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Mythen, die gar keine sind!

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 4967
Alfalfa und Michael Muller haben uns den Mythos vom Silberpfeil
"richtig" erklärt. Nun wäre es sicher interessant, noch andere Mythen
zu "enttarnen". Spontan kommt mir der Zündschlüssel bei Porsche
in den Sinn, der links vom Lenkrad ist, wegen dem Le Mans Start.

Kennt Ihr noch andere Mythen um den Rennsport :?:

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 8060
Ja, der Mythos von der 'erhobenen Hand' in Le Mans 1955. Ich weiss nicht ob er von Fangio oder ebenfalls von Neubauer stammt, aber der Legende nach soll Pierre 'Levegh' durch eine erhobene Hand den nachfolgenden Fangio beim Crash in Le Mans gewarnt haben, bevor er in die Zuschauer flog. Das ganze ist leider eine Ente - das sollte dem targischen Unfall wohl einen Anstrich von menschlicher Größe geben.

Und natürlich (schon wieder) Fangios Geschichte von Monaco 1950, als er den Massenunfall deswegen ausweichen konnte, weil er bemerkte dass die Zuschauer nich auf ihn Blicken, sondern wo ganz anders hin. Inzwischen auch als Ente entlarvt - Fangio wurde schlicht & ergreifend durch Flaggensignale gewarnt.

Ich weiss nicht wie das mit den beiden Rennen von Arrows und Toleman ist, die sie ANGEBLICH mit halbvollen Tanks gefahren sein wollen um eine Show abzuziehen und Sponsoren anzuziehen...

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 4967
Seit der Geschichte mit dem abgekratzten Lack würde ich bei Le Mans
1955 eher auf Neubauer tippen, aber Fangio war ja auch nicht von
schlechten Eltern, in Sachen Geschichten erzählen.

Bei Arrows und Toleman habe ich diese Aktionen als Ente "abgelegt".
Da ging es, wie Du schreibst Alfalfa, nur um zusätzliche Sponsoren
anzulocken.

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 8060
Stimmt es eigentlich dass der Spruch 'Dasselbe in Grün' vom Opel Laubfrosch stammt, der einfach der (nahezu 1:1) Nachbau eines anderen Autos war - aber halt meist in Grün ausgeliefert wurde?

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 4967
Ja, es soll eine grosse Aehnlichkeit mit einem Citroen bestanden
haben. Es gab sogar einen Prozess. Mehr weiss ich aber nicht.

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 759
Kennt jemand die Geschichte von Hein Prüller, der mal erzählte, dass Ayrton Senna in Monaco einen guten Freund in der Zuschauermasse sofort erkannte. Und das nicht bei Stillstand, sondern bei voller Fahrt.

Alles klar Heinz, vergiss nicht, deine Tabletten zu nehmen! :D
Gegen fanatische und engstirnige Rotkäppchen im yesterday-Forum!

Euer pironi

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 4564
Das wäre ja ne gute Frage für "Genial daneben"
Tippspiel-Teams:
F1: Seifenkistel Roadrunners
Rallye: Ricola Rot Weiss Alpenteam Ilmor WRC
DTM: Speedpflicht DTM Team
MotoGP: Agostini MV Augusta

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 8060
'Ne Frage für unsere Schweizer Freunde: habe mal gehört das Jo Siffert gewettet haben soll dass es ihm gelingt einen R4 umzuwerfen - aber so sehr er sich auch bemühte das Auto auf einem eigens gesperrten Parkplatz umzuschmeißen - es gelang ihm nicht. Wette verloren!

Stimmt das?!

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 4967
pironi hat geschrieben:
Kennt jemand die Geschichte von Hein Prüller, der mal erzählte, dass Ayrton Senna in Monaco einen guten Freund in der Zuschauermasse sofort erkannte. Und das nicht bei Stillstand, sondern bei voller Fahrt.

Alles klar Heinz, vergiss nicht, deine Tabletten zu nehmen! :D


:lol: Ja, die Geschichte habe ich mal gelesen. Aber auf einer Haßseite
über Prüller, deshalb weiss ich nicht, ob sie stimmt. :?

Zu Jo Siffert, da müsste ich mal in seinem Buch nachschauen.

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 759
torino hat geschrieben:
pironi hat geschrieben:
Kennt jemand die Geschichte von Hein Prüller, der mal erzählte, dass Ayrton Senna in Monaco einen guten Freund in der Zuschauermasse sofort erkannte. Und das nicht bei Stillstand, sondern bei voller Fahrt.

Alles klar Heinz, vergiss nicht, deine Tabletten zu nehmen! :D


:lol: Ja, die Geschichte habe ich mal gelesen. Aber auf einer Haßseite
über Prüller, deshalb weiss ich nicht, ob sie stimmt. :?

Zu Jo Siffert, da müsste ich mal in seinem Buch nachschauen.


Ich weiß jetzt gar nicht, ob ich sie gehört oder gelesen habe, aber die Geschichte ist bereits so alt, dass ich mir sicher bin, dass ich kein Internet zu dem Zeitpunkt hatte, als er sie das erste Mal erzählte.
Gegen fanatische und engstirnige Rotkäppchen im yesterday-Forum!

Euer pironi

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 4967
So wie ich Prüller kenne, wird er die Geschichte sicher wieder
beim Monaco GP einflechten. :? Man kann ihn mögen oder hassen,
aber er ist ein Urgestein, das sicher viel weiss.

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 8060
Gilles Villeneuve machte sich gerne immer ein paar Jahr jünger - besonders zu seiner Ferrari-Zeit wäre er als 'Nachwuchsfahrer' kaum mehr durchgegangen - denn er war fast gleichalt wie Jody Scheckter. Irgendwann musste er dann den Schwindel eingestehen.

Ein anderer ist - glaube ich - bis auf den heutigen Tag mit durchgekommen, nämlich Hans Stuck, der ja 1900 geboren sein SOLL - da er aber Offizier im WWI war ist das unmöglich. 1895 oder gar 1890 sind viel wahrscheinlicher. Aber wer will das heute noch so genau wissen...

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 4967
Zu Stuck Sr. hätte ich eine Frage. In vielen Statistiken u.s.w. wird
er von Stuck genannt. Ich habe mal gelesen die Familie wäre
so halbwegs adelig gewesen. Stimmt das?

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 8060
Ich glaube den Titel hat er sich selbst verliehen. Hiess er nicht eigentlich Stucki?! Ich muss mal nachsehen - Hans Stuck ist so ein Rätsel/Mythos für sich.

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 45703
Über den könnte jemand Mal ein bisschen was schreiben, interessiert mich schon lange!

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 4564
Bist du denn nicht eigentlich für qualitativ hochwertige Geschichtsbeiträge in diesem Forum zuständig :wink:
Tippspiel-Teams:
F1: Seifenkistel Roadrunners
Rallye: Ricola Rot Weiss Alpenteam Ilmor WRC
DTM: Speedpflicht DTM Team
MotoGP: Agostini MV Augusta

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 588
torino hat geschrieben:
Spontan kommt mir der Zündschlüssel bei Porsche
in den Sinn, der links vom Lenkrad ist, wegen dem Le Mans Start.
Ich dachte immer, Porsches hätten den Zündschlüssel links, um zu verhindern, daß ein durchgeknallter Beifahrer diesen während der Fahrt abziehen kann - wie es Gerhard Berger öfters gemacht haben soll.

Beitrag Dienstag, 04. April 2006

Beiträge: 45703
Helmpflicht99 hat geschrieben:
Bist du denn nicht eigentlich für qualitativ hochwertige Geschichtsbeiträge in diesem Forum zuständig :wink:

Da gibts welche, die können das besser! Außerdem: Hans Stuck ist schon eine Zeit, die für mich sehr schwer ist. Ich denke Alfalfa oder Michael_Mueller können das viel besser. Aber wer auch immer es macht: Es wäre wirklich seeeeehhr spannend!

Beitrag Freitag, 28. April 2006

Beiträge: 253
Mehr Legenden, please! :shock:

Beitrag Montag, 01. Mai 2006

Beiträge: 3303
Mal ne Frage an alle Ferrari Experten .
Was ist denn dran an der Legende das es vom 61er 1,5 Liter Ferrari 156
kein einziges Exemplar mehr gibt weil auf persönliche Anweisung von Enzo alle Exemplare 1962 platt gemacht wurden .
Irgendwo hab ich mal gelesen das der alte Enzo so wütend war das Chiti Casa und Ph.Hill das Piraten Team ATS aufmachten.

Beitrag Montag, 01. Mai 2006

Beiträge: 8060
Wo hast Du denn das her?

Ich bin für alte Chassis-Nummern kein Spezialist - mein Interesse an den Auto ist vorbei wenn das Auto sein letztes Rennen gefahren hat (in der Beziehung sehe ich das genau so wie der alte Ferrari!) - aber ich habe natürlich gleich mal meine Quellen durchsucht - und folgenedes gefunden:

Es soll 8 Sharknose-Ferraris gegeben haben. Der Prototyp, der später an die F.I.S.A. überging und mit Baghetti in Reims gewann war die #0008 (zerstört bei einem Unfall in Aintree), und dann gab's die Nummern 0001, 0002, 0003, 0004 (das Unfall-Auto von Trips - komischerweise wieder aufgebaut, 1962 von Mairesse gefahren und endgültig in Spa verschrottet), 0005, 0006, wobei es 2 Nummer 0003 gegeben haben soll (unsinnig, aber bei Ferraris Chaos vielleicht möglich - es geht logistisch aber auch ohne die #0003/2). 1962 sollen drei weitere Autos (0007, 0008, 0009) dazugekommen sein. Der 0008 soll wieder der Protoyp gewesen sein, nämlich der Lightweight-Ferrari vom Nürburing 1962 (ohne Haifisch-Schnauze). Tatsächlich hat man die Chassis nach 1962 'zerstört' bzw. Teile davon zum Aufbau der neuen 156/63 verwendet. Die Motoren der Autos wurden von einen neu ins Team gekommenen Schweizer Ingenieur namens Michael May (ich habe über ihn schon mal was im Aerodynamik-Thread geschrieben) überarbeitet.

Zwei Erklärungen für die Zerstörung der Sharknose-Chassis:

Der 156 war das letzte Auto dass Ferrari auch Kunden zur Verfügung stellte (in dem Fall 'Halbwerksteams' wie Ecurie Francorchamps oder der F.I.S.A.) - eine weitere Verwendung in den Händen Privatkunden gab es danach nicht mehr. Und 1963 änderte man mit der Ankunft von John Surtees bei Ferrari das Konstruktionsprinzip der Autos und schwänkte von Rohrrahmen-Chassis auf Monocoque, bzw. Semi-Monocoque um - die alten Chassis wären also in der Tat nicht mehr zu gebrauchen gewesen. Später - als man sah dass man mit dem Verkauf der alten Karren an Sammler und Museen ordentlich Geld verdienen konnte - ging Ferrari mit seinem ausrangierten Material in der Regel nicht mehr so pragmatisch um.

Der Sharknose 156 gilt ja als einer der Klassiker des Rennsports - ich mag ihn nicht besonders - er war (verglichchen mit den zeigenössischen britischen Konstruktionen) ein furchtbar großes und klobiges Auto. Aber die Tatsache dass er 1961 überlegen die WM gewann und seine charaktieristische Schnauze genügten wohl um ihn zur Legende zu machen.

So, das war mein erste Post - nachdem ich den Frust über das Pokalfinale überwunden habe...

Beitrag Montag, 01. Mai 2006

Beiträge: 8060
LotusFan hat geschrieben:
Irgendwo hab ich mal gelesen das der alte Enzo so wütend war das Chiti Casa und Ph.Hill das Piraten Team ATS aufmachten.

Das stimmt - hier habe ich mal (ziemlich weit unten) etwas darüber geschrieben...

www.motorsport-magazin.com/forum/viewtopic.php?p=217707#217707

Beitrag Montag, 01. Mai 2006

Beiträge: 4967
LotusFan hat geschrieben:
Mal ne Frage an alle Ferrari Experten .
Was ist denn dran an der Legende das es vom 61er 1,5 Liter Ferrari 156
kein einziges Exemplar mehr gibt weil auf persönliche Anweisung von Enzo alle Exemplare 1962 platt gemacht wurden .
Irgendwo hab ich mal gelesen das der alte Enzo so wütend war das Chiti Casa und Ph.Hill das Piraten Team ATS aufmachten.


Das habe ich auch mal gelesen in einem Ferrari Buch aus den 70er Jahren.
Enzo war besonders auf Chiti und Hill sehr wütend, wobei er besonders
seinen WM von 1961 im Visier hatte. Nichts sollte mehr an ihn erinnern.

Ich denke, dass Enzo kaum ein Auto von Gilles Villeneuve verschrotten
hätte lassen.

Beitrag Montag, 01. Mai 2006

Beiträge: 3303
ich hab mal nachgeforscht woher ich das habe und ich traue es mir kaum zu sagen ,aus dem wohl peinlichsten Buch das ein österreicher Namens Heinz Prüller je herausgegeben hat ( zumindest das peinlichste ,was ich kenne ) " Die Story der deutschen Formel-1"
Dort hat er das in Zusammenhang mit der Freundschaft zwischen Trips und Hill geschrieben . Er hat es noch mehr ausgeschmückt .
Angeblich soll Enzo dem Hill durch die Medien nachgebrüllt haben das sich der Ami auf seinen WM Titel nichts einbilden soll und und und ...
Aber im gleichen Buch hat Prüller auch Rindt wieder zum deutschen gemacht , Ertl und von Opel wieder ins "Deutsche Reich" eingemeindet und andere schlicht und einfach vergessen

Beitrag Montag, 01. Mai 2006

Beiträge: 8060
torino hat geschrieben:
ch denke, dass Enzo kaum ein Auto von Gilles Villeneuve verschrottet hätte lassen.

Das war auch gar nicht nötig - das hat Villeneuve schon selbst gemacht... :lol:

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