So ein paar Projekte hab ich noch, dann bin ich mit dem Thema durch:
Honda (1999)
Honda wollte 1999 als Werksteam zurück in die Formel-1. Projektleiter war der berühmte F1 Konstrukteur Dr. Harvey Postlethwaite, auch Rupert Mainwaring kümmerte sich um das Formel-1 Comeback des Werksteams Honda. Dallara baute einen Rennwagen, den Honda leicht verbesserte und mit einem Motor versah. Damit testeten Jos Verstappen, sowie Shinji Nakano in Vairano und Jerez. Als Fahrer für Honda waren 2000 Verstappen und Mika Salo vorgesehen. Plötzlich allerdings verstarb Postlethwaite und Honda ließ das Projekt fallen. Ab 2000 unterstützte man lieber das BAR Team werksseitig. Ferner baute man wieder neue Motoren für die Formel-1 und 2006 startete Honda erstmals wieder als Werksteam.
Phoenix (2002)
Ende Februar 2002 schloss das Prost Team, weil es Pleite wurde. Der britische Geschäftsmann Charles Nickerson kaufte mit seiner Firma Phoenix das Team auf. Für den WM Auftakt in Australien Anfang März war es zu spät, doch in Brasilien, eventuell schon in Malaysia wollte das Team am Start sein. Und tatsächlich reiste das Team an, bekam aber nie die Starterlaubnis. Noch im Februar nahm das Team die Arbeiten im Windkanal des Prost Teams in Magny Course auf. Nickerson sollte nur ein Strohmann sein, dahinter sollte ein Konzern stehen. Die Rede war von Skoda bzw. VW. Auch der Arrows Teamchef Tom Walkinshaw half dem Team. Der Ferrari Teamchef Jean Todt gab allerdings bekannt, dass man an Phoenix nicht wie an Prost Ferrari Motoren lieferte. Arrows wollte deshalb die Eigenkonstruktionen mit Hart 1999 an das Team liefern, jedoch waren diese zu schwach. Der Jaguar Teamchef und damit Chef von Ford F1, Niki Lauda, erklärte, dass man wie Arrows und Jaguar auch das Phoenix Team mit Motoren ausstatte. Nickerson und Walkinshaw kümmerten sich um alles, nur um eines nicht: Man hat keine Erlaubnis der FIA beantragt, was nötig war, weil das Prost Team nicht komplett übernommen wurde. Ein wichtiger Gegenspieler des Projekts war auch der Minardi Teamchef Paul Stoddart, der sich ebenfalls um den Kauf des Prosts Rennstall bemühte, aber nicht um den Rennbetrieb wieder auf zunehmen, sondern um zu verhindern, dass Prost je wieder F1 fährt. Hintergrund war, dass nach dem Prost Aus, Minardi deutlich mehr Geld bekam, als wenn Prost mitfahren würde. Das Team verhandelte mit Gaston Mazzacane, Tarso Marques, Thomas Enge und Jos Verstappen, der sein Arrows Cockpit an Heinz-Harald Frentzen abtreten musste. Das Team reiste in Malaysia mit ca. 40 Leuten an, 25 davon waren Mechaniker. Mazzacane und Marques unterschrieben erst kurz vor dem Trainingsbeginn einen Vertrag mit Phoenix, auch Enge war angereist. Doch die FIA gaben dem Team und damit dem Argentinier Mazzacane, 2000 bei Minardi Fondmental und 2001 bei Prost Acer, und dem Brasilianer Tarso Marques, 1996,1997 und 2001 bei Minardi, keine Starterlaubnis für Malaysia und für die Rest der Saison, weil Phoenix nur die Prost Rennwagen kaufte, nicht aber das ganze Team und somit bestand das Phoenix Team offiziell gar nicht!
Asiatech (2002)
Asiatech baute 2002 einen Formel-1 Renner bzw. ließ einen Formel-1 Boliden von Enrique Scalabroni bauen. Der Italiener ist so zu sagen der König der geplatzten GP Einstiege. Zunächst war der Rennwagen nur dazu gebaut worden, um die eigenen hergestellten Motoren zu testen, doch dann schmiedeten die Leute von Asiatech Pläne, 2004 mit einem eigenen Team einzusteigen. Doch diese Pläne wurden relativ schnell zunichte gemacht – von der Pleite von Asiatech.
German GP Racing (2004)
Das Team sollte die Konkursmasse des alten Arrows Teams 2002 übernehmen und plante einen Einstieg in die Formel-1 für 2004. Die Fäden zog Geschäftsmann Oliver Behring aus Bremen. Die Meldung war beim Automobilweltverband FIA bereits eingereicht worden, die 48 Millionen Dollar Einschreibungsgebühr aber wurden nie bezahlt. Das Team wollte Chassis und Motoren von einem anderen Team kaufen. Chassiskäufe waren und sind noch bis Ende 2007 verboten, was auch ein Grund war, dass der Einstieg des Teams in die F1 gescheitert ist. In Bremen plante das Team eine moderne Formel-1 Fabrik samt Windkanal. Als Teamchef des Teams wurde, nach einer Absage von Gerhard Berger, der Manager von Jacques Villeneuve, Craig Pollock gehandelt, der ja bereits 1999 das British American Racing Team (BAR) 1999 in die Formel-1 brachte. Das war aber nichts weiteres als das alte Tyrrell Team. Seit 2006 geht das Team als Honda an den Start. Als Testfahrer für das Team bis zum Einstieg 2004 waren bereits die beiden jungen Deutschen Sven Barth und Thomas Westarp engagiert. Das Projekt scheiterte, zu einer Testfahrt kam es nie!
Dubai (2006)
Das Dubai Team sollte 2006 in die Formel-1 einsteigen. Die Pläne, ein solches Dubai GP Team auf die Beine zu stellen tauchten Ende 2004 auf. Hinter dem Projekt stand Scheich Ahmed bin Saeed Al Maktoum, also jener Scheich, der mit der A1 GP Serie auch eine eigene Rennserie auf die Beine gestellt hat. Es wird also deutlich: An den finanziellen Mitteln dürfte es nicht gelegen haben, dass der Einstieg in die Formel-1 nicht geklappt hat. Warum es doch nicht zu diesem Team kam, darüber darf gerätselt werden. Der FIA Chef Max Mosley jedenfalls bestätigte, dass eine fristgerechte Anmeldung des Teams für 2006 eingegangen war und auch McLaren Mercedes bestätigte Verhandlungen mit dem Scheichtum Dubai. McLaren sollte für Chassis sorgen, Mercedes für Motoren. Insider wollen wissen, dass Al Maktoum diese Pläne nur bekannt gab, um den Preis des Jordan Teams zu senken. Rückblick: Er verhandelte seit 2003 zwei Jahre mit Eddie Jordan um den Kauf des Rennstalls, doch diese scheiterten daran, dass Jordan seinen Posten als Teamchef nur ungern abgeben wollte und deshalb den Preis in die Höhe trieb. Es gab auch nie eine Meldung des Teams, dass dieses Team den Einstieg fallen lassen wird, was die Idee zusätzlich untermauert. Denn: Seit bekannt wurde, dass Midland den Jordan Rennstall übernehmen wird, kamen plötzlich keine Meldungen mehr, das Team verstummte so zu sagen. Dubai plante den Einstieg als Team aber sehr genau: Man wollte ein Windkanal in Dubai auf die Beine stellen, der Bau des Chassis sollte jedoch in der McLaren Fabrik in England über die Bühne gehen.