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Michael Schumacher

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Freitag, 27. April 2007

Beiträge: 45834
Jo ich tus - ich eröffne einen Thread über Michael Schumacher. Seine Karriere ist wohl vorbei, zumindest als F1 Fahrer und ich will auch über Anfänge seiner Karriere ein wenig plaudern. Ich hoffe dennoch, dass der Thread ein wenig Anerkennung findet. :wink:

„Die Autos werden sich weiter im Kreis drehen.“ – so sehen Rennfahrer wie BMW Sauber Testfahrer Sebastian Vettel den Rücktritt von Rennlegende Michael Schumacher. Schumacher steht für die erfolgreichste Grand-Prix Karriere aller Zeiten, doch Schumacher steht auch für große Fouls in der Formel-1 Geschichte. Der Deutsche gewann Weltmeisterschaften mit fahrerischen Geniestreichen, weil er das beste Auto hatte, aber auch, weil er alles und viel zu viel riskierte, Adelaide 1994 und Jerez 1997 sind fast jedem Fan ein Begriff. Schumacher spaltete die GP Fans. Freilich gibt es zig Millionen seiner Anhänger, die wirklich von seinem Talent und seinem Können beeindruck sind, doch auch gibt es einige, die Schumacher Fan war, weil Schumacher Deutschland ist. Als ein Boris Becker im Tennis Glanzlichter setzte, erlebte der Tennissport eine unglaubliche Beliebtheit, so war es auch mit der Formel-1 durch Schumacher. Der Spitzkinn (im Anbetracht seines Kinns erübricht sich die Erläuterung, wie Schumi (ebenfalls ein Spitzname für Schumacher) zu diesem Kosenamen kam) formte die Formel-1, durch ihn wurde Deutschland Formel-1-geil, die Zuschauer stiegen rapide an, bald hieß es unter der Bevölkerung nicht mehr „ich schau jetzt Formel-1“, sondern „ich schau jetzt den Schumi an.“ Allerdings gab es nicht wenige Fans, die Schumacher weniger mochten, durch seine Fouls, aber auch, weil ihnen die Rotkäppchen, also alle Schumi Fans seit dessen Ferrari-Zeit, auf den Geist gingen. Schumacher, auch bekannt als Schummel-Schumi, musste viel Kritik einstecken, oftmals auch zurecht, doch eines muss festgehalten werden: Der Erfolg gab ihm Recht, er wurde der beste Rennfahrer unserer Zeit und der erfolgreichste Fahrer aller Zeiten. Klar hatte Ferrari über Jahre das beste Rennauto der F1, doch unbeteiligt an dem Erfolg dürfte Schumacher gewiss nicht gewesen sein. Dass Schumacher allein für den Erfolg verantwortlich ist, ist so wahrscheinlich, wie eine Fahrt des Deutschen im McLaren Mercedes. Doch Schumacher war Teil des Erfolgsteams bei Ferrari und am Aufbau, den Jean Todt 1993 begann, mitverantwortlich und ein entscheidender Faktor. Ferrari brauchte auch einige Jahre, bis sie Erfolg hatten, Zyniker behaupten noch immer, dass Schumi fast schneller seine eigene Karriere aufgebaut hat. Diese freilich nicht ganz ernst gemeinte Behauptung, soll nun wiederlegt werden – in einem ausführlichen Bericht über den zurückgetretenen, aber wohl für eine lange Zeit erfolgreichste Fahrer der GP Geschichte.

Beitrag Freitag, 27. April 2007

Beiträge: 3
Mutig... ein Thread über Michael . Hut ab ! :D)
Bin mal gespannt wieviele ewige Neider und Motzer davon angezogen werden ...
Definitiv ist Schumacher ein Fahrer gewesen , der polarisiert , aber das tun doch alle "Grossen" oder nicht ? Ich mag Alonso z.B. nicht soooo sehr und finde, dass er gerade in seiner ersten Meisterschaftssaison mehr Glück als alles andere hatte . Das Gewese um einen Montoya konnte ich auch NIE verstehen . Riesengrosse Klappe und allenfalls gutes fahrerisches Mittelmass . Räikkönen mag ich , auch wenn er etwas technikfaul ist :wink:
Aber ich finde es sollte unumstritten sein , dass Michael Schumacher eine Dekade lang (und länger) die Formel 1 mindestens mitbestimmt hat . Er war auch immer einer derjeningen , die sehr viel zur Sicherheit beigetragen haben ... und ist trotzdem meiner Meinung nach immer Mensch geblieben . Dass man eigene Fehler oft nicht wahr haben will oder auch anders sieht ist doch ebenso menschlich .
Ich glaube , diejenigen die ihm immer wieder nahezu jede positive Seite absprechen wollen , sind oft auch Opfer einer "Overdose Schumi" , medial sowie auch durch so manchen "Ferrari"-Fan :wink:
Da waren aber auch Exemplare bei ...... da ist so mancher Hinterhof-Drittliga-Club-Hooligan extrem sympathisch und liebenswert gegen. Ich mag und mochte MS , ich habe auch mit Sicherheit wegen ihm angefangen F1 zu verfolgen , höre aber damit jetzt nicht auf !
Aber eins bleibt bestimmt noch lange .... einige Rekorde , ob das so mancher hören will oder nicht ! Grüsse !

Beitrag Freitag, 27. April 2007

Beiträge: 3303
apelincoln hat geschrieben:
Ich mag Alonso z.B. nicht soooo sehr und finde, dass er gerade in seiner ersten Meisterschaftssaison mehr Glück als alles andere hatte .

In welcher Form ? Er ist eine fast fehlerfreie Saison gefahren ,er ist fair gefahren ,er hat die WM durch fahrerisches Können gewonnen .
So wie die meisten anderen vor ihm auch !
Das die Mitbewerber Fehler machen kann man ihm wohl nicht anhängen und mal ganz im Ernst ohne die Fehler der Mitbewerber hätten andere .... aber lassen wir das :-)



Das Gewese um einen Montoya konnte ich auch NIE verstehen . Riesengrosse Klappe und allenfalls gutes fahrerisches Mittelmass .

Montoya mag eine faule S... sein aber fahrerisches Mittelmaß ????
Immerhin hat er in den verschiedensten Rennserien Rennen und teilweise sogar Meisterschaften gewonnen . Da hat der eine oder andere F1 Weltmeister schon noch gewissenen Nachholebedarf .
Die große Klappe fand ich zumindest immer recht erfrischend . War mal was ganz anderes als die dreimal gequirlte und von vier Anwälten geprüfte spontane Meinungsäusserung einiger seiner Kollegen .



Räikkönen mag ich , auch wenn er etwas technikfaul ist :wink:

Kimi mag ein Naturtalent sein aber er ist ( und bleibt wahrscheinlich auch ) ebenfalls eine faule S... . Das macht ihn mir schon wieder sympatisch wenn gleich ich sicherlich nie ein Kimi-Kreischer werden werde .




Beitrag Freitag, 27. April 2007

Beiträge: 159
Schumacher bleibt der beste Formel1-Fahrer aller Zeiten, das ist eindeutig und da kann kommen wer will und versuchen mir ein Stein ans Bein zu labern!!! Jeder der sagt, Schumacher hat keine Klasse und kann garnichts, der sollte sich mal über die Aussagen von G. Berger informieren...wer dann noch zweifelt, der hat hier nichts verloren!!! WER etwas vorzuweisen hat, was eindeutig beweist, dass Schumi ein Noob ist, der soll mir Beweise bringen!!! Denke aber nicht, dass da was sinnvolles rüber kommt!!!

Sorry für die scharfen Worte, aber es regt mich echt auf!!!
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Beitrag Freitag, 27. April 2007

Beiträge: 3
Also das mit Alonsos erster WM mag etwas subjektiv sein, aber zur Sache mit dem Glück sag ich nur : Räikkönen Pole , schnellste Runden --- Ausfall (teilweise in der letzten Runde) , Alonso erbte Platz um Platz durch Ausfälle und NICHT unbedingt durch fahrerische Überlegenheit ... so eher "immer Zweiter reicht auch zum Titel" ... und WENN bei Renault was kaputtging oder schieflief DANN bei Fisichella .... *grummel :D)

Montoya ... wie gesagt scheiden sich da auch die Geister . Also ich für meinen Teil kann solche Sänger auf den Tod nicht ausstehen . ERST mal was leisten , und dann evtl. die Klappe aufreissen ... auch solche Kollegen find ich nicht gerade toll , aber naja . Aus dem selben Grund ist mir auch Ralf zuwider , der labert nämlich auch nur Müll . Der fängt bestimmt mal bei RTL an :-P
Zum "Fahrer" Montoya ... die anderen Rennserien in denen er fährt sind mir egal , aber in der F1 hatte er ... wieviele? ... drei-vier Geniestreiche, Momentaufnahmen, mehr nicht . Ansonsten hat er mehr Schrott gebaut als jeder andere Top-Fahrer . Mein Lieblingszitat von Theissen zu Montoyas Ausritt : " Da ist ihm erst das Talent und dann die Strasse ausgegangen " 8-)

Bei Kimi stimme ich Dir nahezu 100 %ig zu !!!

Eigentlich ist das halt viel zu subjektiv um darüber zu diskutieren , aber für mich ist weder Montoya noch Alonso ein "Dominator" wie es Fangio , Piquet , Prost , Senna und eben auch Schumacher waren .

Vielleicht entwickelt sich ja einer der aktuellen zu eben sowas ...

Beitrag Freitag, 27. April 2007

Beiträge: 988
also...einen direkten Schumi-Nachfolger wird es nie geben. Dennoch wird es wieder jemanden geben, der ein F1-Genie wird...da wäre z.B. Hamilton. Wer in seiner ersten Saison schon so konstant schnell ist und eben auch fehlerfrei Rennen zuende fährt gehört unbedingt in die F1 und wird eines Tages den WM Titel holen. Dazu kommt, dass er schon früh auf die F1 vorbereitet wurde, sei es auf technischer Basis oder fahrerischer Intelligenz... Dieser Mann - Lewis Hamilton - wird die neue Ära der F1 einläuten und nicht ein Fernando Alonso oder Kimi Raikkönen. Felipe Massa steht auch in den Startlöchern endlich aus den Schatten der Alonsos, Raikkönens und Schumis dieser Erde herauszutreten und er hat bewiesen, dass er auch nach vielen Fehlern und wahnsinnigem Druck noch fehlerfrei Rennen gewinnen kann (siehe Bahrain).

Nun zurück zu Schumis einziartiger Karriere. Ich finde, dass Michael trotz seiner "großen Fehler" einzigartiges mit Ferrari geschafft hat. Er hat sich sozusagen ein komplettes Team, von der Sekretärin bis zum Teamchef auf den Leib geschneidert...das soll ihm mal einer Nachmachen, denn nur so kann man die Erfolge wiederholen, die er mit Ferrari eingefahren hat. Und...Naja, einem Ausnahmefahrer passieren auch mal Fehler, denn er ist ja auch "nur" ein Mensch und den perfekten Menschen gibt es nunmal nicht. Dennoch war er bis auf "kurze Aussetzer" eine Nervenstarke "Maschine", die nie Aufgehört hat hart zu arbeiten, perfekte Rennen zu fahren und natürlich den Sport zu lieben! ...und das vom Kartsport bis zu seinem Karriereende und darüberhinaus - deswegen wird auch Ralf nie das erbringen können, was Michael geschafft hat...er ist halt nur eine B-Version, die nicht halb so gut ist, wie das Original!

Beitrag Freitag, 27. April 2007

Beiträge: 3303
apelincoln hat geschrieben:
Also das mit Alonsos erster WM mag etwas subjektiv sein, aber zur Sache mit dem Glück sag ich nur : Räikkönen Pole , schnellste Runden --- Ausfall (teilweise in der letzten Runde) , Alonso erbte Platz um Platz durch Ausfälle und NICHT unbedingt durch fahrerische Überlegenheit ... so eher "immer Zweiter reicht auch zum Titel" ... und WENN bei Renault was kaputtging oder schieflief DANN bei Fisichella .... *grummel :D)

Subjektiv ist gut :-) Es gab in der jüngeren Vergangenheit auch andere Teams wo es immer den Teamkollegen erwischte . Dafür kann es zwei Möglichkeiten geben . Entweder das Team baut dem Teamkollegen nicht ganz ausgereifte Neuteile ein oder der Junge hat einfach nur ganz tief in die Pechkiste gegriffen . Beider wird recht schwer zu beweisen sein sowohl in dem Fall Fisico als auch in all den anderen Fällen .
Natürlich können auch zweite Plätze am Ende zum Titel reichen .
Rosberg hat 1982 einen einzigen GP gewonnen und ist vollkommen zu Recht Weltmeister geworden . Die Dichte der Siegfahrer war so hoch das es allein in dem Jahr mehr Sieger gab als in den letzten 10 Jahren zusammen . Da kann man dann auch mit regelmäßigen zweiten Plätzen Weltméister werden . Die WM ist nämlich keine ein Wochenend -Veranstaltung sondern die Summe aus vielen Rennen einer Saison .


Montoya ... wie gesagt scheiden sich da auch die Geister . Also ich für meinen Teil kann solche Sänger auf den Tod nicht ausstehen . ERST mal was leisten , und dann evtl. die Klappe aufreissen ... auch solche Kollegen find ich nicht gerade toll , aber naja . Aus dem selben Grund ist mir auch Ralf zuwider , der labert nämlich auch nur Müll . Der fängt bestimmt mal bei RTL an :-P

Wie du schon sagtest ,da scheiden sich die Geister . Mir ist einer der Klartext redet immer lieber als einer der nur Worthülsen verbreitet .Auch wenn er evetuell mal im Ton daneben greift .
Was Ralf betrifft so bin ich (wieder mal ) ganz anderer Meinung .
Als Rolex-Ralle damals in die F1 kam war er absolut nicht mein Fall .
Ein kleines A-loch das meinte der größte zu sein und das auch offen zeigte . Aber gerade bei den Schumacher Brüdern hat sich das wohl umgedreht . Der eine ...nun ja und Ralf hat sich im Laufe der Jahre durchaus zum positiven entwickelt . Ob er nun fahrerisch die Oberleuchte ist oder nicht ,wollen wir mal dahin gestellt lassen aber rien menschlich kann ich dem kleinen Bruder weit mehr abgewinnen als dem Big Brother. Das er nicht immer nur die bequemen Dinge sagt ,damit mögen manche ja ein Problem haben ,ich nicht .
Ich habe mich z.Bsp. köstlich amüsiert als er anlässlich des Indy GP bei RTL angerufen hatte um dort den geistigen Dünnschiss den Wasser (und auch leider Danner ) abgelassen hatten ,richtig zu stellen .


Zum "Fahrer" Montoya ... die anderen Rennserien in denen er fährt sind mir egal , aber in der F1 hatte er ... wieviele? ... drei-vier Geniestreiche, Momentaufnahmen, mehr nicht . Ansonsten hat er mehr Schrott gebaut als jeder andere Top-Fahrer . Mein Lieblingszitat von Theissen zu Montoyas Ausritt : " Da ist ihm erst das Talent und dann die Strasse ausgegangen " 8-)

Mario Theissen ,nun gut ,der hat in den letzten Jahren bei Williams schon viel erzählt ohne was gesagt zu haben und er ist diesem Motto auch bei BMW Sauber treu geblieben . Ich werde es jetzt nicht tun weil ich zu faul bin aber es dürfte nicht so schwer sein auch das eine oder andere Zitat von F1 Persönlichkeiten zu finden die genau das Gegenteil aussagen .
Das er mehr Schrott gebaut hat als" andere Topfahrer " ( ups ist er also doch ein Topfahrer :-) ) ist ein wildes Gerücht das bei genauer
Betrachtung ganz schnell relativiert wird . Andere Topfahrer sind da auch recht erfolgreich gewesen ,einige sogar noch weit erfolgreicher


Bei Kimi stimme ich Dir nahezu 100 %ig zu !!!

Na das ist doch wenigstens was :-)

Eigentlich ist das halt viel zu subjektiv um darüber zu diskutieren , aber für mich ist weder Montoya noch Alonso ein "Dominator" wie es Fangio , Piquet , Prost , Senna und eben auch Schumacher waren .

Das ist reine Ansichtsache .Ich könnte jetzt hier ein Referat halten warum ich Piquet für ne Pflaume halte aber dann bekomm ich Ärger mit alfalfa :-) und wenigstens einen Mod muss ich mir schon bei Laune halten :-) .Prost ist für mich eigentlich sowas wie die Vorstufe des Vielzuvielfachen und über den möchte ich in diesem
so friedlichen und anständigen Yesterday Bereich eigentlich kein weiteres Wort verlieren :-)
Schlimm genug das Michael diese geweihte Erde so arg verschmutzt
( das war ein Scherz Micha , oder doch nicht ????? :-) )



Vielleicht entwickelt sich ja einer der aktuellen zu eben sowas ...

Beitrag Samstag, 28. April 2007

Beiträge: 45834
Ich könnte jetzt hier ein Referat halten warum ich Piquet für ne Pflaume halte aber dann bekomm ich Ärger mit alfalfa


Das würde mich aber jetzt brennend interessieren. Könnte auch ganz witzig werden: LotusFan vs. Alfalfa! :)

Beitrag Samstag, 28. April 2007

Beiträge: 3303
MichaelZ hat geschrieben:
Ich könnte jetzt hier ein Referat halten warum ich Piquet für ne Pflaume halte aber dann bekomm ich Ärger mit alfalfa


Das würde mich aber jetzt brennend interessieren. Könnte auch ganz witzig werden: LotusFan vs. Alfalfa! :)



Vergiss es Micha :-)

Wie du sicher schon gemerkt hast hab ich schon Pauline ( in einem anderen Tread) am Hals , da werd ich es mir doch mit Alfalfa nicht noch verscherzen :-) Du kennst das doch von früher .bei Pauline bleibt kein Platz für Nebenkriegsschauplätze :-)

Beitrag Samstag, 28. April 2007

Beiträge: 45834
Wie du sicher schon gemerkt hast hab ich schon Pauline ( in einem anderen Tread) am Hals , da werd ich es mir doch mit Alfalfa nicht noch verscherzen


Echt, nein hab ich gar nicht mitbekommen, wo denn?

Beitrag Samstag, 28. April 2007

Beiträge: 2281
für mich ist es zu früh um michael schumacher in einem geschichtlichen licht betrachten zu können. die sichtweisen über viele dinge unterliegen noch einer zu starken schwankungsbreite und das nivelliert sich erst nach ein paar jahren.

eine geschichtliche betrachtung ist entkoppelt von diskussionen ob er jetzt in einem bestimmten rennen einen anderen so oder so überholt hat oder der teamkollege an jenem bestimmten tag schneller oder langsamer war, das ist aber bei michael schumacher noch zu präsent.

auch vergleiche mit der konkurrenz sind noch müßig, wer weiss schon wie gut alonso in seiner karriere wirklich sein wird, war er nur eine zweitagsfliege oder ist er der superstar der nächsten 10 jahre? ist massa vielleicht ein jahrhunderttalent oder versinkt er im mittelmaß? das alles ist wichtig um die gesamte karriere von schumacher mit abstand betrachten zu können.
Meine Postings wurden Bild mal gelesen und momentan tun das Bild Personen.

Beitrag Montag, 30. April 2007

Beiträge: 888
@ LotusFan

Piquet und 'ne Pflaume? :shock:
Piquet ist Gott :wink:
GRAHAM HILL
Sieger 24-Stunden-Rennens von Le Mans
Sieger Indi 500
Sieger Grand Prix von Monaco
Formel-1-Weltmeister

Beitrag Montag, 30. April 2007

Beiträge: 3303
A_N_Other hat geschrieben:
@ LotusFan

Piquet und 'ne Pflaume? :shock:
Piquet ist Gott :wink:



Piquet Gott ? - dann wäre an jeder Kirche ne rote Laterne :-)

Beitrag Montag, 30. April 2007

Beiträge: 888
LotusFan hat geschrieben:
Piquet Gott ? - dann wäre an jeder Kirche ne rote Laterne :-)


Klasse, dann gebe es sicherlich weniger Kirchenaustritte :D)
Andererseits - hier gehts ja garnicht um Piquet, sondern um diesen Deutschen ... der Dings ... wer war das doch gleich ...? :roll:
GRAHAM HILL
Sieger 24-Stunden-Rennens von Le Mans
Sieger Indi 500
Sieger Grand Prix von Monaco
Formel-1-Weltmeister

Beitrag Montag, 30. April 2007

Beiträge: 8060
LotusFan hat geschrieben:
Ich könnte jetzt hier ein Referat halten warum ich Piquet für ne Pflaume halte aber dann bekomm ich Ärger mit alfalfa

@LotusFan; als Piquet-Fan darf man nicht zimperlich sein, denn natürlich weiss ich dass er in der Kritik steht, besonders wegen seiner Williams- und Lotus-Jahre. Die schlechte Vorstellung 1988/89 will ich nicht schön reden (auch wenn Lotus damals technisch nicht gut war), aber seine Jahre mit Williams sind nicht so schlecht, wie sie oft gemacht werden. Und eine Pflaume war er auf keinen Fall.

Ich muss es klar und deutlich sagen; die Führungsschwäche bei Williams (Chef Frank war fast das ganze Jahr wegen seines Unfalls nicht anwesend - das spielte sicher eine Rolle) kostete den Fahrer-Titel 1986. Das Team machte sich sogar lächerlich. Man 'kaufte' Piquet als Nr. 1 ein und ließ ihn dann hängen. Andererseits wurde auch Mansell nicht in vollem Maß unterstützt, als er sich als der schnellere Fahrer erwieß. Letztlich litt das Image beider Fahrer darunter: während Williams noch die Auszeichnung bekam, ein extra-sportliches Team zu sein, weil es auf eine Stall-Regie verzichtete, wurden die Fahrer als Kasper hingestellt. Tut mir leid, das gefiel mir überhaupt nicht - besonders da ich sowohl Piquet als auch Mansell sehr mochte - auch wenn sie noch so unterschiedlich waren.

Unter dem Strich hätte man auf Piquet setzten MÜSSEN, denn als taktischer Fahrer um die Meisterschaft war er der bessere. Dass Honda verärgert war und 1987 die Motoren auch an Lotus lieferte, bzw. den Vertrag eigentlich für 1988 noch geltenden Vertrag mit Williams beendete, hat sich Williams selbst zuzuschreiben. Die WM 1987 war wahrscheinlich die freudlosesten der Geschichte. Und den Konstrukteurs Titel 1986 können sie sich sonst wohin schmieren, nachdem man sich durch McLaren demütigen ließ, die ihnen den (in der Öffentlichkeit viel wichtigeren) Fahrer-Titel abnahmen...

Ich schreibe z.Z. an eine Zusammenfassung der Jahre 1986/87, das dauert aber noch etwas. Da können wir das Thema dann weiter diskutieren... ->

Beitrag Montag, 30. April 2007

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
LotusFan hat geschrieben:
Ich könnte jetzt hier ein Referat halten warum ich Piquet für ne Pflaume halte aber dann bekomm ich Ärger mit alfalfa

@LotusFan; als Piquet-Fan darf man nicht zimperlich sein, denn natürlich weiss ich dass er in der Kritik steht, besonders wegen seiner Williams- und Lotus-Jahre. Die schlechte Vorstellung 1988/89 will ich nicht schön reden (auch wenn Lotus damals technisch nicht gut war), aber seine Jahre mit Williams sind nicht so schlecht, wie sie oft gemacht werden. Und eine Pflaume war er auf keinen Fall.

Ich muss es klar und deutlich sagen; die Führungsschwäche bei Williams (Chef Frank war fast das ganze Jahr wegen seines Unfalls nicht anwesend - das spielte sicher eine Rolle) kostete den Fahrer-Titel 1986. Das Team machte sich sogar lächerlich. Man 'kaufte' Piquet als Nr. 1 ein und ließ ihn dann hängen. Andererseits wurde auch Mansell nicht in vollem Maß unterstützt, als er sich als der schnellere Fahrer erwieß. Letztlich litt das Image beider Fahrer darunter: während Williams noch die Auszeichnung bekam, ein extra-sportliches Team zu sein, weil es auf eine Stall-Regie verzichtete, wurden die Fahrer als Kasper hingestellt. Tut mir leid, das gefiel mir überhaupt nicht - besonders da ich sowohl Piquet als auch Mansell sehr mochte - auch wenn sie noch so unterschiedlich waren.

Unter dem Strich hätte man auf Piquet setzten MÜSSEN, denn als taktischer Fahrer um die Meisterschaft war er der bessere. Dass Honda verärgert war und 1987 die Motoren auch an Lotus lieferte, bzw. den Vertrag eigentlich für 1988 noch geltenden Vertrag mit Williams beendete, hat sich Williams selbst zuzuschreiben. Die WM 1987 war wahrscheinlich die freudlosesten der Geschichte. Und den Konstrukteurs Titel 1986 können sie sich sonst wohin schmieren, nachdem man sich durch McLaren demütigen ließ, die ihnen den (in der Öffentlichkeit viel wichtigeren) Fahrer-Titel abnahmen...

Ich schreibe z.Z. an eine Zusammenfassung der Jahre 1986/87, das dauert aber noch etwas. Da können wir das Thema dann weiter diskutieren... ->


Dioe "Pflaume" bezog sich auch nicht unbedingt und ausschließlich auf seine fahrerischen Qualitäten sondern mehr auf das "Geamterlebnis Nelson Piquet" ,also auch auf das was er so neben der Strecke vom Stapel gelassen hat und da ist Pflaume ja nun noch ein absolutes kosewort :-)

Beitrag Montag, 30. April 2007

Beiträge: 45834
Ich schreibe z.Z. an eine Zusammenfassung der Jahre 1986/87, das dauert aber noch etwas. Da können wir das Thema dann weiter diskutieren... ->


Klingt spannend. An was schreibst du denn noch alles außer dem und der Ecclestone-Story?

Beitrag Montag, 30. April 2007

Beiträge: 8060
...ich schreibe noch an einem Bericht über den schlechtesten F1-Piloten aller Zeiten...! :D)

Beitrag Montag, 30. April 2007

Beiträge: 45834
Komm net drauf wen du meinst. Naja dann wirds halt ne Überraschung.

Beitrag Montag, 30. April 2007

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
...ich schreibe noch an einem Bericht über den schlechtesten F1-Piloten aller Zeiten...! :D)


Das hat doch Michael schon gemacht :-)

Beitrag Sonntag, 06. Mai 2007

Beiträge: 45834
Schumis Karriere vor der F1
Michael Schumacher baute sich seine Karriere selbst auf, er arbeitete hartnäckiger als so manch anderer, das fängt bereits mit der Fitness an. Martin Brundle, der Teamkollege von Schumacher bei Benetton 1992 dazu: „Michael konnte dich mental begraben. Ich zählte mich damals zu einer der fittesten GP Fahrer im Feld, doch Michael gab dir die Grenzen auf. Sein Vorteil ist, dass er kaum schwitzt, während ich nach Stunden im Fitnessraum durchgeschwitzt in Michaels Gesicht schaute, sah ich einen fitten Mann ohne einen einzigen Schweißfleck. Natürlich war er auch fertig, aber diese psychischen Spiele beherrschte er perfekt – unglaublich dieser Mann.“ Trevor Forster, Renningenieur 1991 bei Jordan von Schumi ergänzt: „Michael war unglaublich fitt. Wenn die Zeiten langsamer wurden, wusste er, dass es an den Reifen, dem Motor, den veränderten Streckenverhältnissen lag, einfach an allem, nur nicht an ihm.“ Am Anfang seiner Karriere gab Schumacher alles, danach wurde ihm das Leben leicht gemacht. Bei Ferrari verdiente er ein galaktisches Gehalt und konnte sich seine Teamkollegen oder eher Wasserträger selbst aussuchen. Ein Eddie Irvine kam selten an die Leistungen eines Schumachers heran und Rubens Barrichello bleibt die ewige Nummer 1B. Schumacher hat Neider und Kritiker wegen seiner Teamkollegen, doch wieder gilt: Der Erfolg gibt ihm Recht! Auch einige seiner Fahrerkollegen waren nie besonders begeistert von der Fahrweise Schumis. „Es stimmt, dass ich mir auf der Rennstrecke selten Freunde gemacht habe,“ weiß Michael, „Aber warum sollte ich? Wenn ich die Kritik anderer Piloten höre, so bedeutet das für mich auch, dass ich die Dinge richtig gemacht habe.“

Am 3. Januar 1969 wurde Michael Schumacher in Hürth in Nordrhein Westfalen geboren – als Sprössling von Vater Rolf und Mutter Elisabeth. Bereits mit 5 Jahren begann Schumacher mit dem Kartsport, doch das war anfangs gar nicht so einfach. Zwar musste die Familie Schumacher nicht ums Überleben kämpfen, doch keinesfalls hatte man Geld im Überschuss und so konnte sich die Kartkarriere von Schumi nur frei entfalten, weil es immer wieder finanzielle Unterstützung von anderen gab und weil seine Eltern an der Kartbahn in Kerpen arbeiteten. So konnte Rolf Schumacher dem kleinen „Mischael“ ein Kart bauen, bestehend aus einem Ketcar. Michael Schumacher und bald auch sein Bruder Ralf Schumacher fuhren immer mehr Kart in Kerpen und später in der neugebauten Kartbahn in Mannheim. Zu Meisterschaftsrennen durfte Michael Schumacher erst 1983 antreten, denn dann bekam er erst die Lizenz.

Die ersten Erfolge kamen dann 1984. Er gewann wie auch ein Jahr später (dann wurde er jedoch zusätzlich Junioren-Vizemeister in Le Mans) die deutsche Juniorenmeisterschaft im Kartsport. 1986 fuhr er dann in der deutschen Kartmeisterschaft und wurde Gesamt-3. Meister wurde Dino-Pilot Gerd Munkholm aus Dänemark. Auch bei der Europameisterschaft wurde er 3. 1987 holte sich Schumacher seinen zwischenzeitlich größten Triumph: Er gewann im Kartsport sowohl die deutsche Meisterschaft, als auch die Europameisterschaft. Mit seinem Kali Parilla Kart eroberte in Italien den Titel vor dem Italiener Alessandro Zanardi.

Damit begann 1988 die Formel-Karriere von Michael Schumacher. Eufra Teamchef Jürgen Dilk holte Michael Schumacher in sein Formel-Ford Team und ließ ihn auch eine Saison in der Formel-König fahren. Dilk war in der Karriere von Schumacher eine sehr wichtige Person. Er unterstützte den Deutschen bereits während seiner Tage im Kart. Dilk, ein Freund der Familie, erwartete von ihm als Gegenleistung nur Siege und die konnte Schumacher liefern. Mit Meik Wagner hatte Schumacher einen ernstzunehmenden Teamkollegen, der ihm tatsächlich immer wieder Paroli bieten konnte, zumindest in Deutschland. Wagner, der nach 3 mauen Jahren in der deutschen Formel-3 Ende 1991 aus der Ebene des hohen Profimotorsports verschwand, als gerade Schumachers Formel-1 Karriere begann, konnte – mit einem Jahr Formel-Ford Erfahrung – mit seinem Van Diemen den deutschen Titel in der Formel-Ford holen, auf Europa-Ebene musste er sich jedoch Schumacher geschlagen geben. Während Michael in Deutschland nur auf Rang 6 im Endklassement kam, gewann er in Europa 2 von 4 Rennen, fuhr 3-mal aufs Podest und einmal auf Pole Position. So wurde Schumacher Vizemeister, hinter dem Finnen Mika Salo, der auch in Finnland und Norden Europas die Saison dominierte. In der Formel-König ließ Schumacher sein Talent noch viel deutlicher aufblitzen, zwar startete er bei 10 Rennen nur ein einziges Mal von der Pole Position, jedoch beendete er alle auf dem Podest und gewann 9 davon, das bedeutete natürlich den Titelgewinn – vor einem gewissen Deutschen namens Georg Hutter.

1989 kam Schumacher von einem Förderer zum nächsten: Willi Weber entdeckte das Talent in Michael Schumacher und verpflichtete ihn für 1989 und 1990 in seinem Formel-3 Team WTS. Das Team war das Spitzenteam der deutschen Formel-3 zu diesem Zeitpunkt und gewann 1988 mit Joachim Winkelhock die Meisterschaft. Weber ging mit Schumacher ein Risiko ein, denn er selbst sorgte für die eine Millionen Demark, die Schumacher für die F3 Saison brauchte. Doch Weber wurde nicht der einzige Förderer von Schumacher, auch Mercedes Benz holte ihn damals ins Nachwuchsprogramm. 1990 durfte er deshalb auch 3 Sportwagenrennen für Sauber Mercedes bestreiten. Mit ihm im Förderprogramm mit Starfahrer Jochen Mass, der den jungen vor allem Abstimmungsarbeiten und Technikverständnis beibrachte, waren der Österreicher Karl Wendlinger und der Deutsche Heinz-Harald Frentzen. Peter Sauber, Chef des damaligen Sportwagenteams Sauber Mercedes, der mit seinem Team 1993 in die Formel-1 einstieg zur damaligen Zeit: „Michael war nicht unbedingt der Schnellster der beiden, Heinz-Harald war da ein Tick schneller, doch Michael arbeitete unglaublich. Er war in allem interessiert, wollte noch Daten analysieren, als die Techniker eigentlich schon schlafen sollten.“ Sauber ging damals ebenfalls ein großes Risiko ein, denn eigentlich wollte er keine jungen Fahrer. „Die Idee von Mercedes auf die 3 jungen zu setzen, war mir anfangs nicht geheuer, das stimmt. Obwohl uns Mercedes Benz unterstützte waren wir damals ein Team, das auch nicht unbegrenzt viele finanzielle Mitteln zur Verfügung hatte, deshalb war ich anfangs in erster Linie froh, dass die Autos heil geblieben sind, erst auf dem 2. oder 3. Blick merkte ich, welch unglaubliche Grundschnelligkeit die 3 hatten und Michael auch die Professionalität.“

Die Aussage von Peter Sauber, wonach Michael Schumacher nicht unbedingt der schnellsten der 3 jungen Nachwuchspiloten war, kann man auch anhand Fakten und Statistik aufzeigen: Mit seinem Reynard VW kam Schumacher in 12 Rennen nur auf 2 Siege und wurde nur Gesamt-3. – hinter Wendlinger und Frentzen. Meister Wendlinger fuhr einen Ralt Alfa Romeo für das RSM Marko Team des heutigen Berater des Red Bull Formel-1 Teams, Helmut Marko, der ebenfalls bereits in der Formel-1 Rennen fuhr. Wendlinger war damals der erste und bislang auch einzige Österreicher, der die deutsche Formerl-3 für sich entscheiden konnte. Die Entscheidung um den Titel war jedoch sehr knapp: Wendlinger fuhr 164 Punkte ein, Frentzen und Schumacher je 163. Der Deutsche Frank Schmickler, Teamkollege von Schumacher bei WTS, wurde nur Gesamt-11. Schmickler war damals keinesfalls ein unbekannter, denn er fuhr schon 1986 und 1987 (’87 sogar für WTS) Formel-3. Beim F3-Klassiker in Macau kam Schumacher jedoch nichts ins Ziel. 1990 konnte er das Macau Rennen mit seinem Reynard VW gewinnen, als erster Deutscher. Später gewannen noch folgende Deutsche die Traditionsveranstaltung: 1993 Jörg Müller auf einem Dallara Fiat, 1994 Sascha Maassen auf einem Dallara Opel und 1995 Ralf Schumacher auf einem Dallara Opel. Hinter Schumacher kamen übrigens Mika Salo, Schumachers Ersatz 1999 nach dessen Beinbruch, und Eddie Irvine, Stallgefährte von Schumacher von 1996 bis 1999, ins Ziel.

Ferner gewann Schumacher 1990 den Titel in der Formel-3. Seine Statistik in den 11 Meisterschaftsläufen: 5 Siege, 6 Poles, 7 Podiums = Meisterschaft vor Otto Rensing und Wolfgang Kaufmann, beide ebenfalls aus Deutschland. In der Sportwagen WM mit Sauber Mercedes siegte Schumi bei einem Rennen – mit Mass in Mexico City, und wurde WM-5. Gemeinsam mit den anderen Sauber Mercedes Fahrer Mass, Frentzen, Wendlinger, Mauro Baldi und Jean Louis Schlesser sicherte sich Schumacher für den Markentitel. 1991 fuhr Schumacher in mehreren Serien, überstrahlt wird die Saison natürlich vom GP Debüt mit Jordan. Doch auch in anderen Serien war Schumi ’91 aktiv. Eigentlich wollten Weber und Schumi nie, dass er in der Formel-3000 fährt, doch bei einem Rennen taucht Schumacher 1991 in der japanischen Formel-3000 auf, also in jener Serie, die Bruder Ralf 1996 gewann. Schumacher fuhr ein Rennen auf einem Ralt Mugen des Le Mans Teams, also jenem Team, für dass der US Amerikaner Ross Cheever hinter Ukyo Katayama Vizemeister wurde und auch Johnny Herbert fuhr, der ja 1994 und 1995 Teamkollege von Michael Schumacher bei Benetton war. Schumacher beendete das Rennen als 3. auf dem Podest – überzeugte also bei seinem Gastauftritt. Punktgleich mit dem 1996 bei einem ChampCar Unfall tödlich verunglückten Jeff Krosnoff und dem Japaner Keiji Matsumoto wurde Schumi Gesamt-12. Schumacher fuhr 1991 aber auch wieder 8 Sportwagenweltmeisterschaftsrennen und gewann davon auch eines. Ferner hatte er 4 Gaststarts in der DTM, für das Zakspeed Mercedes Team. Bei seinen 4 Rennen fuhr Schumacher unauffällig, bekannt wurde er nur durch einen Startcrash in Hockenheim, bei dem er Johnny Cecotto ins Aus schickte, der damit auch alle Meisterschaftshoffnungen begraben musste.

Beitrag Sonntag, 06. Mai 2007

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Schumis F1-Debüt
Dann kam Schumi jedoch zu seinem GP Debüt. Die Chance für Schumacher kam unerwartet: Jordan Ford Stammfahrer Bertrand Gachot wurde auf Nacht zum Knastbruder, weil er in London einen Taxifahrer mit Pfefferspray in die Augen gesprüht hatte. Teamchef Eddie Jordan war deshalb mitten in der Saison auf einer Suche nach einem Ersatzfahrer und das für den schwierigen Kurs im belgischen Spa. Der Platz im grünen Jordan Ford war sehr begehrt, im ersten Formel-1 Jahr war Jordan bereits ein Favoritenschreck. Die Liste der Bewerber um das Cockpit war deshalb lang: Der Finne Keke Rosberg wollte ein GP Comeback geben, der Schwede Stefan Johansson war lange Favorit auf das Cockpit, der Deutsche Bernd Schneider und der Österreicher Roland Ratzenberger machten sich Hoffnungen, weil sie schon fast am Jahresanfang Stammfahrer bei Jordan geworden wären – und weil Spa anstand, wollte man einen erfahrenen Fahrer. Der frühere Geschäftsleiter Ian Philipps blickt zurück: „Wir dachten zuerst in Richtung eines erfahrenen Mannes – Derek Warwick, Keke Rosberg oder Stefan Johansson. Eine Woche vor dem Belgien GP rief mich Eddie an und sagte, er habe einen Deal mit Michael Schumacher gemacht. Weil er in Spanien Ferien gemacht hat, hat Eddie den Deal mit Mercedes Benz Rennchef Jochen Neerpasch am Telefon klargemacht.“ Bei Mercedes Benz war Schumacher damals ja als Nachwuchspilot unter Vertrag, doch die finanziellen Mitteln zu dem Debüt, brachte Willi Weber auf. Auch Weber war bei der Ausfechtung des Vertrages nicht unbeteiligt, wie auch Michael weiß: „Wer das Geld für das Cockpit auftrieb, weiß ich ehrlich gesagt selbst nicht genau, aber ich weiß, dass Willi Eddie gesagt hat, ich würde Spa prima kennen, dank meiner Sportwageneinsätze. Die Wahrheit war, ich hatte die Strecke noch nie gesehen und musste unterwegs zum ersten GP Wochenende nach dem Weg fragen.“ Doch die Lüge konnte Schumacher mit seinem Talent kaschieren, wie auch sein damaliger Teamkollege Andrea de Cesaris, ein guter und vor allem sehr erfahrener Pilot, erstaunte: „Michael hatte die Strecke in Spa noch nie mit einem Rennwagen erkundet und ließ in der 2. Runde das Gaspedal in der Eau Rouge unten – ich konnte es nicht fassen!“ De Cesaris war verständlicherweise baff: Von einem Michael Schumacher hatte er noch nie gehört, Schumi hatte als einzigen Test 20 Runden auf dem kleinen Kurs von Silverstone zurückgelegt, Andrea selber brachte hingegen die Erfahrung von 160 WM Läufen mit. „Mein Ingenieur Gary Anderson meinte: „Äh Andrea, Michael lässt in Blanchimont stehen und tust das nicht. Das geht so nicht, du musst auch voll fahren.“ Mein Wochenende wurde nicht gemütlicher.“ Der Rest ist Geschichte: Mit 6 Zehntelsekunden Vorsprung auf Teamkollege De Cesaris sicherte sich Schumacher Startplatz 7, doch im Rennen kam er nur wenige Meter weiter, danach brach die Kupplung. De Cesaris hatte Siegchancen, doch auch sein Jordan Ford ging defekt.

Nach dem Rennen gab es bereits die ersten Streitereien um Schumacher. Auch die anderen Teams waren von dem Debüt des Deutschen natürlich begeistert und wollten ihn unter Vertrag nehmen. Jordan wollte ihn behalten, Arrows und Benetton wollten ihn verpflichten. Auch Ferrari soll bereits Interesse an Schumacher gehabt haben, Alain Prost war bereits in Ungnade gefallen. Formel-1 Boss Bernie Ecclestone: „Damals wollten viele Teams Michael haben, ich habe ihn Flavio Briatore angeboten, der regelte das Finanzielle mit Jordan und der Wechsel zu Benetton war perfekt.“ Ganz so schnell ging das nicht. Jordan pochte auf eine Option, doch noch viel schwieriger war die Situation bei Benetton. Roberto Moreno wollte natürlich nicht freiwillig gehen. Lange wurde erfolglos gehandelt, danach dürften wohl einige Geldscheine den Besitzer gewechselt haben. Fakt ist auf jeden Fall: Beim Italien GP saß Moreno im Jordan und Schumacher im 2. Benetton neben dem des Ex Formel-1 Weltmeisters Nelson Piquet. Gewiss war dieser Brasilianer, der perfekt zu Briatore passte, ein Auslaufmodell, doch für Moreno hat sein Speed locker noch gereicht. Schumacher allerdings zeigte ihm die Grenzen auf, wenn gleich das Duell nicht überlegen war, doch Schumi konnte einem Großen der Szene mehr als nur das Wasser reichen. In den 5 gemeinsamen WM Rennen startete Schumacher stets vor Piquet (insgesamt um 7 Plätze), mit Ausnahme des Saisonfinales in Australien. Im Rennen jedoch konnte Piquet teilweise noch seine Routine ausspielen. Nicht so, in Italien. Schumacher fuhr auf Rang 5 seine ersten Punkte ein, Piquet wurde 6. „Von der Fahrweise war der Benetton B191 viel schlechter zu fahren als der Jordan.“, so Schumacher Jahre später. Es folgten zwei 6. Plätze und 2 Ausfälle, in Australien die erste Kollision – mit Ferrari Pilot Jean Alesi. Das Punkteduell mit Piquet verlor Schumacher, auch wegen des Unfalls in Adelaide, denn da fuhr Piquet einen 4. Platz ein. Am Ende hieß es im Duell Piquet-Schumacher 6:4. Schumacher wurde WM-13. Übrigens hatte Schumi in Suzuka einen Unfall, bei dem er sich einen Halswirbel angeknackst hatte – entdeckt wurde dies jedoch erst 10 Jahre später!

Schumacher bindet sich an Benetton
Das Benetton Team machte Fortschritte, immer mehr Leute kamen an Bord, die Schumacher jahrelang begleiteten, Ross Brawn ist nur einer von ihnen. Anfang 1992 meldete sich bei Schumacher auch mal Frank Williams. „Mir ging es damals nicht unbedingt darum, ihn noch für ’92 zu verpflichten, aber ich hatte damals Interesse an ihn, doch in den späteren Jahren kontaktierte ich Michael diesem Thema bezogen nicht mehr – nie mehr, und ich bin mir auch sicher, dass es auch kein anderes Teammitglied tat. Als einige Jahre später, so um 1997 rum, klar wurde, dass wir in Zukunft Partner von BMW werden, fragte ich in München nach, welchen Wunschfahrer sie hatten, der Name Michael fiel da nicht,“ erinnerte sich Frank Williams. Mit Sicherheit gab es schon damals mehrere interessierte Teams an Schumacher, doch dieser Band sich langfristig an Benetton und dieser Vertrag hielt bis Ende 1995.

In der Saison 1992 hatte Schumacher Martin Brundle als Teamkollege. Für viele ist der Brite der Schumi-Teamkollege, der ihm am nähesten kam. Beim Mexiko GP fuhr Schumacher erstmals aufs Podest. Hinter den beiden Williams Renault Piloten Nigel Mansell und Riccardo Patrese wurde er 3. Schumacher legte eine unglaubliche Konstanz hin: Er beendete alle Rennen bis auf den Portugal GP in den Punkten, fiel nur 4-mal aus und ein Jahr nach seinem Debüt gewann er in Belgien seinen ersten GP. Bereits in seinem 18. Rennen (er brauchte damit 2 Rennen länger als Ayrton Senna, war damals jedoch hinter Bruce McLaren und Jacky Ickx 3. jüngster Sieger) gewann er und dass mit einer ungeheuren Coolness. Michael über die rennentscheidende 30. Runde: „Als ich kurz von der Strecke rutschte überholte mich mein Teamkollege Martin Brundle. Dabei sah ich seine Reifen: schon löchrig, kurz vorm Auflösen. Sofort dachte ich mir: Meine Pneus müssen im gleichen Zustand sein, also so schnell als möglich an die Box.“ Der Poker ging auf – erstmals seit dem traurigen Sieg von Jochen Mass in Spanien 1975 gewann wieder ein Deutscher ein Formel-1 Renner. Die Emotionen von Schumi damals: „Herzklopfen, Lachen, Tränen, alles gleichzeitig.“ Mit ihm am Podest standen die beiden Williams Fahrer.

Beitrag Sonntag, 06. Mai 2007

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Emotionen mit und für Senna
Noch einige Wochen vor seinem ersten GP Sieg gab es in der 1. Runde vom Frankreich GP einen Crash mit Ayrton Senna. Senna war für Schumacher immer ein Idol, doch im GP Sport angekommen, duellierten sich Senna und Schumacher mehr neben der Strecke, Freunde waren sie nicht. Schumacher kam ebenso jung, wild und ohne Respekt in die F1, wie Jahre zuvor Rennlegende Ayrton Senna. Die Situation eskalierte wenig danach bei Testfahrten in Hockenheim. Dieses Mal behauptet Platzhirsch Senna, Schumacher hätte ihm beim Überholen behindert. Senna wollte die Rangliste in der GP Szene klarstellen und ging Schumacher an die Wäsche. Herbeigeeilte Mechaniker verhinderten schlimmeres. Schumacher ließ sich von solchen Situationen nicht beeindrucken: „Ich dachte er wollte mir eine Massage geben“, äußerte sich Schumacher cool zu der Situation. Auch beim Südafrika GP 1993 krachte es zwischen den beiden. Das Duell schaukelte sich rauf, doch Senna hielt viel von Schumacher, wie aus den McLaren Kreisen, für welches Team Senna ja damals fuhr, hervorgeht, war Senna von Schumacher beeindruckt. Als US Champion Michael Andretti, Sohn des 1978er Formel-1 Champions Mario Andretti, 1993 einen katastrophalen Formel-1 Auftritt bei McLaren Ford hatte, bei dem er von Senna an die Wand gefahren wurde, äußerte sich Senna mit klaren Worten gegenüber Teamchef Ron Dennis: „Du hast den falschen Michael genommen.“ Dennis überhörte die Ratschläge von Senna, der 1994 zu Williams Renault wechselte und in Schumacher seinen bestmöglichen Ersatz sah. Dennis und Schumacher – das hätte wohl auch nicht funktioniert, Verhandlungen zwischen McLaren und Schumacher gab es erst, als Mercedes bei McLaren einstieg. Obwohl sich Schumacher gegenüber Senna meist rebellisch und respektlos verhielt, im Nachhinein dürfte den meisten klar werden, dass wie für so viele Rennfahrer Senna das Idol und Vorbild war, besonders deshalb traf Schumacher das Imola-Wochenende 1994 besonders heftig. „Erstmals wurde ich mit dem Tod auf der Rennstrecke konfrontiert. Das war ein Schock. Ich konnte mit der Situation nicht umgehen. Der Unfall von Ayrton Senna stellte alles in Frage, was ich fast mein ganzes Leben lang getan hatte. Ich dachte an Rücktritt, ich wollte aufhören. Mehr als 1999 nach meinen Beinbruch stellte ein Rücktritt eine Option dar,“ beschrieb Schumacher später seine Gefühle nach dem schwarzen Wochenende. Kritiker sind von seinem Mitgefühl nicht überzeugt: Schumacher fuhr beim Crash direkt hinter dem Brasilianer, für jeden war abschätzbar, dass der Crash schwere Folgen haben würde, dennoch freute sich Schumacher über den Sieg beim Imola GP sichtlich. Ferner tauchte er bei der Beerdigung nicht auf. Emotionen zeigte er jedoch beim Italien GP 2000. Damals drehte er das Ruder im WM Kampf mit McLaren Mercedes Pilot Mika Häkkinen wieder und zog mit seinem 41. GP Sieg mit Ayrton gleich – in der Pressekonferenz brach Schumacher, WM-3. 1992, in Tränen aus.

Sauber und Mercedes ohne Schumi
1993 stieg Schumis Ex Team Sauber in die Formel-1 ein. Zunächst war Mercedes nur versteckt mit Ilmor an Bord, 1994 kam Mercedes Benz dann auch als offizieller Teil des Sauber Teams zurück in die Formel-1. Mercedes hielt eine Option auf Schumacher, doch das Benetton-Team entwickelte sich prächtig und wurde bald zum Meisterschaftsanwärter. Schumacher blieb Benetton treu, Sauber suchte sich andere Fahrer und fuhr unter anderem mit den anderen Ex Mercedes Junioren Wendlinger und Frentzen.

Für Schumacher ging die Karriere also bei Benetton weiter. Die Saison 1993 glich der Vorsaison, wie aus dem Gesicht geschnitten. Alle Rennen beendete Schumacher auf dem Podium, allerdings gab es auch einige Ausfälle. Gewinnen konnte Schumacher jedoch nur ein Rennen, den Portugal GP. Er triumphierte vor den beiden Williams Renault Piloten Alain Prost und Damon Hill. Das Podium hatte symbolischen Charakter: Prost gilt ein wenig als Vorgänger von Schumacher. Bereits der Franzose schrieb die Rekordlisten in der Formel-1 Geschichte neu, in der Anzahl der Siege galt er lange als unschlagbar, auch wurde er in der Anzahl der WM Titel zum 2. besten Fahrer der WM Geschichte. Mit 4 Titelgewinne lag er damals nur knapp hinter den legendären Juan Manuel Fangio. Dabei wären für Prost durchaus mehr Weltmeisterschaft drinnen gewesen, doch im Gegensatz zu Michael Schumacher hatte Prost immer starke Teamkollegen, wie Nigel Mansell oder Ayrton Senna. Außerdem fuhr Prost in einer Zeit, in der es viele große Stars gab, wie Niki Lauda, Nelson Piquet, Ayrton Senna oder Nigel Mansell. Seit 1995 fuhr Schumacher praktisch in einem Fahrerfeld, dass keine GP Stars kannte. Nur Mika Häkkinen konnte ihm vom Status eine Zeit lang das Wasser reichen, Fernando Alonso öffnete eine neue Formel-1-Ära. Die anderen Weltmeister in Zeiten Schumis, Damon Hill und Jacques Villeneuve verschwanden schneller in die Versenkung, als sie kamen. Der 3. Platzierte beim Portugal GP ist in Schumis Karriere ebenfalls ein bedeutender Rennfahrer. Mit dem Briten Hill lieferte sich Schumacher seine ersten WM Duelle, 1994 und 1995 zu seinen Gunsten, 1996 hatte er mit stumpfen Waffen keine Chance, gleiches galt danach für Hill für die Jahre 1997 bis 1999. Mit Hill lieferte sich Schumacher jedoch auch einige schmutzige Schlachten, Adelaide ist nur die Spitze des Eisbergs. Großbritannien 1994 ist ebenfalls ein Terminus für den Kampf Hill gegen Schumacher. Ein ebenso prägender Begriff wurde Belgien 1995. Damals lieferten sie sich ein unglaubliches Duell ohne dreckigen Tricks, das Rennen gilt sowieso als eines der besten in der Karriere von Michael Schumacher. Der Sieg von Schumacher beim Portugal GP 1993 war aber auch nicht ohne Glanz: Schumacher ist im Training 3-mal rausgeflogen, sein Auto ist überhaupt nicht ausbalanciert. Noch im Warm-Up liegt er 2 Sekunden hinter der Spitze. Michael arbeitete zusammen mit seinen Technikern weiter (zuvor schon die halbe Nacht), steigt ins Ersatzauto, plant 2 Boxenstopps, ist plötzlich in Führung. „Danach wusste ich, ich musste versuchen mit nur einen Boxenstopp durchzukommen“, berichtet Schumacher. Wieder, wie schon in Spa ’92 ein Reifenpoker, der aufgeht. Zwar wird Prost an diesem 26. September 1993 zum 4. Mal Weltmeister, doch Schumi schlägt den abtretenden Superstar auf der Zielgeraden um eine Sekunde.

Noch erwähnenswert für die 1993er Saison wäre, dass Schumacher beim Monaco GP Startplatz 2 herausholt, den bislang besten Startplatz, wie bereits zuvor beim Spanien Grand Prix im Jahr zuvor.

Beitrag Sonntag, 06. Mai 2007

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Schumacher erster deutscher Weltmeister
Im Jahr 1994 schrieb Schumacher Geschichte: Er war erster Weltmeister aus Deutschland. GP Helden hatte Deutschland schon viele, Rudolf Caracciola, Bernd Rosemeyer oder Wolfgang Graphe Berghe von Trips, aber Weltmeister wurde keiner von ihnen. Ein streitbarer Fall ist Jochen Rindt, der eigentlich in Deutschland geboren wurde, jedoch einen österreichischen Pass und eine österreichische Fahrlizenz hatte. Rindt geht als erster Weltmeister aus Österreich in die Geschichte ein.

Die Saison 1994 wurde eine der schwärzesten Saisons in der Formel-1 Geschichte. Dabei begann alles so glorreich. Viele sahen den Williams Renault, mit dem zunächst Senna und Hill fuhren, als klar überlegen an. Die Wahrheit ist, dass der Benetton dem Williams kaum in was nachstand, jedoch der Renault Motor von Williams dem Ford des Benetton etwas überlegen war. Doch das wirkte sich keinesfalls auf jeder Strecke aus. Dies, und das unglaubliche Qualitalent von Senna sorgten dafür, dass Senna die ersten 3 Rennen von Pole Position aus startete. Der Schauplatz des Saisonauftakts war Interlagos zum Brasilien GP, also Senna war Lokalmatador. Doch Schumacher konnte Senna unter Druck setzen, Senna machte einen Dehler, drehte sich ins Aus. Schumacher gewann das Rennen, und auch den Pacific GP konnte Schumi gewinnen. Dieses Mal schied Senna durch eine Kollision mit McLaren Peugeot Fahrer Mika Häkkinen aus. Dann kam das Imola-Wochenende und damit das Todesrennen von Senna. Auch den Imola GP gewann er, in Monaco fuhr Schumacher dann die erste Pole Position in seiner Karriere ein. Bis zum Frankreich GP lag Schumacher klar auf Titelkurs, doch dann lockte ihn Williams Renault Pilot Damon Hill in eine Falle und Schumacher überholte den Briten unerlaubt. Dafür kassierte Schumacher eine 10-Sekundenstrafe, doch diese ignorierte Schumacher. Er wurde disqualifiziert und für 2 Rennen gesperrt. Nach einem Motorschaden beim Comebackrennen in Deutschland, sowie einer Disqualifikation beim Belgien GP, weil die Bodenplatte zu dünn war (abgeschliffen wurde die offenbar durch einen Dreher Schumis) war Hill wieder im Titelrennen. Vor dem Saisonfinale in Adelaide zum Australien GP führte Schumacher mit einem Zähler vor Hill. Schumacher führte, Hill näherte sich jedoch mit riesen Schritten. Dann machte Schumi einen Fehler, touchierte die Mauer, konnte noch weiterfahren, jedoch nur noch zur Box. Als Hill zum Überholen ansetzte, lenkte Schumi auf die Ideallinie, die beiden kollidierten. Beide waren out, Schumacher war Weltmeister. Ws folgten freilich viele Diskussionen, manche waren von der Unschuld Schumis überzeugt, andere prangten ihn an, Schumi hätte den Crash absichtlich heraufbeschwört. Der Begriff Schummel-Schumi fand erstmals Verwendung. Offiziell konnte Schumacher keine Schuld nachgewiesen werden, so blieb er erster deutscher Weltmeister. Nach dem Unfall sah auch Hill die Schuld bei sich. Er hätte nur noch eine Gerade warten müssen, dennoch unterstellte auch der Brite Schumi pure Absicht.

1995 kam es wieder zu einem Titelkampf mit Hill. Die Betonung liegt auf Kampf, 2-mal kam es zu einer Kollision der beiden (England und Italien). Zu einem sehr schönen Duell dagegen kam es beim Belgien GP. Schumacher gewann das Regenrennen von Platz 16 aus! Es war ein fahrerisch überzeugender Titel von Schumacher, mit dem er zum jüngsten Doppelweltmeister wurde.

Der Wechsel zu Ferrari
1995 beschäftigte sich Michael Schumacher jedoch auch noch mit einem anderen Thema. Sein Vertrag bei Benetton lief aus, Schumacher wollte sich einen neuen Rennstall suchen. Bei Ferrari gab es bereits im Sommer 1995 die ersten Testfahrten. Mercedes wollte Schumacher mit zu McLaren holen, doch Verhandlungen zerschlugen sich. So wechselte der Deutsche 1996 zu Ferrari. Als Teamkollegen bekam Schumacher Eddie Irvine. Die erste Saison verlief erwartungsgemäß mehr schlecht als recht: Es gab zahlreiche Defekte, der Tiefpunkt war der Frankreich GP, als Schumachers Motor bereits in der Einführungsrunde platzte! Doch Schumacher setzte 1996 auch Glanzlichter: Beim Spanien GP gewann Schumacher in einem unglaublichen Regenrennen trotz 2 ausgefallenen Zylinder! Schumacher zementierte seinen Ruf als Regenkönig. Außerdem siegte Schumacher noch beim Ferrari-Heimrennen in Italien und bei Schumis Wohnzimmerrennen in Belgien. Wie 1992 wurde Schumacher ’96 WM-3.

Die Saison 1997 wurde besser, 5 Siege sprechen Bände, doch Williams blieb das klar dominierende Team. Allerdings profitierte Schumacher vom Pech von Jacques Villeneuve und so kam es beim Europa GP in Jerez zu einem weiteren schweren Foul von Schumi. Das Qualifying versprach bereits Spannung, denn Jacques Villeneuve, Michael Schumacher und der 2. Williams-Pilot Heinz-Harald Frentzen fuhren die aller gleiche Zeit! Im Rennen dann führte Schumacher, doch Villeneuve kam mit riesen Schritten näher. Als sich der Williams Renault Fahrer neben Schumi setzt, rammt dieser Villeneuve. Schumacher fällt aus, Villeneuve fährt weiter und wird Weltmeister. Das Manöver, auch wenn es gescheitert war, zog Konsequenzen mit sich. Schumacher wurden alle WM Punkte aberkannt, er verlor deshalb seine sicher geglaubte Vizemeisterschaft an Frentzen.

McLaren wurde Gegner und Flirt Schumachers
In der Saison 1998 hieß der härteste Rivale von Michael Schumacher und Ferrari nicht mehr Williams, sondern McLaren Mercedes. McLaren fuhr auf den deutlich konkurrenzfähigeren Bridgestone Reifen, Ferrari konnte mit den Goodyear Walzen nur selten glänzen. 6 Saisonsiege sind gemessen an der Leistung gegenüber McLaren deutlich zu viele. Zudem sorgten einige für Unruhe, die behaupteten, der Automobilweltverband FIA bevorzuge Ferrari und tue alles, um das McLaren Team einzubremsen. Wie dem auch sei, Schumacher hatte einen spannenden WM Fight gegen Mika Häkkinen, der erst beim Japan GP, dem Saisonfinale, verloren ging. Schumacher war in diesem Rennen dennoch eine Klasse für sich. Doch weil er den Start verpatzte musste er von ganz hinten starten, holte unglaublich auf, lag bereits an 3. Stelle, als sein Reifen platzte. Häkkinen gewann das Rennen und die WM. Vizemeister Schumacher sah das Duell mit Häkkinen jedoch als eines der schönsten in seiner Geschichte, überhaupt respektierten sich Schumacher und Häkkinen. Der Konkurrenzkampf der beiden lief auf höchstem Niveau, freundschaftlich und ohne Berührungen ab. Nach der Saison 1999, die Schumacher nach dem Beinbruch abhacken musste, kämpften Schumacher und Häkkinen 2000 noch einmal um den Titel. Und obwohl Schumacher den Titel gewann, konnte sich Häkkinen mit einer Glanzaktion in die Herzen der Fans fahren und schrieb mit diesem Manöver auch Geschichte.

Doch zurück zu 1998. Schumacher baute mit Jean Todt, Ross Brawn und Rory Byrne ein Dreamteam bei Ferrari auf. Man fuhr um den Titel, dennoch schien McLaren Mercedes mit dem riesen Sprung von 1997 auf 1998 für die Zukunft stärker zu sein. Dass es anders kommen würde, damit rechnete zum damaligen Zeitpunkt nur die wenigsten Kenner der GP Szene. Mercedes-Sportchef Norbert Haug wollte Schumacher wieder zu McLaren Mercedes holen. Es gab Verhandlungen, doch nach dem Sieg beim Italien GP von Schumacher mit Ferrari, entschied sich Schumacher bei Ferrari zu bleiben und McLaren Mercedes einen Korb zu geben. Noch eine Szene aus 1998, die Schumacher ebenfalls berühmt machte: Im Regen von Belgien führte Schumacher das Rennen deutlich an und wollte gerade McLaren Mercedes Pilot David Coulthard überrunden. Coulthard verlangsamte angeblich auf der Ideallinie, Schumacher fuhr auf und fuhr mit 3 Rädern zurück an die Box.

Beitrag Sonntag, 06. Mai 2007

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So der letzte Teil:

Der Beinbruch 1999
Die Saison 1999 schien eine sehr spannende Saison zu werden. Bis zum Großbritannien GP hatte Michael Schumacher bereits 2 Siege (Imola und Monaco) auf dem Konto. Schlagzeilen machte er auch mit einem Crash in Kanada in die Mauer nach der Schikane zu Start-und-Ziel. Weil an gleicher Stelle auch Villeneuve und Hill crashten, wurde die Mauer Wall of Champions, also Mauer der Weltmeister genannt.

Beim Großbritannien GP dann kam es zu dem fürchterlichsten Unfall in Schumis Karriere. Direkt nach dem Start wurde das Rennen bereits abgebrochen, weil Williams Supertec Pilot Alessandro Zanardi und BAR Supertec Fahrer Jacques Villeneuve stehen geblieben waren. Schumacher weiß vom Abbruch noch nichts, er setzte zum Überholmanöver gegen Teamkollege Eddie Irvine an. Plötzlich gab es ein Bremsdefekt, Schumacher fuhr gerade aus in einen Reifenstapel. Die Geschwindigkeit des Crashs war vergleichsweise gering, nur 107 km/h, doch das Monocoque, die schützende Cockpitzelle, brach und mit ihr auch ein Bein von Schumacher. Schumacher hatte bei dem Unfall todesangst: „Ich saß in meinem Auto, alles verging in 1000-facher Verlangsamung. Ich hörte mein Herz immer langsamer schlagen, plötzlich sah ich nichts mehr. Ich dachte das war’s jetzt.“ Schumacher wurde wieder flott geheilt, an Rücktritt dachte er dieses Mal nicht, sondern nur an den WM Titel. Diesen Traum musste er auf das Jahr 2000 verschieben.

Schumacher wollte unbedingt der erste Fahrer seit Jody Scheckter 1979 werden, der für Ferrari den WM Titel einfahrt. Als Schumacher beim Malaysia GP wieder zurückkehrt und damit seinen Ersatz, den Finnen Mika Salo, ablöst, hatte Teamkollege Irvine noch mehr als realistische Chancen auf den WM Titel gegen Häkkinen. Schumacher kam nach Malaysia und dominierte wie noch nie zuvor. Im Rennen allerdings musste er den Sieg Irvine schenken, doch für Japan kündigte er an: „Diese Wasserträgerrolle mache ich nie wieder!“ Rubens Barrichello musste das ab 2000 für Schumacher dagegen schon...

Die Titelserie von 2000-2004
Die Saison 2000 begann absolut dominant. McLaren Mercedes hatte Zuverlässigkeitsprobleme, vor allem mit dem Motor. Schumacher legte eine Serie an Siege zum Auftakt hin, er galt bereits als klarer WM Favorit. Doch eine Serie an Ausfälle zur Mitte der Saison brachte Häkkinen wieder bedrohlich nahe an Schumacher. Und dann beim Belgien GP legte Häkkinen eines der besten Überholmanöver der GP Geschichte hin: Beim Überrunden von BAR Honda Pilot Ricardo Zonta fuhr Schumi außen herum, Häkkinen innen; beide flogen an Zonta vorbei, Häkkinen gleichzeitig auch noch an Schumi. Doch beim folgenden GP in Italien fuhr Schumacher wieder einen Sieg ein, einen sehr emotionalen Sieg. Als Häkkinen beim USA GP dann ausfiel, war der Titel für Schumacher nur noch Formsache.

Auch in den Folgejahren fuhr Schumacher 4 weitere Titel ein und wurde damit zum erfolgreichsten Fahrer aller Zeiten. Schumacher fehlte jedoch auch ein ernstzunehmender Konkurrent im WM Kampf. Häkkinen verabschiedete sich nach einer Pannensaison Ende 2001 in den Ruhestand, die anderen Fahrer hatten keine konkurrenzfähigen Autos. Besonders dominant waren die Titelgewinne 2002 und 2004. 2003 musste Schumacher hart kämpfen, weil die Bridgestone Reifen nicht gut genug gegenüber den Michelin-Pneus der Konkurrenz funktionierten. Den WM Kampf gegen McLaren Mercedes Pilot Kimi Räikkönen und BMW Williams Fahrer Juan Pablo Montoya gewann Schumacher dennoch knapp. Musterhaft auch die unglaubliche Konstanz des Ferraris von Schumacher: In den Jahren von 2001 bis 2004 gab es nur 4 Ausfälle! Ein Aufhängungsschaden in Imola 2001, ein Defekt in Deutschland 2001 (als er auch einen spektakulären Startunfall hatte, in Folge dessen sich der Prost Acer Pilot Luciano Burti überschlug), ein Dreher im Regen von Brasilien 2003 und eine Kollision mit Montoya beim Monaco GP 2004. In den Jahren 2005 und 2006 gewann Schumacher keinen Titel mehr, 2005 hatte er dazu nicht das richtige Auto, 2006 hatte er zu viele Fehler. Die Rekordliste von Schumacher ist lang, 250 Rennen sind kein Rekord, aber 91 Siege, 7 WM Titel, 68 Poles oder 1369 Punkte!

Stimmen zu Schumacher
Der gelernte Kfz-Mechaniker ist mit Corinna verheiratet und hat 2 Kinder (Mick und Gina-Maria). Hier ein paar Stimmen zu seiner Karriere:
Damon Hill: „Es ist nicht schlimm vom besten Fahrer besiegt worden zu sein, der je gelebt hat.“
Gerhard Berger: „Michael denkt zuerst bevor er redet.“
Sid Watkins: „Als wir in Monza bei einem Startunfall einen Streckenposten verloren, war Michael der erste, der nach der Adresse und Telefonnummer der Witwe fragte, um sicherzustellen, dass sie finanziell abgesichert ist.“
Sid Watkins: „Als ich in Silverstone 1999 zur Unfallstelle kam, sagte mir Michael, ich soll seine Frau anrufen und ihr sagen, dass nur ein Bein gebrochen ist. Ihre Nummer gab er mir auf der Trage.“
Fernando Alonso: „Zinedine Zidane ist mit mehr Ruhm abgetreten als Schumacher. Schumacher ist der unsportlichste Fahrer der Geschichte. Es gibt niemanden, der öfter bestraft wurde, als er.“

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