Habe noch einige Nachträge zu diesem Thread.
Einmal zu dem Bild von Ronald vom Nürburgring 1937, ganz unten auf Seite 1 Ich habe noch ein anderes gefunden, es zeigt Rudi Caracciola anstelle von Manfred von Brauchitsch, aber genau den bewussten Alfa Romeo von der anderen Seite.
Jetzt ist klar zu erkennen, dass meine Vermutung richtig war, es ist definitiv ein Monza. Wobei die Frage nach dem Fahrer ungelöst bleibt, denn nach meinen Unterlagen war kein Monza am Start. Einzige Möglichkeit bleibt Raymond Sommer mit Start-No. 50, aber der fuhr in 1937 einen 8C-35. Sollte er für den GP Deutschland seinen alten Monza ausgemottet haben? Egon weiss hier wahrscheinlich mehr.
Weiter oben in der Kurve liegt noch ein ausgefallenes Fahrzeug, sieht nach Maserati aus, eventuell Cortese’s 6CM.
Zum anderen noch ein Nachtrag zu Manfred von Brauchitsch und den „Silberpfeilen“. Ich habe günstig eine Erstausgabe seines Buches „Kampf un Meter und Sekunden“ von 1953 ergattert, und obwohl er das Eifelrennen 1934 in allen Details schildert, wird die Sache mit dem „Lack abkratzen“ mit keiner Silbe erwähnt. Erst Neubauers „Manner, Frauen und Motoren“, das m.W. Ende der 50er erschien, beinhaltet diese Fabel, die dann von Brauchitsch in seinem 2. Buch aus den 60er Jahren übernommen wurde.
Im März 1934 wurden in Mailand auf der Autobahn Testfahrten mit dem neuen W25 unternommen, und sowohl von Brauchitsch (... silbergleissenden Fahrzeug ...) als auch Neubauer ( ... unserem neuen „Silberpfeil“ ...) reden hier bereits von „silber“.
Auch die Sache mit von Brauchitsch’s angeblicher Unterstützung in Sachen Finanzbeschaffung von Adolf fehlt in diesem ersten Buch. Seinen ersten seriösen Kontakt mit Daimler-Benz hatte MvB im Winter 1933/34, als er zu Vertragsverhandlungen für die Saison 1934 eingeladen wurde. Es gab frühere schriftliche Gesuche von MvB in Richtung MB in Sachen Werksunterstützung, die aber abgelehnt wurden. Für den AVUS-Einsatz 1932 erwähnt er den Monteur Willi Zimmer, kein Wort über Neubauer. Don Alfredo selber bezeichnet seine Betreuung von Hans Stuck und MvB als rein privat, und Zimmer war für beide Wagen zuständig.
Beim AVUS-Rennen 1933 war gemäss den Worten Neubauers der SSKL von Otto Merz ein echter Werkseinsatz, während MvB als Privatfahrer betreut wurde. MvB selber schreibt, dass ihm für 1933 von Mercedes-Benz ein Monteur gestellt wurde, und dass es Reparaturen zum Sonderpreis gab, wieder kein Wort über Neubauer.
Während dieses erste Buch meiner Meinung nach noch recht realistisch geschrieben wurde und sich überwiegend an die Tatsachen hält, scheint das 2. Buch (das ich nicht gelesen habe) eine Ansammlung von Egotrips zu sein..
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