Letztlich war jeder Weltmeister, der nicht die meisten Siege einfuhr, strittig.
1958
gewann Hawthorn die WM obwohl er nur 1 Sieg hatte, Stirling Moss aber deren 4. Letzlich fiel Moss zu oft aus, war aber klar der bessere Mann. Ich glaube aber, Moss konnte es gut verkraften und verkaufte sich ja prächtig als der Mann der nie WM wurde. Was hätte ihm da der eine, lumpige WM-Titel geholen...
1964
war ein ziemlich knapper Fall. Jim Clark hatte mehr Siege als Surtees (3:2), Graham Hill hatte mehr Punkte (ihr werdet Euch fragen wie das ging, aber dank Streichresultaten war John Surtees vorne). Surtees war auch nie besonders stolz auf den Titel, noch dazu da sein Teamkollege Bandini Graham Hill im letzten Rennen recht rustikal abschoss.
1967
gewann Hulme mit 2 Siegen (gegen Clark mit 4), weil der Brabham einfach besser hiel. Man kann die Saison prima mit der Augenblicklichen vergleichen. Wenn Clark durchkam war er eigentlich immer vorne, aber die Brabhams waren zuverlässig wie eine Uhr und sammelten halt dann die Ehrenplätze.
1977
gewann Lauda durch Zuverlässigkeit und Regelmäßigkeit. Der Star des Jahres war Andretti und sein schwarzer Lotus, aber Qualitätsprobleme bei Cosworth brachten ihn um die eigentlich verdiente WM. Na ja, er holte sie sich dann eben 1978.
1979
gewann Scheckter mit 3 Siegen (gegen Jones mit 4 Siegen), obwohl der Ferrari nicht das beste Auto war, aber Ligier (1. Hälfte) und Williams (2. Hälfte) hatten halt nur eine halbe gute Saison.
1982
hatten wir schon - Rosberg mit nur 1 Sieg und ganzen 44 Punkten. Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt dass es aber keinen Fahrer in der Saison gab, der mehr als 2 Siege hatte. Und Rosberg war wirklich ein prächtiger Botschafter seines Sports. Allerdings - wenn Pironi nicht seinen schweren Unfall gehabt hätte - wäre wohl der Franzose WM geworden. Ihm fehlten am Ende ganze 5 Punkte (trotz 5 Rennen weniger)!
1983
Piquet gewann mit 3 Siegen gegen Prost mit 4 Siegen. Hier gibt es eigentlich selten klagen, weil Brabham gegen Ende der Saison mächtig aufdrehte und Renault förmlich in Grund und Boden fuhr. Außerdem gab es da noch die Attacke Prost gegen Piquet in Zandvoort...
1984
Auch schon erwähnt - Lauda gegen Prost (5:7), hier setzte sich halt noch mal Routine durch. Prost drehte im Folgejahr den Spiess um.
1986
Prost mit 4 gegen Mansell mit 5. Unruhe im Williams-Team und Riesenpech durch einen Reifenplatzer brachten Mansell um den VERDIENTEN lohn - und das sage ich nicht, weil ich Mansell-Fan bin.
1987
Ähnlich wie 1985 setzte sich hier mit Piquet gegen Mansell (3:6) die größere Routine durch. Aber auch hier halb so schlimm - der Titel blieb ja im Team!
1988
Wie, werdet Ihr jetzt sagen, Senna hatte doch mit 8:7 nach Siegen die Nase gegen Prost vorne. Stimmt schon, aber nach Punkten hätte Prost gewonnen - wenn nicht die Streichresultate gewesen wären. Die leidigen Streichresultate wurden auch danach GESTRICHEN.
1989
Senna gewann nach Siegen mit 6:4 gegen Prost, hatte aber viele (oft merkwürige) technische Ausfälle. Die Saison endete auch prompt im teaminternen Unfrieden (aber die Geschichte dürfte ja jedem Motorsportfreund bekannt sein)...