MichaelZ hat geschrieben:
Und noch eine andere Frage: Gab es noch mehr Adelige, die ein Rennteam hatten?
"White Mouse" war kein Rennteam im heutigen Sinne, sondern nur der professionelle Rahmen eines reinen Privatfahrers. Chula war eine Art Manager, als älterer der Cousins hatte er nach siamesischer Tradition die Aufsicht über den jüngeren, und auch die Verwaltung der von der Familie zur Verfügung gestellten Mittel unterlag ihm.
Adelige waren seit jeher ein wesentlicher Bestandteil des Rennsports, denn sie konnten sich dieses teure Vergnügen nicht nur leisten, sondern hatten auch die Zeit dazu. Auch Industrievermögen lag früher oft in der Hand des Adels, weil man mit bestehendem Vermögen wesentlich leichter investieren konnte als das Bürgertum.
Von den ca. 200 verkauften T35-Bugatti dürfte wohl die Hälfte an Adelige gegangen sein, und ein Grossteil davon wurde auch tatsächlich in Rennen eingesetzt. Für viele war die Rennerei sicherlich nur eine Freizeitbeschäftigung mit "Kick", aber einige waren sicherlich gut bis sehr gut. Allerdings war es oft üblich, in Start- und Ergebnislisten die Adelstitel wegzulassen, so dass es heute oftmals schwer ist, die "Blaublütigen" herauszufiltern.
Auch in der direkten Nachkriegszeit war es hauptsächlich Adel und Industrie, die über ausreichend Geld verfügten um sich diesen exklusiven Sport leisten zu können. Die ersten 5 Kunden-Ferrari gingen 1948 ausschliesslich an Adelige, die sie auch alle aktiv einsetzten.