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Prototypen und Wunschvorstellungen

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Samstag, 20. Januar 2007

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Angesichts der Fragezeichen bzgl. des von Michael angesprochenen Stefan GP Teams und der damit eingehergehenden Quellenangabe stelle ich ich es mir sehr interessant vor das wir mal die einzelnen Typen in dieser Quelle nachgehen . Wenn ich ehrlich bin ,einige kenn ich garnicht ,andere halte ich für Hirngespinste ,bei einigen gibts da wohl Unstimmigkeiten usw.
Da wir ja eh auf die neue Saison warten und es nunmehr doch noch Winter werden soll ,haben wir ja alle viel Zeit mal in den Archiven zu wühlen :-)

Ich beschränk mich mal auf die Autos die nach 1950 das Licht der Welt erblickt haben sollen oder wollten und stell mal die ersten drei Typen zur Diskussion

Aston Martin DB3GP

Baird Griffin

Clairmonte Spezial


Zu dem dritten ,dem Clairmonte Spezial kann ich folgendes beitragen .

Das Auto wurde von Chapman konstruiert und gebaut und das kam so . Kurz nach Gründung von Lotus Engineering . Zwei Brüder Namens Clairmonte ,die zu dem Zeitpunkt mit einem 2 Liter Riley Rennen fuhren
hatten Chapman beauftragt einen F2 Monoposto zu konstruieren und zu bauen . Lotus sollte Chassis,Karosse und Aufhängungen entwerfen und bauen und sie wollten einen ERA Motor mit passendem Getriebe liefern . Das der Motor schon 15 Jahre auf dem Buckel hatte und kaum konkurenzfähig sein würde störte Chapman wenig denn er war der Meinung das Lotus nur das Auto baue ,der Motor ginge ihn nichts an . Chapman wollte mit dem Auto in die Regionen der Rennwagenbauer aufsteigen und Lotus als Marke bekannt machen .
Dazu sollte der Wagen Lotus heisen und da zu dem Zeitpunkt die fortlaufende Nr. bei der 7 war ,wurde das Auto schon mal mit Lotus MK VII F2-Car " tituliert . Kurz nachdem Chapman mit der konstruktuion begonnen hatte ,wurde das Projekt auch schon wieder gestoppt . Es ist mir nicht bekannt ob den Brüdern das Geld ausging oder ob sie dann doch muffensausen bekommen haben ,weil Chapman ja quasi ein Neuling war ,auf jeden Fall wurde hin und her verhandelt und schließlich wurde dann doch ein Chassis gebaut und ausgeliefert . Als Chapman dann allerdings hörte das der altersschwache ERA Motor schon beim Einbau explodiert ist trat er den Rückzug an und stieg aus dem Projekt aus und nahm seinen Namen und die Typenbezeichnung mit zurück .
Die Clairmonte Brüder bauten denn Wagen selbst fertig ,bauten eine eigene Karosse und nannten das Geschoss Clairmonte Spezial . Mit einem Lea Francis Motor nahmen sie daraufhin an Sportwagenrennen teil . Gerüchte besagen das der Wagen später mit einem Alta Motor ausgerüstet worden wäre aber nix genaues weiss man nicht

Einen Lotus MK 7 gabs dann nicht mehr aber zwischen dem MK 6 und dem MK 8 gabs den Seven ,eines der erfolgreichsten Lotus Serienautos

Beitrag Samstag, 20. Januar 2007

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Zum DB3S habe ich vor einiger Zeit schon mal 1-2 Worte geschrieben: Intern wurde das Projekt nicht so gerne gesehen (soweit ich weiss war der damalige Chefdesigner, der ehemalige Auto-Union Konstrukteur Eberan Eberhorst sogar dagegen), aber Reg Parnell durfte dann doch das Testfahrzeug nach Down Under mitnehmen um an einigen Läufen im Winter 1955 in Neuseeland teilzunehmen - wo das Auto keinen besonderen Eindruck hinterließ. Ich wage zu bezweifeln dass die meisten Leute uberhaupt wussten was da rumfuhr! Das Auto wurde (ohne Motor?!) später an Geoff Richardson verkauft, der das Ding in einen sogenannten RRA ummodelte. Richardson soll über die (besonders handwerkliche) Qualität des Aston Martin NICHT begeistert gewesen sein. Er modifizierte das Test-Chassis und baute einen Jaguar-Motor ein, soweit ich weiss mit 2,4-l. Er fuhr nur wenige Rennen damit, das einzige wichtige war die International Trophy 1957. Auf den Bildern, die ich von dem Event habe, ist das Fahrzeug dummerweise nirgends zu sehen. Ich muss also leider gestehen, ich habe noch nie ein Bild davon gesehen. Später hat er das Teil wieder verkauft. Achtung, es gab später noch einen RRA, aber das war NICHT dieser Aston Martin, sondern ein Cooper T43 mit einer 2,5-l-Connaught Version eines Alta drinnen.

Da haben wir das Teil, sogar in Farbe. Ein selten hässliches Ding. Vor allem verglichen mit dem dann realisierten Entwurf von 1959/1960...

Bild

Beitrag Sonntag, 21. Januar 2007

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Danke für die Infos! Ich finde den Thread supper, es gab schon ein paar Mal solche Topics, aber meist haben wir uns da auf die GP Projekte in den 90er konzentriert, ich finde es wirklich gut, dass wir uns auch mal mit den früheren geplatzten GP Projekten beschäftigen.

Ich schau mal was ich zum Baird Griffin alles rausfinden kann...

Beitrag Sonntag, 21. Januar 2007

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Also bisschen was hab ich gefunden:

Der Baird Griffin war 1951 in der Planung. Hinter dem Projekt steckte Bobby Baird (richtiger Name war William Robert Baird – er starb 1953 im britischen Snetterton im Alter von 41 Jahren in einem Ferrari Sportwagen beim Training). Baird baute neben dem Baird Griffin auch mehrere andere gute Autos, wie den MG K3 oder den Derby Miller. Die Finanzierung seiner Rennsportleidenschaft stellte sich nie als Problem heraus, weil seine Eltern einen eigenen Druck Verlag hatten. Der Baird Griffin basierte auf einem Emeryson Lagonda Special, sowie auf einem Maserati von 1948. Der Motor wurde von Dennis Griffin gebaut, basierte jedoch ebenfalls auf einem Maserati Motor vom Maserati 4CLT. Letztlich wurde der Baird Griffin nie bei einem Formel-1 WM Rennen eingesetzt, jedoch fuhr das Auto bei klanglosen Rennen in Irland und England, welche nicht zur Formel-1 Weltmeisterschaft zählten. Das erste mal war bei der Ulster Trophy in Irland (auf der 11,939 Kilometer langen Strecke in Dundrod) am 2. Juni 1951 ein Baird Griffin gemeldet. Als Fahrer sollte Bobby Baird selbst fahren, letztlich trat das Team jedoch nicht an. Sieger des Rennens war übrigens Alfa Romeo Pilot Giuseppe Farina. Der erste richtige Start bei einem Formel-1 Rennen war dann bei der Richmond Trophy am 14. April 1952, wieder mit Bobby Baird als Fahrer. Dabei wurde Baird als 9. gewertet – hinter Alta Pilot Joe Kelly. José Froilan Gonzalez gewann das Rennen für Ferrari. Das nächste Rennen für Bobby Baird mit seinem Baird Griffin war dann die Ulster Trophy 1952. Das Rennen, das Ferrari Pilot Piero Taruffi gewann, konnte Baird nicht beenden. Das letzte GP Rennen fuhr das Auto dann bei der Daily Mail Trophy am 2. August 1952 im britischen Boreham. Vor dem Rennen entschied sich Baird allerdings auf den Ferrari 500 Formel-2 Rennwagen umzusteigen. Dabei kam auch ein zählbares Ergebnis heraus: bei 22 gewerteten Fahrer (wobei zum Beispiel der 22. – Archie Bryde auf Cooper Bristol – 8 Runden weniger fuhr als Sieger Luigi Villoresi – natürlich auf Ferrari) wurde er immerhin 8. und war damit nur einen Platz hinter Rennlegende Stirling Moss (ERA).

Beitrag Sonntag, 21. Januar 2007

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Na dann mal die nächsten drei


Nardi Lancia

DB-Panard "twin engine"

Sacha -Gordine

Beitrag Sonntag, 21. Januar 2007

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Noch nicht so voreilig, es gab auch bei den Rennen außerhalb der WM einige Fahrzeuge, die nie bei WM Rennen aufgetaucht sind. Ich weiß, ihr werdet mich gleich wieder für verrückt halten, aber ich wollte die eh schon immer mal durchgehen und jetzt hab ich sie mal ein bisschen zusammengestellt, vielleicht sind ja ganz interessante Fahrzeuge dabei und ihr habt noch ein paar Infos. Ich habe jetzt zunächst nur die von 1950. Zu beachten ist, dass die Rennwagen auch bei Nicht WM Rennen in späteren Jahren aufgetaucht sind, ich hab mich jetzt nur mal auf 1950 beschränkt:

Tornado 1 (Bobby Baird wollte den bei der British Empire Trophy 1950 in Douglas am 15. Juni fahren, zog die Meldung allerdings zurück).

A.J.B. (A.J. Butterworth wollte den bei der British Tourist Trophy am 15. Juni 1950 in Douglas fahren, zog die Meldung allerdings zurück. Der Name verrät es ja schon fast, ich denke mal der A.J.B. wurde von Butterworth gebaut. Auch startete Butterworth damit bei der Ulster Trophy am 12. August 1950 in Douglas, sowie bei der BRDC International Trophy in Silverstone am 26. August 1950).

RRA. (Da gab es außerhalb der WM einige Versuche. RRA= Richardson Racing Automobiles. Erstmals tauchte Nottingham Trophy am 7. August 1950 im britischen Gamston Aerodrome. Dabei wurde Geoff Richardson hinter den beiden Maserati Piloten David Hampshire und Reg Parnell 3. Bei der BRDC International Trophy in Silverstone am 26. August 1950 wurde Richardson im RRA 12. L.N. Richardson versuchte 1957 bei der International Trophy einen RRA Jaguar zu qualifizieren, schaffte es aber nicht. Basis des RRA Jaguar war ein Aston Martin DB3S Monoposto von 1954, der bis 1956 von Reg Parnell in der Tasman Serie eingesetzt wurde. Nach einem Motorschaden kaufte Richardson das Teil und baute einen 2.4-Liter-Jaguar-Serienmotor ein.

Allard J2 Mercury (Sidney Allard – das dürfte auch der Konstrukteur gewesen sein – fuhr damit bei der Ulster Trophy am 12. August 1950 in Dundrod. Allerdings konnte er das Rennen nicht beenden. Der Allard war vor allem in Neuselland weit verbreitet, in dem J2 wurde auch oft ein Ford Motor eingebaut. In Neuseeland wurde der Allard J2 vor allem 1952 gefahren – mit Des Wild und Frank Shuter. Der Allard J2 wurde mit einem Ford Motor und vom Fahrer Tom Hawkes auch beim Neuseeland GP 1954 gefahren. Damals war der GP das erste Rennen der Saison, zählte jedoch noch nicht zur Weltmeisterschaft. Hawkes fiel aus, gewonnen hat Stan Jones auf Maybach Special.

MG Magnette K3 (Bobby Baird fuhr damit bei der Ulster Trophy 1950 am 12. August 1950 in Dundrod, fiel jedoch in der 7. Runde aus. Gebaut wurde er auch von Bobby Baird.)

C.D.L. Bugatti (Michael Chorlton meldete den bei der BRDC International Trophy in Silverstone am 26. August 1950 – gestartet ist er nicht. Ein C.D.L. Bugatti taucht auch bei einigen Formel Libre Rennen auf.).

Also ich wäre über zusätzliche Infos erfreut!

Beitrag Sonntag, 21. Januar 2007

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Ok, dann weiter mit dem Nardi Lancia (das ganze war 1952):

Eigentlich sollte der Nardi Lancia ein Formel-2 Auto werden, aber 1951 und 1952 wurde die Formel-1 WM ja nach den Regeln der Formel-2 ausgetragen und somit wäre der Nardi Lancia wohl auch bei Formel-1 WM Rennen gefahren. Das Auto wurde gebaut von Enrico Nardi (jener Nardi, der auch schon mit Enzo Ferrari zusammenarbeitete) aus Italien und wurde von einem Lancia Aurelia V6 Motor angetrieben. Nach dem ersten Test wurde das Projekt jedoch fallen gelassen, weil der Motor erhebliche Schwächen zeigte. Erst 1954 war Lancia in der Lage einen guten Motor zu bauen, dann stieg Lancia allerdings werksseitig in die Formel-1 ein.

Beitrag Sonntag, 21. Januar 2007

Beiträge: 3303
MichaelZ hat geschrieben:
Noch nicht so voreilig, es gab auch bei den Rennen außerhalb der WM einige Fahrzeuge, die nie bei WM Rennen aufgetaucht sind. Ich weiß, ihr werdet mich gleich wieder für verrückt halten, aber ich wollte die eh schon immer mal durchgehen und jetzt hab ich sie mal ein bisschen zusammengestellt, vielleicht sind ja ganz interessante Fahrzeuge dabei und ihr habt noch ein paar Infos. Ich habe jetzt zunächst nur die von 1950. Zu beachten ist, dass die Rennwagen auch bei Nicht WM Rennen in späteren Jahren aufgetaucht sind, ich hab mich jetzt nur mal auf 1950 beschränkt:

Tornado 1 (Bobby Baird wollte den bei der British Empire Trophy 1950 in Douglas am 15. Juni fahren, zog die Meldung allerdings zurück).

A.J.B. (A.J. Butterworth wollte den bei der British Tourist Trophy am 15. Juni 1950 in Douglas fahren, zog die Meldung allerdings zurück. Der Name verrät es ja schon fast, ich denke mal der A.J.B. wurde von Butterworth gebaut. Auch startete Butterworth damit bei der Ulster Trophy am 12. August 1950 in Douglas, sowie bei der BRDC International Trophy in Silverstone am 26. August 1950).

RRA. (Da gab es außerhalb der WM einige Versuche. RRA= Richardson Racing Automobiles. Erstmals tauchte Nottingham Trophy am 7. August 1950 im britischen Gamston Aerodrome. Dabei wurde Geoff Richardson hinter den beiden Maserati Piloten David Hampshire und Reg Parnell 3. Bei der BRDC International Trophy in Silverstone am 26. August 1950 wurde Richardson im RRA 12. L.N. Richardson versuchte 1957 bei der International Trophy einen RRA Jaguar zu qualifizieren, schaffte es aber nicht. Basis des RRA Jaguar war ein Aston Martin DB3S Monoposto von 1954, der bis 1956 von Reg Parnell in der Tasman Serie eingesetzt wurde. Nach einem Motorschaden kaufte Richardson das Teil und baute einen 2.4-Liter-Jaguar-Serienmotor ein.

Allard J2 Mercury (Sidney Allard – das dürfte auch der Konstrukteur gewesen sein – fuhr damit bei der Ulster Trophy am 12. August 1950 in Dundrod. Allerdings konnte er das Rennen nicht beenden. Der Allard war vor allem in Neuselland weit verbreitet, in dem J2 wurde auch oft ein Ford Motor eingebaut. In Neuseeland wurde der Allard J2 vor allem 1952 gefahren – mit Des Wild und Frank Shuter. Der Allard J2 wurde mit einem Ford Motor und vom Fahrer Tom Hawkes auch beim Neuseeland GP 1954 gefahren. Damals war der GP das erste Rennen der Saison, zählte jedoch noch nicht zur Weltmeisterschaft. Hawkes fiel aus, gewonnen hat Stan Jones auf Maybach Special.

MG Magnette K3 (Bobby Baird fuhr damit bei der Ulster Trophy 1950 am 12. August 1950 in Dundrod, fiel jedoch in der 7. Runde aus. Gebaut wurde er auch von Bobby Baird.)

C.D.L. Bugatti (Michael Chorlton meldete den bei der BRDC International Trophy in Silverstone am 26. August 1950 – gestartet ist er nicht. Ein C.D.L. Bugatti taucht auch bei einigen Formel Libre Rennen auf.).

Also ich wäre über zusätzliche Infos erfreut!



Ich und voreilig :-) In meinem hohen Alter wird man ruhig und gelassen :-) Aber ich hab mich streng an die Tabelle gehalten die du ursrünglich als Quelle für deine Stefan Team genannt hast ,so wie ich das auch s.o. geschrieben habe :-)
Du weisst doch das ich mit den " nie irgendwo gesehen -Exoten" so meine Probleme habe :-)

Beitrag Sonntag, 21. Januar 2007

Beiträge: 3303
MichaelZ hat geschrieben:
Ok, dann weiter mit dem Nardi Lancia (das ganze war 1952):

Eigentlich sollte der Nardi Lancia ein Formel-2 Auto werden, aber 1951 und 1952 wurde die Formel-1 WM ja nach den Regeln der Formel-2 ausgetragen und somit wäre der Nardi Lancia wohl auch bei Formel-1 WM Rennen gefahren. Das Auto wurde gebaut von Enrico Nardi (jener Nardi, der auch schon mit Enzo Ferrari zusammenarbeitete) aus Italien und wurde von einem Lancia Aurelia V6 Motor angetrieben. Nach dem ersten Test wurde das Projekt jedoch fallen gelassen, weil der Motor erhebliche Schwächen zeigte. Erst 1954 war Lancia in der Lage einen guten Motor zu bauen, dann stieg Lancia allerdings werksseitig in die Formel-1 ein.



Das besonders auffällige an dem Auto waren wohl die vorderen Bremsen die aussen liegend angebracht waren .

Beitrag Sonntag, 21. Januar 2007

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So weil wir beim Nardi Lancia Projekt schon im Jahr 1952 sind, hier nur kurz die Ergänzungen von Rennwagen, die bei WM Rennen nicht gestartet sind, aber Nicht WM Rennen. Genauere Infos wie immer herzlich willkommen!

Beim Schottland GP 1951 (21. Juli im Winfield Aerodrome) tauchte wieder Butterworth mit seinem AJB Rennwagen auf. Den hatten wir schon bei 1951.

Healey (Beim Schottland GP 1951 am 21. Juli im Winfield Aerodrome wurde Ron Dickson damit 4. Der Rennwagen war eigentlich ein Sportwagen, für die der Schottland Grand Prix ebenfalls ausgeschrieben wurde.)

Beitrag Sonntag, 21. Januar 2007

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So und jetzt noch 1952. Zunächst nochmal einen, den wir schon aus 1950 kennen: Bei der Ulster Trophy 1952 war Richardson wieder in einem RRA unterwegs. Er schied aus.


HRG Lea Francis (Mike Keen fuhr damit beim Lavant Cup am 14. April 1952 im britischen Goodwood auf den 11. Platz.)

HAR Riley (Dieser Rennwagen tauchte beim Lavant Cup 1952 mit dem Fahrer Horace Richards auf, der das Rennen als 12. und Letzter beendete. Bei der Daily Mail Trophy 1952 brachte er den Renner nicht einmal ins Ziel.)

Jicey Veritas (Der Franzose Eugène Martin fuhr diesen exotischen Rennwagen beim Pau GP am 14. April 1952. Er erreichte den 5. Platz. Beim Marseilles GP Ende April 1952 erreichte er das Ziel nicht. Beim Paris GP in Monthléry am 25. Mai 1952 wurde Martin, der den Rennwagen im Rennen Armand Philippe übergab, disqualifiziert. Beim Frontieres GP 1952 im belgischen Chimay fuhr Roger Meunier auf einem Jicey BMW, fiel aber aus. Auch beim Lac GP konnte Martin den Renner nicht ins Ziel fahren. Veritas an sich ist auch in der Formel-1 WM bekannt. Veritas baute Chassis und Motoren und trat Anfang der 50er Jahre oft zahlreich vertreten beim Deutschland GP an.)

Stanguellini Fiat (Der Name des Rennwagens – Stanguellini Fiat – tauchte bei einigen Formel Junior Rennen Ende der 40er bis Anfang der 60er Jahre auf. Giuseppe Rossi fuhr beim Naples GP im italienischen Posilippo am 11. Mai 1952 mit einem Stanguellini Fiat. Hinter dem Ferrari Trio Giuseppe Farina, Piero Taruffi und Franco Comotti wurde Rossi 4.)

FDS Fiat (Agostinio Accadia wurde konnte damit den Naples GP 1952 nicht beenden.)

Monaci (Monaco ist in der Formel-1 ein bekannter Begriff: Der Monaco GP noch ein viel bekannterer. Monaci dürfte den wenigsten Formel-1 Fans etwas sagen. Giovanni Rocco schied mit einem Monaci Rennwagen beim Naples GP 1952 aus.)

Paganelli Fiat (Diesen Renner fuhr Luigi Bellucci beim Naples GP 1952 und schied aus.)

Rover (Spencer King fuhr den Rover bei der Daily Mail Trophy 1952 und schied aus.)

Alvis (Dieses Mal ist mit Alvis kein Musiker, sondern ein Rennwagen gemeint, der bei der Daily Mail Trophy 1952 von Gerry Dunham bewegt wurde, allerdings nicht bis ins Ziel.

RG Special BMW (Roger Gerbout konnte sich damit für den 14. September 1952 beim Cadours GP nicht qualifizieren.)

Duval Special BMW (Der Fahrer hieß René Duval. Wie der Name also verrät war Duval auch der Konstrukteur dieses auf einem BMW Sportwagen basierenden Rennwagens. Damit konnte er sich beim Cadours GP 1952 allerdings nicht qualifizieren.)

Beitrag Dienstag, 23. Januar 2007

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DB-Panard "twin engine"


Also den lass ich jetzt mal aus, darüber kann jemand anders was schreiben, ich recherchiere gerade zum Sacha Gordine.

Beitrag Dienstag, 23. Januar 2007

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
DB-Panard "twin engine"


Also den lass ich jetzt mal aus, darüber kann jemand anders was schreiben, ich recherchiere gerade zum Sacha Gordine.

Wo hast Du denn den her? Twin Engine => zwei Motoren...?!?!

Beitrag Dienstag, 23. Januar 2007

Beiträge: 45834
Erstmal was ich zu Sacha Gordine gefunden hab:

Der Sacha Gordine war vom gleichnamigen Konstrukteur und Besitzer (hatte damals den Ruf des Playboys) für die Saison 1952 und 1953 geplant. Das Auto übernahm viele Charaktereigenschaften des Cisitalia Porsche von Ende der 40er Jahren. Zwischen 1952 und 1953 wurde dieser GP Renner von Jean Behra und André Simon auf der ehemaligen französischen GP Strecke in Monthléry getestet. Der erste Einsatz war für den Pau GP 1953 geplant. Allerdings ging Gordine das Geld aus und so verschwand das Projekt in der Versenkung.

Beitrag Dienstag, 23. Januar 2007

Beiträge: 45834
Alfalfa hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
DB-Panard "twin engine"


Also den lass ich jetzt mal aus, darüber kann jemand anders was schreiben, ich recherchiere gerade zum Sacha Gordine.

Wo hast Du denn den her? Twin Engine => zwei Motoren...?!?!


Also LotusFan geht die Liste bei forix durch, den Link gibt es unter anderem im Thread über das Stefan GP Team. Hier, das schreibt forix dazu:

Amazing four-wheel drive, twin-engine project that saw front-ends of two cut-and-shut DB chassis mated to form a F2 car with 750cc Panhard engines and gearboxes powering each axle. Plans to substitute 750cc units with fully tuned 850cc engines. Great in theory, flawed in practice.

Beitrag Dienstag, 23. Januar 2007

Beiträge: 45834
Gut, wenn wir die Liste weiter gehen, sind die nächsten 3 die folgenden:

MSM-Lancia

EMW Monoposto (dazu kann uns LotusFan sicher mehr sagen)

GvB F2

Beitrag Dienstag, 23. Januar 2007

Beiträge: 45834
Zum folgenden kann uns sicher auch LotusFan was zu sagen oder jemand hat zufällig Reinald Schumann's´Buch "Motorsport in Deutschland", denn da soll dieses Projekt auch ausführlich geschildert sein...

Hinter MSM steckte ein deutsches GP Auto, angetrieben von einem V6 Motor von Lancia. MSM steht für Manfred von Strachwitz aus München, der Konstrukteur, Teameigner und Fahrer war. Der Deutsche hat sich mit dem MSM Lancia auch beim Deutschland GP 1953 gemeldet, durfte aber nicht starten, weil er keine Fahrerlizenz hatte – aufgrund eines Verkehrsereignisses vor dem Grand Prix! Der MSM Lancia trat bei 2 Formel-2 Rennen in Deutschland an.

Beitrag Dienstag, 23. Januar 2007

Beiträge: 45834
EMW Monoposto (dazu kann uns LotusFan sicher mehr sagen)


Im Grunde gibts zu diesem Projekt nicht viel zu sagen:

EMW kam 1953 mit einem neuen Monoposto Renner, der 1953 noch ein Rennen fuhr, vor allem aber 1954 eingesetzt werden sollte und auch wurde, doch 1954 hatte die Formel-1 wieder ein anderes Reglement als die Formel-2 und somit fuhr der EMW Renner kein WM Rennen.

Beitrag Dienstag, 23. Januar 2007

Beiträge: 3303
MichaelZ hat geschrieben:
Gut, wenn wir die Liste weiter gehen, sind die nächsten 3 die folgenden:

MSM-Lancia

EMW Monoposto (dazu kann uns LotusFan sicher mehr sagen)

GvB F2



Na EMW ist klar ,erstes deutsches Werksteam in der Automobil WM ,dazu noch eines von vier Ossi Teams in der Geschichte der WM . Sitz Eisenach /Thüringen (Edelbayern :-) )
Das EMW F2 Projekt geht zurück auf einen Forschungsauftrag an DAMW Berlin Johannisthal im Jahre 1950
Damals wurden von staatlicher Seite die besten Kräfte zusammen gezogen um der auch im Osten Deutschlands übers land brechenden Privatintitiative Einhalt zu gebieten . Mit Baum ,Greifzu ,Reif und Co .gab es viele private Hinterhofschrauber die richtig gute Autos zusammen gebaut hatten . Vom Klassenfeind kamen die Veritas und AFM rüber und da musste was her was bewiesen hat das der Kommunismus nicht nur schlaue Sprüche klopfen konnte sondern auch schnelle Autos bauen konnte und das dies natürlich am besten om Kollektiv geschah . DAMW baute daraufhin den DAMW R1 in den Varianten 1,5 Liter Rennsportwagen und 2.0. Liter F2 Auto .
Es wurden 4 Autos gebaut darunter wurde ein Auto mit der ersten Stromlinienkarosse versehen .
Ende 1952 wurde das Rennkollektiv Johanisthal aufgelöst und ging in die Sportabteilung das Automobilwerkes Eisenach über.
Dort wurde dann 1953 der R2 entwickelt den es ebenfalls in den Varianten F2 und Rennsportwagen gab .
Mit diesem F2 Auto nahm Edgar Barth ,seineszeichens einer der Werksfahrer von AWE Eisenach am Grand Prix Deutschland 1953 auf dem Nürburgring teil . Ein kaputter Auspuff beendete diesen einzigen GP der AWE Mannschaft recht unspektakulär .
Ende des Jahres gab es dann in Eisenach noch den Beschluß der Entwicklung eines neuen F2 Autos (R3) mit komplett neuen Radaufhängungen usw. und das Auto wurde auch gebaut .Allerdings hatte die FIA mittlerweile sowohl in der WM wieder auf die Formel-1 zurück gegriffen als auch die F2 so sie bisher gefahren wurde aufgelöst . Intern fuhr man in der DDR noch ein Jahr nach den alten F2 Regeln aber dann war auch da Schluß.
Intern gab es Bestrebungen ein Fahrzeug nach den neuen Regeln der F1 zu entwickeln aber Ulbricht und Co. hatten den Spass verloren die Eisenacher die inzwischen offiziell AWE hießen ( Automobilwerk Eisenach) mussten umschwenken in Richtung Rallye .
Von den EMW Rennsportwagen exsistieren noch vier komplette Exemplare .Eines befindet sich in Donnington ,eines bei einem privaten Sammler in Sachsen ,eines im AWE Museum und eines im
Verkehrsmuseum Dresden . Das Dresdener Auto ist das letzte gebaute Auto und erstmals mit Doppelsitz das eigentlich direkt von der Werkbank ins Museum gewandert ist . Einen F2 EMW gibt es nicht mehr . Die wurden alle verschrottet oder zu Rennsprotwagen umgerüstet .

Beitrag Dienstag, 23. Januar 2007

Beiträge: 3303
Zum GvB F2 habe ich nicht soviel Unterlagen da es das Auto eigentlich auch nicht gab .
Bobby Kohlrausch einer der bekanntestens Vorkriegs-Sportwagenfahrer Deutschlands ( und ebenfalls Edelbayer aus dem Raum Eisenach :-) ) hatte in der F3 mit seinem GvB Eigenbau großen Erfolg . 1953 wollte er den F3 Renner auf F2 umbauen aber dann starb er überraschend an einem Herzinfarkt und das Projekt war erledigt .

Beitrag Samstag, 27. Januar 2007

Beiträge: 45834
So die nächsten beiden wären dann:

Guidobaldi

Alfa Romeo 159 "Back-seater"

Ich denke zum letzten braucht man nicht viel sagen, der Name sagt alles.

Beitrag Samstag, 27. Januar 2007

Beiträge: 45834
Mehr als forix über den Guidobaldi schrieb, hab ich auch nich gefunden:

Im Winter 1953/1954 entstand ein aufregendes Projekt: Der geplante Guidobaldi GP Renner sollte von einem revolutionären V8 Motor angetrieben werden. Das besondere am Motor war, dass er mit einem Flugzeugtriebwerk vergleichbar war. Das Auto und der Motor kam aber nie über den Planungsstatus hinaus bzw. zu Testfahrten kam es nicht.

Beitrag Samstag, 27. Januar 2007

Beiträge: 45834
So weiter gehts mit ein paar Autos aus nicht WM Rennen von 1953. Erstmal welche, die wir schon hatten:

Beim Pau GP 1953 tauchte Martin wieder mit einem Jicey Veritas auf, fuhr jedoch nur 81 von 106 Runden. Beim Frontiers GP fuhr Roger Meunier mit einem Jicey BMW auf den 7. Platz.
Bei der BRDC International Trophy 1953 fuhr Aston wieder mit einem Aston Butterworth, konnte sich jedoch nicht für das Rennen qualifizieren.
Beim Naples GP 1953 fuhr Raffaele Argenziano mit einem Pagnelli Fiat, allerdings ein Sportwagen.
Der RRA Riley tauchte mit Robertson auch 1953 bei einigen Nicht WM Rennen auf.

So und jetzt neu:

Kieft JAP (Mike Christie fuhr beim Lavant Cup 1953 am 6. April mit einem Kieft JAP 1100. Allerdings fiel er aus. Kieft Rennwagen tauchten auch bei Formel-2 und Formel-3 Rennen in den 50er Jahren auf, sowie auch bei Bergrennen. André Loens wollte mit einem Kieft Butterworth auch bei der BRDC International Trophy 1953 an den Start gehen, zog die Meldung jedoch zurück.)

Thin Wal (Damit fuhr Piero Taruffi bei der Glover Trophy am 6. April 1953 in Goodwood. Dabei wurde der Italiener 2. hinter dem Sieger Ken Wharton, der mit einem BRM fuhr.)

Turner Lea Francis (John Webb wurde damit bei der BRDC International Trophy in Silverstone am 9. Mai 1953 19.)

DHS Rover (Gerry Dunham erreichte damit bei der BRDC International Trophy 1953 den 21. Platz. Auch bei der Ulster Trophy 1953 war Dunham mit dem DHS mit am Start.)

Camen Fiat (Dieser Wagen wurde beim Naples GP am 10. Mai 1953 in Posillipo von Mario d’Apuzzo gefahren. Der Italiener brachte den ans Reglement angepassten Sportwagen aber nichts ins Ziel.)

Beitrag Sonntag, 28. Januar 2007

Beiträge: 45834
So die nächsten 3:

Alfa Romeo 160

Kieft Climax

HWM Climax

Beitrag Sonntag, 28. Januar 2007

Beiträge: 45834
Zum Alfa Romeo 160:

1951 und 1952, in den ersten Jahren, in denen im GP Sport eine Meisterschaft ausgetragen wurde, war Alfa Romeo topp und stellte mit Giuseppe Farina und Juan Manuel Fangio auch jeweils den Weltmeister, doch als 1952 und 1953 die Formel-1 unter dem Tisch fiel und die Fahrer WM über die Formel-2 ausgetragen wurde, zog sich Alfa Romeo zurück. Für 1954 planten sie allerdings ein GP Comeback und zwar mit dem Alfa Romeo 160. Das Auto war geformt wie eine Zigarre und hatte einen flachen Zwölfzylindermotor, der alle 4 Räder antrieb (Allrad). Der Fahrer saß hinter dem Differenzial. Zu einem WM Rennen kam es für den Alfa Romeo 160 jedoch nicht, erst in den 60er Jahren tauchte bei einem Formel-1 WM Rennen wieder ein Alfa Romeo Rennwagen auf.

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