Foren-Übersicht / Formel 1 / Historisches

Mercedes W154 1951 in der Formel Libre

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Dienstag, 18. Januar 2011
AWE AWE

Beiträge: 13287
AugustusSchluckebier hat geschrieben:
Ich kann dir da leider nicht zustimmen. Dagegen spricht schon allein die Tatsache, daß der GP von 1951 als 'Grande Epeuvre', also als
vollwertiger WM-Lauf ausgetragen worden ist. Wenn es solche Vorbehalte seitens "der Alliierten" gegeben hätte, hätte man sicher zuallererst das zu verhindern gesucht. Und ein solches Verbot wäre sicherlich wenigstens in der deutschen Presse diskutiert worden, wie man es zu Anfang 1950 auch gemacht hat, als sich die Franzosen noch geziert haben.

Meine Beispiele Stuck .Pietsch ,Caracciola usw. waren alle vor 1951
Und der FIA gehörten ja auch durchaus "wohlgesonnene" Nationen wie die Schweiz an, wo man die sportliche und politische Entwicklung in Deutschland sehr intensiv verfolgt hat, und mit der die Alliierten ein solches Verbot zunächst hätten diskutieren müssen. Und auch hier hat man Anfang 1950 heftig gegen die Franzosen gewettert.

Die Schweiz hatte ich extra aussen vor gelassen und mich auf die Nationen Frankreich ,England Belgien usw. beschränkt
Ein Verbot der Alliierten zur Teilnahme deutscher Mannschaften an internat. Rennen gab es schon .


Ja, aber wie gesagt nur indirekt, solange Deutschland in der FIA nicht Mitglied gewesen ist. Ab diesem Zeitpunkt wurden deutsche Fahrer sofort auch von ausländischen Veranstaltern wieder eingeladen, z.B. schon im Mai 1950 zum Rennen in Monza.

Stuck ist dort zwar noch "als Österreicher" angetreten, aber Willi Krakau ist dort schon mit deutscher Lizenz an den Start gehen.

Ich kenn mich zwar nicht so aus mit den Rennen ausserhalb der WM aber war Krakau dort mit seinem Eigenbau BMW nicht mit einer privaten Meldung unterwegs und die Gefahr das er aufs Treppchen kommen würde ,war wohl eher gering .
Irgendwo hab ich auch mal ein Foto von dem Monza Rennen gesehen wo die Fahnenmacht demonstriert wurde und in der deutschen Zeitung extra darauf hingeweisen wurde ,das schwarz/rot/gold gehisst wurde . Wenn ich mich recht erinnere in der Reihenfolge Italien ,Frankreich , Argentinien ,Schweiz ,Österreich ,Deutschland .
Ich hatte mich damals schon gewundert warum Frankreich ,wo doch gar kein Franzose am Start aber ich hab dann nicht weiter nach geforscht .
AWE ist ein paar Jahre später unter DDR -Lizenz unter anderem in Frankreich angetreten ( incl. Flagge ) ,bedeutet aber nicht zwangsläufig ,das dies die Normalität war



Paul Pietsch beschrieb vor vielen Jahren mal den Kampf um die Sondergenehmigung um 1950 als Privatstarter an den Start gehen zu dürfen.



Die Aussage verstehe ich nicht ganz. Alle deutschen Fahrer waren in dieser Zeit doch Privatfahrer. Von wem und wofür hätte er denn eine solche Genehmigung benötigt?

Wenn mich nicht alles täsucht war es in seinem Fall der Chef der französischen Besatzer

Hans Stuck sen. hat mehrfach beschrieben warum er in den ersten Nachkriegsjahren mit österreichischer Lizenz unterwegs war


Daß er bis einschließlich 1949 als Deutscher nicht startberechtigt war, stelle ich ja gar nicht in Frage. Das hat aber nichts mit der Situation ab 1950 zu tun, um die es hier ja letztendlich geht. Wie gesagt, ab Mitte 1950 ist er wieder als Deutscher an den Start gegangen (sonst wäre sein AFM ja bestimmt auch nicht in den deutschen Farben gewesen). Und gerade Stuck war in dieser Zeit ja als Bergspezialist einer der weingen Deutschen, der auch international gute Ausssichten auch mal auf einen Gesamtsieg gehabt hat.

Er fuhr mit österreichischer lizenz 1951in Monza , weil er nach eigenen Aussagen ( zumindest habe ich es so gelesen ) als Deutscher keinen BRM hätte fahren können .Mit seiner österreichischen Lizenz war es dagegen für die Engländer kein Thema Die österreichische Lizens in monza 1950 bestätigt auch die off.Meldeliste des Veranstalters

#32 - BRM P15 BRM - Hans Stuck /Austria - British Racing Motors
.


und Caracciola bekam selbst als Schweizer keine Genehmigung der Amis ,mit seinen beiden Mercedes Grand Prix Rennwagen nach Indy zum Rennen zu fahren .


Auch hier kann ich dir nicht so recht folgen. Ich meine, daß er um 1946 herum in Indy sogar mal am Training teilgenommen hat und wegen eines Unfalls dann verzichten mußte. Und daß er die beiden Mercedes-Rennwagen nicht aus der Schweiz ausführen konnte, hat meines Wissens nach hauptsächlich daran gelegen, daß die Eigentumsverhältnisse nicht geklärt gewesen sind. Aber auch das alles war weit vor 1950.

Das das nach 1950 war hab ich so auch nicht geschrieben ,denn ab 1950 waren die Indy 500 ja WM Rennen .
Lt. Caracciola selbst ( zumindest steht es so in seinen Büchern ) war er 1946 zum Indy 500 eingeladen und wollte dort mit seinen Mercedes Grand Prix-Rennwagen antreten ,.Dazu suchte er die Unterstützung in Stuttgart . Danach verboten im die Amis die Teilnahme mit den Mercedes Rennwagen und setzte die Schweizer unter Druck ,so das er ohne Mercedes in die USA reiste und dort mit einem amerikanischen Rennwagen sein Glück versuchte .
Zumindest nach Caracciolas Meinung war das keine Frage der Eigentumsverhältnisse ( wäre ja auch Quatsch denn die Wagen sollten ja in die USA ausgeführt werden ,also in das Heimatland derer die angeblich Angst hatten ,das die Wagen verschoben werden sollten ) sondern eine Frage das die USA Regierung keinen Mercedes in Indy am Start sehen wollte . Obs nun die pure Angst war oder was auch immer -wer weiss .


Es ist anzunehmen das die Ausflüge der Mercedes Truppe nach Südamerika eine Art Generalprobe sein sollten für den heimlich geplanten Antritt in der WM 1952 .


Die Presse hat ja regelrecht nach Mercedes gelechzt und über die Rennen ist auch berichtet worden. Neubauer selbst hat öffentlich das Für und Wider zu einem Wiedereinstieg diskutiert, da wäre ein heimlicher Antritt schwierig geworden.

Es gibt immer noch Historiker ,die den Plan des Wiedereinstiegs 1952 dementieren , genau wie es welche gibt ,die nach wie vor an der Abkratzstory fest halten . So öffentlich hat das Mercedes dann wohl doch nicht gemacht ,mit seinen Plänen

Zu diesem Zweck wurden ja bei Mercedes die alten W 154 und W 164 wieder mobilisiert und sogar 2 Chassis (teilweise aus Ersatzteilen) und fünf W164er 1500 ccm Kompressormotoren neu gebaut . Beim Chassis streiten sich allerdings die Experten obs nun W164er waren oder modernisierte W 154 ,Wobei der W 164 eh ja nur eine Weiterentwicklung des W 154 war .


Auch diese Information spricht nicht gerade für eine hohe Geheimhaltung. Man hat halt nur vielleicht schnell gemerkt, daß man unter den gegebenen Bedingungen nicht mehr konkurrenzfähig gewesen ist. Ich glaube, der Erfolg von Tripolis 1939 wurde oft ein wenig überschätzt. Es hat sich dort um eine reine Hochgeschwindigkeitsstrecke gehandelt, auf der die Mercedes vielleicht Vorteile gehabt haben. Aber spätestens beim GP der Schweiz am Ende der Saison haben die Alfetta gezeigt was in ihnen steckt und die Autos sind bis 1951 auch permanent weiterentwickelt worden.

Und spätestens die Resultate der Rennen in Argentinien von 1951 dürften den Mercedes-Leuten endgültig die Augen geöffnet haben, daß da noch eine ganze Menge Entwicklungsarbeit zu leisten gewesen ist.

Da war es vielleicht einfacher, die Schuld auf andere zu schieben, um den eigenen Mythos nicht zu gefährden.

Bis vor wenigen Jahren haben sie es in Stuttgart noch mit Händen und Füssen abgestritten, überhaupt an "Replicas" gebastelt zu haben und dann tauchten Fotos und Belege auf .

Man hatte Angst ,das die Zuschauer weg bleiben könnten und so schrieben die Veranstalter ihre Grand Prix in der damals sehr beliebten F2 aus wo man mit Ferrari,Gordini ,Maserati und div. Engländern auch ein intern. Feld hatte . Ob man sich nun auch für die F2 entschied ,weil dort von deutscher Seite lediglich die Edelbastler Veritas und AFM sowie eine Handvoll Eigenbauten und somit keine ernsthafte Gefahr vorhanden war ,wird spekuliert ,aber wird so wohl nicht zu beweisen sein .


Die Entscheidung dafür ist meines Wissens nach ja überhaupt erst in 1952 gefallen. Da war aber schon klar, daß Mercedes nicht dabei sein würde. Die Veranstalter hatten im Gegenteil aus meiner Sicht wohl hauptsächlich Angst, daß überhaupt niemand mehr gegen Ferrari antreten würde, während in der Formel 2 zumindest ein wenig Hoffnung bestanden hat.

Wieso war das klar ? Damals gab es keine vorsaisonliche Einschreibeliste ,wie heute . die Entscheidung fiel ,als Alfa austeig und BRM sich zurück zog . Was da Mercedes hinter verschlossenen Türen tat ,wusste damals wohl eher keiner so genau . Schließlich schafften sie es ja auch 1954 den Rest der Rennwelt zu überraschen

Beitrag Mittwoch, 19. Januar 2011

Beiträge: 0
--
Zuletzt geändert von deleted am Mittwoch, 29. Februar 2012, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Mittwoch, 19. Januar 2011
AWE AWE

Beiträge: 13287
Goodwood hat geschrieben:
AWE hat geschrieben:

Das das nach 1950 war hab ich so auch nicht geschrieben ,denn ab 1950 waren die Indy 500 ja WM Rennen .
Lt. Caracciola selbst ( zumindest steht es so in seinen Büchern ) war er 1946 zum Indy 500 eingeladen und wollte dort mit seinen Mercedes Grand Prix-Rennwagen antreten ,.Dazu suchte er die Unterstützung in Stuttgart . Danach verboten im die Amis die Teilnahme mit den Mercedes Rennwagen und setzte die Schweizer unter Druck ,so das er ohne Mercedes in die USA reiste und dort mit einem amerikanischen Rennwagen sein Glück versuchte .
Zumindest nach Caracciolas Meinung war das keine Frage der Eigentumsverhältnisse ( wäre ja auch Quatsch denn die Wagen sollten ja in die USA ausgeführt werden ,also in das Heimatland derer die angeblich Angst hatten ,das die Wagen verschoben werden sollten ) sondern eine Frage das die USA Regierung keinen Mercedes in Indy am Start sehen wollte . Obs nun die pure Angst war oder was auch immer -wer weiss .



Das kann so aber auch nicht stimmen. Der W154 Chassis#9 trat 3 mal vor 1950 bein den Indy 500 an. Das Auto wurde in der CSSR gefunden und an Don Lee verkauft. Dieser ließ nach Plänen (Blaupausen) einen Motor für den W154 anfertigen. 1947 trat der Wagen dan in Indianapolis an. Fahrer war Duke Nalon, Startplatz 18 (Ausfall mit Motorschaden). 1948 war der Wagen wieder am Start. Die Fahrer! waren Chet Miller, Ken Fowler & Louis Tomei (Startplatz 19). Sie wechselten sich beim fahren ab. Allerdings fielen die auch nach 108 Runden aus mit Öldruck Problemen.
1949 wurde der Wagen von Don Lee an Joel Thorne. Dieser baute den Wagen einen Sparks Reihen 6 Zylinder ein. Allerdings verpasste dieser die Qualifikation zum Rennen!

Bild
Der W154/9 1947 in Indianapolis



Ich sehe da schon einen Unterschied ob ein Ami einen umgestrickten
Mercedes denn er trotz aller Bemühungen nie richtig zum laufen brachte ,einsetzt oder ob da eine halbamtliche Werksmannschaft
antritt . Caracciola wollte da ja nicht allein hin und hat neben Ersatzteilen und sonstiger Unterstützung in Stuttgart auch einige der noch greifbaren Mechaniker auf seine Seite gezogen .
Fakt ist auf jeden Fall ,das die Amis das ganze unterbunden haben weil sie die Schweizer unter Druck setzten ,die Ausfuhr der Wagen zu verhindern . Und die Ausrede der ungeklärten Eigentumsverhälnisse bzw. die Nichtanerkennung der Schenkung von Mercedes an Caracciola ist für mich ehrlich gesagt nur vorgeschoben denn es ging schließlich in die USA ,da wo die Amis uneingeschränkten Zugriff hatten .

Beitrag Mittwoch, 19. Januar 2011

Beiträge: 0
--
Zuletzt geändert von deleted am Mittwoch, 29. Februar 2012, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Donnerstag, 20. Januar 2011

Beiträge: 5
AWE hat geschrieben:
Meine Beispiele Stuck .Pietsch ,Caracciola usw. waren alle vor 1951


Es geht aber doch gerade um die Zeit nach 1950. Und wenn man sich 1950 über das Verhalten der Franzosen aufgeregt hat, zeigt das doch, daß solche Themen durchaus in der Öffentlichkeit diskutiert worden sind. Das wäre sicher auch 1951 wieder so gewesen, wenn es einen entsprechenden Anlaß gegeben hätte. Und Mercedes, das war auch damals der Deutschen liebstes Kind, da wäre die allgemeine Empörung enorm gewesen.

Die Schweiz hatte ich extra aussen vor gelassen und mich auf die Nationen Frankreich ,England Belgien usw. beschränkt


Die Schweiz hast du sogar ausdrücklich erwähnt, aber das spielt letztendlich gar keine Rolle, denn hier geht es ja nicht um ein Verbot in einzelnen Ländern, sondern um ein generelles Startverbot für Mercedes. Und so etwas hätte ja nur die FIA verhängen können, und der hat neben den Allierten nun mal auch die Schweiz angehört. Ohne deren Einbeziehung in die Entscheidung wäre da nichts gegangen.

Zumindest nach Caracciolas Meinung war das keine Frage der Eigentumsverhältnisse ( wäre ja auch Quatsch denn die Wagen sollten ja in die USA ausgeführt werden ,also in das Heimatland derer die angeblich Angst hatten ,das die Wagen verschoben werden sollten )


Ich habe die Geschichte auch so verstanden, daß nicht die USA Angst vor einem "Import" hatten, sondern daß es Caracciola war, der Angst davor hatte, die Autos aus der Schweiz herauszubringen, weil er befürchtet hat, daß sie dann umgehend beschlagnahmt worden wären.

...sondern eine Frage das die USA Regierung keinen Mercedes in Indy am Start sehen wollte .


Die USA war aber nicht die Sowjetunion und solche Einflußnahmen auf den Sport waren jedenfalls in dieser Zeit dort ziemlich unüblich. Zumal gerade im amerikanischen Motorsport der Blick schon sehr stark "nach innen" gerichtet war und Rennwagenpraktisch nur für die Sponsoren gelaufen sind. Da hat das "nationale Prestige" dabei viel weniger eine Rolle gespielt als vergleichsweise in Europa.

Ich fürchte, du bist da doch einer ziemlich heftigen Verschwörungstheorie aufgesessen. Dafür hätten aber so viele Institutionen, von der FIA, den beteiligten Automobilclubs, der internationalen, der deutschen und der schweizerischen Presse bis hin zu Mercedes selbst unter einer Decke stecken müssen, daß das nirgends öffentlich zum Thema geworden wäre. Das ist für mich abssolut nicht vorstellbar. Ich bin mir da schon sehr sicher, daß sich die Ereignissse auch ohne solche Intrigen gut erklären lassen.

Und wenn schon nicht im Westen, dann hätte doch mindestens die DDR-Presse das Thema zum Anlaß nehmen können, ein wenig Zwietracht zwischen Westdeutschland und den westlichen Alliierten zu säen. Die Redaktion des "Illustrierten Motorsports" wird ja wohl nicht auch unter dem Diktat der US-Regierung gestanden haben.

Ich habe schon oft feststellen müssen, daß Anekdoten, Persönlichen Erinnerungen, Memoiren und auch die offiziellen Firmenveröffentlichungen oft sehr fragwürdig sind, weil die Beteiligten im Rückblick gerne die etwas dunkleren Punkte unterschlagen oder auch ein wenig an ihrer Legendenbildung gefeilt haben. Wenn sich solche Darstellungen nicht mit den Presseartikeln oder anderen "harten" Quellen belegen lassen, ist immer große Vorsicht geboten.


Ich kenn mich zwar nicht so aus mit den Rennen ausserhalb der WM aber war Krakau dort mit seinem Eigenbau BMW nicht mit einer privaten Meldung unterwegs und die Gefahr das er aufs Treppchen kommen würde ,war wohl eher gering .


Das trifft alles auf Stuck genauso zu.

Irgendwo hab ich auch mal ein Foto von dem Monza Rennen gesehen wo die Fahnenmacht demonstriert wurde und in der deutschen Zeitung extra darauf hingeweisen wurde ,das schwarz/rot/gold gehisst wurde . Wenn ich mich recht erinnere in der Reihenfolge Italien ,Frankreich , Argentinien ,Schweiz ,Österreich ,Deutschland .
Ich hatte mich damals schon gewundert warum Frankreich ,wo doch gar kein Franzose am Start aber ich hab dann nicht weiter nach geforscht .


Ist mir nicht bekannt, aber wenn es so war, was wäre daran verwunderlich, wenn man in Deutschland die ersten Auslandsstarts eigener Fahrer in dieser Weise thematisiert hätte?

AWE ist ein paar Jahre später unter DDR -Lizenz unter anderem in Frankreich angetreten ( incl. Flagge ) ,bedeutet aber nicht zwangsläufig ,das dies die Normalität war


Ganz und gar nicht, die DDR mußte ziemlich lange darum kämpfen, international an den Start gehen zu können. Das lag glaube ich zum Teil auch wieder daran, daß die DDR eben zunächst kein eigenständiges FIA-Mitglied war, sondern noch eine Zeit lang über die westdeutschen Clubs "mitvertreten" worden ist. Müßte ich aber erst nochmal genau nachlesen.


Wenn mich nicht alles täsucht war es in seinem Fall der Chef der französischen Besatzer


Verstehe ich trotzdem nicht. Wie schon gesagt, bis zur Rückkehr von Mercedes sind alle Deutschen als Privatfahrer an den Start gegangen, wofür hätte Pietsch eine Sondergenehmigung gebraucht?

Außerdem ist er ja erst ab 1950 wieder gefahren, da war für solche Angelegenheiten sicher nicht mehr die Militärregierung zuständig.



Er fuhr mit österreichischer lizenz 1951in Monza , weil er nach eigenen Aussagen ( zumindest habe ich es so gelesen ) als Deutscher keinen BRM hätte fahren können .Mit seiner österreichischen Lizenz war es dagegen für die Engländer kein Thema Die österreichische Lizens in monza 1950 bestätigt auch die off.Meldeliste des Veranstalters


Kannst du verraten, wo du das mit BRM 1951 gelesen hast? In der Meldeliste zum GP von Deutschland 1950 wird er jedenfalls schon als Deutscher geführt.


Das das nach 1950 war hab ich so auch nicht geschrieben ,denn ab 1950 waren die Indy 500 ja WM Rennen .
Lt. Caracciola selbst ( zumindest steht es so in seinen Büchern ) war er 1946 zum Indy 500 eingeladen und wollte dort mit seinen Mercedes Grand Prix-Rennwagen antreten ,.Dazu suchte er die Unterstützung in Stuttgart . Danach verboten im die Amis die Teilnahme mit den Mercedes Rennwagen und setzte die Schweizer unter Druck ,so das er ohne Mercedes in die USA reiste und dort mit einem amerikanischen Rennwagen sein Glück versuchte .


Auch diese Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Caracciola auf einem US-Fabrikat wäre also gegangen? Ebenso war ja offensichtlich auch ein Mercedes mit einem amerikanischen Fahrer am Steuer kein Problem. Nur Caracciola auf Mercedes soll nicht erlaubt gewesen sein?


Wieso war das klar ?


Es hätte sonst Berichte darüber geben müssen, genau wie es sie 1954 gegeben hat. Das doch keine Überraschung mehr.

Beitrag Donnerstag, 20. Januar 2011
AWE AWE

Beiträge: 13287
AugustusSchluckebier hat geschrieben:
AWE hat geschrieben:
Meine Beispiele Stuck .Pietsch ,Caracciola usw. waren alle vor 1951


Es geht aber doch gerade um die Zeit nach 1950. Und wenn man sich 1950 über das Verhalten der Franzosen aufgeregt hat, zeigt das doch, daß solche Themen durchaus in der Öffentlichkeit diskutiert worden sind. Das wäre sicher auch 1951 wieder so gewesen, wenn es einen entsprechenden Anlaß gegeben hätte. Und Mercedes, das war auch damals der Deutschen liebstes Kind, da wäre die allgemeine Empörung enorm gewesen.

Stuck fuhr 1950/51 noch mit österreichischer Lizenz ,Pietsch hatte lt, eigener Angaben 1950 Probleme in der WM starten zu können . das war alles im Zeitraum 1950-51
Die Schweiz hatte ich extra aussen vor gelassen und mich auf die Nationen Frankreich ,England Belgien usw. beschränkt [/quot

Die Schweiz hast du sogar ausdrücklich erwähnt,

aber nicht in dem Zusammenhang denn da schrieb ich " ....Weder die Franzosen ,noch die Engländer die Belgier oder die Holländer hatten großes Interesse daran..."


aber das spielt letztendlich gar keine Rolle, denn hier geht es ja nicht um ein Verbot in einzelnen Ländern, sondern um ein generelles Startverbot für Mercedes. Und so etwas hätte ja nur die FIA verhängen können, und der hat neben den Allierten nun mal auch die Schweiz angehört. Ohne deren Einbeziehung in die Entscheidung wäre da nichts gegangen.



Zumindest nach Caracciolas Meinung war das keine Frage der Eigentumsverhältnisse ( wäre ja auch Quatsch denn die Wagen sollten ja in die USA ausgeführt werden ,also in das Heimatland derer die angeblich Angst hatten ,das die Wagen verschoben werden sollten )


Ich habe die Geschichte auch so verstanden, daß nicht die USA Angst vor einem "Import" hatten, sondern daß es Caracciola war, der Angst davor hatte, die Autos aus der Schweiz herauszubringen, weil er befürchtet hat, daß sie dann umgehend beschlagnahmt worden wären.

Na die Variante ist mir jetzt vollkommen neu. Da stellt sich dann aber die Frage warum er in Stuttgart erst Wirbel machte .


...sondern eine Frage das die USA Regierung keinen Mercedes in Indy am Start sehen wollte .


Die USA war aber nicht die Sowjetunion und solche Einflußnahmen auf den Sport waren jedenfalls in dieser Zeit dort ziemlich unüblich. Zumal gerade im amerikanischen Motorsport der Blick schon sehr stark "nach innen" gerichtet war und Rennwagenpraktisch nur für die Sponsoren gelaufen sind. Da hat das "nationale Prestige" dabei viel weniger eine Rolle gespielt als vergleichsweise in Europa.

Die Amis waren doch nicht viel anders als die Russen in solchen Dingen . Wenn sie etwas durchsetzen wollten oder auch wollen ,dann gibt es da immer Möglichkeiten . Das die Amis im Rennsport kein
nationales Prestige haben ,bzw. das dies keine Rolle spielt ,she ich nun allerdings ganz anders . Es gibt wohl eher keine vergleichbare Nation in der nationales Prestige im Motorsport eine größere Rolle spielt .


Ich fürchte, du bist da doch einer ziemlich heftigen Verschwörungstheorie aufgesessen. Dafür hätten aber so viele Institutionen, von der FIA, den beteiligten Automobilclubs, der internationalen, der deutschen und der schweizerischen Presse bis hin zu Mercedes selbst unter einer Decke stecken müssen, daß das nirgends öffentlich zum Thema geworden wäre. Das ist für mich abssolut nicht vorstellbar. Ich bin mir da schon sehr sicher, daß sich die Ereignissse auch ohne solche Intrigen gut erklären lassen.




Und wenn schon nicht im Westen, dann hätte doch mindestens die DDR-Presse das Thema zum Anlaß nehmen können, ein wenig Zwietracht zwischen Westdeutschland und den westlichen Alliierten zu säen. Die Redaktion des "Illustrierten Motorsports" wird ja wohl nicht auch unter dem Diktat der US-Regierung gestanden haben.

Ich habe schon oft feststellen müssen, daß Anekdoten, Persönlichen Erinnerungen, Memoiren und auch die offiziellen Firmenveröffentlichungen oft sehr fragwürdig sind, weil die Beteiligten im Rückblick gerne die etwas dunkleren Punkte unterschlagen oder auch ein wenig an ihrer Legendenbildung gefeilt haben. Wenn sich solche Darstellungen nicht mit den Presseartikeln oder anderen "harten" Quellen belegen lassen, ist immer große Vorsicht geboten.


Ich kenn mich zwar nicht so aus mit den Rennen ausserhalb der WM aber war Krakau dort mit seinem Eigenbau BMW nicht mit einer privaten Meldung unterwegs und die Gefahr das er aufs Treppchen kommen würde ,war wohl eher gering .


Das trifft alles auf Stuck genauso zu.

Irgendwo hab ich auch mal ein Foto von dem Monza Rennen gesehen wo die Fahnenmacht demonstriert wurde und in der deutschen Zeitung extra darauf hingeweisen wurde ,das schwarz/rot/gold gehisst wurde . Wenn ich mich recht erinnere in der Reihenfolge Italien ,Frankreich , Argentinien ,Schweiz ,Österreich ,Deutschland .
Ich hatte mich damals schon gewundert warum Frankreich ,wo doch gar kein Franzose am Start aber ich hab dann nicht weiter nach geforscht .


Ist mir nicht bekannt, aber wenn es so war, was wäre daran verwunderlich, wenn man in Deutschland die ersten Auslandsstarts eigener Fahrer in dieser Weise thematisiert hätte?

AWE ist ein paar Jahre später unter DDR -Lizenz unter anderem in Frankreich angetreten ( incl. Flagge ) ,bedeutet aber nicht zwangsläufig ,das dies die Normalität war


Ganz und gar nicht, die DDR mußte ziemlich lange darum kämpfen, international an den Start gehen zu können. Das lag glaube ich zum Teil auch wieder daran, daß die DDR eben zunächst kein eigenständiges FIA-Mitglied war, sondern noch eine Zeit lang über die westdeutschen Clubs "mitvertreten" worden ist. Müßte ich aber erst nochmal genau nachlesen.

Also Krause,Greifzu/Krause ,Klodwig und AWE/Barth sind in der WM zumindest lt.
Nürburgring -Meldelisten mit Ostdeutscher Lizenz unterwegs gewesen .
Das AWE im sportwagenbereich mit einem westdeutschen Club unterwegs war ,wäre mir jetzt vollkommen neu

Wenn mich nicht alles täsucht war es in seinem Fall der Chef der französischen Besatzer


Verstehe ich trotzdem nicht. Wie schon gesagt, bis zur Rückkehr von Mercedes sind alle Deutschen als Privatfahrer an den Start gegangen, wofür hätte Pietsch eine Sondergenehmigung gebraucht?

Sorry aber Pietsch war der erste deutsche bei einem WM Lauf

Außerdem ist er ja erst ab 1950 wieder gefahren, da war für solche Angelegenheiten sicher nicht mehr die Militärregierung zuständig.

Wenn man ihm Glauben schenken darf ,.schon



Er fuhr mit österreichischer lizenz 1951in Monza , weil er nach eigenen Aussagen ( zumindest habe ich es so gelesen ) als Deutscher keinen BRM hätte fahren können .Mit seiner österreichischen Lizenz war es dagegen für die Engländer kein Thema Die österreichische Lizens in monza 1951 bestätigt auch die off.Meldeliste des Veranstalters


Kannst du verraten, wo du das mit BRM 1951 gelesen hast? In der Meldeliste zum GP von Deutschland 1950 wird er jedenfalls schon als Deutscher geführt.

Sorry aber wir reden aneinander vorbei . Ich rede ausschließlich von den WM Rennen und der GP Deutschland war 1950 kein WM Rennen
Ansonsten verweise ich auf die Meldelisten von Monza 1951 .




Das das nach 1950 war hab ich so auch nicht geschrieben ,denn ab 1950 waren die Indy 500 ja WM Rennen .
Lt. Caracciola selbst ( zumindest steht es so in seinen Büchern ) war er 1946 zum Indy 500 eingeladen und wollte dort mit seinen Mercedes Grand Prix-Rennwagen antreten ,.Dazu suchte er die Unterstützung in Stuttgart . Danach verboten im die Amis die Teilnahme mit den Mercedes Rennwagen und setzte die Schweizer unter Druck ,so das er ohne Mercedes in die USA reiste und dort mit einem amerikanischen Rennwagen sein Glück versuchte .


Auch diese Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Caracciola auf einem US-Fabrikat wäre also gegangen? Ebenso war ja offensichtlich auch ein Mercedes mit einem amerikanischen Fahrer am Steuer kein Problem. Nur Caracciola auf Mercedes soll nicht erlaubt gewesen sein?

Tut mir leid aber ich war nicht dabei .
Wobei ich schon schrieb das ein privater Mercedes und ein quasi
Werkseinsatz zumindest für mich einen gewaltigen Unterschied darstellen . Vielleicht sahen es die Amis ja ähnlich .



Wieso war das klar ?


Es hätte sonst Berichte darüber geben müssen, genau wie es sie 1954 gegeben hat. Das doch keine Überraschung mehr.

Es gab auch Berichte über die Abkratzstory bzw. über das was damals in der Eifel wirklich geschah und trotzdem dauerte es jahrzehnte bis es rauskam .

Gerade was vor oder nach dem Krieg passierte ,ist doch teilweise sowas von vernebelt .gerade bei den deutschen Aktivitäten

Möglich ist natürlich alles aber für mich sind die geschilderten Gedankengänge nach wie vor die nachvollziehbarsten

Vorherige

Zurück zu Historisches

cron