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Pacific Ilmor

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Samstag, 18. August 2001

Beiträge: 1873
Hi,

1994 ging das Pacific Team mit einem Ilmor Motor an den Start. Was war das genau für ein Motor ? Das war doch kein Mercedes Motor oder ?[br]----------------[br]The real champ
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mit freundlichen Grüssen

Daniel Grosvarlet
mit freundlichen Grüßen

Daniel Grosvarlet

Beitrag Sonntag, 19. August 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Daniel,

das Pacific - Team ging 1994 mit einem Ilmor - Motor an den Start (3.5 Pacific PRO1 - Ilmor V10), 1995 dann mit Ford.

Mario Illien verbirgt sich hinter Ilmor. Der Schweizer war 1971 ein Mechaniker von Jo Bonnier, entwickelte Rennmotoren bei der Firma Cosworth und gründete 1984 in Brixworth (GB) zusammen mit Paul Morgan die Ilmor Engineering Ltd.

Ab 1984 entwarf Illien Motoren für die amerikanische CART - Serie (Chevrolet Indy V8), ab 1994 den Ilmor - Indy V8 für Roger Penske und Motoren für Mercedes - Benz (Sauber, McLaren).

Die Siegesserien seiner CART - Motoren waren sehr beeindruckend. Höhepunkt in der Formel 1 war der Bau des weltmeisterlichen Motors von McLaren 1998 (Ein Ilmor - Motor mit Namen Mercedes !)

Die Ilmor - Triebwerke lieferte Mario Illien dem Pacific - F1 - Team (Debüt: Februar 1994) für ein Jahr.

Bei Motorenfragen ist unser Technik - Experte wohl der bessere Ansprechpartner, denn AAATSCHE könnte sicher etwas näher auf die Zusammenhänge eingehen.[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Montag, 30. August 2010

Beiträge: 45812
Ilmor war damals nicht die einzige private Motorenschmiede. Wir hatten ja auch noch Hart, Judd und so weiter.

Heute gibt es nur noch Cosworth.

Aber welche anderen Motorenfirmen gibt es noch, die unabhängig sind und im Formel-Sport Motoren bauen. Wir haben noch Mécachrome in der GP2, aber ansonsten?

Beitrag Montag, 30. August 2010
0ph 0ph

Beiträge: 1356
Zumindest in der F1 waren 1998 Mechacrome Motoren doch nur "getunte" Renault Motoren oder?

Beitrag Mittwoch, 01. September 2010
AWE AWE

Beiträge: 13287
In der F1 gab es in der Vergangenheit eine ganze Reihe von diesen Pseudo- Motoren angefangen bei den Asiatech ,Acer , Arrows ,Europen ,Fondmetal , Mecachrome ,Mugen ,Osella ,Petronas ,Playlife ,Sauber ,Supertec usw .
Die meisten waren Altmotoren von Renault ,Ferrari ,Honda oder Ford , der Osella war ein versteckter Alfa Romeo ,der Sauber Lh10 ein versteckter Ilmor 2175A

Beitrag Dienstag, 05. Oktober 2010

Beiträge: 8
Als Ergänzung: Ilmor startete in der F1 als Motorenlieferant für Leyton-House im Jahr 1991. 1992 lieferte die Firma außerdem noch Triebwerke an Tyrrell. Pacific erhielt für 1994 genau diese Motoren. Interessant auch, dass Pacific schon 1991 bei Reynard die Entwicklung eines F1 in Auftrag gegeben hatte, dann allerdings wegen Finanzproblemen das Projekt nicht vollenden konnte. 1993 gelang dies zwar, die F1-Abteilung bei Reynard unter Leitung von Rory Byrne war Ende 1991 aber schon zu Benetton abgewandert. Trotzdem konnte Reynard auf die alten Projektdaten Byrnes zurückgreifen, weshalb der PR01 gewisse Ähnlichkeiten zum B193 aufweist. Nutzte aber alles nichts, die Ressourchen bei Reynard waren einfach zu gering, um ein wirklich konkurrenzfähiges Auto zu entwickeln. Woran der Ilmor-Uraltmotor vielleicht auch nicht ganz unschuldig war...

MichaelZ hat geschrieben:
Aber welche anderen Motorenfirmen gibt es noch, die unabhängig sind und im Formel-Sport Motoren bauen. Wir haben noch Mécachrome in der GP2, aber ansonsten?
Die V12-Motoren der Superleague Formula werden von Menard Competition Technologies geliefert. Und da gäbe es noch Zytec, wenn auch nicht (mehr) im Formel-Sport. Mehr fällt mir aber auch nicht ein.

Eins noch: Mugen kann nur bedingt als "Pseudo"-Hersteller betitelt werden: Der 1991er MF351H war zwar ein 1990er V10-Honda, aber mit dem Ausstieg von Honda und der Einführung des ZA5C im Jahr 1994 begann Mugen mit der Entwicklung eigener Motoren.
"Früher war nicht alles besser. Früher war vieles gut und wäre es heute noch – wenn man die Finger davon gelassen hätte!" – Jochen Malmsheimer

STEFAN BELLOF – Unvergleichbar, unvergessen, unerreicht!

Beitrag Mittwoch, 06. Oktober 2010
AWE AWE

Beiträge: 13287
Ringmeister hat geschrieben:
Als Ergänzung: Ilmor startete in der F1 als Motorenlieferant für Leyton-House im Jahr 1991. 1992 lieferte die Firma außerdem noch Triebwerke an Tyrrell. Pacific erhielt für 1994 genau diese Motoren. Interessant auch, dass Pacific schon 1991 bei Reynard die Entwicklung eines F1 in Auftrag gegeben hatte, dann allerdings wegen Finanzproblemen das Projekt nicht vollenden konnte. 1993 gelang dies zwar, die F1-Abteilung bei Reynard unter Leitung von Rory Byrne war Ende 1991 aber schon zu Benetton abgewandert. Trotzdem konnte Reynard auf die alten Projektdaten Byrnes zurückgreifen, weshalb der PR01 gewisse Ähnlichkeiten zum B193 aufweist. Nutzte aber alles nichts, die Ressourchen bei Reynard waren einfach zu gering, um ein wirklich konkurrenzfähiges Auto zu entwickeln. Woran der Ilmor-Uraltmotor vielleicht auch nicht ganz unschuldig war...

MichaelZ hat geschrieben:
Aber welche anderen Motorenfirmen gibt es noch, die unabhängig sind und im Formel-Sport Motoren bauen. Wir haben noch Mécachrome in der GP2, aber ansonsten?
Die V12-Motoren der Superleague Formula werden von Menard Competition Technologies geliefert. Und da gäbe es noch Zytec, wenn auch nicht (mehr) im Formel-Sport. Mehr fällt mir aber auch nicht ein.

Eins noch: Mugen kann nur bedingt als "Pseudo"-Hersteller betitelt werden: Der 1991er MF351H war zwar ein 1990er V10-Honda, aber mit dem Ausstieg von Honda und der Einführung des ZA5C im Jahr 1994 begann Mugen mit der Entwicklung eigener Motoren.



Ich hab keine Ahnung woher die Bezeichnung ZA5C kommt aber Mugen setzte 1994 einen Motor vom Typ MF 351 HC bzw, ab Italien die leichtere Version MF 351 HD ein

Die off. Typenbezeichnungen lt .Mugen lauten

1992 MF 35 H1 ( Honda RA 101 E )
1993 MF 35 HB
1994 MF 351 HC / MF 351 HD
1995 MF 301 H
1996 MF 301 HA
1997 MF 301 HB
1998 MF 301 HC
1999 MF 301 HD
2000 MF 301 HE

Wobei es da intern noch eine Nummerierung der einzelen Aiusbaustufen (z.Bsp. MF 301 HC-2 )gab .

Zumindest hat Hugen und die Teams die die Mugen Triebwerke verwendeten die Motoren in ihren Dokumenten so betitelt .

Beitrag Dienstag, 12. Oktober 2010

Beiträge: 8
AWE hat geschrieben:
Ich hab keine Ahnung woher die Bezeichnung ZA5C kommt [...]


Es handelt sich um die interne Typnummer. Steht so in einem Bericht der Rallye-Racing über den 94er Lotus 107C.
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Beitrag Dienstag, 12. Oktober 2010
AWE AWE

Beiträge: 13287
Ringmeister hat geschrieben:
AWE hat geschrieben:
Ich hab keine Ahnung woher die Bezeichnung ZA5C kommt [...]


Es handelt sich um die interne Typnummer. Steht so in einem Bericht der Rallye-Racing über den 94er Lotus 107C.



Nun hab ich alle Pressemappen von Lotus und Mugen aus 1994 raus gesucht und sowohl Lotus beschreibt beim 107 C und beim 109 den Motor als Mugen MF 351 HC bzw. in der leichteren Vesion in monza als MF 351HD . Mugen benennt die Triebwerke in seinen Pressemappen genau so . Die Typenbezeichnung tauchte wieso auch immer in einigen Presseberichten auf ,wanderte dann ins Wikapedia und seitdem wird sie verbreitet .
Den Lotus 109 mit Mugen MF 351 HC habe ich erst vor wenigen Monaten in Goodwood sehen können und auch dort war das Treibwerk mit MF 351 HC bezeichnet .

Beitrag Donnerstag, 28. Oktober 2010

Beiträge: 8
AWE hat geschrieben:
Ringmeister hat geschrieben:
AWE hat geschrieben:
Ich hab keine Ahnung woher die Bezeichnung ZA5C kommt [...]


Es handelt sich um die interne Typnummer. Steht so in einem Bericht der Rallye-Racing über den 94er Lotus 107C.



Nun hab ich alle Pressemappen von Lotus und Mugen aus 1994 raus gesucht und sowohl Lotus beschreibt beim 107 C und beim 109 den Motor als Mugen MF 351 HC bzw. in der leichteren Vesion in monza als MF 351HD . Mugen benennt die Triebwerke in seinen Pressemappen genau so . Die Typenbezeichnung tauchte wieso auch immer in einigen Presseberichten auf ,wanderte dann ins Wikapedia und seitdem wird sie verbreitet .
Den Lotus 109 mit Mugen MF 351 HC habe ich erst vor wenigen Monaten in Goodwood sehen können und auch dort war das Treibwerk mit MF 351 HC bezeichnet .


Kann nur das zitieren, was ich gelesen habe. Aber da Du Infos aus erster Hand zu haben scheinst, nehme ich dies gerne zur Kenntnis und werfe die alten Schinken in den Papiersack. :D)
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