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McLaren und die Lackierung

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Beitrag Freitag, 04. September 2015

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Eine Salami-Marke war der erste F1-Sponsor, davor waren die Boliden nach Ländern farblich lackiert. Wieso aber war McLaren orange?

Immerhin änderte McLaren zum Europaauftakt die Lackierung. Statt silber taucht man nun im schwarz-roten Gewand auf. Trotzdem sind Fans enttäuscht: Sie erhofften sich eine spektakuläre weiß-rote Lackierung, die an die erste und so erfolgreiche Liaison mit Honda erinnert hätte. Oder an eine orange Lackierung, den Grundfarben des Traditionsrennstalls.

Länderfarben


Doch wer weiß eigentlich, wieso die McLaren-Grundfarbe orange ist? Bis 1970 war per Reglement bei internationalen Rennen die Lackierung der Wagen vorgeschrieben: Sie sollten in den Farben der Länder lackiert sein. Die Nationenfarben wurden in der Pionierzeit des Rennsports bestimmt, Deutschland bekam weiß, Italien rot, Frankreich blau, Großbritannien grün, Belgien gelb und so weiter.

Das McLaren-Team wurde vom Neuseeländer Bruce McLaren gegründet. Neuseeland hatte die Länderfarben grün-silber. Unterstützung bekam McLaren dabei von den Mayer-Brüdern aus Amerika, die US-Farben sind weiß-silber. Das Team operierte aus Großbritannien, die britischen Farben sind ja grün. Nirgends kommt also Orange vor, die Farbe für die Niederlande, die aber mit dem McLaren-Team nichts am Hut hat.

Doch an die länderspezifischen Farben haben sich nicht alle Teams und Fahrer gehalten. In den 30er Jahren lackierte Mercedes Benz seine GP-Rennwagen bereits in Silber statt in Weiß. Der Legende nach tat man das, weil man den weißen Lack abkratzte um somit unterhalb des Maximalgewichts eines GP-Rennwagen zu bleiben, doch die Legende ist in Wahrheit wirklich eine Legende, ein Märchen.

McLaren wollte Ferrari ärgern

Auch McLaren hielt sich nicht an die Länderfarben, sondern verpasste seinen Flitzern zunächst eine weiße, später eine rote Farbe. Ein roter McLaren – das sorgte bald für Unmut bei Ferrari-Boss Enzo Ferrari. Vor einem Lauf in Monza beanstandete Ferrari die McLaren-Lackierung und McLaren war angehalten sie zu ändern. Statt auf rote setzte man nun auf eine orange Lackierung, um Ferrari etwas zu ärgern. Es war das erste Kapitel der unendlich langen Geschichte der Ferrari-McLaren-Rivalität – und es war die Geburtsstunde der orangenen McLaren-Grundfarbe.

Ab 1970 verschwanden die Länderfarben ohnehin von der F1-Bildfläche, weil sich die FIA dem Druck der Teams beugte: Diese wollten nicht nur von Start- und Preisgeldern leben, sondern auch externe Gelder von Sponsoren anziehen. In den USA war das seit Jahren Gang und Gäbe, Firmen wie Shell, BP und Firestone übte daher Druck auf die FIA aus – mit Erfolg.

Auch in der Formel-1 gab es zuvor aber bereits erste Sponsoren. Angefangen damit hatte die Salami-Marke Rondanini, mit deren Geld sich Giacomo Russo einen Lotus Ford Cosworth kaufte und 1965 beim Italien GP einsetzte – mit Aufklebern von Rondanini-Salami. Der viermalige italienische F3-Meister konnte das Rennen allerdings nicht beenden.

2006 kamen die Länderfarben mit einer eigenen Nationen-Meisterschaft zurück. In der A1GP-Serien waren die Fahrzeuge aber in den Farben der National-Flaggen lackiert.

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