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Prince Chula Chakrabongse

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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Prince Chula Chakrabongse ist ein Cousin von Prince Bira. Er hatte ein Team namens White Mouse Racing. Mich würden ein paar Informationen zu Prince Chula, sowie zum White Mouse Racing Team interessieren.

Und noch eine andere Frage: Gab es noch mehr Adelige, die ein Rennteam hatten, also die beiden Princes kamen ja von der Königsfamilie aus Thailand. Ich kenne noch Alfonso de Orleans Borbon, der aus der spanischen Königsfamilie stammt und in der GP2 das Racing Engineering Team leitet.

Danke im Voraus für Infos!

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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Ich denke mal, daß Lord Alexander Hesketh adelig war.

Dann gab es noch Sir Louis Stanley von BRM und Sir Jackie Stewart.

Und wie hieß nochmals der afrikanische Prinz bei Arrows - Malik oder so.

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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Und wie hieß nochmals der afrikanische Prinz bei Arrows - Malik oder so.


??? :?: Wer ist das und was hatte er bei Arrows zu tun? Mir begegnet diese Info heute zum ersten Mal...

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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Ich habe mich noch nie weiter mit dem Typen beschäftigt. Er hat sogar mehrere Bücher über sein Leben an den Rennstrecken geschrieben - das erste ('Wheels at Speed') erschien bereits 1935! Sein bekanntestes Buch ist wahrscheinlich 'Blue &Yellow' (steht für die 'Renn'-Farben von Siam). Man kann die antiquarischen Wälzer heute noch - sogar sehr günstig - erwerben.

Er und Prinz Bira müssen als echte 'Lebemänner' in den 30er Jahren - und dann mit Pause nach dem Krieg - die Pisten ganz schön unsicher gemacht haben.

Ansonsten müsste ich über ihn erst mal nachlesen.

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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Nie gehört?

Der Mann stieg so gegen 1999 als Teilhaber beim damals von Tom Walkinshaw geleiteten Arrows-Team ein. Wenn ich mich recht erinnere, was das Ganze aber eine recht windige Sache, und der gute Prinz war bald wieder weg vom F1-Fenster.

Man müßte hier recherchieren, ich hab das damals nur am Rande mitbekommen.

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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ein weing passt hier auch huschke von hanstein (eigentl. Fritz Sittig Enno Werner von Hanstein) rein - leiter der porsche-rennabteilung.
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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Auch der niederländische Aristokrat Jonkheer Carel Pieter Anthonie Jan Hubertus Godin de Beaufort sollte als Leiter seines eigenen Privatteams Ecurie Maarsbergen hier sein Plätzchen finden.

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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zu Prince Chula: Er soll ja auch eine Biografie über Dick Seaman geschrieben haben und etliche Bücher ins thailändische übersetzt haben. Ich habe heute sehr lange über ihn recherchiert, aber ich hab so gut wie nichts herausbekommen, auch nicht über das Team. Wo fuhr das Team überhaupt und wer waren Fahrer außer Prince Bira? Gab es überhaupt andere Fahrer? Wann tauchte das Team erstmals auf?

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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mikel hat geschrieben:
Nie gehört?

Der Mann stieg so gegen 1999 als Teilhaber beim damals von Tom Walkinshaw geleiteten Arrows-Team ein. Wenn ich mich recht erinnere, was das Ganze aber eine recht windige Sache, und der gute Prinz war bald wieder weg vom F1-Fenster.

Man müßte hier recherchieren, ich hab das damals nur am Rande mitbekommen.


Ich hab etwas recherchiert: Der Prinz Malik Ado Ibrahim kommt aus Nigera und stieg im Januar 1999 ins Arrows Team ein. Er war auch am Verkauf von Lotus an Proton beteiligt.

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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MichaelZ hat geschrieben:
zu Prince Chula: Er soll ja auch eine Biografie über Dick Seaman geschrieben haben und etliche Bücher ins thailändische übersetzt haben. Ich habe heute sehr lange über ihn recherchiert, aber ich hab so gut wie nichts herausbekommen, auch nicht über das Team. Wo fuhr das Team überhaupt und wer waren Fahrer außer Prince Bira? Gab es überhaupt andere Fahrer? Wann tauchte das Team erstmals auf?

Soweit ich weiss fuhr das Team meist in England - Bira hatte ja auch eine britische Lizenz, fast ausschließlich in der Voiturette-Klasse. Chula kaufte 1935 zwei neue ERAs, die er auf den Namen Romulus und Remus taufte! Später kaufte man Seamans umgebauten Delage.

Auf dem Kontinent gab's wohl (in den unruhigen späten 30er Jahren) öfter mal etwas bedrohliche Situationen für das asiatische Team. Für die großen Werksteams war er sowieso tabu. Schade, denn er war ein recht talentierter Fahrer - wer weiss was er hätte erreichen können.

Ich habe irgendwo mal mehr darüber gelesen - kann mich jetzt aber spontan nicht erinnern wo. Ich hoffe ich finde es wieder.

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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Chula stellte Cousin Bira ab 1935 verschiedene "White Mouse Stable" ERAs zur Verfügung.
Bis zum Krieg wurde auch ein Maserati und ein Delage eingesetzt.

Nach dem Krieg nahm Bira die Partnerschaft mit Chula wieder auf, es wurde zuerst ein ERA, und bald danach ein Maserati eingesetzt, in dem der 1947er GP des Frontieres in Chimay gewonnen wurde.

Anscheinend dauerte die Partnerschaft bis zum Ende der 1948er Saison.

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

Beiträge: 45703
Ich habe irgendwo mal mehr darüber gelesen - kann mich jetzt aber spontan nicht erinnern wo. Ich hoffe ich finde es wieder.


Das wäre cool. Also das mit Prince Chula weiß ich erst seit heute, weil ich über Prince Bira gerade recherchiere und etwas schreibe. Ich wäre über jede einzelne Info wirklich froh, mich interessiert jetzt dieser Cousin erstmal mehr als Prince Bira selbst. Bei solch interessanten Themen kann man wirklich immer wieder was neues lernen!

Ich hätte auch nie gedacht, dass der Thread so gut ankommt, so viele Antworten innerhalb kürzester Zeit! Danke für die Infos an alle!

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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Noch ein paar Infos, die ich zu diesem Typen bisher finden konnte: Tatsächlich endete 1948 die 1935 begonnene Zusammenarbeit von Prince Chula und Prince Bira. Ich weiß nicht, ob sich Chula aus dem Rennsport zurück zog oder warum sonst. Chula fungierte auch als Art Manager von Bira. 1963 verstarb er dann an Krebs.

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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Anbei eine ganze Ladung Infos über Bira & Chula.

http://www.forix.com/8w/bira.html

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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Bira udn Chula waren jedenfalls verwandt (Cousins?!)...

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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Alfalfa hat geschrieben:
Bira udn Chula waren jedenfalls verwandt (Cousins?!)...


Ja, die beiden waren Cousins, das habe ich auch in meinem Eingangspost schon geschrieben. Chula war der ältere.

Beitrag Mittwoch, 14. März 2007

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MichaelZ hat geschrieben:
Alfalfa hat geschrieben:
Bira udn Chula waren jedenfalls verwandt (Cousins?!)...

Ja, die beiden waren Cousins, das habe ich auch in meinem Eingangspost schon geschrieben. Chula war der ältere.

Tja, es empfielt sich genau zu lesen. Asche auf mein Haupt... :oops:

Beitrag Donnerstag, 15. März 2007

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Hier auf einem seiner ERA sieht man sehr schön das Logo der White Mouse - aufgenommen 1946 in Frontieres:

Bild

Beitrag Donnerstag, 15. März 2007

Beiträge: 226
Alfalfa hat geschrieben:
Hier auf einem seiner ERA sieht man sehr schön das Logo der White Mouse - aufgenommen 1946 in Frontieres:

Bild

Wie geht das denn - wo er dort mit dem Maseratri 8CM ex Straight unterwega war. :D)

Beitrag Donnerstag, 15. März 2007

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Gut aufgepasst... :wink:

Beitrag Donnerstag, 15. März 2007

Beiträge: 8060
Hier noch mal aus einer anderen Perspektive - auf dieser Seite leider ohne die MAUS...

Bild


Beitrag Freitag, 16. März 2007

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MichaelZ hat geschrieben:
Und noch eine andere Frage: Gab es noch mehr Adelige, die ein Rennteam hatten?

"White Mouse" war kein Rennteam im heutigen Sinne, sondern nur der professionelle Rahmen eines reinen Privatfahrers. Chula war eine Art Manager, als älterer der Cousins hatte er nach siamesischer Tradition die Aufsicht über den jüngeren, und auch die Verwaltung der von der Familie zur Verfügung gestellten Mittel unterlag ihm.

Adelige waren seit jeher ein wesentlicher Bestandteil des Rennsports, denn sie konnten sich dieses teure Vergnügen nicht nur leisten, sondern hatten auch die Zeit dazu. Auch Industrievermögen lag früher oft in der Hand des Adels, weil man mit bestehendem Vermögen wesentlich leichter investieren konnte als das Bürgertum.

Von den ca. 200 verkauften T35-Bugatti dürfte wohl die Hälfte an Adelige gegangen sein, und ein Grossteil davon wurde auch tatsächlich in Rennen eingesetzt. Für viele war die Rennerei sicherlich nur eine Freizeitbeschäftigung mit "Kick", aber einige waren sicherlich gut bis sehr gut. Allerdings war es oft üblich, in Start- und Ergebnislisten die Adelstitel wegzulassen, so dass es heute oftmals schwer ist, die "Blaublütigen" herauszufiltern.

Auch in der direkten Nachkriegszeit war es hauptsächlich Adel und Industrie, die über ausreichend Geld verfügten um sich diesen exklusiven Sport leisten zu können. Die ersten 5 Kunden-Ferrari gingen 1948 ausschliesslich an Adelige, die sie auch alle aktiv einsetzten.

Beitrag Freitag, 16. März 2007

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@Michael_Mueller: Vielen Dank für die Infos!

Beitrag Freitag, 23. März 2007

Beiträge: 45703
Die ersten 5 Kunden-Ferrari gingen 1948 ausschliesslich an Adelige, die sie auch alle aktiv einsetzten.


Dazu würden mich noch genauere Infos interessieren....

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