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Michael Schumacher

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Montag, 30. April 2007

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Alfalfa hat geschrieben:
LotusFan hat geschrieben:
Ich könnte jetzt hier ein Referat halten warum ich Piquet für ne Pflaume halte aber dann bekomm ich Ärger mit alfalfa

@LotusFan; als Piquet-Fan darf man nicht zimperlich sein, denn natürlich weiss ich dass er in der Kritik steht, besonders wegen seiner Williams- und Lotus-Jahre. Die schlechte Vorstellung 1988/89 will ich nicht schön reden (auch wenn Lotus damals technisch nicht gut war), aber seine Jahre mit Williams sind nicht so schlecht, wie sie oft gemacht werden. Und eine Pflaume war er auf keinen Fall.

Ich muss es klar und deutlich sagen; die Führungsschwäche bei Williams (Chef Frank war fast das ganze Jahr wegen seines Unfalls nicht anwesend - das spielte sicher eine Rolle) kostete den Fahrer-Titel 1986. Das Team machte sich sogar lächerlich. Man 'kaufte' Piquet als Nr. 1 ein und ließ ihn dann hängen. Andererseits wurde auch Mansell nicht in vollem Maß unterstützt, als er sich als der schnellere Fahrer erwieß. Letztlich litt das Image beider Fahrer darunter: während Williams noch die Auszeichnung bekam, ein extra-sportliches Team zu sein, weil es auf eine Stall-Regie verzichtete, wurden die Fahrer als Kasper hingestellt. Tut mir leid, das gefiel mir überhaupt nicht - besonders da ich sowohl Piquet als auch Mansell sehr mochte - auch wenn sie noch so unterschiedlich waren.

Unter dem Strich hätte man auf Piquet setzten MÜSSEN, denn als taktischer Fahrer um die Meisterschaft war er der bessere. Dass Honda verärgert war und 1987 die Motoren auch an Lotus lieferte, bzw. den Vertrag eigentlich für 1988 noch geltenden Vertrag mit Williams beendete, hat sich Williams selbst zuzuschreiben. Die WM 1987 war wahrscheinlich die freudlosesten der Geschichte. Und den Konstrukteurs Titel 1986 können sie sich sonst wohin schmieren, nachdem man sich durch McLaren demütigen ließ, die ihnen den (in der Öffentlichkeit viel wichtigeren) Fahrer-Titel abnahmen...

Ich schreibe z.Z. an eine Zusammenfassung der Jahre 1986/87, das dauert aber noch etwas. Da können wir das Thema dann weiter diskutieren... ->


Dioe "Pflaume" bezog sich auch nicht unbedingt und ausschließlich auf seine fahrerischen Qualitäten sondern mehr auf das "Geamterlebnis Nelson Piquet" ,also auch auf das was er so neben der Strecke vom Stapel gelassen hat und da ist Pflaume ja nun noch ein absolutes kosewort :-)

Beitrag Montag, 30. April 2007

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Ich schreibe z.Z. an eine Zusammenfassung der Jahre 1986/87, das dauert aber noch etwas. Da können wir das Thema dann weiter diskutieren... ->


Klingt spannend. An was schreibst du denn noch alles außer dem und der Ecclestone-Story?

Beitrag Montag, 30. April 2007

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...ich schreibe noch an einem Bericht über den schlechtesten F1-Piloten aller Zeiten...! :D)

Beitrag Montag, 30. April 2007

Beiträge: 45878
Komm net drauf wen du meinst. Naja dann wirds halt ne Überraschung.

Beitrag Montag, 30. April 2007

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
...ich schreibe noch an einem Bericht über den schlechtesten F1-Piloten aller Zeiten...! :D)


Das hat doch Michael schon gemacht :-)

Beitrag Sonntag, 06. Mai 2007

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Schumis Karriere vor der F1
Michael Schumacher baute sich seine Karriere selbst auf, er arbeitete hartnäckiger als so manch anderer, das fängt bereits mit der Fitness an. Martin Brundle, der Teamkollege von Schumacher bei Benetton 1992 dazu: „Michael konnte dich mental begraben. Ich zählte mich damals zu einer der fittesten GP Fahrer im Feld, doch Michael gab dir die Grenzen auf. Sein Vorteil ist, dass er kaum schwitzt, während ich nach Stunden im Fitnessraum durchgeschwitzt in Michaels Gesicht schaute, sah ich einen fitten Mann ohne einen einzigen Schweißfleck. Natürlich war er auch fertig, aber diese psychischen Spiele beherrschte er perfekt – unglaublich dieser Mann.“ Trevor Forster, Renningenieur 1991 bei Jordan von Schumi ergänzt: „Michael war unglaublich fitt. Wenn die Zeiten langsamer wurden, wusste er, dass es an den Reifen, dem Motor, den veränderten Streckenverhältnissen lag, einfach an allem, nur nicht an ihm.“ Am Anfang seiner Karriere gab Schumacher alles, danach wurde ihm das Leben leicht gemacht. Bei Ferrari verdiente er ein galaktisches Gehalt und konnte sich seine Teamkollegen oder eher Wasserträger selbst aussuchen. Ein Eddie Irvine kam selten an die Leistungen eines Schumachers heran und Rubens Barrichello bleibt die ewige Nummer 1B. Schumacher hat Neider und Kritiker wegen seiner Teamkollegen, doch wieder gilt: Der Erfolg gibt ihm Recht! Auch einige seiner Fahrerkollegen waren nie besonders begeistert von der Fahrweise Schumis. „Es stimmt, dass ich mir auf der Rennstrecke selten Freunde gemacht habe,“ weiß Michael, „Aber warum sollte ich? Wenn ich die Kritik anderer Piloten höre, so bedeutet das für mich auch, dass ich die Dinge richtig gemacht habe.“

Am 3. Januar 1969 wurde Michael Schumacher in Hürth in Nordrhein Westfalen geboren – als Sprössling von Vater Rolf und Mutter Elisabeth. Bereits mit 5 Jahren begann Schumacher mit dem Kartsport, doch das war anfangs gar nicht so einfach. Zwar musste die Familie Schumacher nicht ums Überleben kämpfen, doch keinesfalls hatte man Geld im Überschuss und so konnte sich die Kartkarriere von Schumi nur frei entfalten, weil es immer wieder finanzielle Unterstützung von anderen gab und weil seine Eltern an der Kartbahn in Kerpen arbeiteten. So konnte Rolf Schumacher dem kleinen „Mischael“ ein Kart bauen, bestehend aus einem Ketcar. Michael Schumacher und bald auch sein Bruder Ralf Schumacher fuhren immer mehr Kart in Kerpen und später in der neugebauten Kartbahn in Mannheim. Zu Meisterschaftsrennen durfte Michael Schumacher erst 1983 antreten, denn dann bekam er erst die Lizenz.

Die ersten Erfolge kamen dann 1984. Er gewann wie auch ein Jahr später (dann wurde er jedoch zusätzlich Junioren-Vizemeister in Le Mans) die deutsche Juniorenmeisterschaft im Kartsport. 1986 fuhr er dann in der deutschen Kartmeisterschaft und wurde Gesamt-3. Meister wurde Dino-Pilot Gerd Munkholm aus Dänemark. Auch bei der Europameisterschaft wurde er 3. 1987 holte sich Schumacher seinen zwischenzeitlich größten Triumph: Er gewann im Kartsport sowohl die deutsche Meisterschaft, als auch die Europameisterschaft. Mit seinem Kali Parilla Kart eroberte in Italien den Titel vor dem Italiener Alessandro Zanardi.

Damit begann 1988 die Formel-Karriere von Michael Schumacher. Eufra Teamchef Jürgen Dilk holte Michael Schumacher in sein Formel-Ford Team und ließ ihn auch eine Saison in der Formel-König fahren. Dilk war in der Karriere von Schumacher eine sehr wichtige Person. Er unterstützte den Deutschen bereits während seiner Tage im Kart. Dilk, ein Freund der Familie, erwartete von ihm als Gegenleistung nur Siege und die konnte Schumacher liefern. Mit Meik Wagner hatte Schumacher einen ernstzunehmenden Teamkollegen, der ihm tatsächlich immer wieder Paroli bieten konnte, zumindest in Deutschland. Wagner, der nach 3 mauen Jahren in der deutschen Formel-3 Ende 1991 aus der Ebene des hohen Profimotorsports verschwand, als gerade Schumachers Formel-1 Karriere begann, konnte – mit einem Jahr Formel-Ford Erfahrung – mit seinem Van Diemen den deutschen Titel in der Formel-Ford holen, auf Europa-Ebene musste er sich jedoch Schumacher geschlagen geben. Während Michael in Deutschland nur auf Rang 6 im Endklassement kam, gewann er in Europa 2 von 4 Rennen, fuhr 3-mal aufs Podest und einmal auf Pole Position. So wurde Schumacher Vizemeister, hinter dem Finnen Mika Salo, der auch in Finnland und Norden Europas die Saison dominierte. In der Formel-König ließ Schumacher sein Talent noch viel deutlicher aufblitzen, zwar startete er bei 10 Rennen nur ein einziges Mal von der Pole Position, jedoch beendete er alle auf dem Podest und gewann 9 davon, das bedeutete natürlich den Titelgewinn – vor einem gewissen Deutschen namens Georg Hutter.

1989 kam Schumacher von einem Förderer zum nächsten: Willi Weber entdeckte das Talent in Michael Schumacher und verpflichtete ihn für 1989 und 1990 in seinem Formel-3 Team WTS. Das Team war das Spitzenteam der deutschen Formel-3 zu diesem Zeitpunkt und gewann 1988 mit Joachim Winkelhock die Meisterschaft. Weber ging mit Schumacher ein Risiko ein, denn er selbst sorgte für die eine Millionen Demark, die Schumacher für die F3 Saison brauchte. Doch Weber wurde nicht der einzige Förderer von Schumacher, auch Mercedes Benz holte ihn damals ins Nachwuchsprogramm. 1990 durfte er deshalb auch 3 Sportwagenrennen für Sauber Mercedes bestreiten. Mit ihm im Förderprogramm mit Starfahrer Jochen Mass, der den jungen vor allem Abstimmungsarbeiten und Technikverständnis beibrachte, waren der Österreicher Karl Wendlinger und der Deutsche Heinz-Harald Frentzen. Peter Sauber, Chef des damaligen Sportwagenteams Sauber Mercedes, der mit seinem Team 1993 in die Formel-1 einstieg zur damaligen Zeit: „Michael war nicht unbedingt der Schnellster der beiden, Heinz-Harald war da ein Tick schneller, doch Michael arbeitete unglaublich. Er war in allem interessiert, wollte noch Daten analysieren, als die Techniker eigentlich schon schlafen sollten.“ Sauber ging damals ebenfalls ein großes Risiko ein, denn eigentlich wollte er keine jungen Fahrer. „Die Idee von Mercedes auf die 3 jungen zu setzen, war mir anfangs nicht geheuer, das stimmt. Obwohl uns Mercedes Benz unterstützte waren wir damals ein Team, das auch nicht unbegrenzt viele finanzielle Mitteln zur Verfügung hatte, deshalb war ich anfangs in erster Linie froh, dass die Autos heil geblieben sind, erst auf dem 2. oder 3. Blick merkte ich, welch unglaubliche Grundschnelligkeit die 3 hatten und Michael auch die Professionalität.“

Die Aussage von Peter Sauber, wonach Michael Schumacher nicht unbedingt der schnellsten der 3 jungen Nachwuchspiloten war, kann man auch anhand Fakten und Statistik aufzeigen: Mit seinem Reynard VW kam Schumacher in 12 Rennen nur auf 2 Siege und wurde nur Gesamt-3. – hinter Wendlinger und Frentzen. Meister Wendlinger fuhr einen Ralt Alfa Romeo für das RSM Marko Team des heutigen Berater des Red Bull Formel-1 Teams, Helmut Marko, der ebenfalls bereits in der Formel-1 Rennen fuhr. Wendlinger war damals der erste und bislang auch einzige Österreicher, der die deutsche Formerl-3 für sich entscheiden konnte. Die Entscheidung um den Titel war jedoch sehr knapp: Wendlinger fuhr 164 Punkte ein, Frentzen und Schumacher je 163. Der Deutsche Frank Schmickler, Teamkollege von Schumacher bei WTS, wurde nur Gesamt-11. Schmickler war damals keinesfalls ein unbekannter, denn er fuhr schon 1986 und 1987 (’87 sogar für WTS) Formel-3. Beim F3-Klassiker in Macau kam Schumacher jedoch nichts ins Ziel. 1990 konnte er das Macau Rennen mit seinem Reynard VW gewinnen, als erster Deutscher. Später gewannen noch folgende Deutsche die Traditionsveranstaltung: 1993 Jörg Müller auf einem Dallara Fiat, 1994 Sascha Maassen auf einem Dallara Opel und 1995 Ralf Schumacher auf einem Dallara Opel. Hinter Schumacher kamen übrigens Mika Salo, Schumachers Ersatz 1999 nach dessen Beinbruch, und Eddie Irvine, Stallgefährte von Schumacher von 1996 bis 1999, ins Ziel.

Ferner gewann Schumacher 1990 den Titel in der Formel-3. Seine Statistik in den 11 Meisterschaftsläufen: 5 Siege, 6 Poles, 7 Podiums = Meisterschaft vor Otto Rensing und Wolfgang Kaufmann, beide ebenfalls aus Deutschland. In der Sportwagen WM mit Sauber Mercedes siegte Schumi bei einem Rennen – mit Mass in Mexico City, und wurde WM-5. Gemeinsam mit den anderen Sauber Mercedes Fahrer Mass, Frentzen, Wendlinger, Mauro Baldi und Jean Louis Schlesser sicherte sich Schumacher für den Markentitel. 1991 fuhr Schumacher in mehreren Serien, überstrahlt wird die Saison natürlich vom GP Debüt mit Jordan. Doch auch in anderen Serien war Schumi ’91 aktiv. Eigentlich wollten Weber und Schumi nie, dass er in der Formel-3000 fährt, doch bei einem Rennen taucht Schumacher 1991 in der japanischen Formel-3000 auf, also in jener Serie, die Bruder Ralf 1996 gewann. Schumacher fuhr ein Rennen auf einem Ralt Mugen des Le Mans Teams, also jenem Team, für dass der US Amerikaner Ross Cheever hinter Ukyo Katayama Vizemeister wurde und auch Johnny Herbert fuhr, der ja 1994 und 1995 Teamkollege von Michael Schumacher bei Benetton war. Schumacher beendete das Rennen als 3. auf dem Podest – überzeugte also bei seinem Gastauftritt. Punktgleich mit dem 1996 bei einem ChampCar Unfall tödlich verunglückten Jeff Krosnoff und dem Japaner Keiji Matsumoto wurde Schumi Gesamt-12. Schumacher fuhr 1991 aber auch wieder 8 Sportwagenweltmeisterschaftsrennen und gewann davon auch eines. Ferner hatte er 4 Gaststarts in der DTM, für das Zakspeed Mercedes Team. Bei seinen 4 Rennen fuhr Schumacher unauffällig, bekannt wurde er nur durch einen Startcrash in Hockenheim, bei dem er Johnny Cecotto ins Aus schickte, der damit auch alle Meisterschaftshoffnungen begraben musste.

Beitrag Sonntag, 06. Mai 2007

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Schumis F1-Debüt
Dann kam Schumi jedoch zu seinem GP Debüt. Die Chance für Schumacher kam unerwartet: Jordan Ford Stammfahrer Bertrand Gachot wurde auf Nacht zum Knastbruder, weil er in London einen Taxifahrer mit Pfefferspray in die Augen gesprüht hatte. Teamchef Eddie Jordan war deshalb mitten in der Saison auf einer Suche nach einem Ersatzfahrer und das für den schwierigen Kurs im belgischen Spa. Der Platz im grünen Jordan Ford war sehr begehrt, im ersten Formel-1 Jahr war Jordan bereits ein Favoritenschreck. Die Liste der Bewerber um das Cockpit war deshalb lang: Der Finne Keke Rosberg wollte ein GP Comeback geben, der Schwede Stefan Johansson war lange Favorit auf das Cockpit, der Deutsche Bernd Schneider und der Österreicher Roland Ratzenberger machten sich Hoffnungen, weil sie schon fast am Jahresanfang Stammfahrer bei Jordan geworden wären – und weil Spa anstand, wollte man einen erfahrenen Fahrer. Der frühere Geschäftsleiter Ian Philipps blickt zurück: „Wir dachten zuerst in Richtung eines erfahrenen Mannes – Derek Warwick, Keke Rosberg oder Stefan Johansson. Eine Woche vor dem Belgien GP rief mich Eddie an und sagte, er habe einen Deal mit Michael Schumacher gemacht. Weil er in Spanien Ferien gemacht hat, hat Eddie den Deal mit Mercedes Benz Rennchef Jochen Neerpasch am Telefon klargemacht.“ Bei Mercedes Benz war Schumacher damals ja als Nachwuchspilot unter Vertrag, doch die finanziellen Mitteln zu dem Debüt, brachte Willi Weber auf. Auch Weber war bei der Ausfechtung des Vertrages nicht unbeteiligt, wie auch Michael weiß: „Wer das Geld für das Cockpit auftrieb, weiß ich ehrlich gesagt selbst nicht genau, aber ich weiß, dass Willi Eddie gesagt hat, ich würde Spa prima kennen, dank meiner Sportwageneinsätze. Die Wahrheit war, ich hatte die Strecke noch nie gesehen und musste unterwegs zum ersten GP Wochenende nach dem Weg fragen.“ Doch die Lüge konnte Schumacher mit seinem Talent kaschieren, wie auch sein damaliger Teamkollege Andrea de Cesaris, ein guter und vor allem sehr erfahrener Pilot, erstaunte: „Michael hatte die Strecke in Spa noch nie mit einem Rennwagen erkundet und ließ in der 2. Runde das Gaspedal in der Eau Rouge unten – ich konnte es nicht fassen!“ De Cesaris war verständlicherweise baff: Von einem Michael Schumacher hatte er noch nie gehört, Schumi hatte als einzigen Test 20 Runden auf dem kleinen Kurs von Silverstone zurückgelegt, Andrea selber brachte hingegen die Erfahrung von 160 WM Läufen mit. „Mein Ingenieur Gary Anderson meinte: „Äh Andrea, Michael lässt in Blanchimont stehen und tust das nicht. Das geht so nicht, du musst auch voll fahren.“ Mein Wochenende wurde nicht gemütlicher.“ Der Rest ist Geschichte: Mit 6 Zehntelsekunden Vorsprung auf Teamkollege De Cesaris sicherte sich Schumacher Startplatz 7, doch im Rennen kam er nur wenige Meter weiter, danach brach die Kupplung. De Cesaris hatte Siegchancen, doch auch sein Jordan Ford ging defekt.

Nach dem Rennen gab es bereits die ersten Streitereien um Schumacher. Auch die anderen Teams waren von dem Debüt des Deutschen natürlich begeistert und wollten ihn unter Vertrag nehmen. Jordan wollte ihn behalten, Arrows und Benetton wollten ihn verpflichten. Auch Ferrari soll bereits Interesse an Schumacher gehabt haben, Alain Prost war bereits in Ungnade gefallen. Formel-1 Boss Bernie Ecclestone: „Damals wollten viele Teams Michael haben, ich habe ihn Flavio Briatore angeboten, der regelte das Finanzielle mit Jordan und der Wechsel zu Benetton war perfekt.“ Ganz so schnell ging das nicht. Jordan pochte auf eine Option, doch noch viel schwieriger war die Situation bei Benetton. Roberto Moreno wollte natürlich nicht freiwillig gehen. Lange wurde erfolglos gehandelt, danach dürften wohl einige Geldscheine den Besitzer gewechselt haben. Fakt ist auf jeden Fall: Beim Italien GP saß Moreno im Jordan und Schumacher im 2. Benetton neben dem des Ex Formel-1 Weltmeisters Nelson Piquet. Gewiss war dieser Brasilianer, der perfekt zu Briatore passte, ein Auslaufmodell, doch für Moreno hat sein Speed locker noch gereicht. Schumacher allerdings zeigte ihm die Grenzen auf, wenn gleich das Duell nicht überlegen war, doch Schumi konnte einem Großen der Szene mehr als nur das Wasser reichen. In den 5 gemeinsamen WM Rennen startete Schumacher stets vor Piquet (insgesamt um 7 Plätze), mit Ausnahme des Saisonfinales in Australien. Im Rennen jedoch konnte Piquet teilweise noch seine Routine ausspielen. Nicht so, in Italien. Schumacher fuhr auf Rang 5 seine ersten Punkte ein, Piquet wurde 6. „Von der Fahrweise war der Benetton B191 viel schlechter zu fahren als der Jordan.“, so Schumacher Jahre später. Es folgten zwei 6. Plätze und 2 Ausfälle, in Australien die erste Kollision – mit Ferrari Pilot Jean Alesi. Das Punkteduell mit Piquet verlor Schumacher, auch wegen des Unfalls in Adelaide, denn da fuhr Piquet einen 4. Platz ein. Am Ende hieß es im Duell Piquet-Schumacher 6:4. Schumacher wurde WM-13. Übrigens hatte Schumi in Suzuka einen Unfall, bei dem er sich einen Halswirbel angeknackst hatte – entdeckt wurde dies jedoch erst 10 Jahre später!

Schumacher bindet sich an Benetton
Das Benetton Team machte Fortschritte, immer mehr Leute kamen an Bord, die Schumacher jahrelang begleiteten, Ross Brawn ist nur einer von ihnen. Anfang 1992 meldete sich bei Schumacher auch mal Frank Williams. „Mir ging es damals nicht unbedingt darum, ihn noch für ’92 zu verpflichten, aber ich hatte damals Interesse an ihn, doch in den späteren Jahren kontaktierte ich Michael diesem Thema bezogen nicht mehr – nie mehr, und ich bin mir auch sicher, dass es auch kein anderes Teammitglied tat. Als einige Jahre später, so um 1997 rum, klar wurde, dass wir in Zukunft Partner von BMW werden, fragte ich in München nach, welchen Wunschfahrer sie hatten, der Name Michael fiel da nicht,“ erinnerte sich Frank Williams. Mit Sicherheit gab es schon damals mehrere interessierte Teams an Schumacher, doch dieser Band sich langfristig an Benetton und dieser Vertrag hielt bis Ende 1995.

In der Saison 1992 hatte Schumacher Martin Brundle als Teamkollege. Für viele ist der Brite der Schumi-Teamkollege, der ihm am nähesten kam. Beim Mexiko GP fuhr Schumacher erstmals aufs Podest. Hinter den beiden Williams Renault Piloten Nigel Mansell und Riccardo Patrese wurde er 3. Schumacher legte eine unglaubliche Konstanz hin: Er beendete alle Rennen bis auf den Portugal GP in den Punkten, fiel nur 4-mal aus und ein Jahr nach seinem Debüt gewann er in Belgien seinen ersten GP. Bereits in seinem 18. Rennen (er brauchte damit 2 Rennen länger als Ayrton Senna, war damals jedoch hinter Bruce McLaren und Jacky Ickx 3. jüngster Sieger) gewann er und dass mit einer ungeheuren Coolness. Michael über die rennentscheidende 30. Runde: „Als ich kurz von der Strecke rutschte überholte mich mein Teamkollege Martin Brundle. Dabei sah ich seine Reifen: schon löchrig, kurz vorm Auflösen. Sofort dachte ich mir: Meine Pneus müssen im gleichen Zustand sein, also so schnell als möglich an die Box.“ Der Poker ging auf – erstmals seit dem traurigen Sieg von Jochen Mass in Spanien 1975 gewann wieder ein Deutscher ein Formel-1 Renner. Die Emotionen von Schumi damals: „Herzklopfen, Lachen, Tränen, alles gleichzeitig.“ Mit ihm am Podest standen die beiden Williams Fahrer.

Beitrag Sonntag, 06. Mai 2007

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Emotionen mit und für Senna
Noch einige Wochen vor seinem ersten GP Sieg gab es in der 1. Runde vom Frankreich GP einen Crash mit Ayrton Senna. Senna war für Schumacher immer ein Idol, doch im GP Sport angekommen, duellierten sich Senna und Schumacher mehr neben der Strecke, Freunde waren sie nicht. Schumacher kam ebenso jung, wild und ohne Respekt in die F1, wie Jahre zuvor Rennlegende Ayrton Senna. Die Situation eskalierte wenig danach bei Testfahrten in Hockenheim. Dieses Mal behauptet Platzhirsch Senna, Schumacher hätte ihm beim Überholen behindert. Senna wollte die Rangliste in der GP Szene klarstellen und ging Schumacher an die Wäsche. Herbeigeeilte Mechaniker verhinderten schlimmeres. Schumacher ließ sich von solchen Situationen nicht beeindrucken: „Ich dachte er wollte mir eine Massage geben“, äußerte sich Schumacher cool zu der Situation. Auch beim Südafrika GP 1993 krachte es zwischen den beiden. Das Duell schaukelte sich rauf, doch Senna hielt viel von Schumacher, wie aus den McLaren Kreisen, für welches Team Senna ja damals fuhr, hervorgeht, war Senna von Schumacher beeindruckt. Als US Champion Michael Andretti, Sohn des 1978er Formel-1 Champions Mario Andretti, 1993 einen katastrophalen Formel-1 Auftritt bei McLaren Ford hatte, bei dem er von Senna an die Wand gefahren wurde, äußerte sich Senna mit klaren Worten gegenüber Teamchef Ron Dennis: „Du hast den falschen Michael genommen.“ Dennis überhörte die Ratschläge von Senna, der 1994 zu Williams Renault wechselte und in Schumacher seinen bestmöglichen Ersatz sah. Dennis und Schumacher – das hätte wohl auch nicht funktioniert, Verhandlungen zwischen McLaren und Schumacher gab es erst, als Mercedes bei McLaren einstieg. Obwohl sich Schumacher gegenüber Senna meist rebellisch und respektlos verhielt, im Nachhinein dürfte den meisten klar werden, dass wie für so viele Rennfahrer Senna das Idol und Vorbild war, besonders deshalb traf Schumacher das Imola-Wochenende 1994 besonders heftig. „Erstmals wurde ich mit dem Tod auf der Rennstrecke konfrontiert. Das war ein Schock. Ich konnte mit der Situation nicht umgehen. Der Unfall von Ayrton Senna stellte alles in Frage, was ich fast mein ganzes Leben lang getan hatte. Ich dachte an Rücktritt, ich wollte aufhören. Mehr als 1999 nach meinen Beinbruch stellte ein Rücktritt eine Option dar,“ beschrieb Schumacher später seine Gefühle nach dem schwarzen Wochenende. Kritiker sind von seinem Mitgefühl nicht überzeugt: Schumacher fuhr beim Crash direkt hinter dem Brasilianer, für jeden war abschätzbar, dass der Crash schwere Folgen haben würde, dennoch freute sich Schumacher über den Sieg beim Imola GP sichtlich. Ferner tauchte er bei der Beerdigung nicht auf. Emotionen zeigte er jedoch beim Italien GP 2000. Damals drehte er das Ruder im WM Kampf mit McLaren Mercedes Pilot Mika Häkkinen wieder und zog mit seinem 41. GP Sieg mit Ayrton gleich – in der Pressekonferenz brach Schumacher, WM-3. 1992, in Tränen aus.

Sauber und Mercedes ohne Schumi
1993 stieg Schumis Ex Team Sauber in die Formel-1 ein. Zunächst war Mercedes nur versteckt mit Ilmor an Bord, 1994 kam Mercedes Benz dann auch als offizieller Teil des Sauber Teams zurück in die Formel-1. Mercedes hielt eine Option auf Schumacher, doch das Benetton-Team entwickelte sich prächtig und wurde bald zum Meisterschaftsanwärter. Schumacher blieb Benetton treu, Sauber suchte sich andere Fahrer und fuhr unter anderem mit den anderen Ex Mercedes Junioren Wendlinger und Frentzen.

Für Schumacher ging die Karriere also bei Benetton weiter. Die Saison 1993 glich der Vorsaison, wie aus dem Gesicht geschnitten. Alle Rennen beendete Schumacher auf dem Podium, allerdings gab es auch einige Ausfälle. Gewinnen konnte Schumacher jedoch nur ein Rennen, den Portugal GP. Er triumphierte vor den beiden Williams Renault Piloten Alain Prost und Damon Hill. Das Podium hatte symbolischen Charakter: Prost gilt ein wenig als Vorgänger von Schumacher. Bereits der Franzose schrieb die Rekordlisten in der Formel-1 Geschichte neu, in der Anzahl der Siege galt er lange als unschlagbar, auch wurde er in der Anzahl der WM Titel zum 2. besten Fahrer der WM Geschichte. Mit 4 Titelgewinne lag er damals nur knapp hinter den legendären Juan Manuel Fangio. Dabei wären für Prost durchaus mehr Weltmeisterschaft drinnen gewesen, doch im Gegensatz zu Michael Schumacher hatte Prost immer starke Teamkollegen, wie Nigel Mansell oder Ayrton Senna. Außerdem fuhr Prost in einer Zeit, in der es viele große Stars gab, wie Niki Lauda, Nelson Piquet, Ayrton Senna oder Nigel Mansell. Seit 1995 fuhr Schumacher praktisch in einem Fahrerfeld, dass keine GP Stars kannte. Nur Mika Häkkinen konnte ihm vom Status eine Zeit lang das Wasser reichen, Fernando Alonso öffnete eine neue Formel-1-Ära. Die anderen Weltmeister in Zeiten Schumis, Damon Hill und Jacques Villeneuve verschwanden schneller in die Versenkung, als sie kamen. Der 3. Platzierte beim Portugal GP ist in Schumis Karriere ebenfalls ein bedeutender Rennfahrer. Mit dem Briten Hill lieferte sich Schumacher seine ersten WM Duelle, 1994 und 1995 zu seinen Gunsten, 1996 hatte er mit stumpfen Waffen keine Chance, gleiches galt danach für Hill für die Jahre 1997 bis 1999. Mit Hill lieferte sich Schumacher jedoch auch einige schmutzige Schlachten, Adelaide ist nur die Spitze des Eisbergs. Großbritannien 1994 ist ebenfalls ein Terminus für den Kampf Hill gegen Schumacher. Ein ebenso prägender Begriff wurde Belgien 1995. Damals lieferten sie sich ein unglaubliches Duell ohne dreckigen Tricks, das Rennen gilt sowieso als eines der besten in der Karriere von Michael Schumacher. Der Sieg von Schumacher beim Portugal GP 1993 war aber auch nicht ohne Glanz: Schumacher ist im Training 3-mal rausgeflogen, sein Auto ist überhaupt nicht ausbalanciert. Noch im Warm-Up liegt er 2 Sekunden hinter der Spitze. Michael arbeitete zusammen mit seinen Technikern weiter (zuvor schon die halbe Nacht), steigt ins Ersatzauto, plant 2 Boxenstopps, ist plötzlich in Führung. „Danach wusste ich, ich musste versuchen mit nur einen Boxenstopp durchzukommen“, berichtet Schumacher. Wieder, wie schon in Spa ’92 ein Reifenpoker, der aufgeht. Zwar wird Prost an diesem 26. September 1993 zum 4. Mal Weltmeister, doch Schumi schlägt den abtretenden Superstar auf der Zielgeraden um eine Sekunde.

Noch erwähnenswert für die 1993er Saison wäre, dass Schumacher beim Monaco GP Startplatz 2 herausholt, den bislang besten Startplatz, wie bereits zuvor beim Spanien Grand Prix im Jahr zuvor.

Beitrag Sonntag, 06. Mai 2007

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Schumacher erster deutscher Weltmeister
Im Jahr 1994 schrieb Schumacher Geschichte: Er war erster Weltmeister aus Deutschland. GP Helden hatte Deutschland schon viele, Rudolf Caracciola, Bernd Rosemeyer oder Wolfgang Graphe Berghe von Trips, aber Weltmeister wurde keiner von ihnen. Ein streitbarer Fall ist Jochen Rindt, der eigentlich in Deutschland geboren wurde, jedoch einen österreichischen Pass und eine österreichische Fahrlizenz hatte. Rindt geht als erster Weltmeister aus Österreich in die Geschichte ein.

Die Saison 1994 wurde eine der schwärzesten Saisons in der Formel-1 Geschichte. Dabei begann alles so glorreich. Viele sahen den Williams Renault, mit dem zunächst Senna und Hill fuhren, als klar überlegen an. Die Wahrheit ist, dass der Benetton dem Williams kaum in was nachstand, jedoch der Renault Motor von Williams dem Ford des Benetton etwas überlegen war. Doch das wirkte sich keinesfalls auf jeder Strecke aus. Dies, und das unglaubliche Qualitalent von Senna sorgten dafür, dass Senna die ersten 3 Rennen von Pole Position aus startete. Der Schauplatz des Saisonauftakts war Interlagos zum Brasilien GP, also Senna war Lokalmatador. Doch Schumacher konnte Senna unter Druck setzen, Senna machte einen Dehler, drehte sich ins Aus. Schumacher gewann das Rennen, und auch den Pacific GP konnte Schumi gewinnen. Dieses Mal schied Senna durch eine Kollision mit McLaren Peugeot Fahrer Mika Häkkinen aus. Dann kam das Imola-Wochenende und damit das Todesrennen von Senna. Auch den Imola GP gewann er, in Monaco fuhr Schumacher dann die erste Pole Position in seiner Karriere ein. Bis zum Frankreich GP lag Schumacher klar auf Titelkurs, doch dann lockte ihn Williams Renault Pilot Damon Hill in eine Falle und Schumacher überholte den Briten unerlaubt. Dafür kassierte Schumacher eine 10-Sekundenstrafe, doch diese ignorierte Schumacher. Er wurde disqualifiziert und für 2 Rennen gesperrt. Nach einem Motorschaden beim Comebackrennen in Deutschland, sowie einer Disqualifikation beim Belgien GP, weil die Bodenplatte zu dünn war (abgeschliffen wurde die offenbar durch einen Dreher Schumis) war Hill wieder im Titelrennen. Vor dem Saisonfinale in Adelaide zum Australien GP führte Schumacher mit einem Zähler vor Hill. Schumacher führte, Hill näherte sich jedoch mit riesen Schritten. Dann machte Schumi einen Fehler, touchierte die Mauer, konnte noch weiterfahren, jedoch nur noch zur Box. Als Hill zum Überholen ansetzte, lenkte Schumi auf die Ideallinie, die beiden kollidierten. Beide waren out, Schumacher war Weltmeister. Ws folgten freilich viele Diskussionen, manche waren von der Unschuld Schumis überzeugt, andere prangten ihn an, Schumi hätte den Crash absichtlich heraufbeschwört. Der Begriff Schummel-Schumi fand erstmals Verwendung. Offiziell konnte Schumacher keine Schuld nachgewiesen werden, so blieb er erster deutscher Weltmeister. Nach dem Unfall sah auch Hill die Schuld bei sich. Er hätte nur noch eine Gerade warten müssen, dennoch unterstellte auch der Brite Schumi pure Absicht.

1995 kam es wieder zu einem Titelkampf mit Hill. Die Betonung liegt auf Kampf, 2-mal kam es zu einer Kollision der beiden (England und Italien). Zu einem sehr schönen Duell dagegen kam es beim Belgien GP. Schumacher gewann das Regenrennen von Platz 16 aus! Es war ein fahrerisch überzeugender Titel von Schumacher, mit dem er zum jüngsten Doppelweltmeister wurde.

Der Wechsel zu Ferrari
1995 beschäftigte sich Michael Schumacher jedoch auch noch mit einem anderen Thema. Sein Vertrag bei Benetton lief aus, Schumacher wollte sich einen neuen Rennstall suchen. Bei Ferrari gab es bereits im Sommer 1995 die ersten Testfahrten. Mercedes wollte Schumacher mit zu McLaren holen, doch Verhandlungen zerschlugen sich. So wechselte der Deutsche 1996 zu Ferrari. Als Teamkollegen bekam Schumacher Eddie Irvine. Die erste Saison verlief erwartungsgemäß mehr schlecht als recht: Es gab zahlreiche Defekte, der Tiefpunkt war der Frankreich GP, als Schumachers Motor bereits in der Einführungsrunde platzte! Doch Schumacher setzte 1996 auch Glanzlichter: Beim Spanien GP gewann Schumacher in einem unglaublichen Regenrennen trotz 2 ausgefallenen Zylinder! Schumacher zementierte seinen Ruf als Regenkönig. Außerdem siegte Schumacher noch beim Ferrari-Heimrennen in Italien und bei Schumis Wohnzimmerrennen in Belgien. Wie 1992 wurde Schumacher ’96 WM-3.

Die Saison 1997 wurde besser, 5 Siege sprechen Bände, doch Williams blieb das klar dominierende Team. Allerdings profitierte Schumacher vom Pech von Jacques Villeneuve und so kam es beim Europa GP in Jerez zu einem weiteren schweren Foul von Schumi. Das Qualifying versprach bereits Spannung, denn Jacques Villeneuve, Michael Schumacher und der 2. Williams-Pilot Heinz-Harald Frentzen fuhren die aller gleiche Zeit! Im Rennen dann führte Schumacher, doch Villeneuve kam mit riesen Schritten näher. Als sich der Williams Renault Fahrer neben Schumi setzt, rammt dieser Villeneuve. Schumacher fällt aus, Villeneuve fährt weiter und wird Weltmeister. Das Manöver, auch wenn es gescheitert war, zog Konsequenzen mit sich. Schumacher wurden alle WM Punkte aberkannt, er verlor deshalb seine sicher geglaubte Vizemeisterschaft an Frentzen.

McLaren wurde Gegner und Flirt Schumachers
In der Saison 1998 hieß der härteste Rivale von Michael Schumacher und Ferrari nicht mehr Williams, sondern McLaren Mercedes. McLaren fuhr auf den deutlich konkurrenzfähigeren Bridgestone Reifen, Ferrari konnte mit den Goodyear Walzen nur selten glänzen. 6 Saisonsiege sind gemessen an der Leistung gegenüber McLaren deutlich zu viele. Zudem sorgten einige für Unruhe, die behaupteten, der Automobilweltverband FIA bevorzuge Ferrari und tue alles, um das McLaren Team einzubremsen. Wie dem auch sei, Schumacher hatte einen spannenden WM Fight gegen Mika Häkkinen, der erst beim Japan GP, dem Saisonfinale, verloren ging. Schumacher war in diesem Rennen dennoch eine Klasse für sich. Doch weil er den Start verpatzte musste er von ganz hinten starten, holte unglaublich auf, lag bereits an 3. Stelle, als sein Reifen platzte. Häkkinen gewann das Rennen und die WM. Vizemeister Schumacher sah das Duell mit Häkkinen jedoch als eines der schönsten in seiner Geschichte, überhaupt respektierten sich Schumacher und Häkkinen. Der Konkurrenzkampf der beiden lief auf höchstem Niveau, freundschaftlich und ohne Berührungen ab. Nach der Saison 1999, die Schumacher nach dem Beinbruch abhacken musste, kämpften Schumacher und Häkkinen 2000 noch einmal um den Titel. Und obwohl Schumacher den Titel gewann, konnte sich Häkkinen mit einer Glanzaktion in die Herzen der Fans fahren und schrieb mit diesem Manöver auch Geschichte.

Doch zurück zu 1998. Schumacher baute mit Jean Todt, Ross Brawn und Rory Byrne ein Dreamteam bei Ferrari auf. Man fuhr um den Titel, dennoch schien McLaren Mercedes mit dem riesen Sprung von 1997 auf 1998 für die Zukunft stärker zu sein. Dass es anders kommen würde, damit rechnete zum damaligen Zeitpunkt nur die wenigsten Kenner der GP Szene. Mercedes-Sportchef Norbert Haug wollte Schumacher wieder zu McLaren Mercedes holen. Es gab Verhandlungen, doch nach dem Sieg beim Italien GP von Schumacher mit Ferrari, entschied sich Schumacher bei Ferrari zu bleiben und McLaren Mercedes einen Korb zu geben. Noch eine Szene aus 1998, die Schumacher ebenfalls berühmt machte: Im Regen von Belgien führte Schumacher das Rennen deutlich an und wollte gerade McLaren Mercedes Pilot David Coulthard überrunden. Coulthard verlangsamte angeblich auf der Ideallinie, Schumacher fuhr auf und fuhr mit 3 Rädern zurück an die Box.

Beitrag Sonntag, 06. Mai 2007

Beiträge: 45878
So der letzte Teil:

Der Beinbruch 1999
Die Saison 1999 schien eine sehr spannende Saison zu werden. Bis zum Großbritannien GP hatte Michael Schumacher bereits 2 Siege (Imola und Monaco) auf dem Konto. Schlagzeilen machte er auch mit einem Crash in Kanada in die Mauer nach der Schikane zu Start-und-Ziel. Weil an gleicher Stelle auch Villeneuve und Hill crashten, wurde die Mauer Wall of Champions, also Mauer der Weltmeister genannt.

Beim Großbritannien GP dann kam es zu dem fürchterlichsten Unfall in Schumis Karriere. Direkt nach dem Start wurde das Rennen bereits abgebrochen, weil Williams Supertec Pilot Alessandro Zanardi und BAR Supertec Fahrer Jacques Villeneuve stehen geblieben waren. Schumacher weiß vom Abbruch noch nichts, er setzte zum Überholmanöver gegen Teamkollege Eddie Irvine an. Plötzlich gab es ein Bremsdefekt, Schumacher fuhr gerade aus in einen Reifenstapel. Die Geschwindigkeit des Crashs war vergleichsweise gering, nur 107 km/h, doch das Monocoque, die schützende Cockpitzelle, brach und mit ihr auch ein Bein von Schumacher. Schumacher hatte bei dem Unfall todesangst: „Ich saß in meinem Auto, alles verging in 1000-facher Verlangsamung. Ich hörte mein Herz immer langsamer schlagen, plötzlich sah ich nichts mehr. Ich dachte das war’s jetzt.“ Schumacher wurde wieder flott geheilt, an Rücktritt dachte er dieses Mal nicht, sondern nur an den WM Titel. Diesen Traum musste er auf das Jahr 2000 verschieben.

Schumacher wollte unbedingt der erste Fahrer seit Jody Scheckter 1979 werden, der für Ferrari den WM Titel einfahrt. Als Schumacher beim Malaysia GP wieder zurückkehrt und damit seinen Ersatz, den Finnen Mika Salo, ablöst, hatte Teamkollege Irvine noch mehr als realistische Chancen auf den WM Titel gegen Häkkinen. Schumacher kam nach Malaysia und dominierte wie noch nie zuvor. Im Rennen allerdings musste er den Sieg Irvine schenken, doch für Japan kündigte er an: „Diese Wasserträgerrolle mache ich nie wieder!“ Rubens Barrichello musste das ab 2000 für Schumacher dagegen schon...

Die Titelserie von 2000-2004
Die Saison 2000 begann absolut dominant. McLaren Mercedes hatte Zuverlässigkeitsprobleme, vor allem mit dem Motor. Schumacher legte eine Serie an Siege zum Auftakt hin, er galt bereits als klarer WM Favorit. Doch eine Serie an Ausfälle zur Mitte der Saison brachte Häkkinen wieder bedrohlich nahe an Schumacher. Und dann beim Belgien GP legte Häkkinen eines der besten Überholmanöver der GP Geschichte hin: Beim Überrunden von BAR Honda Pilot Ricardo Zonta fuhr Schumi außen herum, Häkkinen innen; beide flogen an Zonta vorbei, Häkkinen gleichzeitig auch noch an Schumi. Doch beim folgenden GP in Italien fuhr Schumacher wieder einen Sieg ein, einen sehr emotionalen Sieg. Als Häkkinen beim USA GP dann ausfiel, war der Titel für Schumacher nur noch Formsache.

Auch in den Folgejahren fuhr Schumacher 4 weitere Titel ein und wurde damit zum erfolgreichsten Fahrer aller Zeiten. Schumacher fehlte jedoch auch ein ernstzunehmender Konkurrent im WM Kampf. Häkkinen verabschiedete sich nach einer Pannensaison Ende 2001 in den Ruhestand, die anderen Fahrer hatten keine konkurrenzfähigen Autos. Besonders dominant waren die Titelgewinne 2002 und 2004. 2003 musste Schumacher hart kämpfen, weil die Bridgestone Reifen nicht gut genug gegenüber den Michelin-Pneus der Konkurrenz funktionierten. Den WM Kampf gegen McLaren Mercedes Pilot Kimi Räikkönen und BMW Williams Fahrer Juan Pablo Montoya gewann Schumacher dennoch knapp. Musterhaft auch die unglaubliche Konstanz des Ferraris von Schumacher: In den Jahren von 2001 bis 2004 gab es nur 4 Ausfälle! Ein Aufhängungsschaden in Imola 2001, ein Defekt in Deutschland 2001 (als er auch einen spektakulären Startunfall hatte, in Folge dessen sich der Prost Acer Pilot Luciano Burti überschlug), ein Dreher im Regen von Brasilien 2003 und eine Kollision mit Montoya beim Monaco GP 2004. In den Jahren 2005 und 2006 gewann Schumacher keinen Titel mehr, 2005 hatte er dazu nicht das richtige Auto, 2006 hatte er zu viele Fehler. Die Rekordliste von Schumacher ist lang, 250 Rennen sind kein Rekord, aber 91 Siege, 7 WM Titel, 68 Poles oder 1369 Punkte!

Stimmen zu Schumacher
Der gelernte Kfz-Mechaniker ist mit Corinna verheiratet und hat 2 Kinder (Mick und Gina-Maria). Hier ein paar Stimmen zu seiner Karriere:
Damon Hill: „Es ist nicht schlimm vom besten Fahrer besiegt worden zu sein, der je gelebt hat.“
Gerhard Berger: „Michael denkt zuerst bevor er redet.“
Sid Watkins: „Als wir in Monza bei einem Startunfall einen Streckenposten verloren, war Michael der erste, der nach der Adresse und Telefonnummer der Witwe fragte, um sicherzustellen, dass sie finanziell abgesichert ist.“
Sid Watkins: „Als ich in Silverstone 1999 zur Unfallstelle kam, sagte mir Michael, ich soll seine Frau anrufen und ihr sagen, dass nur ein Bein gebrochen ist. Ihre Nummer gab er mir auf der Trage.“
Fernando Alonso: „Zinedine Zidane ist mit mehr Ruhm abgetreten als Schumacher. Schumacher ist der unsportlichste Fahrer der Geschichte. Es gibt niemanden, der öfter bestraft wurde, als er.“

Beitrag Samstag, 23. Februar 2008

Beiträge: 45878
Ich werde noch ein paar Ausschnitte bringen aus Sabine Kehms Buch "MIchael Schumacher". Ich finde das Buch nicht schlecht, für Schumi-Fans der Traum. Für mich aber wird er darin zu sehr verherrlicht. Deswegen auch nur ein paar Auszüge, mal der 1. Teil:

Der öffentliche Schumi
Statt ruhig und ernsthaft empfanden ihn viele als verbohrt und unfreundlich. Bis zuletzt beantwortete Michael Schumacher pflichtbewusst jeder Frage, die ihm gestellt wurde – wenn sie allerdings, was häufig vorkam, zum wiederholten Mal gestellt wurde, konnte er dabei leicht genervt sein. Das waren dann die Momente, in denen er etwas besserwisserisch über den Bildschirm kam. „Für mich war das Spiel mit den Medien sehr schwierig“, sagt Michael. „Eine halbe Stunde Pressekonferenz strengte mich mehr an als ein ganzes Rennen. Das ist einfach nicht meine Welt. Ich bin nicht so ein Schauspieler, und alle versuchen immer, alles in dich hineinzuinterpretieren. Dazu kommt, dass ich keine Gefühle auf Knopfdruck liefern kann. Liefern will. Wenn die Zieldurchfahrt schon seit einer Stunde vorüber war und ich anschließend im 10. Interview war, war meine Freude doch logischerweise geringer.“

Für Michael war es nur schwer zu verstehen, dass er kritisiert wurde für makellose Leistungen, weil sie manchen dann schon wieder zu glatt oder nach außen hin zu unspektakulär waren. Er hat darunter gelitten, als Maschine bezeichnet zu werden, als Roboter oder Computer, auch wenn er das kaum zugeben wird. Der Mann ist sensibel, und deshalb war er innerhalb seines Teams menschlich so anerkannt. Mit den Jahren überzeugte seine authentische Stringenz all die, die sich Mühe machten, genauer hinzuschauen. Selbst die italienischen Tifosi, anfangs dem Deutschen gegenüber extrem skeptisch, hat er dadurch gewonnen. Er könne keine Fehler zugeben ist einer der häufigsten Vorwürfe an Schumacher. Der wiederum fühlt sich dann ungerecht behandelt. Denn er gibt Fehler durchaus zu – aus sich heraus, spontan und offen, weniger, wenn er es mehrmals tun soll oder sich dazu genötigt fühlt.

Er ist mit dem Gefühl aufgewachsen, dass er etwas schuldig sei. Irgendwie war da immer jemand, der dem Sohn eines Handwerkers half, ihn im teuren Motorsport unterstützte, und dem er es daher besonders recht machen musste. Ein Gönner, ein Mäzen, ein Geldgeber. Menschen wie Gerhard Noack beispielsweise, der ihm aus Begeisterung für Michaels Fähigkeiten ein Kart und seine Tuning-Kenntnisse zur Verfügung stellte, oder Jürgen Dilk, der Vater eines gleichaltrigen Jungen, der ihm erst dessen Sportgerät auslieh und später den jungen Michael über Jahre hinweg zu den Rennen mitnahm. Ohne ihn, erzählt Michael, wäre er nie in die Formel-Szene gekommen, weil Dilk im entscheidenden Moment eine Bürgschaft übernahm. Oder Adolf Neubert, bei dem der Jugendliche die Tuning-Tricks ausprobieren konnte. Oder Willi Bergmeister, der ihm in der Lehre als Kfz-Mechaniker freie Tage schenkte, weil er nachvollziehen konnte, wie wichtig Rennfahren für den Teenager war. Dann Eugen Pfisterer und Helmut Daab, die dem jungen Schumacher das erste Cockpit in der Formel-König ermöglichten, wo er mit seinem Fahrer-Kumpel Joachim Koscielniack und Mechaniker Peter Sieber eine „supper Zeit“ erlebte. Oder Gustav Hoecker, der ihm das Auto zur Verfügung stellte. Schließlich Willi Weber, Michaels späterer Manager und seit mittlerweile fast 20 Jahren enger Vertrauter, der ihm unter anderem das Geld für das teure Formel-3 Cockpit erließ. Oder seinem Vater, der seinen Sohn so gut es ging unterstützte und dabei manches Mal über seine Verhältnisse hinaus ging.

Nicht zuletzt deshalb wehrte er sich immer so vehement gegen diese Thesen, die aufgrund fehlender Vergleichbarkeit so unsinnig und gegen diese Fragen, die wegen ihres Absolutheitsanspruchs nicht zu beantworten sind. Wer ist größer: Fangio, Senna, Schumacher? Hill, Clark, Stewart, Rindt? Ist die größere Risikobereitschaft der alten Fahrergeneration bedeutender als das komplexe Technikverständnis der jüngeren? Ist die Fahrkunst höher, wenn man ein schwer zu beherrschendes Auto um eine schwer zu beherrschende Strecke prügelt, oder wenn man eine höchst diffizile Maschine exakt um einen Retortenkurs bewegt? War Schumacher der neue Senna, und Senna der neue Fangio? Schumachers automatisierten Abwehrmechanismus interpretieren viele Beobachter falsch. Manche der alten Haudegen beklagten, der neue Rekord-Weltmeister sei viel zu sehr ein Abbild unserer Zeit: selbstzentriert, unromantisch, erfolgsorientiert, respektlos, perfektionssüchtig. Was sie dabei vergessen haben ist, dass auch die Formel-1 immer nur ein Abbild ihrer Zeit sein kann.

Die Flagge fällt
Es ist 15:37 Uhr, Sonntag, der 10. September 2006, als Michael Schumacher in Monza seinen Rücktritt verkündet. Soeben hat er sein 90. Rennen gewonnen. Eine Zahl, die vor seiner Zeit unvorstellbar erschien in der über 50-jährigen Geschichte seines Sports. Michael sitzt in der sogenannten Unilateralen Pressekonferenz – der Fernseh-Runde, die live in ca. 180 Länder der Welt ausgestrahlt wird, und schluckt. Einmal, zweimal, dann atmet er tief. Später wird er sich daran erinnern, dass er auf einmal ganz ruhig war. Dann sagt er relativ gefasst in die Kamera, dass einmal der Tag kommen musste, an dem alles zu Ende geht. Und das dies der Tag sei. Fernseh-Zuschauer in aller Welt halten kurz den Atem an. Der erfolgreichste Rennfahrer aller Zeiten verabschieden sich von seinen Fans.

Zuvor hatte er sich von seinem Team verabschiedet, über Funk in der Auslaufrunde, als er ihnen verkündete: „Ich möchte euch allen etwas sagen, es ist sowieso kein Geheimnis, die meisten von euch wissen es sowieso. Aber ich möchte, dass ihr es von mir erfahrt, bevor ich mit den Medien spreche. Ich wollte euch sagen, dass ich euch alle so liebe und dass wir eine wunderbare Zeit zusammen hatten. Aber alles muss einmal zu Ende gehen, und so ist dies leider mein letztes Monza-Rennen gewesen, meine letzte Gelegenheit, hier zu feiern – auch wenn ich doch hoffe, dass wir in den letzten 3 Rennen noch gemeinsam feiern werden. Aber auch danach werden wir zusammen bleiben, denn ihr habt einen Platz in meinem Herzen und ich denke, ich habe auch einen in eurem Herzen. Danke für alles, was ihr für mich getan habt. Und jetzt lasst uns konzentriert bleiben und die Sache mit dem Titel beenden.“ Verstohlen wischten sich einige langjährige Mechaniker und Ingenieure in der Ferrari-Box eine Träne aus den Augenwinkeln. Bis zuletzt hatten sie gehofft, dass die Gerüchte über den Abgang ihres Champions nicht wahr seien.

Michaels Abschiedsrennen in Brasilien hatte noch einmal alle Qualitäten gebündelt, die ihn als Rennfahrer ausmachten: unbedingter Wille und Kampfgeist, Unerschrockenheit, Klugheit, Gespür für richtige Entscheidungen, beeindruckendes Fahrgefühl. 70 Sekunden Rückstand hatte er nach dem Reifenplatzer in Runde 9, den er sich beim Zweikampf mit Giancarlo Fisichella zugezogen hatte, eine Ewigkeit in einem Sport, der sich in Tausendstel Sekunden definiert, fast wäre er überrundet worden. An einem Punkt, an dem andere Fahrer innerlich aufgegeben hätten, regte sich in Michael noch einmal der alte Instinkt. Wie entfesselt raste er durch das Feld auf dem 4. Platz. Unaufhaltsam arbeitet er sich durchs Feld, schluckt einen Gegner nach dem anderen, zuletzt mit Kimi Räikkönen seinen Nachfolger bei Ferrari. Ein symbolischer Überholvorgang als hätte die Verhangenheit die Zukunft besiegt.

Schumacher zum Rücktritt: „Das erste Gefühl des Aufhörens hatte ich beim ersten Rennen in Bahrain. Am Samstag kurz nach dem Qualifying. Denn da ist etwas passiert, woran ich nie bewusst gedacht hatte: Ich hatte Ayrton Sennas Rekord erreicht. 65 Pole Positions. Das war wie eine Zäsur. Ich weiß auch nicht, die Geschichte von Ayrton ist eine Geschichte, die mich immer verfolgt hat. Jedes Mal, wenn ich damit konfrontiert werde, werde ich sehr emotional. Damals schon in Monza 2000, als ich mit 41 Siegen mit Senna gleichzog, und in Bahrain war das wieder so. An diesem Nachmittag jedenfalls stand da plötzlich diese Marke. Nicht, dass das ein Ziel für mich gewesen war, im Sinne von: Ich fahre jetzt so lange, bis ich diese 65 Pole Positions geknackt habe. Aber als es dann passiert ist und ich auch noch wusste, dass wir eine gute Saison haben würden, hatte ich einfach das Gefühl, dass jetzt ein guter Zeitpunkt zum Aufhören sei.“

Beitrag Samstag, 23. Februar 2008

Beiträge: 3303
MichaelZ hat geschrieben:
Ich werde noch ein paar Ausschnitte bringen aus Sabine Kehms Buch "MIchael Schumacher". Ich finde das Buch nicht schlecht, für Schumi-Fans der Traum. Für mich aber wird er darin zu sehr verherrlicht. Deswegen auch nur ein paar Auszüge, mal der 1. Teil:

Der öffentliche Schumi
Statt ruhig und ernsthaft empfanden ihn viele als verbohrt und unfreundlich. Bis zuletzt beantwortete Michael Schumacher pflichtbewusst jeder Frage, die ihm gestellt wurde – wenn sie allerdings, was häufig vorkam, zum wiederholten Mal gestellt wurde, konnte er dabei leicht genervt sein. Das waren dann die Momente, in denen er etwas besserwisserisch über den Bildschirm kam. „Für mich war das Spiel mit den Medien sehr schwierig“, sagt Michael. „Eine halbe Stunde Pressekonferenz strengte mich mehr an als ein ganzes Rennen. Das ist einfach nicht meine Welt. Ich bin nicht so ein Schauspieler, und alle versuchen immer, alles in dich hineinzuinterpretieren. Dazu kommt, dass ich keine Gefühle auf Knopfdruck liefern kann. Liefern will. Wenn die Zieldurchfahrt schon seit einer Stunde vorüber war und ich anschließend im 10. Interview war, war meine Freude doch logischerweise geringer.“

Für Michael war es nur schwer zu verstehen, dass er kritisiert wurde für makellose Leistungen, weil sie manchen dann schon wieder zu glatt oder nach außen hin zu unspektakulär waren. Er hat darunter gelitten, als Maschine bezeichnet zu werden, als Roboter oder Computer, auch wenn er das kaum zugeben wird. Der Mann ist sensibel, und deshalb war er innerhalb seines Teams menschlich so anerkannt. Mit den Jahren überzeugte seine authentische Stringenz all die, die sich Mühe machten, genauer hinzuschauen. Selbst die italienischen Tifosi, anfangs dem Deutschen gegenüber extrem skeptisch, hat er dadurch gewonnen. Er könne keine Fehler zugeben ist einer der häufigsten Vorwürfe an Schumacher. Der wiederum fühlt sich dann ungerecht behandelt. Denn er gibt Fehler durchaus zu – aus sich heraus, spontan und offen, weniger, wenn er es mehrmals tun soll oder sich dazu genötigt fühlt.

Er ist mit dem Gefühl aufgewachsen, dass er etwas schuldig sei. Irgendwie war da immer jemand, der dem Sohn eines Handwerkers half, ihn im teuren Motorsport unterstützte, und dem er es daher besonders recht machen musste. Ein Gönner, ein Mäzen, ein Geldgeber. Menschen wie Gerhard Noack beispielsweise, der ihm aus Begeisterung für Michaels Fähigkeiten ein Kart und seine Tuning-Kenntnisse zur Verfügung stellte, oder Jürgen Dilk, der Vater eines gleichaltrigen Jungen, der ihm erst dessen Sportgerät auslieh und später den jungen Michael über Jahre hinweg zu den Rennen mitnahm. Ohne ihn, erzählt Michael, wäre er nie in die Formel-Szene gekommen, weil Dilk im entscheidenden Moment eine Bürgschaft übernahm. Oder Adolf Neubert, bei dem der Jugendliche die Tuning-Tricks ausprobieren konnte. Oder Willi Bergmeister, der ihm in der Lehre als Kfz-Mechaniker freie Tage schenkte, weil er nachvollziehen konnte, wie wichtig Rennfahren für den Teenager war. Dann Eugen Pfisterer und Helmut Daab, die dem jungen Schumacher das erste Cockpit in der Formel-König ermöglichten, wo er mit seinem Fahrer-Kumpel Joachim Koscielniack und Mechaniker Peter Sieber eine „supper Zeit“ erlebte. Oder Gustav Hoecker, der ihm das Auto zur Verfügung stellte. Schließlich Willi Weber, Michaels späterer Manager und seit mittlerweile fast 20 Jahren enger Vertrauter, der ihm unter anderem das Geld für das teure Formel-3 Cockpit erließ. Oder seinem Vater, der seinen Sohn so gut es ging unterstützte und dabei manches Mal über seine Verhältnisse hinaus ging.

Nicht zuletzt deshalb wehrte er sich immer so vehement gegen diese Thesen, die aufgrund fehlender Vergleichbarkeit so unsinnig und gegen diese Fragen, die wegen ihres Absolutheitsanspruchs nicht zu beantworten sind. Wer ist größer: Fangio, Senna, Schumacher? Hill, Clark, Stewart, Rindt? Ist die größere Risikobereitschaft der alten Fahrergeneration bedeutender als das komplexe Technikverständnis der jüngeren? Ist die Fahrkunst höher, wenn man ein schwer zu beherrschendes Auto um eine schwer zu beherrschende Strecke prügelt, oder wenn man eine höchst diffizile Maschine exakt um einen Retortenkurs bewegt? War Schumacher der neue Senna, und Senna der neue Fangio? Schumachers automatisierten Abwehrmechanismus interpretieren viele Beobachter falsch. Manche der alten Haudegen beklagten, der neue Rekord-Weltmeister sei viel zu sehr ein Abbild unserer Zeit: selbstzentriert, unromantisch, erfolgsorientiert, respektlos, perfektionssüchtig. Was sie dabei vergessen haben ist, dass auch die Formel-1 immer nur ein Abbild ihrer Zeit sein kann.

Die Flagge fällt
Es ist 15:37 Uhr, Sonntag, der 10. September 2006, als Michael Schumacher in Monza seinen Rücktritt verkündet. Soeben hat er sein 90. Rennen gewonnen. Eine Zahl, die vor seiner Zeit unvorstellbar erschien in der über 50-jährigen Geschichte seines Sports. Michael sitzt in der sogenannten Unilateralen Pressekonferenz – der Fernseh-Runde, die live in ca. 180 Länder der Welt ausgestrahlt wird, und schluckt. Einmal, zweimal, dann atmet er tief. Später wird er sich daran erinnern, dass er auf einmal ganz ruhig war. Dann sagt er relativ gefasst in die Kamera, dass einmal der Tag kommen musste, an dem alles zu Ende geht. Und das dies der Tag sei. Fernseh-Zuschauer in aller Welt halten kurz den Atem an. Der erfolgreichste Rennfahrer aller Zeiten verabschieden sich von seinen Fans.

Zuvor hatte er sich von seinem Team verabschiedet, über Funk in der Auslaufrunde, als er ihnen verkündete: „Ich möchte euch allen etwas sagen, es ist sowieso kein Geheimnis, die meisten von euch wissen es sowieso. Aber ich möchte, dass ihr es von mir erfahrt, bevor ich mit den Medien spreche. Ich wollte euch sagen, dass ich euch alle so liebe und dass wir eine wunderbare Zeit zusammen hatten. Aber alles muss einmal zu Ende gehen, und so ist dies leider mein letztes Monza-Rennen gewesen, meine letzte Gelegenheit, hier zu feiern – auch wenn ich doch hoffe, dass wir in den letzten 3 Rennen noch gemeinsam feiern werden. Aber auch danach werden wir zusammen bleiben, denn ihr habt einen Platz in meinem Herzen und ich denke, ich habe auch einen in eurem Herzen. Danke für alles, was ihr für mich getan habt. Und jetzt lasst uns konzentriert bleiben und die Sache mit dem Titel beenden.“ Verstohlen wischten sich einige langjährige Mechaniker und Ingenieure in der Ferrari-Box eine Träne aus den Augenwinkeln. Bis zuletzt hatten sie gehofft, dass die Gerüchte über den Abgang ihres Champions nicht wahr seien.

Michaels Abschiedsrennen in Brasilien hatte noch einmal alle Qualitäten gebündelt, die ihn als Rennfahrer ausmachten: unbedingter Wille und Kampfgeist, Unerschrockenheit, Klugheit, Gespür für richtige Entscheidungen, beeindruckendes Fahrgefühl. 70 Sekunden Rückstand hatte er nach dem Reifenplatzer in Runde 9, den er sich beim Zweikampf mit Giancarlo Fisichella zugezogen hatte, eine Ewigkeit in einem Sport, der sich in Tausendstel Sekunden definiert, fast wäre er überrundet worden. An einem Punkt, an dem andere Fahrer innerlich aufgegeben hätten, regte sich in Michael noch einmal der alte Instinkt. Wie entfesselt raste er durch das Feld auf dem 4. Platz. Unaufhaltsam arbeitet er sich durchs Feld, schluckt einen Gegner nach dem anderen, zuletzt mit Kimi Räikkönen seinen Nachfolger bei Ferrari. Ein symbolischer Überholvorgang als hätte die Verhangenheit die Zukunft besiegt.

Schumacher zum Rücktritt: „Das erste Gefühl des Aufhörens hatte ich beim ersten Rennen in Bahrain. Am Samstag kurz nach dem Qualifying. Denn da ist etwas passiert, woran ich nie bewusst gedacht hatte: Ich hatte Ayrton Sennas Rekord erreicht. 65 Pole Positions. Das war wie eine Zäsur. Ich weiß auch nicht, die Geschichte von Ayrton ist eine Geschichte, die mich immer verfolgt hat. Jedes Mal, wenn ich damit konfrontiert werde, werde ich sehr emotional. Damals schon in Monza 2000, als ich mit 41 Siegen mit Senna gleichzog, und in Bahrain war das wieder so. An diesem Nachmittag jedenfalls stand da plötzlich diese Marke. Nicht, dass das ein Ziel für mich gewesen war, im Sinne von: Ich fahre jetzt so lange, bis ich diese 65 Pole Positions geknackt habe. Aber als es dann passiert ist und ich auch noch wusste, dass wir eine gute Saison haben würden, hatte ich einfach das Gefühl, dass jetzt ein guter Zeitpunkt zum Aufhören sei.“


Nun ist mein Furnier auf dem Schreibtisch entgültig dahin :-)
Was da vom Monitor tropft ist doch schon Gefahrenklasse A .

Ich habe mir das Werk natürlich auch gegönnt ,bzw . hat es ein guter Kumpel nicht unterlassen können mir dieses Machwerk selbstherrlicher Poesie zu Weihnachten zu schenken .
Dagegen ist selbst Neubauers Heldenepos "Männer ,Frauen und Motoren " ,ein Fach - und Sachbuch erster Klasse . ,wobei das Neubauer buch wenigstens sehr gut geschrieben und spannend zu lesen ist .

Wir lesen ,wie pflichtbewusst sich Schumacher jeder Frage der Medien gestellt hat und dann schauen wir uns Jerez ,Monaco und Co an . Irgendiwe scheint das pflichtbewusste bei der Möglichkeit von Kritik ins Abseits verrängt worden zu sein .
Fehler zugeben für Schumacher kein Problem ,denn "er gibt Fehler durchaus zu – aus sich heraus, spontan und offen " .Natürlich nur dann wenn er sich nicht dazu genötigt fühlt -alles klar :-)

Also die Story vom Abschied hat auch was zumal dieser Abschied ja wie wir mittlerweile aus erster Hand wissen , schon ein halbes Jahr vorher beschlossene Sache war .
Erstaunlich übrigens für einen der nach eigenen Aussagen von Statistik und Rekorden so garnichts hält das er unbedingt die Rekorde von Senna knacken wollte .Wird wohl daran liegen das ihn die Geschichte von Senna immer "verfolgt " hat , insbesondere wohl nach dem Tag als seine Kollegen Senna die letzte Ehre erwiesen haben ...
Aber so ein quitschgelber Bugatti in den Straßen von Monaco ,das hat ja auch was !
Monza 2000 darf natürlich nicht fehlen ,nur gut das die schauspielerischen Fähigkeiten ein paar Absätze weiter vorne schon abgehandelt wurden .

Also ich habe vier Schlumi Bibeln im Bücherschrank stehen ( und alle gelesen ) aber das Teil ist mit Abstand das schleimigste und wird in Punkto Papierverschwendung eignentlich nur noch von der Bild Schumi Bibel (wenn auch knapp ) geschlagen .

Und nun zerreisst mich aber bitte mit Fakten ,wenns irgend geht :D

Beitrag Samstag, 23. Februar 2008

Beiträge: 45878
Jo ich gebe dir da im Prinzip Recht. Also da wurde Michael Schumacher derart in den Himmel gehoben, heftiger gehts nicht. Aber teilweise waren doch ganz interessante Passagen drin. Allerdings, wenn du schon Fakten willst: Bring du erstmal Fakten, dass Schumacher in Monza 2000 einen auf Schauspieler gemacht hat. :wink:

Ich hab das Buch zum Geburtstag bekommen, gekauft hätte ich es mir nicht. Teilweise widersprechen sich Sabine Kehm und Michael Schumacher ja imselben Satz. Aber was soll's - ein paar Abschnitte will ich euch trotzdem nicht vorenthalten.

Beitrag Samstag, 23. Februar 2008

Beiträge: 3402
Also ich vermisse Schumi sehr, aber ich bin trotzdem froh, dass Ferrari auch ohne ihn Weltmeister geworden ist.
Meine Website: https://www.klokriecher.de/home/Home.html

YouTube: Klokriecher
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Instagram: klokriecher
TikTok: klokriecher
Twitter/X: klokriecher

Beitrag Samstag, 23. Februar 2008

Beiträge: 40
Michael Schumacher ist wohl eine Person, an der sich immer wieder die Geister scheiden werden. Ich bin seit mehr als 35 Jahren Beobachter der F1 - irgendwann kamen sie in diese Serie, die jungen, schneidigen und trotz alle dem nichtssagenden Fahrer. Darunter auch MS. Anfänglich war ich von seinen Erfolgen durchaus angetan, aber seit 1994 und seinem Verhalten nach dem Senna-Unfall mag ich ihn einfach nicht mehr. Fast alle Kollegen waren bei der Beerdigung, nur unser Schumi hatte es nicht nötig...Und da muss ich LotusFan Recht geben, seine Heulerei vor Kameras kam bei mir auch nicht gerade glaubwürdig rüber. Er mag Rekordsieger und Weltmeister sein - aber gegen Leute wie Lauda, Hunt, Fittipaldi, Andretti, Stewart, Regazzoni und auch Peterson stinkt er einfach mördermässig ab. Diese Liste erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit, da fehlen sicherlich noch jede Menge Namen...

Beitrag Samstag, 23. Februar 2008

Beiträge: 3303
MichaelZ hat geschrieben:
Jo ich gebe dir da im Prinzip Recht. Also da wurde Michael Schumacher derart in den Himmel gehoben, heftiger gehts nicht. Aber teilweise waren doch ganz interessante Passagen drin. Allerdings, wenn du schon Fakten willst: Bring du erstmal Fakten, dass Schumacher in Monza 2000 einen auf Schauspieler gemacht hat. :wink:

Ich hab das Buch zum Geburtstag bekommen, gekauft hätte ich es mir nicht. Teilweise widersprechen sich Sabine Kehm und Michael Schumacher ja imselben Satz. Aber was soll's - ein paar Abschnitte will ich euch trotzdem nicht vorenthalten.



Genauso wenig wie du ( oder wer auch immer )Fakten bringen kannst das es keine schauspielrische Höchstleistung war ,kann ich das natürlch auch nicht .

Bleibt der eindeutige Fakt ,das es keinen namhaften Kollegen gab ,der Senna anlässlich seiner Beerdigung nicht die letzte Ehre erwies ,mit einer Ausnahme . Fakt ist und das ist auch dokumentiert ,das Schumacher an dem Tag als Senna in Sao Paulo zu Grabe getragen wurde, mit seinem brandneuen Bugatti ,mit dicker Sonnenbrille und grinsend durch Monaco gedüst ist . Das war die Trauerbewältigung anno 1994 und da kann man dann schon mal Rückschlüsse darauf ziehen wie die emotionale PR-wirksame Leistung anno 2000 eingeschätzt werden kann .
Und erzähl mir jetzt bitte nichts von jeder trauert anders und das er ja dann später ganz alleine ... und und und ....

Ansonsten sind wir uns ja über den Schinken einig . Ich hätte dafür mit Sicherheit auch keinen müden Euro ausgegeben und das Zäpfchen was mein kumpel zu seinem Geburtstag quasi als Retourkutsche bekommt ist schon verpackt :-)

Beitrag Samstag, 23. Februar 2008
0ph 0ph

Beiträge: 1358
mich würd ma interessieren mit welcher begründung schumi der beerdigung fern blieb - zumindest offiziell.

ich hab ma gehört er hätte angst vor der brasilianern gehabt :roll:

Beitrag Samstag, 23. Februar 2008

Beiträge: 45878
Oh was schenkst du denn deinem Freund?

Ich weiß von der Beerdigung nichts, ich habe ein paar Bilder gesehen und war ehrlich gesagt echt überwältigt. Das soll jetzt keine Entschuldigung für Michael Schumacher sein, sondern ganz fern ab von allen Schumacher-Diskussionen: Auch Bernie Ecclestone glaube ich war auch nicht auf der Beerdigung. Oder täusche ich mich da? Ich bin mir nicht ganz sicher, hab da so was im Hinterkopf, lief mal ne Diskussion hier in Yesterday deswegen.

Beitrag Samstag, 23. Februar 2008

Beiträge: 182
Zu Schumacher sag i und schreib i nix um nicht selber zu belasten. 8-)
Nur soviel: Er war mehrere Jahre der Grund mich mehr mit F1-Yesterday zu beschäftigen als mit F1-Today.

lg Monzagorilla

Beitrag Samstag, 23. Februar 2008

Beiträge: 182
MichaelZ hat geschrieben:
Oh was schenkst du denn deinem Freund?

Ich weiß von der Beerdigung nichts, ich habe ein paar Bilder gesehen und war ehrlich gesagt echt überwältigt. Das soll jetzt keine Entschuldigung für Michael Schumacher sein, sondern ganz fern ab von allen Schumacher-Diskussionen: Auch Bernie Ecclestone glaube ich war auch nicht auf der Beerdigung. Oder täusche ich mich da? Ich bin mir nicht ganz sicher, hab da so was im Hinterkopf, lief mal ne Diskussion hier in Yesterday deswegen.


Ecclestone wollte zu der Beerdigung, wurde aber von der Senna-Familie "ausgeladen", näheres dazu kannt du in Gerhard Bergers "Zielgerade" lesen.

lg Monzagorilla

Beitrag Samstag, 23. Februar 2008

Beiträge: 45878
Hab das Buch leider (noch) nicht. Mal schaun, vielleicht werde ich es mir mal zulegen, aber sicher nicht sehr bald.

Beitrag Samstag, 23. Februar 2008

Beiträge: 182
MichaelZ hat geschrieben:
Hab das Buch leider (noch) nicht. Mal schaun, vielleicht werde ich es mir mal zulegen, aber sicher nicht sehr bald.


Also die Geschichte geht in etwa so:
Alle F1-Stars so auch Ecclestone sind am Flughafen angekommen. Sie werden von Limousinen abgeholt und zu der Beerdigung geführt. Für jeden kommt ein Auto, nur für Ecclestone nicht. Zum Schluss sitzt er mit seiner Frau alleine am Flughafen.

Berger meint dazu, dass das eigentlich sehr trauig war, und wirklich nicht im Sinne von Senna. Aber Ecclestone stand nach dem Unfall stark in der Kritik: Er hatte in Imola Sennas Bruder über den Tod von Ayrton informiert, während er einen Apfel aß.

lg Monzagorilla

Beitrag Sonntag, 24. Februar 2008

Beiträge: 3303
0ph hat geschrieben:
mich würd ma interessieren mit welcher begründung schumi der beerdigung fern blieb - zumindest offiziell.

ich hab ma gehört er hätte angst vor der brasilianern gehabt :roll:




Offiziell weil er anders trauert oder wie es in dén Zeitungen stand weil er nicht in die Kirche muss um an Gott zu glauben.
Als das nicht mehr gezogen hat kam Willi mit der Story von den Drohungen der brasilieanischen Fans die angeblich Schumacher für Sennas Todt verantwortlich machen . Der Mist wurde in Deutschland auch tatsächlich so gedruckt aber selbst im Nachbarausland nur kopfschüttelnd zur Kentniss genommen

Beitrag Sonntag, 24. Februar 2008

Beiträge: 3303
Monzagorilla hat geschrieben:
Zu Schumacher sag i und schreib i nix um nicht selber zu belasten. 8-)
Nur soviel: Er war mehrere Jahre der Grund mich mehr mit F1-Yesterday zu beschäftigen als mit F1-Today.

lg Monzagorilla



Nun hat uns der Müll eingeholt .

Machen wir ein

Yesterday 2 auf das nur bis 1993 geht :-)

Beitrag Sonntag, 24. Februar 2008
CMR CMR

Beiträge: 4496
LotusFan hat geschrieben:
Machen wir ein

Yesterday 2 auf das nur bis 1993 geht :-)

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