So der 3. (vorletzte) Lauda-Teil. Quellen (übrigens @pironi: Der Autor bin ich
) sind wikipedia, meine eigene Datenbank, die Datenbank der Konkurrenzseite, teilweise Auszüge aus einem früheren Post von Peterson78 hier in Yesterday, einige Daten/Infos/Sprüche sind aus dem TNF-Forum, einige Daten aus meinem F1-Archiv, das über die Jahre gewachsen ist und weiterwächst. Die Daten in meinem F1-Archiv stammen meist aus verschiedensten Internetseiten, speziell bei Lauda jetzt auch teilweise aus Berichten der Konkurrenzseite. So das dürfte es im Groben gewesen sein.
Wenn jetzt noch einer irgendwann mal schreibt, dass ich Texte nur kopiere und nicht selbst schreibe und der das nicht mit Beweisen belegen kann, werde ich den Post sofort löschen! Ich will hier kein Mitleid oder sonst irgendwas erwecken, aber mir geht das ehrlich gesagt tierisch auf die Nerven, vor allem weil hinter solchen Texten durchaus Arbeit und Zeitaufwand dahintersteckt. Ich muss die Texte hier nicht posten, doch einige finden sie ja doch ganz interessant. Also deswegen meine letzte Warnung, das betrifft auch andere Threads. Denn solche Posts sind NICHT themenbezogen und kann man auch als Spam bezeichnen. Hinweise, Kritik, Korrekturen und solche Sachen sind natürlich weiterhin erlaubt und ich werde mich auch künftig bemühen, Quellen anzugeben, so wie ich mich auch bemühe die Kritik, dass ich wenig Absätze mach, mir zu Herzen zu nehmen. Ich danke für euer Verständnis
Also nun aber, Lauda ist schon ganz ungeduldig.
Zusammenhang zwischen Nürburgring und Fuji?
Ausgerechnet der schon abgeschriebene Österreicher zeigte mit Startplatz 5 die beste Leistung des Ferrari-Trios bei Laudas Comeback in Italien. Star des Wochenendes war zweifelsohne Niki Lauda, der seinen Ferrari 6 Wochen nach seinem schweren Unfall auf Platz 4 steuerte. Es ging also zum Saisonfinale in Japan. Nur 3 Punkte Vorsprung, aber der Titel war trotz des desaströsen Verlaufs der 2. Saisonhälfte immer noch zum Greifen nah. Das Finale fiel beinahe ins Wasser: Heute würde unter solch widrigen Bedingungen (Sicht für die Fahrer ab Platz 2 nahezu 0) sicherlich kein Grand Prix gestartet. Der Druck der 70 Tausend Zuschauer und der Veranstalter/Teamchefs war jedoch so groß, dass zwar spät, aber dennoch gestartet wurde. Hunt ging von der Pole sofort in Führung.
Nach 2 Runden hatte Lauda genug. Am Nürburgring war er dem Tod durch glückliche Umstände noch von der Schippe gesprungen - jetzt wollte er nicht im Regenchaos die Schutzengel erneut um Mithilfe bitten. Als er an die Box fuhr, erwarteten ihn fragende Gesichter. „Was ist los?“ fragte der heutige Technikchef von Super Aguri und damalige Ferrari-Rennleiter Daniele Audetto. „Es ging wichtigeres als die WM, nämlich zu Leben“ antwortete Lauda und zog sich den Helm ab. Audetto flehte nahezu: „Sag, es war ein Motorschaden, oder sonst was - wir bestätigen alles“. Lauda bestand jedoch auf der Wahrheit (und handelte sich in Maranello einen Riesenärger und Probleme ein) und verlor die WM an den Rivalen James Hunt ohne Ausreden. Hunt selbst wusste angesichts des Chaos-Regenrennens zunächst nicht, dass er auf Platz 3 ins Ziel kam (4 Punkte) und somit Weltmeister war. Erst als die Rennleitung dies offiziell mitteilte, begann eine große Party. Heute behauptet Lauda, dass die Aufgabe in Japan nichts mit seinem Feuerunfall zu tun hatte. Audetto brachte kürzlich sogar eine ganz neue Variante auf den Tisch: Angeblich hätte es ein Abkommen zwischen den Fahrern gegeben, das Rennen zu vorzeitig zu beenden. Nur wenige hätten sich daran aber auch gehalten. Ob man Audetto glauben kann, der schon 1976 versuchte, die Wahrheit zu vertuschen, ist letztlich egal: Lauda bringt das den WM-Titel auch nicht mehr zurück.
Lauda holt sich den Titel zurück
Bereits 1977 holte sich Niki Lauda den Titel jedoch zurück. Der Titelgewinn war nicht so souverän wie jener aus dem Jahre 1975, trotzdem war Lauda 1977 der dominierende Mann und so konnte Lauda schon 2 Rennen vor Schluss den Titel einfahren. Die letzten 2 Rennen fuhr er dann gar nicht mehr, weil er den Vertrag mit der Scuderia Ferrari nicht verlängerte. Ferrari holte einen namhaften Ersatz: Gilles Villeneuve. Der Kanadier wurde danach bei Ferrari der Publikumsliebling. Lauda wechselte dagegen das Team und ging zu Brabham Alfa Romeo.
Den WM-Titel sicherte sich Lauda nicht durch herausragende Siegesfahrten, sondern durch konstant starke Ergebnisse, während kein Team Ferrari wirklich nahe kam. Siege hatte Lauda am Ende dennoch nur 3. Saisontiefpunkt war ohne Zweifel der Spanien GP. Dieses Rennen konnte Lauda nämlich gar nicht erst starten, weil er im Warm-Up einen schweren Unfall hatte. Dabei machte sich eine Rippe wieder schmerzhaft bemerkbar, die nach dem Feuerunfall 1976 gebrochen war. Ein Start war unmöglich.
Keine Titelchancen bei Brabham
1978 wechselte Niki Lauda in das Brabham-Team von Bernie Ecclestone. Bei Brabham hatte er aber ein Team, das Ferrari gänzlich unterschiedlich war, nicht nur in der Mentalität, sondern auch Sportlich gesehen. Wenn die Ausfall-Quote von Lauda bei Ferrari noch beeindruckend niedrig war, so schnellte sie bei Brabham rapide nach oben. Brabham Alfa Romeo setzte die Schwerpunkte anders als Ferrari, man baute flotte Autos, viel aber zu oft aus. Die Tatsache, dass Lotus mit dem Ground Effect Renner 1978 nicht zu schlagen war, machte es für Lauda nicht einfacher. Dennoch konnte Lauda einige Highlights setzen. Beispielsweise gewann der Österreicher den Schweden Grand Prix, mit einem aufregendem Turbinenauto aus den Zeichenfedern von Gordon Murray.
Letztlich spielte er aber um die Vergabe des WM-Titels. Bei Brabham hätte er das Team erst umstrukturieren müssen. Lauda war jedoch ausgelaugt, widmete sich viel häufiger seinem Hobby, der Fliegerei. Und so ging die Saison 1979 völlig daneben. Nur 2-mal kam Lauda überhaupt ins Ziel, mit einem 4. Platz beim Italien GP als bestes Ergebnis. Dafür gab es umso mehr Pleiten, Pech und Pannen. Vor den Überseerennen zum Saisonabschluss in Amerika hatte Lauda genug: Er beendete seine Formel-1 Karriere – vorerst.
1979 gründete Niki Lauda dann die LaudaAir, die ihren Flugbetrieb mit 2 Fokker F27 aufnahm. In den 80er Jahren kamen 2 Boeing 737-300 dazu, damit eroberte Lauda auch die Lüfte über Asien und Australien. 1992 erfolgte eine enge Kooperation mit der Lufthansa, ferner wurde Ende der 90er Jahre die Austrian Airlines immer mehr bei LaudaAir involviert: 1997 beteiligte man sich zu 36% an Laudas Unternehmen (die Lufthansa zudem mit 20 Prozent), als Lauda seinen Rücktritt vom Unternehmen ankündigte, wurden die Anteile zunächst auf 55, dann auf 99 Prozent aufgestockt. Seit 2003 gehört die Airline komplett der Austrian Airlines.
Am 26. Mai 1991 musste die LaudaAir einen schweren Absturz verkraften. Über Thailand stürzte die Boeing 767 ab, 223 Menschen wurden dabei getötet. An Bord waren hauptsächlich Deutsche, Österreicher, Schweizer, sowie Hongkong-Chinesen. Ziel war des Fluges, der in Wien gestartet wurde, war Hongkong. Der Flugzeugabsturz war technisch bedingt, durch Probleme mit der Schubumkehr rissen Tragflächen des Fliegers. Die Piloten waren erfahren: John Welch mit 48 Jahren hatte 11 700 Flugstunden hinter sich, Co-Pilot Josef Thurner (41) immerhin deren 6500.
Rücktritt vom Rücktritt
Während Lauda über Luft so richtig durchstartete, juckte es den Österreicher auch auf der Rennstrecke wieder. Als dann ein dementsprechend attraktives Angebot von McLaren kam, konnte Lauda quasi nicht nein sagen. 2 Jahre vergingen ohne Lauda, dann war er 1982 bei McLaren Ford wieder zurück im GP-Sport, mit einem 4. Platz beim Südafrika. Bereits das 3. Rennen, den USA-West GP gewann Lauda wieder ein Formel-1 Rennen. Das Comeback war dennoch relativ bescheiden, was die Teamleistung von McLaren betraf, denn McLaren musste oftmals technische Ausfälle einstecken. Beim Belgien GP war Laudas McLaren Ford MP4/1B sogar zu untergewichtig: Die Disqualifikation war die Folge.
Dennoch: Es sollte für die Zukunft aufwärts gehen. Hinter den Kulissen strickte Teamchef Ron Dennis Fäden, die McLaren vorantrieben, etwa einen Vertrag mit Porsche, sowie mit asiatischen Investoren, allen voran Mansour Ojjeh, der heute noch 15% am McLaren-Team hält. Nach einer völlig desaströsen Übergangssaison 1983 (nur 4-mal in den Punkten, Nichtqualifikation in Monaco, Disqualifikation in Deutschland, weil er falsch in die Box gefahren war!), war McLaren Porsche 1984 wieder an der Spitze des Feldes, mit Lauda, aber auch mit dem 2. Fahrer, dem Franzosen Alain Prost. Die Folge war ein erbitterter Kampf um den WM-Titel der beiden Fahrer, in dem es auch um Jugend (Prost) und Alter (Lauda) ging. Lauda und Prost lieferten sich ein tolles WM-Duell, das Lauda für sich entscheiden konnte – mit nur einem halben Punkt Vorsprung! Es war die knappste WM-Entscheidung in der GP-Geschichte. Die Saison von Lauda war stark: Er gewann 5 Rennen, fiel aber auch einige Male aus.
Viel häufiger fiel Lauda allerdings 1985 aus. Von seinen 14 bestrittenen Rennen, konnte er nur 3 Rennen beenden! Die Technik streikte so gut wie jedes Rennen. Lauda hatte keine Lust mehr, denn zudem spürte er den Atem von Teamkollege Alain Prost, der immer stärker wurde. Lauda erkannte, dass seine Zeit vorbei war, also erklärte er in Österreich am Rande seines Heim-GP seinen endgültigen Rücktritt als Formel-1 Fahrer. Der Schritt wurde von den meisten Experten erwartet, auch wenn Lauda für 1986 ein Angebot von Brabham auf dem Tisch liegen hatte. Lauda verabschiedete sich aber mit Würde: Nur ein Rennen nach seiner Rücktrittserklärung gewann er den Holland GP. Doch gegen Ende der Saison müsste Lauda noch mal einen harten Rückschlag verkraften: Im Training zum Belgien GP hatte er einen Crash und verletzte sich dabei am Handgelenk, weil er die Hände nicht vom Lenkrad nahm. Damit konnte er nicht nur im Rennen nicht starten, sondern auch beim darauffolgendem Europa GP nicht. Als Ersatz kam sein ehemaliger Teamkollege John Watson. Lauda kehrte danach für 2 Rennen nochmals zurück, dann war seine F1-Karriere nach 170 WM-Rennen beendet.
F1-WM-Statistik: Niki Lauda
7056 Führungskilometer (Rang 10)
420,5 WM-Punkte (Rang 10)
170 Rennen (Rang 17)
54 Podestplätze (Rang 8)
41 angeführte Rennen
31 Starts aus der ersten Reihe (Rang 14)
25 Siege (Rang 6)
24 Schnellste Rennrunden (Rang 7)
24 Pole Positions (Rang 8)
3 WM-Titel (Rang 4)
3 Disqualifikationen (Rang 5)
3 Tripples (Rang 13)
1-mal knapp außerhalb den Punkterängen (Rang 163)
1 Nichtqualifikation (Rang 187)
Siegquote: 14,706% (Rang 19)
Pole Position Quote: 13,559% (Rang 30)
Durchschnittliche Startposition: 8,349 (Rang 60)
Durchschnittlicher Rückstand auf Pole Position: 2,351% (Rang 62)
Ausfallquote: 47,059% (Rang 187)
GP für Teams
1. McLaren (1982-’85): 58 GP
2. Ferrari (1974-’77): 56 GP
3. Brabham (1978/’79): 29 GP
4. BRM (1973): 14 GP
5. March (1971/’72): 13 GP