Wie erst jetzt, fast eine Woche später, bekannt wurde, ist Prince Jorge de Bagration am 16. Januar 2008 im Alter von 63 Jahren verstorben! Am 22. Februar 1944 wurde Jorge de Bagration y de Mukhrani als Sohn einer georgischen Familie des Königshauses geboren. Sein Vater war Irakli Bagration-Mukhraneli, seine Mutter Maria Antonietta Pasquini verstarb bei der Geburt von Jorge de Bagration in Italien. Bereits im Alter von 6 Monaten musste Jorge de Bagration nach Spanien auswandern, ins Exil. Er nahm die spanische Staatsangehörigkeit an und bestritt damit seine Rennen als Spanier. 1995 besuchte Jorge de Bagration erstmals wieder Georgien und wurde auch Mitglied im Royal House. Jorge de Bagration war für den Spanien GP 1974 gemeldet, mit einem Surtees Ford mit der Startnummer 29. Hinter dem Start steckten 2 Sponsoren, nämlich Escudería Calvo Sotelo und El Corte Inglés. Letzterer machte jedoch einen Rückzieher und so musste er den Start zu dem F1-Rennen abblasen. Bereits zuvor war er mit der Escudería Calvo Sotelo, oft auch Escuderia Nacional genannt, beim gleichen Grand Prix im Jahre 1968 gemeldet. Auch Alex Soler-Roig war mit dem gleichen Team gemeldet. Beide sollten jeweils einen Lola Ford pilotieren, aber auch diese Meldung wurde nicht in die Tat umgesetzt. Mit dem Team und dem Renner war er auch in der Formel-2 EM unterwegs und wurde dank eines 6. Platzes in Madrid EM-17. Das Team existierte von 1968 bis 1973.
Die Karriere von Jorge de Bagration war zu diesem Zeitpunkt schon voll im Gange. 1959 begann er mit Motorradrennen, 1963 stieg er dann auf 4 Räder um. Dabei suchte sich De Bagration spektakuläre Szenen aus: Er fuhr mit einem Fiat Rallyes und Bergrennen in Spanien. 1965 stellten sich mit einem Mini Cooper erste Erfolge ein: Er konnte 2 Rallyerennen und ein Bergrennen für sich entscheiden. Mit einem Lancia konnte er zudem die spanische Rallye-Meisterschaft als Vizemeister abschließen. Meister wurde Jaime Juncosa jr. Erstmals testete Jorge de Bagration auch seine Qualitäten als Monoposto-Fahrer. Beim inoffiziellen Madrid GP (Formel-3 Rennen) gab er seinen Einstand im Formel-Rennsport. 1969 fasste er auch Fuß bei den Sportwagen, nahm zum Beispiel in einem Porsche auch beim 24 Stundenrennen von Spa teil. Das Jahr 1970 war ein sehr erfolgreiches für Jorge de Bagration: Zusammen mit berühmten Fahrern wie Carlos Reutemann, oder Reine Wisell fuhr er Sportwagenrennen, eroberte aber den Titel bei Bergrennen in der Europameisterschaft und in Spanien, in einem Porsche 908. Ferner gewann er auch eines der 4 Temporada-Rennen in Brasilien. In Interlagos gewann er im Porsche vor Markenkollege Alex Soler-Roig und Antônio da Matta, Vater des ehemaligen Toyota F1-Fahrers Cristiano da Matta. Die anderen 3 Siege gingen an die Fittipaldi-Brüder, Ex F1-Champion Emerson gewann deren 2, Wilson Fittipaldi immerhin ein Rennen. De Bagration wurde hinter Emerson Fittipaldi Vizemeister.
1971 verteidigte er den Titel bei spanischen Bergrennen und war auch sonst in der Touren- und Sportwagenszene in Spanien eine große Nummer. 1972 startete Jorge de Bagration sogar beim 24 Stundenrennen von Le Mans. Er teilte sich einen Lola Ford mit Hughes de Fierlant und dem späteren Formel-1 Teamchef und Teambesitzer Gérard Larrousse. De Bagration kam aber genauso wenig ins Ziel, wie beim Le Mans Rennen 1973. 1976 gewann er die Rallye Spanien und ging als Favorit in die spanische Rallyemeisterschaft 1977. Diese war jedoch nach einem schweren Unfall, bei dem sein Beifahrer Manuel Barbeito tödlich verunglückte, vorzeitig beendet. Letztlich wurde er mit seinem Lancia im Jahre 1979 spanischer Rallyemeister. Mit Víctor Sabater holte er auch 1981 denselben Titel, nachdem er zwischenzeitlich Vizemeister war. Ende 1982 hing Jorge de Bagration schließlich den Helm an den Nagel.