Paul Hawkins fuhr nur bei 3 Formel-1 WM Rennen. Doch in diesen 3 Rennen wurde der am 12. Oktober 1937 in der australischen Hauptstadt Melbourne geborene Hawkins berühmt. Der Grund: Wie Alberto Ascari Jahre zuvor, stürzte er beim Monaco GP ins Hafenbecken. Es war bei der Ausgabe 1965. Der Unfall ähnelte auch dem von Ascari. Hawkins wurde beim Sturz in das Meer aus dem Auto geschleudert. Er überlebte den Unfall – doch wie Ascari auch verstarb er später ebenfalls bei einem Rennunfall. Während Ascari genau 4 Tage nach seinem Unfall in Monaco bei Testfahrten verstarb, verstarb Hawkins genau 4 Jahre später bei einem Rennen in Oulton Park, bei der Tourist Trophy. Und bei beiden war der Todestag ein 26. Mai!
Der Unfall passierte am 26. Mai 1969 bei einem Rennen zur britischen Sportwagenmeisterschaft, mit einem Lola Chevrolet. Der genaue Unfallhergang ist noch unbekannt. Er kam, wohl aufgrund technischer Probleme, in einer Kurve von der Strecke ab, krachte in einen Baum. Sein Lola ging in Flammen auf und brannte völlig aus. Für Hawkins kam jede Hilfe zu spät.
Paul Hawkins Racing Ltd.
Paul Hawkins war ein sehr erfolgreicher Sportwagenfahrer. Mit dem Motorsport kam er durch seinen Vater in Berührung. Dieser, ein Pfarrer, fuhr selbst einige Motorradrennen. Hawkins Karriere begann in den 60er Jahren, als er nach England kam. Er war bei Austin Healey angestellt und durfte so bei einigen Sportwagenrennen an den Start gehen. So begann er bei den 1000 Kilometern vom Nürburgring 1960. Später fuhr er auch für Ian Walker Racing Sportwagenrennen. Er gründete auch ein eigenes Team, das Paul Hawkins Racing Team, das wie Ian Walker zu dem Zeitpunkt einen Lotus-Sportwagen einsetzte, allerdings mit Climax statt mit Ford Motor. Dennoch gewann Hawkins damit das nicht zur Sportwagenmeisterschaft zählende Rennen in Dänemark. Für Ian Walker fuhr er mit einem Lotus übrigens auch Formel-Juniorrennen in der Saison 1962.
Hawkins fuhr mit seinem Team noch 3 weitere Sportwagensiege ein, mit Autos von Ford und Lola Chevrolet. Das Paul Hawkins Team war aber auch in der Formel-5000 aktiv, besser gesagt in der britischen Formel-5000. Fahrer des Lola Chevrolet war Mike Hailwood. Gleich beim ersten Rennen in Oulton Park wurde er auch 8. Auch Jonathan Williams griff für Hawkins Racing ans Steuer des Lola. Der Grund war, dass Hailwood das Team wechselte und bei Epstein Cutchbert Racing andockte. Hawkins Racing zog sich bald wieder aus der F5000 zurück.
Paul Hawkins, der auch Hawkeye genannt wurde, wechselte 1964 zu John Wilmet Automobiles und fuhr für das Team Formel-3, aber vor allem Formel-2. Dabei fuhr Hawkins zunächst mit einem Alexis Ford, später auch mit einem Lola Ford Cosworth. Sein Teamkollege war Frank Gardner, die klare Nummer 1 bei John Wilmet. In Pergusa holte Hawkins sein bestes F2-Resultat der Saison 1964, als er hinter Sieger Brian Hart, sowie Gardner, 3. wurde. Im gleichen Jahr gewann Hawkins übrigens auch den Rhodesien GP, der jedoch nicht zur F1-WM gezählt wurde. Die erfolgreiche Saison bescherte Hawkins auch ein F1-WM Rennen für das Team in der Saison 1965. Beim Südafrika GP setzte John Wilmet Automobiles neben Gardner einen 2. Brabham Ford ein. Hawkins wurde 9., Gardner nur 12. Dennoch setzte das Team in den folgenden Rennen wieder auf Gardner.
3 Formel-1 Rennen 1965
Hawkins wechselte so ins Team von Bob Anderson, DW Racing Enterprises. Fahrer fort war Anderson auch selbst, aber für Hawkins stelle er beim Monaco- und beim Deutschland GP einen Lotus Climax in die Meldeliste der Formel-1 WM. Hawkins fiel in beiden Rennen aus, in Monaco durch den Sturz ins Hafenbecken, in Deutschland mit technischen Problemen. Genauer: Es trat ein Ölleck auf. Paul Hawkins fuhr weiterhin Formel-2 und gewann auch das Eifelrennen der F2! Dabei fuhr er einen Werks-Alexis Ford. Sensationell hielt er die beiden Werks-Lotus Fahrer Peter Revson und Mike Spence in Schach. Bei Alexis blieb Hawkins aber 1965 nicht. Er fuhr die meisten Rennen in der Formel-2 für Midland Racing. Dazu fuhr er unzählige Sportwagenrennen, wurde mit einem Ferrari von Epstein Racing bei den 9 Stunden von Kyalami gemeinsam mit Jackie Epstein auch 3.
Formel-1 WM Statistik: Paul Hawkins
3 Rennen (Rang 420 in der ewigen Statistik)
Durchschnittliche Startposition: 16,333 (Rang 316)
Durchschnittlicher Rückstand auf Pole Position: 7,464% (Rang 386)
Für Jackie Epstein fuhr Paul Hawkins 1966 auch in der CanAm, Rennbolide war dabei ein Lola Chevrolet. Ab 1967 konzentrierte sich Hawkins voll auf die Sportwagenszene, und das sehr erfolgreich: Gemeinsam mit dem Deutschen Rolf Stommelen gewann er auf einem Porsche Werksboliden die berühmte Targa Florio 1967. Für John Wyer Engineering gewann er ebenfalls mehrere Sportwagenrennen, darunter das 1000 Kilometerrennen in Paris mit einem Mirage Ford, der neben Hawkins auch von der belgischen Rennfahrerstar Jacky Ickx gefahren wurde. Auch die 1000 Kilometer von Monza konnte Hawkins mit David Hobbs in einem Ford für sich entscheiden.