Möchte nicht versäumen, zu der Ahrens-Story noch das passende Bild zu liefern. Der Heckspoiler war durch eine abenteuerliche Konstruktion mit dem Überrollbügel verbunden, und diese Halterung brach während des Rennens - auf dem Bild gut zu erkennen. Dadurch klappte der Spoiler nach unten, und veränderte die Wirkung von Downforce in Upforce.
"Kaltex" schreibt sich richtig CALTEX, war ein Gemeinschaftsunternehmen von SO
CAL (Standard Oil of California, später Chevron) und
TEXACO. Die hatten in Raunheim bei Frankfurt früher eine Raffinerie, da wo heute die Kerosin-Tanks des Flughafens stehen, direkt on der A3.
Ich hatte eigentlich gehofft, ein etwas tiefgehenderes Interview zu lesen, in dem endlich einmal Klarheit über die FJ-Saison 1962 geschaffen wird. Für alle die nicht wissen um was es geht:
Kurt Ahrens jr. hatte die Deutsche Meisterschaft punktgleich mit Gerhard Mitter (71 Zähler) gewonnen, als Richard von Frankenberg in einem Artikel in "Das Auto" Ahrens und einige andere beschuldigte, in ihren Formel Junior anstelle des 1100er Motors einen 1450er Motor gefahren zu haben. Das war übrigens ganz leicht machbar, man musste nur die Kurbelwelle des Ford Anglia gegen die des Ford Consul austauschen, der grössere Hub ergab dann 350 ccm mehr Hubraum. Ahrens wurde daraufhin die Meisterschaft aberkannt, und er wurde für 6 Monate gesperrt. Der Vater war so sauer auf die ONS, dass er die Rennerei aufgab. Trotz der Sperre (erstes Rennen erst am 30.6. auf der AVUS) gewann Kurt Ahrens jr. dann doch die Meisterschaft 1963.
Die Sache war ziemlich ominös, denn nachweisen konnte man anscheinend keinem der Beschuldigten irgend etwas, der entsprechende Artikel erschien ja erst nach dem letzten Rennen der Saison. Ich würde gerne wissen, was damals wirklich passiert ist.
Übrigens, von Frankenberg erhob die gleichen Anschuldigungen auch gegen das Lotus-Werkteam, aber das ist wieder eine andere Geschichte.