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Nachkriegsmeisterschaften

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Mittwoch, 29. August 2007

Beiträge: 226
In den Jahren 1945 bis 1953 gab es in Deutschland mehrere Meisterschaften für Sport und Rennwagen. Ich glaube F3; F2; Sportwagen bis 1100cc, 1500; 2000cc. Dannach gab dann einige Jahre wohl eine einheitliche Meisterschaft für Rennsportwagen.
Die Rennen zur F3 sind ja im Internet gut dokumentiert. Welche Läufe zählten eigentlich zu diesen Meisterschaften. Weiss jemand welche Punktwertung zu Grunde lag. (Wie bei WDC ?)

Beitrag Mittwoch, 29. August 2007

Beiträge: 3303
Die F2 ,die Sportwagen 2000 ccm und so manch anderes kannst du ziemlich gut in www.formula2.net nachlesen .

Allerdings können das nur Anhaltspunkte sein weil vieles nur halb stimmt und einiges leider garnicht .

Beitrag Donnerstag, 30. August 2007

Beiträge: 226
Danke, ja das hilft auf jeden Fall bei der F2. Aber was ist mit den Sportwagen?

Beitrag Freitag, 31. August 2007

Beiträge: 3303
Gerade in dem Zeitraum waren die F2 und die Sportwagen bis 2000 ccm ja quasi Baugleich ,mal abgesehen von den Kotflügeln die von diversen Fahrern auch mal drauf und wieder runter geschraubt wurden um sowohl in der F2 als auch bei den Sportwagen zu starten . Es gab sogar Fahrer die an einem WE mit einem Auto in beiden Klassen gestartet sind . In dem erwähnten Register findest du auch diverse Sportwagen -Statistiken ,sowie Rennen der F3 usw. Nur bei den kleinen 1100 und 1500 ccm Klasen ist nicht soviel dabei .
Da ich mich aber nur für die F2 und die paar F2 Fahrer die auch bei GPs gestartet sind interessiert habe , hat mir das fürs erste ausgereicht .
Aber wie gesagt sind einige Ungereimtheiten und Fehler drin !!!!

Beitrag Montag, 03. September 2007

Beiträge: 40
LotusFan hat geschrieben:
Gerade in dem Zeitraum waren die F2 und die Sportwagen bis 2000 ccm ja quasi Baugleich, mal abgesehen von den Kotflügeln [...]

Na, so einfach war's ja doch wohl nicht !! Ok, die F2 hatte bis 1953 2 ltr. Hubraum. Und sie avancierte 1952/53 zur "Quasi-F1", nachdem die Alfettas alles "platt gemacht" hatten und sich (aus verscheidenen Gründen) zurückzogen. Damit blieb allerdings ein Riesenproblem: Woher volle Startfelder nehmen ? Und in einer Phase, in der (hatte ich hier schon mal angesprochen) quasi an jedem Wochenende ein GP anstand (ohne, dass er zur WM oder sonst einer Meisterschaft gezählt hätte) wurden nur zu gerne 2 ltr.-Sportwagen für formelfreie Rennen oder aber auch F2-Rennen zugelassen. Das garantierte ebenfalls, dass die jeweiligen Lokalmatadore mitfahren durften.

So weit, so gut. Wenn Ihr hier aber den Punkt "Kotflügel an- bzw. abschrauben" ansprecht, dann handelt sich sich um die sog. "Intertyp"-Rennwagen. Im Prinzip zweisitzige Sportwagen mit freistehenden Kotflügel, die durch abschrauben der Kotflügel bei den Rennwagen starten konnten. Das war aber keineswegs ein Privileg der F2, sondern betraf genau so die Rennwagenklassen bis 750 ccm, bis 1100 ccm, bis 1500 ccm und über 2000 ccm. Allerdings wurde dieser Praxis durch das Sportgesetz Einhalt geboten, denn ab 1952 (das sag' ich jetzt mal so aus der Erinnerung) mussten Kotflügel integraler Bestandteil der Karosserie sein. Mit anderen Worten: Es war quasi eine Pontonkarosserie gefordert.

Aber auch hier gab es noch immer findige "Startgeld-Spezialisten", die mit Wechselkarosserien operierten und zwischen zwei Läufen mit wenigen Handgriffen aus einem F2-Einsitzer einen Sportwagen mit Zentralsitz machen konnten.

Die Praxis, Sportwagen bei F2-Läufen fahren zu lassen, wurde sogar noch Ende der 50-er von Porsche betrieben. Erst als es klar wurde, dass sich die damalige 1500 ccm-F2 zur zukünftigen F1 der Jahre 1961 bis 1965 mausern sollte, wurde das eindeutig unterbunden.

Beitrag Mittwoch, 12. September 2007

Beiträge: 3303
krafthand hat geschrieben:
LotusFan hat geschrieben:
Gerade in dem Zeitraum waren die F2 und die Sportwagen bis 2000 ccm ja quasi Baugleich, mal abgesehen von den Kotflügeln [...]

Na, so einfach war's ja doch wohl nicht !! Ok, die F2 hatte bis 1953 2 ltr. Hubraum. Und sie avancierte 1952/53 zur "Quasi-F1", nachdem die Alfettas alles "platt gemacht" hatten und sich (aus verscheidenen Gründen) zurückzogen. Damit blieb allerdings ein Riesenproblem: Woher volle Startfelder nehmen ? Und in einer Phase, in der (hatte ich hier schon mal angesprochen) quasi an jedem Wochenende ein GP anstand (ohne, dass er zur WM oder sonst einer Meisterschaft gezählt hätte) wurden nur zu gerne 2 ltr.-Sportwagen für formelfreie Rennen oder aber auch F2-Rennen zugelassen. Das garantierte ebenfalls, dass die jeweiligen Lokalmatadore mitfahren durften.

So weit, so gut. Wenn Ihr hier aber den Punkt "Kotflügel an- bzw. abschrauben" ansprecht, dann handelt sich sich um die sog. "Intertyp"-Rennwagen. Im Prinzip zweisitzige Sportwagen mit freistehenden Kotflügel, die durch abschrauben der Kotflügel bei den Rennwagen starten konnten. Das war aber keineswegs ein Privileg der F2, sondern betraf genau so die Rennwagenklassen bis 750 ccm, bis 1100 ccm, bis 1500 ccm und über 2000 ccm. Allerdings wurde dieser Praxis durch das Sportgesetz Einhalt geboten, denn ab 1952 (das sag' ich jetzt mal so aus der Erinnerung) mussten Kotflügel integraler Bestandteil der Karosserie sein. Mit anderen Worten: Es war quasi eine Pontonkarosserie gefordert.

Aber auch hier gab es noch immer findige "Startgeld-Spezialisten", die mit Wechselkarosserien operierten und zwischen zwei Läufen mit wenigen Handgriffen aus einem F2-Einsitzer einen Sportwagen mit Zentralsitz machen konnten.

Die Praxis, Sportwagen bei F2-Läufen fahren zu lassen, wurde sogar noch Ende der 50-er von Porsche betrieben. Erst als es klar wurde, dass sich die damalige 1500 ccm-F2 zur zukünftigen F1 der Jahre 1961 bis 1965 mausern sollte, wurde das eindeutig unterbunden.



Ganz so hab ich es nicht in "Erinnerung" . Bei den kleinen Klassen kenn ich mich nu n garnicht aus ,von daher hab ich da keine ahnung wie das war .Was die F2 und die Sportwagen 2000 ccm betrifft da schon Autos baugleich waren .Selbst bei den 1,5 liter Rennsportwagen gab es Autos wo nur ein "baugleicher" Motor mit geringerem Hubraum eingebaut wurde die aber sonst mit den F2 Autos identisch waren .

Beispiel Nr. 1 : EMW der EMW ,egal ob R1 ,R2 oder R3 wurde baugleich sowohl bei den 1,5 Liter Rennsportwagen als auch in der F2 gefahren . Mal abgesehen von der Streamliner-Karosse ,die es ja nur in einem Exemplar gab wurden in der Rennsportklasse lediglich die Anbauteile angebaut ,die das Regelwerk vorschrieb. Ansonsten war es Karosserietechnisch das gleiche Fahrzeug . Da diese Fahrzeuge ja als "Zwiter " konstruiert waren ,kam es zu der Kuriosität ,das die F2 Autos über "Türen " verfügten . Die autos wurden auch je nach Bedarf hin und her gebaut ,gelgentlich sogar ziwshcen zwei Läufen
Das gleiche galt für den Greifzu F2 mit dem Krause 1953 am GP Deutschland teilnahm und zu der kuriosität führte das es wohl das einzige GP -Auto gewesen sein dürfte das fast wegen einer sich selbst öffnenden tür ausgefallen wäre .
Beim Versuch T.Helfrich zu überholen öffnete sich die linke Tür und verklemmte sich im Hinterrad .Daraufhin blockierte das Hinterad und Krause drehte sich .Krause brauchte fast 5 min . um das Aluminiumteil aus dem Hinterrad zu bekommen und nahm das rennen als letzter wieder auf . Er wurde am Ende 14ter mit 2 runden Rückstand und lies immerhin noch 8 hinter sich .

Beitrag Mittwoch, 12. September 2007

Beiträge: 226
Interessante Story. Woher hast du sie?
F2 und Sportwagen 2000 waren aber schon unterschiedlich. Und die Läufe waren auch nach Meinung getrennt. Ich habe noch von keinem Rennen gehört bei dem F2 und SW 2000 gemeinsam (also ohne Zeitversatz) gestartet wurden und dann auch die einzelnen Klassen gewertet wurden.

Beitrag Donnerstag, 13. September 2007

Beiträge: 40
Also, nochmals mit konkreten Beispielen:

1953 sind ja durchaus noch Veritas "Aerosauriere" bei F2-Rennen gestartet - Beispiel Seidel und Karch auf der Avus. Gleiches dort z.B. mit Bechem mit seinem AFM-Sportwagen, Rosenhammer mit dem EMW oder Paul Delabarre mit seinem Delebarre-BMW.

Wer aber einen "Intertyp" hatte (also z.B. alle Reif-BMW, der Greifzu-BMW, Herrmann mit der Veritas-"Grossmutter") konnte nur noch bei der F2 starten. Kotflügel dranschrauben (wie in den Vorjahren) und dann bei den Sportwagen mitfahren, ging nicht mehr.

Wenn Ihr's gerne internationaler möchtet: Das gleiche Dilemma für die "offset"-Talbot Lago in Frankreich bei der grossen Hubraumklasse. OK für FL, aber nicht mehr akzeptiert mit Kotflügeln als Sportwagen. Ähnlich bei den Maseratis.

Dass ein EMW R3 bei einem F2-Rennen mitgefahren sein soll - das würde mich aber etwas verwundern. Mit Einführung der F1 mit 2500 ccm im Jahre 1954 hatte doch die F2 (mit 2000 ccm) ausgedient. Ausserdem würde ich mal aus der Erinnerung sagen, dass der R3 immer nur mit 1500 ccm gelaufen ist.

Das ganze Thema kam erst wieder auf, als die neue F2 mit 1500 ccm im Jahr 1958 eingeführt wurde. Da hat Porsche z.B. auf der Avus einen "F2-Zentrallenker" unter Masten Gregory eingesetzt, der aber nichts anderes war als ein modifizierter 718-er. Auch der Cooper Bobtail ist oft in F2-Rennen mitgefahren. Zu dem Zeitpunkt hatte aber EMW sich schon längst zurückgezogen.

Das ist dann aber schon wieder eine andere Geschichte ...
Zuletzt geändert von krafthand am Donnerstag, 13. September 2007, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Donnerstag, 13. September 2007

Beiträge: 3303
Ippe hat geschrieben:
Interessante Story. Woher hast du sie?
F2 und Sportwagen 2000 waren aber schon unterschiedlich. Und die Läufe waren auch nach Meinung getrennt. Ich habe noch von keinem Rennen gehört bei dem F2 und SW 2000 gemeinsam (also ohne Zeitversatz) gestartet wurden und dann auch die einzelnen Klassen gewertet wurden.



Krause Biografie "Zwsichen Box und fahrerlager"
Lang "Grand Prix"
Krause selbst
sowie aus Aufzeichnungen aus dem Hause Greifzu .

Krause wohnte Luftlinie 1000 Meter von mir und das Greifzu Auto stand in meinem Lehrbetrieb :-)

Steht aber so auch in jedem besseren Nachschlagewerk

Es gab schon das eine oder andere kleinere "Dorfrennen rund um den Maibaum " wo auch F2 und SW 2000 zusammen gefahren sind
( zumindest hab ich da schon Bilder von gesehen ) aber wenn die Teilnahemerzahlen gestimmt haben ,also bei den größeren Rennen ,wurden selbstverständlich unterschiedliche Läufe gefahren .
Ich müsste es jetzt erst suchen aber ich weiss z.Bsp. von einem Fahrer der in den 20 min zwischen dem F2 Lauf und dem SW 2000 das Auto umgebaut und wieder gestartet ist .Und das war bstimmt kein Einzelfall . Allerdings ist es schwer da wirklich gutes Statistikmaterial zu bekommen und wenn ich ganz ehrlich bin ausser den EMW und den F2 hier aus meiner Gegend hat mich das nie so brennend interessiert . Von daher hab ich da auch nicht die Quellen ,wo da mehr stehen könnte .

Beitrag Donnerstag, 13. September 2007

Beiträge: 40
Das mit der Wechselkarosserie ist ja unbestritten:

Aber auch hier gab es noch immer findige "Startgeld-Spezialisten", die mit Wechselkarosserien operierten und zwischen zwei Läufen mit wenigen Handgriffen aus einem F2-Einsitzer einen Sportwagen mit Zentralsitz machen konnten.

Wichtig ist hierbei, die Jahre genau zu definieren. Das, was z.B. 1950 seine Richtigkeit hatte, ist vielleicht z.B. für 1953 nicht korrekt.

Beitrag Dienstag, 18. September 2007

Beiträge: 3303
krafthand hat geschrieben:
Also, nochmals mit konkreten Beispielen:

1953 sind ja durchaus noch Veritas "Aerosauriere" bei F2-Rennen gestartet - Beispiel Seidel und Karch auf der Avus. Gleiches dort z.B. mit Bechem mit seinem AFM-Sportwagen, Rosenhammer mit dem EMW oder Paul Delabarre mit seinem Delebarre-BMW.

Wer aber einen "Intertyp" hatte (also z.B. alle Reif-BMW, der Greifzu-BMW, Herrmann mit der Veritas-"Grossmutter") konnte nur noch bei der F2 starten. Kotflügel dranschrauben (wie in den Vorjahren) und dann bei den Sportwagen mitfahren, ging nicht mehr.

Wenn Ihr's gerne internationaler möchtet: Das gleiche Dilemma für die "offset"-Talbot Lago in Frankreich bei der grossen Hubraumklasse. OK für FL, aber nicht mehr akzeptiert mit Kotflügeln als Sportwagen. Ähnlich bei den Maseratis.

Dass ein EMW R3 bei einem F2-Rennen mitgefahren sein soll - das würde mich aber etwas verwundern. Mit Einführung der F1 mit 2500 ccm im Jahre 1954 hatte doch die F2 (mit 2000 ccm) ausgedient. Ausserdem würde ich mal aus der Erinnerung sagen, dass der R3 immer nur mit 1500 ccm gelaufen ist.

Das ganze Thema kam erst wieder auf, als die neue F2 mit 1500 ccm im Jahr 1958 eingeführt wurde. Da hat Porsche z.B. auf der Avus einen "F2-Zentrallenker" unter Masten Gregory eingesetzt, der aber nichts anderes war als ein modifizierter 718-er. Auch der Cooper Bobtail ist oft in F2-Rennen mitgefahren. Zu dem Zeitpunkt hatte aber EMW sich schon längst zurückgezogen.

Das ist dann aber schon wieder eine andere Geschichte ...



Der EMW R3 wurde ja erst 1954 gebaut also in dem Jahr wo die F2 international nicht mehr gefahren wurde .
1954 wurden nach meinen Unterlagen 2 Chassis gebaut ,die beide mit 1500 ccm Maschinen ausgerüstet in der Sportwagenklasse fuhren .
Insgesamt soll es 4 R3 Autos gegeben haben ( R3 ,R3/55,R3/56)
Das sind auch die Autos die heute noch exsisiteren . Der R3 in Eisenach ,ein R3 in Dresden in Museum ,einer in Leipzig bei einem Privatsammler und einer im Ausland .
Angeblich soll es allerdings Ende 1954 eine Variante geben haben die sogar mit einem 2500 ccm Motor getestet wurde . Es gibt darüber aber wohl keine Aufzeichnungen und die Augenzeugen sterben leider langsam weg .
Viellleicht kommt ja nun nach dem Tod von Paul Thiel die Biografie heraus ,die er angeblich schon seit Jahrzehnten in der Schublade zu liegen hat und es gibt dort einiges zu dem Thema zu lesen .So richtig raus mit der sprache wollte er zum Thema AWE 2500ccm zu Lebzeiten leider nicht .
Aber du hast natürlich recht der R3 wurde in der F2 nicht gefahren ,

Du schreibst von "den Reif BMWs " . Lt Krause und Reif /Chemnitz gabs nur den einen offiziellen REIF BMW F2 ,nämlich den von Krause . Reif war ja ein BMW -Tuner wie man heute sagen würde und ich habe gelegentlich schon mal von anderen REIF BMWs gelesen aber im Endeffekt waren dann immer nur die Motoren durch die Hände von Reif gegangen . Kannst du mir schreiben welche anderen REIF du meinst ?

Beitrag Dienstag, 18. September 2007

Beiträge: 226
In dem Buch "Autorennsport in der DDR" von H.Ihling wird von mindesten zwei "Reif-BMW Intertypen" gesprochen, ein dritter soll angeblich auf verschlungenen Wegen in den Westen gelangt sein. Den ersten Wargen erwarb nach dem Buch ein Graf Horn für Niedermayr, der zweite ging dann an Krause. Und Nummer 3 soll halbfertig an einen norddeutschen rennfahrer gegangen sein.

Beitrag Dienstag, 18. September 2007

Beiträge: 3303
Ippe hat geschrieben:
In dem Buch "Autorennsport in der DDR" von H.Ihling wird von mindesten zwei "Reif-BMW Intertypen" gesprochen, ein dritter soll angeblich auf verschlungenen Wegen in den Westen gelangt sein. Den ersten Wargen erwarb nach dem Buch ein Graf Horn für Niedermayr, der zweite ging dann an Krause. Und Nummer 3 soll halbfertig an einen norddeutschen rennfahrer gegangen sein.


Ich kenn das Buch und auch den Autor gut und bei dem Niedermeyr Reif wie er ihn z.Bsp. auf der Halle -Saale Schleife 1951 gefahren ist und den schweren Unfall am Grenzlandring 1952 hatte war ein Veritas mit REIF Motor .So steht es im übrigen auch in den meisten Statistiken . Daneben gab es lt .REIF ( Artikel aus dem Jahre 1953)
noch zwei andere Motoren die von ihm überarbeitet wurden und im Wettbewerb eingesetzt wurden .
Niedermayr und Reif waren lt.Krause gut bekannt und so muss es wohl zu dem Deal gekommen sein .
Krause hat den Wagen im übrigen nicht bei Reif "erworben sondern ,das Auto war Krauses alter Serien 328er . Krause überzeugte Reif im Spätherbst 1949 ,das er aus seinem Serienmotor ein Renntriebwerk machen solle . Da Reif das Projekt interessierte ,überarbeitete er zusammen mit Krause das Projekt Fahrwerk und Krause baute das ganze dann zuhause in der Reichenbacher Werkstatt zu dem zusammen was man den Reif BMW F2 nennt . Das Reif einen kompletten Wagen in Chemnitz gebaut haben soll ,ist (zumindest meiner Meinung nach) nicht belegt .

Beitrag Dienstag, 18. September 2007

Beiträge: 45703
Reif war ja ein BMW -Tuner wie man heute sagen würde


Wie muss man sich einen solchen Tuner vorstellen? Man stolpert da ja häufig drüber...

Beitrag Dienstag, 18. September 2007

Beiträge: 226
LotusFan hat geschrieben:
Ich kenn das Buch und auch den Autor gut und bei dem Niedermeyr Reif wie er ihn z.Bsp. auf der Halle -Saale Schleife 1951 gefahren ist und den schweren Unfall am Grenzlandring 1952 hatte war ein Veritas mit REIF Motor .So steht es im übrigen auch in den meisten Statistiken . Daneben gab es lt .REIF ( Artikel aus dem Jahre 1953)
noch zwei andere Motoren die von ihm überarbeitet wurden und im Wettbewerb eingesetzt wurden .

Bei Niedermayrs Wagen handelte es sich um den von Hufnagel und Reif entwickelten Wagen, dem bei Veritas am Nürburgring ein Veritas-Meteor Motor eingebaut worden ist.
Die Kotflügel vom ursprünglichen Entwurf sind mittlerweile reglementskonform durch feste Kotflügel ersetzt worden.

Beitrag Dienstag, 18. September 2007

Beiträge: 3303
Ippe hat geschrieben:
LotusFan hat geschrieben:
Ich kenn das Buch und auch den Autor gut und bei dem Niedermeyr Reif wie er ihn z.Bsp. auf der Halle -Saale Schleife 1951 gefahren ist und den schweren Unfall am Grenzlandring 1952 hatte war ein Veritas mit REIF Motor .So steht es im übrigen auch in den meisten Statistiken . Daneben gab es lt .REIF ( Artikel aus dem Jahre 1953)
noch zwei andere Motoren die von ihm überarbeitet wurden und im Wettbewerb eingesetzt wurden .

Bei Niedermayrs Wagen handelte es sich um den von Hufnagel und Reif entwickelten Wagen, dem bei Veritas am Nürburgring ein Veritas-Meteor Motor eingebaut worden ist.
Die Kotflügel vom ursprünglichen Entwurf sind mittlerweile reglementskonform durch feste Kotflügel ersetzt worden.


Muss ich mich mal rumhorchen ob Hufnagel die Karosse gedengelt hat . Er war ja der Karosseriespezialist der Ostzone und hat auch die EMW-AWE -Karossen gedengelt .

Ich habe mich vor vielen Jahren mal mit den REIF ,HECK ,BAUM ,Greifzu usw. -Autos beschäftigt und versucht die Geschichte der Autos zu ergründen . Dabei kam ich auch auf ein Archiv in Sachsen ,das die REIF-Unterlagen hat und dort stand es eben so drin ,das Reif in Chemnitz keine Chassis gebaut hat .
Der Krause Reif exsistiert ja noch und der Veritas Reif von Niedermayr wohl auch .

Beitrag Mittwoch, 19. September 2007

Beiträge: 226
Die Reif Wagen sind wahrscheinlich auf den Chassis der BMW 328 entstanden. So entstanden ja auch die Veritas zuerst auf alten BMW Chassis die lt Rosselens Veritas Buch ja vom Kunden angeliefert werden mussten.

Der Niedermayr Reif ist aller Wahrscheinlichkeit verschrottet. Es soll das Grenzlandring Unfall-Fahrzeug gewesen sein.

Beitrag Donnerstag, 20. September 2007

Beiträge: 40
Ippe hat das ja schon hervorragend beantwortet ! Ja, es waren alles Rahmen vom 328 und sie waren ähnlich wie bei Veritas von den Kunden anzuliefern.

Besser als bei Ihling wird ihre Geschichte eigentlich noch bei Melenk (Achtung: sowohl S. 154-156, als auch S. 162 ff.) beschrieben. Dort ist auch nachzulesen, dass Krause die Bezeichnung "Reif" wegen seines besseren "Klangs" wählte, obwohl die Karosserie ja von Hufnagel kam.

Vom race log her bestätigt sich auch eindeutig, dass Niedermayr schon in 1949 unterwegs war, Krause dagegen erst ab 1950. Ins Gehege gekommen sind sich die beiden selten, denn Niedermayr startete überwiegend in Sportwagen-Form, Krause fast ausschliesslich in Rennwagen-Konfiguration.

Trotz des schweren Unfalls am Granzlandring 1952 war ja Niedermayrs Auto kaum beschädigt. Es kann also durchaus als Wrack oder Teilespender überlebt haben.

Es stimmt, dass es jahrelang Konfusion gegeben hat, ob er nun mit einem Veritas, AFM oder Reif-BMW verunglückt sei. Niedermayrs Bezeichnung für sein Auto war in den Nennlisten ja auch recht verwirrend - vermutlich bewusst, um in der letzten Minute noch das Auto wechseln zu können. Die Bilder vom Unfallort sprechen da aber wohl eine eindeutige Sprache.

Beitrag Donnerstag, 20. September 2007

Beiträge: 3303
krafthand hat geschrieben:
Ippe hat das ja schon hervorragend beantwortet ! Ja, es waren alles Rahmen vom 328 und sie waren ähnlich wie bei Veritas von den Kunden anzuliefern.

Besser als bei Ihling wird ihre Geschichte eigentlich noch bei Melenk (Achtung: sowohl S. 154-156, als auch S. 162 ff.) beschrieben. Dort ist auch nachzulesen, dass Krause die Bezeichnung "Reif" wegen seines besseren "Klangs" wählte, obwohl die Karosserie ja von Hufnagel kam.

Vom race log her bestätigt sich auch eindeutig, dass Niedermayr schon in 1949 unterwegs war, Krause dagegen erst ab 1950. Ins Gehege gekommen sind sich die beiden selten, denn Niedermayr startete überwiegend in Sportwagen-Form, Krause fast ausschliesslich in Rennwagen-Konfiguration.



Trotz des schweren Unfalls am Granzlandring 1952 war ja Niedermayrs Auto kaum beschädigt. Es kann also durchaus als Wrack oder Teilespender überlebt haben.

Es stimmt, dass es jahrelang Konfusion gegeben hat, ob er nun mit einem Veritas, AFM oder Reif-BMW verunglückt sei. Niedermayrs Bezeichnung für sein Auto war in den Nennlisten ja auch recht verwirrend - vermutlich bewusst, um in der letzten Minute noch das Auto wechseln zu können. Die Bilder vom Unfallort sprechen da aber wohl eine eindeutige Sprache.



Die Karossen der DDR -F2/Sportwagen Szene kamen fast ausschließlich von Hufnagel . Greifzu schrieb zwar immer das er sein Teil selbst gedängelt hat aber damit meinte er wohl mehr das er sie nach den rennen wieder ausgebeult hat ,denn gemacht hat sie Hufnagel . Die EMW /AWE -Autos ebenfalls Hufnagel , der BAUM F2 Hufnagel und und und ...
Nur Klodwigs HECK BMW - da war Hufnagel weniger beteiligt sondern mehr Auto Union :-)
Der Krause Wagen entstand ja erst Nov. 1949 bis März 50 und
Niedermayr ist ja erstmals sogar beim Dessauer Autorennen 1949
unter dem Team Reif Chemnitz gestartet .
Ich hab vor Jahren mal mit zwei aus der damaligen Szene gesprochen und die sagten das diese Zusammenarbeit REIF-Niedermayr nur zustande gekommen ist weil Niedermeyr sonst hätte nicht starten können .quasi ein Pseudo-Team . In Köln 1949 fuhr er dann mit der Nr. 115 ebenfalls mit der off. Typenbezeichnung Reif BMW .Bei ein paar anderen Rennen steht ebenfalls Reif BMW . Gelegentlich wurde das Auto dann auch mal als Brudes Reif BMW, Veritas REIF , Meteor. Meteor REIF o.ä. bezeichnet . Sachsenring 1950 wieder unter dem Team REIF Chemnitz .
Ich war ja (leider ) nicht dabei aber die zwei Leute die es eigentlich wissen müssten weil sie eben aktuv dabei waren , sagten mir ,das es nie ein richtiges Team REIF gab sondern das das nur ein "Briefkasten"-Team war damit Niedermayr in der Ostzone fahren konnte .als Gegenleistung machte Niedermayr Reif als BMW -Tuner in Westdeutschland bekannt und versorgte Reif über dunkle Kanäle mit Teilen Aber wie gesagt .live dasbei war ich nicht
und von REIF ist in Chemnitz kaum noch was zu erfahren

Beitrag Freitag, 21. September 2007

Beiträge: 40
Ja, das macht absolut Sinn, dass das ganze nur ein Pseudo-Team war; klang halt besser als nur 'ne einfache Privatfahrer-Nennung. Damals war's ja zwischen Westen und Osten noch ziemlich durchlässig und da dürften so einige Geschäfte gelaufen sein, die nicht über offizielle Kanäle gegangen sind.

Du hattest auch etwas von einem Archiv erwähnt, in dem es mehr zu Reif gibt; hast Du Einzelheiten dazu ?

Beitrag Freitag, 21. September 2007

Beiträge: 3303
krafthand hat geschrieben:
Ja, das macht absolut Sinn, dass das ganze nur ein Pseudo-Team war; klang halt besser als nur 'ne einfache Privatfahrer-Nennung. Damals war's ja zwischen Westen und Osten noch ziemlich durchlässig und da dürften so einige Geschäfte gelaufen sein, die nicht über offizielle Kanäle gegangen sind.

Du hattest auch etwas von einem Archiv erwähnt, in dem es mehr zu Reif gibt; hast Du Einzelheiten dazu ?



Es gibt einiges zum Thema Reif im Verkehrsmuseum in Dresden und natürlich Horst Ihling als der Kenner in Sachen DDR-Motorsport der 50er . ausserdem war Mitte(Ende der siebziger ein Nachbar von mir früher bei Krause als Schlosser beschäftigt und hat mich noch mit Krause zusammen gebracht . Leider war mir damals Lauda im Ferrari und Andretti im Lotus interessanter als ein Reif BMW .Heute könnte ich mich dafür in den Hintern beissen ,
Vor drei Jahren habe ich mich über das Thema Reif auch mal mit
dem leider vor kurzem verstorbenen EMW -Fahrer Paul Thiel unterhalten und dort einiges interessantes erfahren . Zu guter letzt gibts einige Unterlagen aus dem Hause Greifzu .
Ein direktes Reif Archiv habe ich so noch nicht entdeckt und Nachkommen von Dipl. Ing. Reif konnte ich so auch noch nicht "ermitteln "

Anfang der fünfziger lief sicher noch einiges im Ost-West Handel .
Hufnagel war ja in Eisenach quasi schon fast in Hessen und hat angeblich diverese Karossen für den Klassenfeind gedengelt und sich in Alublechen bezahlen lassen . Es war allerdings schon schwierig ,als Westdeutscher mit einem westdeutschen Team an den Start zu gehen . dagegen war es kein Thema wenn ein "Wessi" für ein ost-Team unterwegs war . Selbst das staatliche AWE Team hatte ja zeitweise westdeutsche Gastfahrer ( Brudes) unter Vertrag .
Da Niedermayr den Reif ziemlich gut kannte und einge Geschäfte
,sprich Motoren gegen Ersatzteile ,mit ihm tätigte ,war das mit dem Pseudo Team eine logische Schlußfolgerung .

Beitrag Freitag, 21. September 2007

Beiträge: 40
LotusFan hat geschrieben:
[...] Heute könnte ich mich dafür in den Hintern beissen [...]

Gräm' Dich nicht, diese Jugendsünden habe ich auch begangen. Die alten Geschichten fand ich ja immer ganz spannend, die Enttäuschung kam erst, wenn die Bilder hervor gekramt wurden und diese Autos alle auf Fahrradreifen unterwegs waren ...

LotusFan hat geschrieben:
[...] dagegen war es kein Thema wenn ein "Wessi" für ein ost-Team unterwegs war. [...]

Es ist ja auch bemerkenswert, wie in alten Jahrgängen des "Illustrierten Motorsports" der Ton umschlägt. Erst war's toll, wenn westdeutsche Fahrer mit Autos an den Start gingen, die man üblicherweise im Osten nicht sah (bis circa 1952). Dann kam die Phase "Wir Sportler müssen zusammenhalten !" (um 1954/55) und dann die sehr polemisch-politischen Äusserungen gegen das "Adenauer-Regime", verbunden mit dem Unterton: "Ätsch, da war schon wieder 'n Wessie am Sachsenring unterwegs."

Nein, Sport und Politik gehören wirklich nicht zusammen !!

Beitrag Samstag, 22. September 2007

Beiträge: 3303
krafthand hat geschrieben:
LotusFan hat geschrieben:
[...] Heute könnte ich mich dafür in den Hintern beissen [...]

Gräm' Dich nicht, diese Jugendsünden habe ich auch begangen. Die alten Geschichten fand ich ja immer ganz spannend, die Enttäuschung kam erst, wenn die Bilder hervor gekramt wurden und diese Autos alle auf Fahrradreifen unterwegs waren ...

LotusFan hat geschrieben:
[...] dagegen war es kein Thema wenn ein "Wessi" für ein ost-Team unterwegs war. [...]

Es ist ja auch bemerkenswert, wie in alten Jahrgängen des "Illustrierten Motorsports" der Ton umschlägt. Erst war's toll, wenn westdeutsche Fahrer mit Autos an den Start gingen, die man üblicherweise im Osten nicht sah (bis circa 1952). Dann kam die Phase "Wir Sportler müssen zusammenhalten !" (um 1954/55) und dann die sehr polemisch-politischen Äusserungen gegen das "Adenauer-Regime", verbunden mit dem Unterton: "Ätsch, da war schon wieder 'n Wessie am Sachsenring unterwegs."

Nein, Sport und Politik gehören wirklich nicht zusammen !!



Ich hab vor ein paar Jahren mal versucht die alten F2 Autos wieder zu finden ,die Anfang der fünziger unterwegs waren .

Der BAUM F2 BMW exsitziert noch und wird gelegentlich noch gefahren
Der REIF BMW von Krause exsistiert auch ´noch (bzw. wieder) und wird auch gelegentlch noch bewegt .
Der GREIFZU BMW steht in Suhl im Museum ,
Einen DAMW,EMW/AWE F2 gibt es leider nicht mehr

was mir fehlt ist der Straubel F2
,der Siepers Eigenbau ,der ja nach Siepers Unfall an Ziepel weiter gegeben wurde sowie der Werkmeister BMW und auch bei meinem besonderen Liebling ,dem Heck BMW verliert sich die Spur .
Zu dem Heck BMW weiss ich nur das Klodwig ja Januar 1957 Richtung Mosel abgedampft ist und seinen Rennmotor noch in einen
zivilen 327er eingebaut hat mit dem er dann "abgehauen" ist .
Der Rst vom Auto ging an Heinz Grol aus Wilsleben und mehr war nicht raus zu bekommen .
Hast du noch was zu den Autos ????????

Beitrag Montag, 24. September 2007

Beiträge: 40
Leider kann ich Dir da nicht weiterhelfen, da ich den weiteren Verbleib dieser Autos nie recherchiert habe.

Beitrag Montag, 24. September 2007

Beiträge: 226
Also von einem Team REIF habe ich im Zusammenhang mit Niedermnayr noch nie gehört.
Niedermayr startete meist unter der Team Bezeoichnung MSC Berlin oder renngeemienschaft Halensee.
"Team Reif" war noch nichtmal ein "Briefkasten" das gab es nicht. Es wurde m.E. nur für die Kennzeichung des Wagens benutzt.

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