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McLaren/Ferrari Rivalität

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Mittwoch, 10. Oktober 2007

Beiträge: 3303
krafthand hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Welches war eigtl. der erste Heckmotor Bolide in der F1 WM und überhaupt im GP-Sport?

Der erste Heckmotor-GP-Wagen dürfte der Benz (damals bitte noch ohne Daimler bzw. Mercedes) von 1925 gewesen sein. Dann natürlich die AU-Renner ab 1934.

In der neueren GP-Geschichte (sprich: WM ab 1950) würde ich mal den Klodwig-BMW und den MSM-Lancia von Strachwitz (ca. 1952) vermuten. Wenn wir mal die Eigenbau-Exemplare beiseite lassen, würde ich den Bugatti 251 (war's 1955 oder 1956 ?) und den Sascha Gordine (als berühmtes Phantomprojekt) vermuten. Und Enrico Nardi hat doch Ende der 40-er / Anfang der 50-er auch so etwas gebaut - oder ?



Der erste Heckmotor Wagen in der Automobil WM war der Coper T12 JAP von Harry Schell aus dem Jahre 1950 .

Beitrag Donnerstag, 11. Oktober 2007

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Teil 4
Ferrari suchte weiter nach Möglichkeiten, die Lücke zu McLaren Mercedes zu schließen. Auf der Hausstrecke in Fiorano soll Ferrari mit Bridgestone-Reifen getestet haben, während Minardi auf Goodyear Pneus fuhr, um Vergleichswerte zu schaffen. Die Berichte wurden dementiert, auch neu aufgeflammte alte Spekulationen, wonach Ferrari noch 1998 von Goodyear auf Bridgestone Walzen wechseln könnte. Die Folgen wären fatal: Goodyear würde sich mit sofortiger Wirkung aus dem Grand Prix Sport zurückziehen. Auch um Schumachers Zukunft gab es weiter Unklarheiten. Doch McLaren Mercedes stellte erstmals klar, dass Schumacher für 1999 kein Thema sei, sehr wohl aber für 2000. Auch VW wollte Schumacher für 2000 verpflichten – dann könnte VW mit Benetton ein Formel-1 Debüt geben.

Beim Kanada GP sorgte Ferrari mir einem neuen Motorenprogramm für Aufregung. Das Programm ermöglichten den Ingenieuren die Eigenschaften des Motors auf den Kurs und auf den Fahrer einzutrimmen. Mit Erstaunen nahm die Konkurrenz die Tatsache auf, dass die FIA dieses System für legal erklärte. Dahinter steckte wohl der Plan, die WM wieder spannender zu machen. Und das geschah auch mit dem Großen Preis von Kanada, denn im Quali fehlten Schumacher zu den McLarens nur noch 2 Zehntelsekunden. Im Rennen hatte McLaren Mercedes den Defektteufel zu beklagen – Häkkinen fiel bereits zu Beginn mit einem Fehler beim Gaszug aus, Coulthard platzte einmal mehr der Motor. Schumacher selbst warf seinen Sieg im Duell mit Heinz-Harald Frentzen fast noch weg. Als Schumacher aus der Box kam, drängte er den Williams Mécachrome Piloten ab und erhielt dafür eine 10-Sekunden Stopp-and-Go-Strafe. Schumacher fiel zurück, holte jedoch auf und gewann vor Fisichella und Teamkollege Irvine, der zwischenzeitlich nach einer Kollision mit Wurz, der sich beim ersten Start spektakulär überschlagen hat, zurückfiel. Das Resultat von Kanada war Balsam auf die Seele für Ferrari, denn dadurch gestaltete man die WM wieder etwas spannender. Häkkinen hatte mit 46 Punkten nach wie vor 12 Punkte Vorsprung auf Schumacher, dahinter Coulthard (29) und Irvine (19). Auf 22 Punkte verkürzte Ferrari den Stand in der Konstrukteursweltmeisterschaft.

Der Frankreich GP begann für Schumacher mit einer Schrecksekunde, als er einen heftigen Crash im Freien Training am Freitag hatte. Sein Ferrari war Totalschaden, Schumacher bekam von den Ärzten jedoch das Okay für einen Rennstart. Doch das Rennen wurde für Schumacher zur Glücksnummer. Beide Ferrari übernahmen am Start die Führung, von Rang 2 und 4 gestartet. Bitte für McLaren Mercedes: Den 1. Start gewannen die beiden McLaren Mercedes Fahrer, doch das Rennen wurde abgebrochen, weil Stewart Ford Pilot Jos Verstappen stehen geblieben war. Die Szene war rennentscheidend, denn nun blockte Irvine die beiden McLaren-Fahrer ab und Schumacher baute sich einen komfortablen Vorsprung heraus. Häkkinen überholt Irvine kurzfristig, musste sich nach einem Fehler aber wieder zurückfallen lassen, während Coulthard mit Problemen an der Box noch weiter zurückfiel. So feierte Ferrari mit Schumacher und Irvine einen sensationellen Doppelsieg, Häkkinen wurde 3. Erstmals war Schumacher nun wieder in Schlagdistanz in der Gesamtwertung: 1. Häkkinen (50), 2. Schumacher (44), 3. Coulthard (30), 4. Irvine (25). In der Konstrukteurswertung hatte Ferrari mit 69 Punkten noch 11 Zähler Rückstand auf den britischen Rennstall.

Die Stimmung bei Ferrari besserte sich. Genau wie Williams verhandelte Williams in Frankreich mit Michelin. Die französische Reifenmarke wurde mit der Formel-1 in Verbindung gebracht. Währenddessen gab Jean Todt bekannt, dass er auch künftig Ferrari-Rennleiter bleibt.

Es folgte der Großbritannien GP und damit die 2. Hälfte der Saison. Beim Heimrennen musste McLaren Mercedes wieder gewinnen, um den heimischen Fans zu zeigen, wer die Oberhand hat im Titelkampf hat. Aber es sollte zu einem nächsten kleinen Skandal kommen. Das Rennen fand unter regnerischen Bedingungen statt. Die beiden McLaren Mercedes führten und besonders Häkkinen baute sich einen großen Vorsprung auf, der dann jedoch von einer Safety Car Phase verkleinert wurde. Vor der Safety Car Phase fiel Coulthard, anfangs durch ein Überholmanöver an Schumacher vorbei, durch einen Dreher aus und Häkkinen beschädigte sich den Frontflügel. Schumacher hatte mit Häkkinen also leichtes Spiel und überholte den Finnen nach der Safety Car Phase. Doch dann: Kurz vor Ende des Rennens leuchtete auf den Bildschirmen auf: 10 Sekunden Stop-and-Go-Strafe für Schumacher wegen Überholens unter gelben Flaggen (Alexander Wurz – Benetton Playlife). Schumacher kam erst in der letzten Runde an die Box um die Strafe zu kassieren. Der Zielstrich lief auch über die Boxengasse und weil die Ferrari-Box hinter der Ziellinie lag, gewann Schumacher das Rennen! Ein enttäuschter Häkkinen wurde vor Irvine 2. In der Gesamtwertung schmolz Häkkinens Punktepolster nur so dahin: 56 zu 54 Punkte. Coulthard (30) und Irvine (29) waren schon weit abgeschlagen. Auch die Konstrukteurswertung wurde wieder spannender.

Beitrag Freitag, 12. Oktober 2007

Beiträge: 40
LotusFan hat geschrieben:
Der erste Heckmotor Wagen in der Automobil WM war der Coper T12 JAP von Harry Schell aus dem Jahre 1950 .

Ich zitiere jetzt einfach Michael Müller aus einem anderen Thread:

Ich weiss nicht, wie oft ich es schon geschrieben habe - damals gab es keine F1-Weltmeisterschaft, sondern eine Fahrer-Weltmeisterschaft...!!

Beitrag Freitag, 12. Oktober 2007

Beiträge: 226
krafthand hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Welches war eigtl. der erste Heckmotor Bolide in der F1 WM und überhaupt im GP-Sport?

Der erste Heckmotor-GP-Wagen dürfte der Benz (damals bitte noch ohne Daimler bzw. Mercedes) von 1925 gewesen sein. Dann natürlich die AU-Renner ab 1934.


Der sogenannte Tropfen Benz startete 1923 bem Großen Preis in Monza. Der Wagen wurde vom Italiener Fernando Minoia (1931 der erste Europameister), Franz Horner und dem späteren Auto Union Rennleiter Willi Walb gefahren.
Hier wurde das Thema auch schon mal angerissen. https://www.motorsport-magazin.com/forum/viewtopic.p ... pler#63667

Beitrag Samstag, 13. Oktober 2007

Beiträge: 45812
Teil 5

Während der Vorfall in Großbritannien heiß diskutiert wurde, verlängerte Michael Schumacher seinen Ferrari-Vertrag bis Ende 2002, mit einer Gage bis 125 Millionen Dollar bis dahin! Auch der Kontrakt mit Teamchef Jean Todt wurde verlängert. Damit war ein Wechsel von Schumacher zum Erzrivalen McLaren Mercedes ausgeschlossen.

Der Österreich GP stand an der Tagesordnung. Das Rennen wurde zu einem wahren Krimi, in dem McLaren Mercedes im WM-Kampf zurückschlug. Der Start versprach bereits Spannung, denn Häkkinen und Schumacher starteten am besten. Die beiden fighteten um die Führung, bis sich die beiden berührten. Danach zog Häkkinen auf und davon. Schumacher leistete sich noch einen weiteren Fehler und musste sich einen neuen Frontflügel abholen, genau wie zu Beginn des Rennens Coulthard. McLaren Mercedes feierte einen souveränen Doppelsieg vor den beiden Ferraris mit Schumacher vor Irvine. Häkkinen vergrößerte damit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 8 Punkte vor Schumacher, 30 vor Coulthard und 34 vor Irvine. McLaren Mercedes überschritt außerdem die 100-Punktemarke in der Gesamtwertung. Der Österreich GP zeigte den Kampf McLaren gegen Ferrari auf der Strecke, mal ganz ohne Skandale!

Und kaum waren neue Gerüchte aufgekommen, wirkte Ferrari bereits gegen sie: Es wurde spekuliert, dass Jean Alesi 1999 zu Ferrari zurückkehre, als Teamkollege von Michael Schumacher. Den Alesi-Platz bei Sauber sollte Ralf Schumacher erhalten, Michaels Bruder. Ferrari verlängerte daraufhin den Vertrag mit Eddie Irvine bis Ende 2000; ein Vertrag, der für Irvine 7 Millionen Dollar in den Geldbeutel spulte. Die Ferrari-Fahrer waren zufrieden, nicht aber beim Deutschland GP: Nur Startplatz 9 für Schumacher! Immerhin wurde er im rennen noch 5., aber Häkkinen und Coulthard gewannen das Rennen souverän. Damit schien der WM-Zug für Schumacher abgefahren: 1. Häkkinen (76), 2. Schumacher (60), 3. Coulthard (42), 4. Irvine (32).

Immerhin gab es noch einen Grund zum Aufatmen für Schumacher: Der Großbritannien-Sieg wurde ihm nicht aberkannt, obwohl er seine Strafe erst in der letzten Runde absolvierte und dort bereits die Ziellinie als Sieger kreuzte. Bei McLaren Mercedes gab man die Vertragsverlängerung der beiden Fahrer bekannt.

Der Formel-1 Zirkus machte sich auf nach Ungarn. Ferrari und McLaren Mercedes präsentierten sich nicht ganz zuverlässig: Irvine schied früh mit einem Getriebeschaden aus und Häkkinen fiel durch ein Problem der Stoßdämpfer bis auf Rang 6 zurück. Durch eine clevere Boxenstrategie und einer weltmeisterlichen Fahrt gewann Schumacher vor Coulthard. Damit wahrte er sich die Chancen auf den WM-Titel, denn Häkkinen führte nur noch mit 7 Zählern Vorsprung.

Beitrag Samstag, 13. Oktober 2007

Beiträge: 3303
krafthand hat geschrieben:
LotusFan hat geschrieben:
Der erste Heckmotor Wagen in der Automobil WM war der Coper T12 JAP von Harry Schell aus dem Jahre 1950 .

Ich zitiere jetzt einfach Michael Müller aus einem anderen Thread:

Ich weiss nicht, wie oft ich es schon geschrieben habe - damals gab es keine F1-Weltmeisterschaft, sondern eine Fahrer-Weltmeisterschaft...!!




:idea:

Irgendwie geht mir das Licht jetzt leider nicht auf :-)

Isch hab doch extra Automobil WM geschrieben und nicht F1-WM
und das 1950 die Automobil WM als Fahrer-WM erstmals ausgeschrieben wurde ,stimmt doch ,oder ?????
Monaco 1950 war der zweite Wertungslauf dieser neu gegründeten Aumobil WM und dort trat Schell für Horschell Racing Corp. mit eben diesem Cooper T12 JAP an

Beitrag Sonntag, 14. Oktober 2007

Beiträge: 40
Es gab nur eine WM für Fahrer, nicht für Automobile.

Beitrag Sonntag, 14. Oktober 2007

Beiträge: 3303
krafthand hat geschrieben:
Es gab nur eine WM für Fahrer, nicht für Automobile.



Je mehr man zu diesem Thema liest um zu verworrener wird die Geschichte .

In den billigen Machwerken liest man ja ständig von der Formel-1-WM die 1950 ins Leben gerufen wurde ,was ja nun definitiv nicht stimmt . Die schlechten Übersetzungen aus dem englischen schreiben
von der Gründung der "internationalen Rennsport-Meisterschaft Formel 1 " was wohl auch Blödsinn ist , einige schreiben von der Fahrer-Weltmeisterschaft ,gelegentlich mit dem Zusatz "ausgeschrieben in der Formel-1" und wieder andere von der Automobil-WM "ausgeschrieben als Fahrer Meisterschaft "

Wenn man dann die englischen Zeitungen von 1950 und später durch schaut dann spricht man fast immer vom Automobil-Weltmeister . Den Begriff Fahrer-Weltmeister habe ich in den ersten Jahren selten gelesen .

Vielleicht kann man das ja mla definitiv klären

Beitrag Sonntag, 14. Oktober 2007

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Teil 6
Das Duell McLaren Mercedes gegen Ferrari kam beim Belgien GP zu einem neuen Höhepunkt, allerdings dieses Mal mit Geschehnissen auf der Strecke zwischen den Fahrern: Bereits beim ersten Start krachte es zwischen Coulthard und Irvine. Die beiden lösten im Regen die größte Massenkarambolage der F1-Geschichte aus! Die Folge war klar: Neustart. Beim 2. Start kollidierten Schumacher und Häkkinen, wobei Häkkinen ausfiel. Coulthard fiel durch eine Kollision mit Benetton Playlife Fahrer Alexander Wurz zurück und so kam Schumacher an die Spitze des Rennens. Schumacher dominierte und wollte in Runde 26 Coulthard überrunden, als es zu einem umstrittenen Crash kam. In der Gischt blieb Coulthard auf der Ideallinie und ging vom Gas, Schumacher krachte voll in das Heck des Schotten. Die Diskussionen danach schwappten über: Sollte Coulthard Schumacher absichtlich aus dem Rennen kegeln, um die WM-Chancen von Häkkinen zu verbessern? Coulthard selber sah zunächst keine Schuld bei sich, erst Jahre später entschuldigte er sich für dieses Manöver bei Schumacher. Der war aufgebracht und stürmte in die McLaren-Box. Die Mechaniker konnten Handgreiflichkeiten verhindern, aber Schumacher ließ die Worte fallen: „Wolltest du mich umbringen.“ Alle 4 Top-Fahrer blieben in Belgien ohne Punkte.

Ausgerechnet beim Heimrennen in Italien schlug Ferrari aber zurück. Ferrari wirkte in den letzten Rennen stärker und Schumacher holte sich dank der besseren Goodyear-Performance die Pole Position. Doch der Deutsche vergeigte den Start und beide McLaren Mercedes gingen in Führung. Dabei führte Coulthard, der Vorjahressieger, vor Häkkinen. In Runde 17 dann überschlugen sich die Ereignisse: Coulthards Motor explodierte und in der Rauchwolke überholte Schumacher Häkkinen. Damit führte Schumacher wieder. Häkkinen fiel aufgrund Bremsproblemen auf Rang 4 zurück. Damit sah die Weltmeisterschaft 2 Rennen vor Ende äußerst spannend aus: Schumacher und Häkkinen führten mit jeweils 80 Punkten. Weil Coulthard mit 48 Punkten 10 Zähler mehr hatte als Irvine, blieb McLaren Mercedes in der Konstrukteurswertung jedoch in Front.

Für Schumacher stand der nächste Heim-GP an, denn der Luxemburg GP wurde auf dem Nürburgring ausgetragen. Schumacher stand auch auf Pole Position, doch nach dem Start führte Teamkollege Irvine. Irvine machte jedoch am Ende der 1. Runde einen Fehler und Schumacher war wieder vorne. Irvine hielt indes Häkkinen ein wenig auf, doch nach einigen Runden überholte Häkkinen Irvine und machte Jagd auf Schumacher. Dank einem späteren Stopp kam Häkkinen an Schumacher vorbei. Ein paar Runden lieferten sich die beiden ein tolles Duell, dann fuhr Häkkinen auf und davon und gewann vor Schumacher und Coulthard. Damit führte Häkkinen vor dem Saisonfinale mit 4 Punkten vor Schumacher, während McLaren Mercedes nur noch einen Punkt für den Konstrukteurstitel brauchte.

Das Finalrennen fand erst über ein Monat später statt, nämlich am 1. November in Japan. Nach dem Qualifying gab es Diskussion um die Legalität des Schumacher-Ferrari, denn er holte sich die Pole Position und Teamkollege Irvine war 2 Sekunden langsamer! Doch auch die sensationelle Qualirunde brachte Schumacher nicht weiter, denn am Start würgte er den Motor ab und musste von ganz hinten starten. Schumacher startete eine sensationelle Aufholjagd, doch dann platzte ihm der Reifen! Schumacher fiel aus, Häkkinen gewann und wurde Formel-1 Weltmeister! Es war der erste Titel für Häkkinen, der erste McLaren-Konstrukteurstitel seit 1991 und der erste Finne der Weltmeister wurde seit Keke Rosberg. Der letzte McLaren-Fahrer, der WM wurde, war der unvergessliche Ayrton Senna 1991. McLaren Mercedes schlug Ferrari, aber in der Saison 1999 sollte die Revanche kommen.

Beitrag Sonntag, 14. Oktober 2007

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Ich mach dann gleich mal weiter mit dem Jahr 1999:

Teil 1
Die Saison 1999 begann wie die Saison 1998. McLaren Mercedes dominierte in Australien. 1,3 Sekunden fehlten Ferrari-Pilot Michael Schumacher auf die Pole-Zeit von Mika Häkkinen im McLaren Mercedes. Doch für Schumacher sollte es noch schlimmer kommen: Wie auch beim Rennen zuvor machte er einen Fehlstart und musste von hinten starten. Die beiden McLaren Mercedes präsentierten sich als äußerst unzuverlässig, denn sowohl Häkkinen als auch David Coulthard fielen aus. Und so gewann der 2. Ferrari-Fahrer, nämlich Eddie Irvine das Rennen. Er führte damit auch die Gesamtwertung an, vor Jordan Mugen Honda Pilot Heinz-Harald Frentzen. Auch in der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit 10:6 gegen Jordan Mugen Honda.

Auch recht ähnlich wie 1998, waren die Gerüchte um Schumachers Zukunft. Sein Vertrag mit Ferrari lief bis Ende 2002, doch angeblich sollen Ausstiegsklausel für einen Wechsel zu McLaren Mercedes im Vertrag enthalten sein. Schumacher solle einen Wechsel für die Saison 2000 anpeilen. Andere wollten wissen, dass Schumacher sich Ende 2002 aus der Formel-1 zurückzieht. Schumi selbst dementierte beide Gerüchte. Schumacher wollte sich nun auf den Titelgewinn 1999 konzentrieren.

Doch der schien schwierig zu werden, denn auch beim Brasilien GP zeiget sich, dass McLaren Mercedes mehr als eine Sekunde schneller ist als Ferrari. Weiter blieb das Team jedoch unzuverlässig und Coulthard schied in Führung liegend mit einem Getriebeschaden aus. Häkkinen übernahm die Führung und gewann vor Schumacher. Irvine holte sich Rang 5 und führte damit mit 12 Punkten die Gesamtwertung an, 2 Punkte vor Häkkinen und Frentzen. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari nun mit 8 Punkten Vorsprung, punktgleich dahinter waren McLaren Mercedes und Jordan Mugen Honda.

Bei McLaren Mercedes wollte Mercedes beziehungsweise DaimlerChrysler mehr in den Vordergrund rücken. Man überlegte intensiv, die 60% am McLaren F1-Team zu übernehmen, die Mansour Ojjeh besaß. Ojjeh kam Ende der 70er Jahre mit Williams in die Formel-1, finanzierte dann die Porsche-Motoren, die McLaren ab 1983 verwendete und übernahm 1984 die Mehrheitsanteile am McLaren-Rennstall. Die restlichen 40% lagen in der Obhut von Teamchef Ron Dennis. Ojjeh, aus Saudi-Arabien, gilt und galt als stiller Teilhaber bei McLaren Mercedes.

Ferrari machte sich indes auf die Suche nach dem Teamkollegen für Michael Schumacher 2000. Eine Vertragsverlängerung mit Irvine galt als wenig attraktiv, schon eher die Verpflichtung von Jarno Trulli. Der Italiener überzeugte bei Prost und war auch bei Williams im Gespräch. Ein Italiener im italienischen Team Ferrari war der Traum der Ferrari-Fans, denn letztmals fuhr mit Nicola Larini 1994 ein Italiener bei Ferrari und das nur 2 Rennen als Ersatz für den kranken Jean Alesi.

Beitrag Sonntag, 14. Oktober 2007

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Teil 2
Vor dem Imola Grand Prix spulte Ferrari unzählige Testkilometer ab und tatsächlich war man im Qualifying näher an McLaren Mercedes dran, die endlich die Zuverlässigkeit in den Griff bekamen. Doch nun versagte Häkkinen, der in Führung liegend in die Mauer gegenüber der Boxengasse fuhr. Coulthard verlor den Kampf um den Sieg aufgrund einer schlechteren Strategie. WM-Leader Irvine schied mit Motorschaden aus und verlor damit die Führung in der Gesamtwertung. Viele Tränen wird Ferrari darüber aber nicht vergossen haben, denn nun führte ihr #1-Fahrer Schumacher. Schumacher hatte 16 Punkte am Konto, Irvine 12 und Häkkinen und Frentzen jeweils 10. Noch mehr freuen durfte sich Ferrari nach dem Doppelsieg in Monaco mit Schumacher vor Irvine und Häkkinen. Bei Coulthard machte wieder das Getriebe schlapp. In der Gesamtwertung zeigte sich allmählich ein eindeutiges Bild: 1. Schumacher (26), 2. Irvine (18), 3. Häkkinen (14).

Beim Spanien GP drehte McLaren Mercedes den Spies um. Man feierte mit Häkkinen vor Coulthard einen Doppelsieg, Ferrari blieb nur die Plätze 3 und 4 für Schumacher und Irvine. In der Gesamtwertung führte Schumacher weiterhin an, der Vorsprung schrumpfte jedoch auf 6 Zähler. Und der Gegner hieß nicht mehr Irvine, sondern Häkkinen. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari noch mit 51:36 gegen McLaren Mercedes.

Die guten Leistungen von Eddie Irvine ließen seinen Wert im Transferpoker wieder steigen. Bei Ferrari wäre er nun weiter willkommen, doch er müsste sich weiter mit der #2-Rolle zufrieden geben. Irvine selbst wollte nun aber den Teamwechsel. Es gab Gespräche mit Jordan Mugen Honda, wo Damon Hill Ende der Saison wohl aus der Formel-1 aussteigt. Bei Jordan fuhr Irvine bereits von 1993 bis 1995, also vor seiner Zeit bei Ferrari. Ferrari selbst sah sich ebenfalls weiter nach Alternativen um. Dabei traf man ebenfalls auf einen alten Bekannten: Jean Alesi. Der Franzose fuhr bis 1995 bei Ferrari und stand bei der Scuderia weiter hoch im Kurs. Alesi verhandelte wie Irvine aber auch mit Jordan. Ebenfalls ein Kandidat bei Ferrari, war Pedro Diniz. Der Brasilianer fuhr mit Alesi bei Sauber Petronas und stand vor allem wegen seinen Sponsorengeldern bei Ferrari hoch im Kurs. Damit könnte man Schumacher ein höheres Gehalt bezahlen und die Leistungen von Diniz waren solide – zumindest für die Rolle als Nummer 2.

Während Irvine also einen guten Job machte, versagte Schumacher beim Kanada GP. In Führung liegend krachte er in die Mauer bei Start-und-Ziel. Die Mauer sollte später den Namen Wall of Champions, also die Mauer der Champions erhalten, weil im gleichen Rennen auch die Ex-Weltmeister Damon Hill (Jordan Mugen Honda) und Jacques Villeneuve (BAR Supertec) in die Mauer krachten. Nachdem Irvine und Coulthard in der Boxengasse zusammenstießen und weit zurückfielen, hatte Häkkinen leichtes Spiel und gewann das Rennen souverän. Irvine wurde hinter Benetton Supertec Pilot Giancarlo Fisichella immerhin noch 3. Häkkinen drehte mit dem Sieg die Fahrer-WM um und übernahm mit 34 Punkten die Führung, Schumacher dahinter mit 30 vor Irvine mit 25. In der Konstrukteurswertung hatte Ferrari noch 9 Zähler Vorsprung auf McLaren Mercedes.

Um Eddie Irvine gab es weiter Gerüchte. Dieses Mal wurde er mit Ferraris Erzrivale McLaren Mercedes in Verbindung gebracht. Dort sollte David Coulthard das Team verlassen. Doch Teamchef Ron Dennis dementierte die Gerüchte und gab zu Protokoll, dass Coulthard so sicher im Team sei, wie noch nie zuvor. Irvine hingegen dementierte auch Abwanderungsgelüste. Zwar hätte er 2 Angebote von anderen Teams, die 2 Millionen Dollar mehr an Irvine zahlen würden, als Ferrari, doch er fahre ja, um Rennen zu gewinnen und nicht nur wegen dem Geld. Immer mehr deutete also daraufhin, dass Irvine bei Ferrari bleiben würde.

Beitrag Sonntag, 14. Oktober 2007

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Teil 3
Der Frankreich GP war ein Chaos-GP. Regen im Qualifying würfelte die Startaufstellung durcheinander und regen auch im Rennen brachten auch im Rennen einiges durcheinander. Coulthard übernahm bald die Führung von Pole-Setter Rubens Barrichello (Stewart Ford), fiel dann aber mit Elektronikproblemen aus. Auch Schumacher wurde durch Elektronikprobleme weit zurückgeworfen und wurde am Ende nur 5. Häkkinen dagegen fuhr ein starkes Rennen und pflügte sich durchs Feld. Am Ende wurde der Finne 2., hinter Frentzen. Irvine wurde 6. Häkkinen baute den Vorsprung in der Gesamtwertung auf 8 Punkte aus, Irvine hatte schon 14 Zähler Rückstand. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari noch mit 58:52.

In Italien wurde nach dem Rennen spekuliert: Irvine wird 2000 durch Rubens Barrichello ersetzt. Doch Ferrari befand sich schneller auf Fahrersuche, als es ihnen lieb war. Denn Schumacher brach sich beim Großbritannien GP ein Bein und musste für längere Zeit eine Pause machen. Damit waren seine Titelchancen so klein wie Maus vor einem Elefanten. Das Rennen gewann Coulthard vor Irvine, während WM-Leader Häkkinen das Ziel nicht sah. Damit führte Häkkinen mit 40 Punkten jeweils mit 8 Zähern Vorsprung vor Schumacher und Irvine. Irvine wurde nun die Nummer 1 bei Ferrari.

Ferrari begann die Suche nach einem Ersatzfahrer. Die logischte Wahl wäre Luca Badoer gewesen. Der Italiener ist zwar 1999 an Minardi Ford ausgeliehen gewesen, doch er war nach wie vor Testfahrer von Ferrari, bereits in der 2. Saison. Bei Minardi wäre als Ersatz bereits Stephané Sarazzin bereitgestanden. Ferrari-Rennleiter Jean Todt wollte aber Mika Salo als Ersatz. Bereits einige Male versuchte Ferrari Salo in der Vergangenheit zu verpflichten. Auch Jean Alesi und Jos Verstappen waren Kandidaten bei Ferrari. Salo wurde dann aber auch der offizielle Ersatzfahrer und bekam den Vorzug vor Badoer. Ferrari fürchtete, dass der Arm von Badoer, den er sich bei einem Unfall zu Beginn der Saison gebrochen hatte, ein Handicap sei.

Auch bei McLaren Mercedes tat sich einiges, denn DaimlerChrysler, also Mercedes, übernahmen 40% des Teams. Die restlichen 60% wurden auf Ron Dennis und Mansour Ojjeh aufgeteilt. DaimlerChrysler wollte in Zukunft jedoch noch mehr Anteile am Team. Häkkinen hatte es nun mit einem neuen Fahrer im Kampf um die WM zu tun, mit Irvine. Schumacher wurde für die nächsten 2 bis 3 Monate außer Gefecht gesetzt, nachdem er sich das rechte Bein gebrochen hat, das Dr. Bill Ribbans in einer 90-minütigen Operation behandelte.

Der erste Grand Prix seit Italien 1994 ohne Michael Schumacher fand in Österreich statt und endete mit einem Sieg der neuen Ferrari-1, Eddie Irvine. Das dominierende Team war aber einmal mehr McLaren Mercedes, doch bereits am Start kollidierten die beiden und Häkkinen fiel bis ans Ende des Feldes zurück. Häkkinen holte auf und wurde am Ende noch 3. hinter Coulthard, der die Führung später im Rennen an Irvine abgab. Irvine kam Häkkinen damit bis auf 2 Punkte nahe.

Beitrag Sonntag, 14. Oktober 2007

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Teil 4
Die Situation, dass Irvine plötzlich um den WM-Titel für Ferrari kämpfte, belastete Ferrari im Vertragspoker in Sachen Irvines Zukunft. Denn er forderte einen gleichen #1-Status, wie auch Michael Schumacher. Außerdem: Würde Irvine tatsächlich Weltmeister werden, würde er die #1 mit zu einem anderen Team nehmen, sollte er wechseln. Und dass Irvine wechseln würde, war fast schon fix, denn Rennleiter Jean Todt wollte Irvine keine Zugeständnisse machen. Mika Salo überzeugte in Österreich zwar nicht für eine Vollverpflichtung für 2000, doch die Verhandlungen mit Rubens Barrichello waren weit vorangeschritten. Den Barrichello-Platz bei Stewart Ford könnte im Gegenzug Irvine einnehmen, oder auch Coulthard, der nach der Kollision mit Häkkinen bei McLaren Mercedes auf der Abschlussliste stand. Dessen Platz bei McLaren Mercedes könnte Ricardo Zonta einnehmen, der BAR verlassen könnte, wenn McLaren eine Option auf ihn zieht.

Jenseits aller Vertragsverhandlungen gewann Irvine den Österreich GP. Doch es war ein umstrittener Sieg, denn Mika Salo, Schumachers Ersatzmann dominierte das Rennen über weite Strecken, nachdem Häkkinen mit Problemen weit zurückfiel. Häkkinen schied letztlich sogar mit einem Unfall aus, der Folge eines Reifenschadens war. Coulthard verabschiedete sich im Rennen um den Sieg nach einer Kollision mit Salo, wodurch er den Frontflügel verlor. Am Ende wurde er noch 5. Mit dem Sieg per Teamorder übernahm Irvine auch mit 8 Punkten Vorsprung die WM-Führung (52:44). In der Konstrukteurswertung hatte Ferrari 90 Punkte, McLaren Mercedes 74.

Obwohl Coulthard die Saison 1999 völlig vergeigte und die letzten Rennen 2 Kollisionen verursachte, darunter eine mit Teamkollegen Häkkinen, verlängerte McLaren Mercedes seinen Vertrag. Damit blieb das Team auch 2000 bei der Fahrerpaarung Häkkinen/Coulthard. Währenddessen unterzog sich Michael Schumacher einer 2. Operation (durch Gerard Saillant). Ein Comeback vor dem Italien GP galt als ausgeschlossen.

Beim Großen Preis von Ungarn meldete sich McLaren Mercedes mit einem eindrucksvollem Doppelsieg zurück. Irvine wurde 3. und behauptete somit immerhin noch seine WM-Führung, die nun aber mit 56:54 auf 2 Punkte schmolz. In der Teamwertung hatte Ferrari noch 4 Punkte mehr als McLaren Mercedes.

Michael Schumacher kehrte danach in Fiorano zurück in die Formel-1 und testete den Ferrari ausgiebig. Dennoch wollte er beim Belgien GP noch nicht an den Start gehen. Den gewann wieder McLaren Mercedes im Double, allerdings dieses Mal mit Coulthard vor Häkkinen. Weil Irvine nur 4. wurde, verlor er die WM-Führung an Häkkinen, der nun mit 60 Punkten führte, Irvine hatte 59. Mit 106 zu 97 übernahm McLaren Mercedes auch die Front bei den Konstrukteuren. Sowohl Häkkinen, als auch McLaren Mercedes waren nun Favorit auf den Titel.

Beitrag Sonntag, 14. Oktober 2007

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Teil 5
Um die Fahrer bei Ferrari gab es weiter Wirbel. Zum einen sagte Michael Schumacher sein Comeback für den Italien GP ab und war auch für den Europa GP nicht einsatzbereit, auf der anderen Seite gab Ferrari die Verpflichtung von Ferrari für die Saison 2000 an Stelle von Eddie Irvine bekannt. Barrichello sollte 5 Millionen Dollar im Jahr verdienen. Irvine wollte einen #1-Status bei Ferrari beziehungsweise die Gleichberechtigung wie Michael Schumacher, doch die bekam er nicht.

Beim Italien GP strauchelten die beiden WM-Favoriten. Häkkinen führte das Rennen zwar dominant an, landete dann aber in der Mauer. Der Ausfall ging auf die Kappe Häkkinens und Häkkinen heulte neben der Strecke Rotz und Wasser. Irvine erging es nicht besser. In einem bescheidenen Rennen erreichte er hinter Coulthard nur Rang 6 und hatte damit Punktegleichstand mit Häkkinen. Doch mit dem Sieg in Italien meldete sich ein 3. Fahrer im Titelkampf zu Wort: Frentzen lag mit 50 Punkten nur noch 10 hinter Häkkinen und Irvine! In der Konstrukteurswertung schrumpfte das Punktepolster von McLaren Mercedes auf 6 Punkte. Beim Europa GP konnte nur einer der Titelaspiranten punkten: Häkkinen wurde 5. und hatte damit wieder 2 Punkte Vorsprung auf Irvine, bei dem eine unglaubliche Panne beim Boxenstopp passierte, als Ferrari vergaß ein Rad zu montieren und das 4. Rad nicht mehr finden konnte. Besonders bitter auch der Ausfall von Pole-Setter Frentzen in Führung liegend.

Danach gab es viel Wirbel: Schumacher erklärte völlig überraschend, dass er auch die restlichen 2 Rennen aussetzen würde! In Italien ging ein Aufschrei durch die Presse und es wurde gemunkelt, dass Schumacher nur deshalb nicht zurückkehre, weil er nicht den Wasserträger für Eddie Irvine spielen wolle. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo legte Rennleiter Jean Todt jedoch die Pistole auf die Brust. Entweder Schumacher fährt in Malaysia und Japan, oder Todt müsse das Team verlassen. Ohne die Unterstützung Schumacher stürzte Ferrari immer weiter ab. Schumacher fuhr dann in Malaysia – und zwar wie eine Rakete: Auf die Pole Position folgte ein bärenstarkes Rennen, doch Schumacher überließ den Sieg erwartungsgemäß Teamkollege Irvine. Häkkinen wurde 3.

Aufregung nach dem Rennen: Die Windabweiser von Ferrari wurden von der Rennleitung als illegal eingestuft. Irvine und Schumacher wurden disqualifiziert, Häkkinen rückte als Sieger auf und war damit Weltmeister. Bis Ferrari in Berufung ging und die Richter der Berufung, José Macedo Cunha (Portugal), Gerhard Nurscher (Österreich), Philippe Roberti de Winghe (Belgien), Vassilis Koussis (Griechenland) und Jan van Rosmalen (Holland), entschieden: Die beiden Ferrari-Renner waren legal, Irvine bekommt den Sieg zurück. Damit ging Irvine mit einem 4-Punktepolster auf Häkkinen in das Saisonfinale in Japan. Ferrari holte sich die Führung bei den Teams zurück und führte nun mit 4 Zählern vor McLaren Mercedes.

Vor dem Japan GP gab es bereits Zündstoff, denn Schumacher gab tosend bekannt, dass er die Rolle von Malaysia nicht nochmals übernehmen wolle. Die Ausgangslage im Rennen war dann interessant: Schumacher führte vor Häkkinen, Irvine war 3. Mit diesem Stand wäre Irvine Weltmeister geworden, doch Schumacher verlor nach dem Stopp die Führung an Häkkinen. Schumacher attackierte Häkkinen danach nicht mehr und somit gewann Häkkinen das Rennen und die Weltmeisterschaft, während Ferrari Konstrukteursmeister wurde. Nach dem Rennen wurde Schumacher kritisiert, denn eigentlich wäre er stark genug gewesen, das Rennen zu gewinnen. Aber Schumacher wollte selbst der erste Ferrari-Fahrer seit Jody Scheckter 1979 werden, der WM werden würde. Und mit dieser Ansage kam das Titelduell McLaren Mercedes gegen Ferrari und vor allem Häkkinen gegen Schumacher im Jahr 2000 zu einer Neuauflage. Die Ausgangslage war ebenfalls interessant, denn sowohl Häkkinen, als auch Schumacher hatten nun jeweils 2 WM-Titel auf dem Konto.

Beitrag Dienstag, 16. Oktober 2007

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Die Saison 2000 mach ich noch bissi ausführlich, der Rest war ja dann gar kein Kampf mehr zwischen McLaren Mercedes und Ferrari, erst wieder 2007, aber das ist ja NOCH nicht Yesterday

Teil 1
Wie auch die Jahre zuvor begann die Saison 2000 in Australien. Und wie die Jahre zuvor holten sich die beiden McLaren Mercedes überlegen die Pole Position. Und wie die Jahre zuvor fuhren die beiden McLarens auf und davon. Doch zunächst gab David Coulthards Motor den Geist auf, und dann jener von Mika Häkkinen – in Führung liegend. Ferrari bekam somit den Doppelsieg geschenkt, Michael Schumacher siegte vor Rubens Barrichello.

Die Erfolgstory von Schumacher ging auch in Brasilien weiter. Schumacher, über ihn würde übrigens spekuliert, dass er seinen Vertrag mit Ferrari vorläufig bis Ende 2004 verlängern sollte, gewann das Rennen vor Coulthard, der aber aufgrund eines illegalen Frontflügels disqualifiziert wurde. Barrichello und Häkkinen hatten jeweils einen Motorschaden. Aber der Reihe nach: Bereits am Start konnte Schumacher an Coulthard vorbei gehen und war damit hinter Häkkinen. Am Ende der 1. Runde überholte Schumacher Häkkinen, während Coulthard ohne 3. Gang etwas zurückfiel. Nach dem Lokalmatador Barrichello und Häkkinen aus dem Rennen waren, war der 2. Saisonsieg für Schumacher im 2. Rennen perfekt. Schumacher hatte nun 20 Punkte und führte mit 12 Punkten vor McLaren Mercedes. Die beiden McLaren Mercedes Fahrer waren noch punktlos. Freilich führte Ferrari auch die Konstrukteurswertung an.

McLaren Mercedes gab sich mit der Disqualifikation von Coulthard nicht zufrieden. Man ging in Paris in Berufung. Der Frontflügel von Coulthard war 7 Millimeter zu niedrig, toleriert wurden 5 Millimeter: 2 Millimeter war der Frontflügel im Endeffekt also zu nieder. McLaren Mercedes’ Argumente waren: 1. Die 2 Millimeter sind auf die bucklige Piste von Brasilien zurückzuführen. 2. In Malaysia 1999 hatte man Ferrari zunächst wegen demselben Vergehen disqualifiziert, ihnen danach aber wieder die Punkte zugesprochen. McLaren Mercedes verlor jedoch die Berufungsverhandlung.

Und so hatte Michael Schumacher vor Imola bereits 20 Punkte Vorsprung auf die beiden McLaren Mercedes Fahrer! Doch in Imola vergrößerte sich dieses Polster noch, nachdem er vor Häkkinen, Coulthard und Barrichello gewann. 21 Punkte hatte Schumacher Vorsprung auf den WM-2., seinem Teamkollegen Barrichello.

Rückblickend – mit den Geschehnissen von 2007 im Hinterkopf – gab es 2000 interessante Gerüchte nach dem Imola GP: Nigel Stepney sollte Ferrari verlassen. Seit Mitte der 90er Jahre arbeitete er für Ferrari, nach dem er zuvor für Shadow, Lotus, Benetton und dem Formel-3000 Team von Ex F1-Weltmeister Nelson Piquet, das 2007 in der GP2 als Minardi-Piquet an den Start ging, mit Roldán Rodriguez und Alexandre Negrão als Fahrer. Stepney sollte bei Jaguar Ford, Prost Peugeot oder BAR Honda anheuern und dort einen höheren Posten ausüben als bei Ferrari. Mit Stepney sollte Ende des Jahres Ross Brawn Ferrari verlassen. Wäre Stepney damals tatsächlich gewechselt – die Spionageaffäre 2007 hätte es nicht gegeben!

Beitrag Dienstag, 16. Oktober 2007

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Teil 2
Beim Großbritannien GP konnten McLaren Mercedes erstmals zurückschlagen. Allerdings gewann der falsche Fahrer: Coulthard gewann vor Häkkinen, Schumacher wurde nur 3. Barrichello, von Pole Position gestartet, wurden in Führung liegend von einem Hydraulikdefekt lahm gelegt. In der Gesamtwertung verlor Schumacher einen Punkt seines Punktepolsters: Mit 34 Zähler hatte er noch 20 Punkte vor Coulthard, 22 vor Häkkinen und 25 vor Barrichello.

Den nächsten Coup gewann McLaren Mercedes in Spanien, dieses mal siegte Häkkinen vor Coulthard. Schumacher führte lange, doch dann passierte in der Box das Unglück: Schumacher fuhr Nigel Stepney, einen Mechaniker, an, der sich dabei am Fuß verletzte. Schumacher verlor einige Positionen, auch weil er noch einige weitere Probleme hatte, und wurde am Ende nur 5., während Teamkollege Barrichello immerhin 3. wurde. Stepney wurde durch Andrea Vacari ersetzt. Häkkinen verkürzte den Rückstand in der WM-Wertung auf nur noch 14 Punkte, Coulthard lag 16 Punkte zurück, Barrichello 23. In der Konstrukteurswertung kam McLaren Mercedes bis auf 7 Punkte an Ferrari ran. Besonders erwähnenswert war der 2. Platz von Coulthard beim GP von Spanien, denn nur wenige Tage zuvor, überlebte er einen schweren Flugzeugabsturz unversehrt. Die beiden Piloten, David Sunders und Dan Warley, verstarben, Coulthard, seine Lebensgefährtin Heidi Wichlinski und Andy Mattews, der persönliche Fittnestrainer Coulthards, überlebten den Absturz des Lear 35 Jets. Über die genaue Ursache des Unglücks hing der Mantel des Schweigens, Fakt ist: Aufgrund von Motorenprobleme mussten die Piloten notlanden. Coulthard war auf dem Nachhauseweg von der McLaren-Fabrik nach Monaco. Nahe Lyons stürzte das Flugzeug ab. Bei einem Check nach dem Absturz in einem Krankenhaus in Lyon wurde bei Coulthard festgestellt: Angeknackste Rippe, zerrissene Muskeln und schwere Blutergüsse. Dennoch konnte er in Barcelona das F1-Rennen fahren!

Beim Europa GP schlug Michael Schumacher zurück. Am Start berührten sich Häkkinen und Schumacher, doch Schaden an den Autos gab es keine. Häkkinen verteidigte zunächst die Führung vor Schumacher, doch nach dem die ersten Regentropfen fielen, überholte Schumacher Häkkinen und gewann vor ihm auch das Rennen. Coulthard wurde vor Barrichello 3. Häkkinen hatte damit wieder 18 Punkte Rückstand auf Schumacher. In Monaco siegte Coulthard. Dabei profitierte er vom Ausfall des Führenden Schumachers aufgrund eines Auspuffs- und Aufhängungsdefekts. 2. wurde Barrichello. Häkkinen kam mit Bremsproblemen nicht über Rang 6 hinaus. Dadurch war der Ausfall von Schumacher hinnehmbar. Neuer Titelrivale bzw. #1-Verfolger war nun aber Coulthard, der 12 Punkte hinter Schumacher (46 Punkte) lag. Häkkinen hatte 29 Punkte, Barrichello 22. Ferrari führte in der Konstrukteurswertung mit 68:63 Punkten.

Auch beim Kanada GP war Coulthard die Nummer 1 bei McLaren Mercedes. Häkkinen kam nur als 4. ins Ziel, während Coulthard mit Schumacher um den Sieg kämpfte. Doch für den Schotten kam es bitter: Wegen eines Frühstarts musste er an die Box und eine 10 Sekundenstrafe absitzen. Schumacher gewann dadurch locker vor Teamkollege Barrichello und baute den Vorsprung in der WM-Wertung weiter aus. 22 Punkte führte er vor Coulthard, ganze 24 vor Häkkinen und 28 vor Barrichello.

Auch hinter den Kulissen wurde viel taktiert: Ferrari überlegte 2001 mit Michelin-Pneus auszurücken und McLaren Mercedes verlängerte den Vertrag mit David Coulthard um ein weiteres Jahr. Coulthard war in den letzten Rennen flotter als Häkkinen. Das zeigte er auch beim Frankreich GP. Coulthard befand sich nach einem Überholmanöver an Barrichello an 2. Position hinter Schumacher. Und nun startete ein tolles Duell. Mehrmals war Coulthard bereits neben Schumacher, doch Schumacher fuhr hart. Coulthard ließ seinen Unmut darüber freien Lauf und gestikulierte wie wild. Dabei zeigte er Schumacher auch den berühmten Stinkefinger. Letztlich schaffte es Coulthard an Schumacher vorbei. Alle Mühen waren umsonst: Schumacher schied einige Runden später mit Motorschaden aus. Der Weh war frei für einen Doppelsieg von McLaren Mercedes. Barrichello wurde immerhin 3. In der WM-Wertung führte Schumacher mit 56 Punkten vor Coulthard (44), Häkkinen (38) und Barrichello (32).

Beitrag Mittwoch, 17. Oktober 2007

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Teil 3
Nach dem Frankreich GP wurde viel über Mika Häkkinen diskutiert. Der Finne wirkte ausgelaugt und war zuletzt deutlich langsamer als Coulthard. Häkkinen liebäugelte mit einem Karriereende nach der Saison 2000, so zumindest einige Gerüchte. McLaren Mercedes verlängerte daraufhin den Vertrag mit Häkkinen. Damit war zumindest seine Zukunft gesichert. Manager Keke Rosberg, F1-Champion 1982 mit Williams Ford, schoss dagegen weiter Richtung McLaren Mercedes: Man müsse nun Häkkinen den #1-Status geben, um im Kampf um den WM-Titel noch ein Wörtchen mitzureden. Bislang nahmen sich Coulthard und Häkkinen gegenseitig die Punkte weg. Doch daran dachte McLaren Mercedes gar nicht.

Allem Gerede zu Trotz: Häkkinen meldete sich beim Österreich GP eindrucksvoll mit einem Sieg zurück. Er siegte vor Coulthard und Barrichello, während Schumacher von BAR Honda Pilot Ricardo Zonta am Start aus dem Rennen gedreht wurde. Häkkinen bangte jedoch um seinen Sieg, denn auf der elektronischen Steuereinheit fehlte ein Prüfsiegel. Häkkinen durfte seine Punkte jedoch behalten, McLaren Mercedes die 10 Punkte für den Häkkinen-Triumph jedoch nicht. In der Gesamtwertung kam wieder Spannung auf, denn Schumacher hatte nur noch 6 Punkte Vorsprung auf Coulthard, 8 auf Häkkinen und 20 auf Barrichello.

Beim Deutschland GP feierte Barrichello seinen ersten F1-Sieg. Dabei führten zunächst die beiden McLaren Mercedes Fahrer deutlich, nachdem Schumacher bereits am Start nach einer Kollision mit Benetton Supertec Fahrer Giancarlo Fisichella ausfiel. Doch zunächst wurden Häkkinen und Coulthard durch einen frustrierten Mercedes-Mitarbeiter aufgehalten, der auf die Strecke stürmte und demonstrierte und damit eine Safety Car Phase auslöste, die den Vorsprung der Mercedes-Fahrer zu Nichte machte. Als dann noch Regen einsetzte, blieb Barrichello auf Trockenreifen draußen, während die beiden McLaren Mercedes Piloten an die Box fuhren und wechselten. Mit einer tollen fahrt siegte Barrichello so vor Häkkinen und Coulthard. Damit kamen Häkkinen und Coulthard bis auf 2 Punkte an Schumacher heran! Ion der Konstrukteurswertung hatte McLaren Mercedes noch 4 Zähler Rückstand.

Mit einem Sieg beim Großen Preis von Ungarn fuhr sich Häkkinen endgültig aus dem Tief und holte sich damit auch die WM-Führung. Schumacher wurde 2. vor Coulthard und Barrichello und hatte nun 2 Punkte Rückstand auf Häkkinen. Beim Belgien GP vergrößerte Häkkinen den Vorsprung mit einem Sieg vor Schumacher auf 6 Punkte. Es war ein richtiger Sieg gegen Schumacher, denn nachdem er zu Beginn des Rennens durch einen Fehler zurückfiel, kämpfte er sich wieder an Schumacher ran und überholte ihn mit einem sensationellen Überholmanöver. Es war eine der spektakulärsten Manöver der GP-Geschichte, das Häkkinen am Ende der langen Geraden vollzog. Als Schumacher den BAR Honda von Ricardo Zonta überrundete, setzte sich Häkkinen neben den beiden. Beide rauchten an Zonta vorbei, Häkkinen innen, Schumacher außen. Am Ende hatte Häkkinen die Nase vorne.

Nach dem die Entscheidung im Titelkampf bevorstand, wurde auch hinter den Kulissen wieder gerangelt. McLaren Mercedes Teamchef Ron Dennis stichelte gegen Ferrari und kritisierte deren System, einen klaren #1-Fahrer zu haben und einen Wasserträger. Ferrari ließ mit dem Contra nicht lange auf sich warten: Die Scuderia unterbreitete McLaren Mercedes Stardesigner Adrian Newey Gerüchten zu Folge einen millionenschweren Deal. Der Brite sollte Ross Brawn ersetzen, der Abwanderungsgelüste verspürte. Auch sollte die Verpflichtung McLaren Mercedes schwächen. Das Problem: Newey hatte noch einen Vertrag bis Mitte 2002 bei McLaren Mercedes und könnte erst Anfang 2003 bei Ferrari arbeiten. Die Idee, Newey nach Maranello zu holen, wurde also schnell wieder fallen gelassen.

Beitrag Mittwoch, 17. Oktober 2007

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Letzter Teil
Emotionen pur beim Italien GP: Schumacher feierte seinen 41. F1-Sieg und zog damit in der ewigen Bestenliste mit dem unvergesslichen Ayrton Senna gleich. Für Schumacher war Senna immer ein Vorbild. Außerdem gewann Schumacher vor seinem Titelrivalen Häkkinen und kam damit wieder auf 2 Punkte an den Finnen heran. Das, und der schwere Massenunfall am Start, in dem auch Coulthard und Barrichello verwickelt waren, der ein Todesopfer forderte (Streckenposten Giancarlo Ghislimberti) führten dazu, dass Schumacher bei der offiziellen Pressekonferenz nach dem Rennen in Tränen ausbrach. Hier zeigte sich die Verbundenheit der beiden Titelrivalen Häkkinen und Schumacher, denn Häkkinen legte sofort den Arm um Schumi.

Beim USA GP drehte Schumacher die Weltmeisterschaft wieder: Bei der Rückkehr in die Vereinigten Staaten feierte er mit Teamkollege Barrichello einen Doppelsieg, während Häkkinen mit einem Motorschaden liegen blieb. Damit hatte Schumacher 88 Punkte, Häkkinen 80, Coulthard 63 und Barrichello 55. In Japan machte Schumacher die Kiste zu: Er gewann vor Häkkinen, das bedeutete ein Rennen vor Schluss: Schumacher besiegte Häkkinen und wurde Weltmeister. Ferrari besiegte McLaren Mercedes auch in der Konstrukteurs-WM!

Von 2001 bis 2004 war Ferrari dann das dominierende Team in der Formel-1. Kimi Räikkönen hatte zwar 2003 noch bis zum letzten Rennen Chancen auf den WM-Titel, doch der McLaren Mercedes Pilot war nie ein echter Gegner für Schumacher. 2005 kämpfte McLaren Mercedes mit Renault um den Titel, 2006 Ferrari mit Renault. Erst 2007 brach das Duell Ferrari vs. McLaren neu aus – wohl noch heftiger als die Jahre zuvor!


Damit wäre ich mit dem THema durch! Schade, dass es keine Diskussionen dazu gibt. Dachte eigtl. das ist ein Thema, wo man viel diskutieren kann...

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