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Legende oder Wahrheit?

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Mittwoch, 24. September 2008

Beiträge: 759
Ich mache mal einen Thread auf, weil ich vor allem im Internet soviele Dinge lese, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob sie der Realität entsprechen oder nicht.

Wenn jemand etwas bestätigen kann, dann bitte immer mit Quellenangabe.

Ich fange mal an.

Peterson hatte, im Gegensatz zu Lauda zwei Jahre zuvor, seinen Helm aufbehalten und auch das Life Support System, das dem Piloten Sauerstoff in den Helm zuführte, funktionierte. Man hätte ihn in jener Nacht nur nicht unter Vollnarkose operieren dürfen, denn nur so konnte das Gas seine tödliche Wirkung entfalten, wozu es allein aufgrund seiner relativ geringen Dosierung nicht in der Lage gewesen war. Diese Tatsache muss den Medizinern in der Niguarda Klinik bekannt gewesen sein, denn es ist Standardwissen seit Beginn des Zweiten Weltkriegs. Zu jener Zeit hatte man es in Monza mit der medizinischen Versorgung verunglückter Piloten nie sehr genau genommen. Dem Ambulanzwagen, der acht Jahre zuvor Jochen Rindt ins gleiche Hospital brachte, war zuvor unterwegs das Benzin ausgegangen, weil sein Fahrer vergessen hatte, vor dem Einsatz eine Tankstelle anzusteuern. Doch im Gegensatz zu Rindt, dem nur noch Gott hätte helfen können, hatte Peterson eine 96 Prozent Chance zu überleben, denn das Risiko, an solchen Frakturen zu sterben, war nur 4 Prozent.



(c) research-racing.de
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Euer pironi

Beitrag Donnerstag, 25. September 2008

Beiträge: 45834
Interessanter Thread!

Zum Peterson-Unfall: Da gibt es ja zig Gerüchte, Halbwahrheiten, Geschichten, Wahrheiten, Übertreibungen. Ich hab das was du gepostet hast, schon mal gelesen, auch auf anderen Seiten oder Magazinen, aber man bekommt schon den Eindruck, man schreibt voneinander ab.

Kleines offtopic: In dem Artikel von dir sind schon einige Sätze drin, die sich widersprechen, etwa der hier: "Doch im Gegensatz zu Rindt, dem nur noch Gott hätte helfen können, hatte Peterson eine 96 Prozent Chance zu überleben, denn das Risiko, an solchen Frakturen zu sterben, war nur 4 Prozent." Nur weil man an den Frakturen nur zu 4% sterben kann, heißt es nicht, dass man zu 96% überlebt. Vor allem damals gab es ja noch in vielen Ländern Schlampereien, Komplikationen etc. Also selbst wenn man an der Verletzung nicht stirbt, gab und gibt es auch heute noch eine nicht geringe %-Chance an Komplikationen, Infektionen oder was auch immer während Operationen oder während der folgenden Tage nach der Krankheit/Unfall zu sterben oder seinen Zustand zu verschlimmern.

Beitrag Donnerstag, 25. September 2008

Beiträge: 1867
MichaelZ hat geschrieben:
Also selbst wenn man an der Verletzung nicht stirbt, gab und gibt es auch heute noch eine nicht geringe %-Chance an Komplikationen, Infektionen oder was auch immer während Operationen oder während der folgenden Tage nach der Krankheit/Unfall zu sterben oder seinen Zustand zu verschlimmern.


Genau das ist Peterson doch zum Verhängnis geworden oder nicht?
[color=red:a7e5e85e22]Scuderia Ferrari Marlboro 2008[/color:a7e5e85e22]

[b:a7e5e85e22]#1 - Kimi Raikkönen - #2 Felipe Massa

FIA F1 Konstrukteursweltmeister [/b:a7e5e85e22]

Beitrag Donnerstag, 25. September 2008
0ph 0ph

Beiträge: 1358
aber trotzdem geht die 100-4=96 Rechnung nicht auf :lol:

Michael hat schon recht ;)

Beitrag Donnerstag, 25. September 2008

Beiträge: 1867
0ph hat geschrieben:
aber trotzdem geht die 100-4=96 Rechnung nicht auf :lol:

Michael hat schon recht ;)


Hab ich das in Frage gestellt? Außerdem ist das doch eh klar wie Klosbrühe. Die 96 % sind andere Möglichkeiten zu Sterben oder doch zu Überleben...
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Beitrag Samstag, 27. September 2008

Beiträge: 759
Die Milchmädchen-Rechnung interessiert mich gar nicht so.

Eher das mit Rindt und dem Ambulanzwagen. Das habe ich ja noch nie gelesen.
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Euer pironi

Beitrag Samstag, 27. September 2008

Beiträge: 45834
Noja wollte mit der Milchmädchenrechnung wie du es nennst auch nur zum Ausdruck bringen, dass der Artikel mit Vorsicht zu genießen ist und es nicht auszuschschließen ist, dass dies nur ein Gerücht war und von dem Verfasser des Textes so aufgenommen wurde. Kannst ja mal versuchen, den Verfasser zu kontaktieren, ich glaube das geht bei der besagten Seite, bin mir aber jetzt nicht sicher.

Beitrag Sonntag, 28. September 2008

Beiträge: 0
Starker Beitrag, interessante posts & Meinungen. Da wird man richtig neugierig, aber ich tendiere doch eher zu MichaelZ sehr fundierter Klarstellung, was solche Artikel oder Thesen betrifft. MichaelZ, Du erstaunst mich immer wieder und bietest auch gleich die Lösung an. Da mache ich doch ganz brav einen Diener.

Was nun konkret Rindt & den Ambulanzwagen angeht, kann ich mir bei den manchmal wirklich aberwitzigen Zuständen in Monza/Italien (obwohl eine reiche Region) zu der Zeit, durchaus vorstellen, dass die Sache stimmen könnte. In Italien hat man den Motorsport zuliebe so einiges vergessen, oder vernachlässigt. Das Motto hiess: hauptsache racing! Sterben, gehörte zum ganz normalen Wahnsinn, also Arbeitsrisiko!
Letztendlich kann das aber nur der Autor selbst, oder andere Datenquellen/Banken beantworten.

Beitrag Sonntag, 28. September 2008

Beiträge: 37
Den Abschnitt

"dem Ambulanzwagen, der acht Jahre zuvor Jochen Rindt ins gleiche Hospital brachte, war zuvor unterwegs das Benzin ausgegangen, weil sein Fahrer vergessen hatte, vor dem Einsatz eine Tankstelle anzusteuern."

verstehe ich anders: Das Hospital war das gleiche wie vor 8 Jahren bei Jochen Rindt - das Benzin ging aber bei Ronnie's Transport aus!

Abgesehen davon war es bei Jochen Rindt völlig unerheblich, was auf dem Transport passierte - er verstarb bereits auf der Rennstrecke. Er "durfte" aber offiziell dort nicht für tot erklärt werden, weil wegen der italienischen Gesetzeslage die Strecke dann für Untersuchungen gesperrt werden müßte und das Rennen gefärdet war.

OT: Die Rennen heute mögen zwar langweiliger sein (kein Vergleich z.B. zu Hockenheim 1970!) - aber es macht mir mehr Freude, wenn die Fahrer vom Saisonauftakt auch das Saisonende erLEBEN!

Beitrag Dienstag, 30. September 2008

Beiträge: 182
Die Geschichte vom Ambulanzwagen ohne Benzin ist von Heinz Prüller, nachzulesen in "Grand Prix Story 78".

lg
Monzagorilla

Beitrag Samstag, 04. Oktober 2008

Beiträge: 759
Monzagorilla hat geschrieben:
Die Geschichte vom Ambulanzwagen ohne Benzin ist von Heinz Prüller, nachzulesen in "Grand Prix Story 78".

lg
Monzagorilla


Danke für den Hinweis.
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