in die Formel-1 hatte als letzte Station die Formel-3 (seine erste F3-Saison fuhr er 1972 mit einem Tecno für die Scuderia Mirabella). Danach kam eine Saison mit einem Brabham, abenteuerliche Ausflüge gab Zorzi dann in der F3 mit Chassis von Quasar und Branca, ehe er 1974 wieder zur Scuderia Mirabella zurückkehrte. Mit seinem GRD Lancia bzw. GRD Ford – er fuhr für das Scuderia Mirabella Mille Maglia Team – wurde er auch Gesamt-3 1975 in der europäischen F3. Noch im gleichen Jahr debütierte Zorzi auch in die Formel-1: Beim Heimrennen im italienischen Monza fuhr er für Williams. Das Williams-Team hatte neben Jacques Laffite keinen festen Fahrer, das 2. Williams Ford Cockpit besetzte quasi bei fast jedem Rennen ein anderer Fahrer. In Italien durfte Zorzi ran. Er beendete das Rennen als 14.
Auch 1976 durfte er wieder ein Rennen für Williams fahren, dieses Mal beim Brasilien GP. Er wurde 9. Weil er das versprochene Sponsorengeld jedoch nicht auftreiben konnte, kehrte er in die Formel-3 zurück. Bei Modus bekam er ein Cockpit.
1977 bekam Zorzi dann ein Stammcockpit in der Formel-1 bei Shadow. Den Shadow Ford pilotierte Zorzi jedoch nicht die gesamte Saison. Nach dem Spanien GP übernahm sein Cockpit Landsmann Riccardo Patrese. Zuvor hatte Zorzi aber 5 unterhaltsame Rennen. In Argentinien streikte das Getriebe, es folgte ein 6. Platz beim Brasilien GP. Damit sicherte er sich seinen einzigen WM Punkt und wurde WM-19.
Der folgende Grand Prix im südafrikanischen Kyalami wurde zum Albtraum für Zorzi: Er war indirekt in einem der hässlichsten Unfälle der Formel-1 verwickelt: Als sein Shadow Ford mit Motorschaden liegen blieb – genau hinter einer Bergkuppe und damit für die herannahenden Fahrer schlecht einsehbar – eilten 2 Streckenposten zum Auto, um das Feuer zu löschen. Hans Joachim Stuck (March Ford) konnte ihnen noch ausweichen, der direkt dahinter fahrende Tom Pryce jedoch nicht mehr. Pryce erfasste den Streckenposten Jansen Van Vuuren mit einer Geschwindigkeit von 280 km/h. Der Aufprall war heftig: Van Vuuren war sofort tot, sein Feuerlöscher traf den Kopf von Pryce. Auch Pryce war auf der Stelle tot, sein Bolide steuerte jedoch mit der Leiche im Wagen weiter und blieb erst nach einer Kollision mit Ligier Ford Pilot Jacques Laffite stehen. Laffite überstand die Kollision unverletzt. Ironie des Schicksaals: Pryce war Teamkollege von Zorzi!
Die restlichen 2 GP-Rennen in der Formel-1 WM Karriere von Zorzi endeten jeweils mit einem Ausfall. Ein GP-Comeback gab Zorzi in der Formel-1 1980, allerdings nur für ein Rennen, und das auch noch bei einem nicht zur Weltmeisterschaft zählendem GP-Rennen. Er fuhr im Rahmen der Aurora Formel-1 Meisterschaft einen Arrows Ford für das CW Clowes Racing Team. Das Team war nicht schlecht: Guy Edwards beendete für den britischen Rennstall die Meisterschaft hinter Emilio de Vilotta und Eliseo Salazar (beide RAM) auf dem 3. Rang der Gesamtwertung. Nach seiner Karriere (er fuhr noch ein paar Sportwagenrennen seit 1977), widmete er sich wieder seiner alten Berufung des Pirelli-Testfahrers.