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Reg und Tim Parnell

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Beitrag Samstag, 09. Februar 2013

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Gibt es 2013 in der IndyCar die Großoffensive des kleinen Penske? Roger Penske ist eine wahre US-Rennlegende. Sein Rennstall ist seit Jahrzehnten der erfolgreichste Rennstall in der IndyCar, dem amerikanischen F1-Pendant. Sein jüngster Sohn Jay Penske versucht sich seit wenigen Jahren ebenfalls mit einem eigenen IndyCar-Team. Bisher bei weitem nicht so erfolgreich wie sein Vater. Aber 2013 soll die Großoffensive starten: Neben Sébastien Bourdais (viermalige IndyCar-Meister) soll dann Ryan Briscoe fahren, Ex-F1-Toyota-Testfahrer und einst bei Penske schon Siegfahrer. Damit hätte man ein schlagkräftiges Duo.

Jay Penske versus Roger Penske – das ist wie David gegen Goliath. Das ist aber auch der Kampf Vater und Sohn neben der Rennpiste am Kommandostand. Auf der Strecke sind Generationen-Duelle nicht neu. Gerade in der IndyCar begeisterte zu Beginn der 90er Jahre bei Newman Haas das Duell des Ex-F1-Champions Mario Andretti gegen seinen Sohn Michael Andretti. Aber Duelle wie jenes von Penske versus Penske sind selten.

Gab es aber auch schon mal in der Formel-1. Reg Parnell versus Tim Parnell. Wobei das Duell mit jenem der Penskes nicht zu vergleichen war. Tim Parnell versuchte sich zwischen 1959 und 1963 bei vier WM-Rennen zu qualifizieren, was ihm auch zwei Mal gelang. Beim Italien GP 1961 wurde er Zehnter. Damals setzte er einen Lotus Climax unter eigenem Namen ein, wie das damals noch möglich war. Parallel dazu war sein Vater Reg Parnell bereits Teammanager beim BRP-Team. Offiziell waren damit beide Konkurrenten, inoffiziell jedoch soll es sogar technische Unterstützung für Tim Parnell von seinem Vater gegeben haben. Auch das Dragon-Team von Jay Penske konnte anfangs auf den Support seines Vaters setzen.

Reg Parnell – ein Teammanager aus Zwang? Die Anekdote dazu lautet: Sein semikrimineller Fahrstil in den 30er Jahren hätten zum vorübergehenden Entzug der Rennlizenz geführt. Also blieb Parnell nichts anderes übrig, als seine Rennwagen für andere Fahrer einzusetzen – et voilà war er Teammanager. Natürlich noch mit einem anderen Kompetenzbereich als die Teammanager heute. Fahrzeuge hatte der leidenschaftliche Sammler Parnell aber einige: Mit der Anzahl seiner GP-Rennwagen hätte er ein ganzes Starterfeld füllen können.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, zuvor fuhr er erste Rennen mit Rennwagen aus dem Haus Bugatti, Maserati und ERA, war Parnell recht erfolgreich, gewann auch einige F1-Rennen, allerdings außerhalb der WM. Beim aller ersten WM-Rennen der Geschichte, 1950 in Großbritannien, startete er als Werkspilot von Alfa Romeo – dem stärksten Team überhaupt. Er wurde Dritter, eine Platzierung, die er bei all seinen WM-Rennen später nicht mehr erreichte.

Dafür fuhr er für verschiedenste Marken. Zum Beispiel führte er auch jenen interessanten Ferrari Thinwall Special aus, der vom späteren Vanwall-Gründer Tony Vanderwell eingesetzt wurde. Parnell war aber auch für Aufgaben abseits der F1-Piste brauchbar: So war er Testfahrer bei BRM, oder auch Teammanager bei Aston Martin. Unter Parnells Direktion gewann Aston Martin 1959 das 24-Stundenrennen von Le Mans mit Roy Salvadori und Carroll Shelby, 1960 sorgten Stirling Moss, Roy Salvadori, Carroll Shelby und Jack Fairman für den Titel in der Sportwagen-Weltmeisterschaft.

Auch in der Formel-1 wurde Parnell bald Teammanager: 1961 leitete er die Geschicke des britischen BRP-Teams. Das Team hatte einen Interessanten Gründer: neben Ken Gregory wurde die Mannschaft nämlich von Alfred Moss aus dem Boden gestampft. Moss wurde 1924 auf einem Fronty Ford 16. beim Indy-500, ist aber vor allem Vater der britischen Rennlegende Stirling Moss. Keiner wurde öfter Vizeweltmeister als der gute, alte Stirling. Der heute sagt: „Vielleicht ist es auch gut, dass ich nie Weltmeister geworden bin, denn jetzt bin ich deswegen vielleicht sogar noch bekannter.“

1962 gründete Reg Parnell sein eigenes Team. Reg Parnell Racing startete auch gleich relativ erfolgreich: Mit dem Ex-Motorrad-Weltmeister John Surtees am Steuer eines Lola Climax gab es zwei zweite Plätze. Das konnte später nie wieder unterboten werden. Gerade, als Reg Parnell 1964 den Bau eines eigenen F1-Rennwagens plante, musste er sich einer Blinddarmoperation unterziehen. In der Folge kam es zu Komplikationen und Parnell verstarb. Tim Parnell führte das Team seines Vaters daraufhin bis Ende 1969 und bis nach dem 83. WM-Rennen weiter. Dann löste er das Team auf und wurde Teammanager bei BRM. Bis dort 1974 der Besitzer des Teams, Alfred Owen verstarb.

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