Ist wirklich ein schweres Thema, obwohl es ein recht berühmtes Rennen ist gibt es nur sehr wenig Informationen.
Fangen wie an mit der Startaufstellung, scheint 3-4-3 gewesen zu sein. Auf dem Bild mit den Hanomags im Vordergrund sind in der 2. Sportwagenreihe 3 Fahrzeuge zu sehen, aber der Austro-Daimler schlängelt sich gerade hinten an dem Bugatti vorbei, um zu seinem Startplatz zu kommen. Also 4 in der Reihe.
Sportwagen 5000-8000 ccm:
Die erste Startreihe is unstrittig. Wo hast du Willy Walb her?
Wenn wir davon ausgehen, dass in der 2. Reihe 4 Autos stehen, dann ist da kein Mercedes dabei.
Sportwagen 2000-5000 ccm:
http://www.pro-steilstrecke.de/rennbericht1927.htm
In der Klasse 2000 bis 5000ccm standen vier Sportwagen am Start: ein Steyr, ein Bugatti, ein Stoewer und ein Austro-Daimler. In dieser Kategorie gewann Graf Eckard von Kalnein auf einem 2,3-Liter-Bugatti, der einen Durchschnitt von 85,6 km/h erreichte. Sechs Minuten hinter ihm kam als Zweiter Hans Stuck auf einem Austro-Daimler durchs Ziel.
Die schnellste Runde in der Sportwagenklasse bis 3 Liter ging aber weder an Hans Stuck noch auf das Konto von Graf Kalnein. Diese fuhr Gräfin Bea von Einsiedel auf einem Steyr in 18:23 Minuten. Drei Boxenstopps - statt einem zum üblichen Nachtanken - warfen sie aber so weit zurück, daß sie drei Minuten hinter Stuck nur auf Platz drei kam.
Der Austro-Daimler bereitet mit Kopfzerbrechen. Wo hast du das ADR her? Meiner Meinung nach ist es noch ein ADM III, den Stuck ja noch bis 1930 fuhr.
Allerdings sieht mir der Fahrer nicht nach Hans Stuck aus, er muss es aber sein, ein anderer AD war nicht am Start.
Auch mit der Startnummer 11 bin ich mir unsicher, das sieht eher wie 2 Streifen über die Motorhaube aus. Allerdings würde die 11 neben der 10 sicherlich Sinn machen.
Ist ein Stoewer D10, Kennzeichen "IZ", also Preussen-Rheinprovinz (Rheinland). Über den Fahrer habe ich keine Informationen. Als Möglichkeit würde ich aber den Namen "Gikeleiter" ins Rennen werfen, der ein absolut identisches Modell besass, allerdings mit dem Kennzeichen IZ-77360.
Daneben ein Steyr, eindeutig der 3.5-Liter der Gräfin Einsiedel.
Und ganz links (auf dem Photo) so gerade noch zu erkennen der rundliche Kühler des Bugatti T43 von Eckard Graf von Kalnein.
Damit wäre die Reihe 2 (der Sportwagen) mit den 4 Teilnehmern der Klass 2 bis 5 Liter abgehakt.
Sportwagen 1500-2000 ccm:
Reihe 3:
Sieht nach einem Bugatti T35 in Strassenversion aus, passt aber nicht. Heinrich Wilhelm Beck aus Augsburg fuhr einen T30, quasi das Vorgängermodell, 2 Liter ohne Kompressor.
Daneben einer der OM 665, und wie können davon ausgehen, dass der andere auch dort steht.
Ab jetzt können wir die Photos wohl vergessen, und sind auf Indizien angewiesen.
Sportwagen 1100-1500 ccm:
H. Walter Andrae aus Frankfurt hatte einen T37 (1500 ccm, 4 Zylinder), die Kompressorversion T37A hatte er wohl erst 1928.
Willi Seibel aus Diez an der Lahn bekam seinen T37A wohl auch erst Ende 1927 oder Anfang 1928. Also wird der "Brescia" (oder besser T13 oder T22) stimmen.
Ernst Wilms aus Mönchengladbach fuhr einen Bugatti T22
Harry Stumpf-Lekisch aus Mainz mit seinem HAG-Gastell (Hessische Automobil AG, Darmstadt / Waggonbaufabrik Gebrüder Gastell, Mainz) war eine recht bekannte Figur, der mit seinem ungewöhnlichen Auto bei vielen Rennveranstaltungen in der 2. Hälfte der 20er Jahre zu finden war.
K. v. Sazenhofen / Keil – Null Info
Sportwagen 750 bis 1100 ccm / unter 750 ccm (zusammengelegt):
Kann ich wenig zu beitragen. Der Pluto war der deutsche Lizenznachbau des französischen Amilcar, und der wiederum das Nonplusultra in der 1100er Klasse.
Heinrich Joachim von Morgen ist sicherlich ein Begriff, von 1930 bis 1932 hatte er dann seine grosse Bugattizeit. Er hätte diese Klasse mit Abstand gewinnen müssen wenn er keine technischen Probleme gehabt hätte.
Schinzinger mit seinem Hanomag 2/10 war der einzige Teilnehmer in der 750er Klasse, und wird deshalb wohl als Klassensieger geführt. Dass diese Rübe gegen einen Pluto oder gar Amilcar keine Chance hatte dürfte aber klar sein.