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Rennen mit winzigen Starterfeldern

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Freitag, 14. Oktober 2005

Beiträge: 299
In Indy 2005 hatten wir ja das berühmt - berüchtigte 6 - Auto - Starterfeld, weil die Michelin - bereiften Teams nicht an den Start gingen. In Imola 1982 (oder war das ein anderes Jahr? Jedenfalls irgendwann in den 80ern...) traten alle englischen Teams nicht an, was ebenfalls zu einem ziemlich dünn besetzten Grid führte... warum geschah das und wann passierte ähnliches noch?

Gruß, der hochanziehende
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Beitrag Freitag, 14. Oktober 2005

Beiträge: 45834
Damals gabs einen ähnlichen Machtstreit wie heutzutage, aber da ich damals noch nicht gelebt habe, weiß ich davon auch nicht zu viel, da muss mal wieder ein Experte ran! Gestartet sind damals statt der üblichen 26 Autos nur 14, Renault, Ferrari, Alfa Romeo und Osella (die FISA treuen Teams) und die Streikbrecher Tyrrell und Toleman.
In den 50er und 60er gab es häufig nur geringe Starterfelder, dann, wenn Rennen nicht wichtig waren, bei berühmten, etwa Deutschland oder England, war dagegen eine Vielzahl vorhanden.

Beitrag Freitag, 14. Oktober 2005

Beiträge: 588
Formel-1-Grands Prix mit kleinen Starterfeldern:

Spa 1950 - 14
Spa 1951 - 13
Spa 1954 - 14
Spa 1955 - 13
Buenos Aires 1956 - 13
Monaco 1956 - 14
Buenos Aires 1957 - 14
Buenos Aires 1958 - 10
Jarama 1968 - 13
Montjuich 1969 - 14
Clermont-Ferrand 1969 - 13
Nürburgring 1969 - 13
Imola 1982 - 14
Indianapolis 2005 - 6

Beitrag Freitag, 14. Oktober 2005

Beiträge: 4886
Indianapolis 2005 wies allerdings ein komplettes Starterfeld auf, welches sich erst nach der Einführungsrunde reduzierte. Aber das Starterfeld war mit allen 10 Teams und 20 Autos komplett...
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Beitrag Samstag, 15. Oktober 2005

Beiträge: 343
Das sind sehr woll. Alle waren gemeldet. Und alle waren beim Vorstart. Sind halt alle nur in der Einführungsrunde Ausgeschieden wg. Reifenproblemen...... Eigentlich haben es alle falsch wieder gegeben. Wobei Frankreich 96 gilt von Schumacher auch als nicht teilgenommen.....
Die erste ist Überstanden. Die nächste folgt.
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Beitrag Samstag, 15. Oktober 2005

Beiträge: 8060
Ich glaube in den 20er Jahren hatten wir mal einen GP von Frankreich mit drei Startern...

Beitrag Samstag, 15. Oktober 2005

Beiträge: 542
Alfalfa hat geschrieben:
Ich glaube in den 20er Jahren hatten wir mal einen GP von Frankreich mit drei Startern...


*gg* das war sicher spannend!!!

aber gab es nicht mal nen rennen wo viele fahrer gestreikt haben und daher niocht an den start gingen? ich kann mich irgendwie an sowas grau erinnern
MfG

ErTzU :evil:

Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

Minardi 4 Ever

Beitrag Samstag, 15. Oktober 2005

Beiträge: 45834
An das kann ich mich nicht erinnern. Es gab - wie erwähnt - schon einmal den Zoff in Imola 1982. Vielleicht erläutert die Ereignisse in Imola 1982 ja mal wer genauer, von meiner Seite jetzt Mal so viel ich weiß:
Bernie Ecclestone kämpfte damals als Präsident der Formula One Constructors Association (FOCA) gegen die Sporthoheit FISA mit dem Präsidenten Jean Marie Balestre. Ecclestone, der damals Besitzer von Brabham BMW war, forderte für die anderen britischen Team wie McLaren, Tyrrell, Williams, Ensign, Arrows und Toleman mehr Mitspracherecht und höhere Einnahmen. Beim Imola GP streikten die genannten Teams, außer Tyrrell und Toleman, die als einzige neben den FISA treuen Teams Ferrari, Renault, Alfa Romeo und Osella an den Start gingen. Damals behielt Ecclestone die Oberhand und seither ist er die Führungskraft der Formel-1. Ecclestone sorgte dafür, dass Max Mosley FIA Chef wurde, er wurde Vizepräsident. So viel von mir zu der Geschichte.

Von Fahrerstreiks weiß ich jetzt wie gesagt nichts, es gab 1976 den Japan GP in Fuji, der unter starken Regen veranstaltet wurde. Damals streikten glaube ich auch einige Fahrer, darunter Niki Lauda, der dadurch seinen Titel im Ferrari gegen James Hunt (McLaren Ford) verlor.

Aber so Machtstreieterein wie 1982 oder eben jetzt, gabs doch schon öfter oder, da war doch in den 60er irgendwas, weil die Teams selber mit den Streckenverantwortlichen über das Preisgeld verhandelten!?

Beitrag Samstag, 15. Oktober 2005

Beiträge: 8060
Ja, 1957 fielen z.B. die Rennen in Holland und Spa aus diesem Grund flach - man wollte auf die überzogenen Startgeldfordungen der Spitzenteams (namentlich Ferrari) nicht eingehen...

Beitrag Samstag, 15. Oktober 2005

Beiträge: 299
Irgendwo hier bei Yesterday, hab ich irgendwas über einen Fahrerstreik in Zolder, ich glaube auch 1982. Wer weiß mehr darüber?

Gruß,
Formel-1-Magnet :wink:
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Beitrag Samstag, 15. Oktober 2005

Beiträge: 588
Formel-1-Magnet hat geschrieben:
Irgendwo hier bei Yesterday, hab ich irgendwas über einen Fahrerstreik in Zolder, ich glaube auch 1982. Wer weiß mehr darüber?
1981 gab es in Zolder eine Protestaktion der Fahrer wegen der gefährlichen Konstruktion der Boxenstraße - im Training wurde zuvor der Osella-Mechaniker Giovanni Amedeo getötet.
Es war aber kein richtiger Streik.

Übrigens führte die Prostestaktion am Start zu Verwirrungen. Patrese würgte seinen Arrows ab, und sein Teamkollege Stohr verletzte den herbeigeeilten Arrows-Mechaniker Dave Luckett schwer.
Es kam zum Abbruch des Rennens.

Beitrag Samstag, 15. Oktober 2005

Beiträge: 8060
mikel hat geschrieben:
Formel-1-Grands Prix mit kleinen Starterfeldern:

Spa 1950 - 14
Spa 1951 - 13
Spa 1954 - 14
Spa 1955 - 13
Buenos Aires 1956 - 13
Monaco 1956 - 14
Buenos Aires 1957 - 14
Buenos Aires 1958 - 10
Jarama 1968 - 13
Montjuich 1969 - 14
Clermont-Ferrand 1969 - 13
Nürburgring 1969 - 13
Imola 1982 - 14
Indianapolis 2005 - 6

Es gibt eigentlich für alle diese Rennen, bzw. ihre geringe Teilnehmerzahlen, einfache Erklärungen:

Spa - ich glaube ich habe es schon mal wo anders erwähnt - verfolgte in den 50er Jahren (anders als beispielsweise Silverstone oder der Nürburgring) eher die Devise mehr Qualität als Quantität im Feld zu haben - daher erklären sich die kleinen Starfelder (obwohl man in Spa eigentlich viel Platz gehabt hätte).

Die Argentinischen Rennen der 50er Jahre waren für viele Privatiers einfach zu weit weg, bzw. zu teuer (obwohl dort enorme Preisgelder winkten - aber die strichen meist die Werksteams ein). Außerdem war das Rennen oft früh in der Saison und viele Teams noch nicht mit ihren Hausaufgaben fertig. 1957 etwa blieben sämtliche britische Teams (Cooper, BRM, Vanwall) zuhause und nur Ferrari und Maserati traten an. 1958 war’s noch krasser - nur 9 Italieners waren am Start - und der Vorjahres F2-Cooper von Rob Walker mit einem aufgebohren 1.9-l-Motor.

Monaco hatte früher (weil sehr eng) oft schärfere Quali-Regeln - noch bis weit in die 80er Jahre durften ja nur 20 Fahrzeuge starten.

Die Formel 1 hatte 1969 einen Mangel an Konkurrenten, nachdem sich Matra, Honda, Cooper und AAR zurückgezogen hatte, Ferrari meist nur mit einem Fahrzeug antrat und BRM diverse Schaffenspausen einlegte - und außerdem nicht genügend Cosworth Motoren verfügbar waren - den damals einzig konkurrenzfähigen Motor. Glücklicherweise nahm bereits 1970 die F1 wieder einen Aufschwung.

Imola 1982 war ein Boykott-Rennen, das von allen britischen Teams (außer Toleman und Tyrrell - das waren arme Schlucker mit italienischem(!) Hauptsponsor) bestreikt wurden.

Indy 2005 haben wir ja alle miterlebt.

Beitrag Sonntag, 16. Oktober 2005

Beiträge: 630
mikel hat geschrieben:
im Training wurde zuvor der Osella-Mechaniker Giovanni Amedeo getötet.


Giovanni Amadeo wurde in Zolder schwer verletzt, er starb aber erst 3 Tage später an den Folgen der erlittenen Verletzungen

Hier ein Ausschnitt aus "8W"
Then came Zolder and the race, which caused Siegfried Stohr to be known all around the world. He notched up a creditable 13th fastest time in practice, only a second slower then Patrese. At the start of the race, the mechanics staged a protest against their bad working circumstances. (Giovanni Amadeo, one of Osella's mechanics had been knocked down on Friday, and this accident would claim his life three days later.) When the drivers arrived back after their warm-up lap, the mechanics were still there. The field was destined to do another warm-up lap. So 'round they went, but Nelson Piquet overshot his grid position, and he was waved to do yet another warm-up lap! By now the engines' temperature started to rise as field was jut about the get away.

Exactly this moment, Patrese started to wave frantically, he stalled his engine! His mechanic, Dave Luckett rushed to the back of his Arrows, trying to bring it into life. At precisely this point, the on came the red lights and a couple of seconds later, the field got away! It was poor Stohr, who found himself confronted by his team-mate's car. He hit the brakes immediately, but could't avoid hitting the mechanic.

Miraculously Luckett survived the accident with only a fractured foot, a broken hand, and facial lacerations.


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