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Kurfristige Teameinstiege

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Montag, 31. Oktober 2005

Beiträge: 45834
Honda soll 2006 also doch mit einem 2 Team kommen, dem Team bleiben nur wenige Monate Aufbauphase. Meine Frage: Gab es schon so kurfristig geplante Formel-1 Einstiege? Ich kenne nur 2, und die gingen gar nicht gut aus:

1) Phoenix Hart 2002:
Ende Februar 2002 schloss das Prost Team, weil es Pleite wurde. Der britische Geschäftsmann Charles Nickerson kaufte mit seiner Firma Phoenix das Team auf. Für den WM Auftakt in Australien Anfang März war es zu spät, doch in Brasilien, eventuell schon in Malaysia wollte das Team am Start sein. Und tatsächlich reiste das Team an, bekam aber nie die Starterlaubnis.
Noch im Februar nahm das Team die Arbeiten im Windkanal des Prost Teams in Magny Course auf. Nickerson sollte nur ein Strohmann sein, dahinter sollte ein Konzern stehen. Die Rede war von Skoda bzw. VW. Auch der Arrows Teamchef Tom Walkinshaw half dem Team. Der Ferrari Teamchef Jean Todt gab allerdings bekannt, dass man an Phoenix nicht wie an Prost Ferrari Motoren lieferte. Arrows wollte deshalb die Eigenkonstruktionen mit Hart 1999 an das Team liefern, jedoch waren diese zu schwach. Der Jaguar Teamchef und damit Chef von Ford F1, Niki Lauda, erklärte, dass man wie Arrows und Jaguar auch das Phoenix Team mit Motoren ausstatte.
Nickerson und Walkinshaw kümmerten sich um alles, nur um eines nicht: Man hat keine Erlaubnis der FIA beantragt, was nötig war, weil das Prost Team nicht komplett übernommen wurde. Ein wichtiger Gegenspieler des Projekts war auch der Minardi Teamchef Paul Stoddart, der sich ebenfalls um den Kauf des Prosts Rennstall bemühte, aber nicht um den Rennbetrieb wieder auf zunehmen, sondern um zu verhindern, dass Prost je wieder F1 fährt. Hintergrund war, dass nach dem Prost Aus, Minardi deutlich mehr Geld bekam, als wenn Prost mitfahren würde.
Das Team verhandelte mit Gaston Mazzacane, Tarso Marques, Thomas Enge und Jos Verstappen, der sein Arrows Cockpit an Heinz-Harald Frentzen abtreten musste. Das Team reiste in Malaysia mit ca. 40 Leuten an, 25 davon waren Mechaniker. Mazzacane und Marques unterschrieben erst kurz vor dem Trainingsbeginn einen Vertrag mit Phoenix, auch Enge war angereist. Doch die FIA gaben dem Team und damit dem Argentinier Mazzacane, 2000 bei Minardi Fondmental und 2001 bei Prost Acer, und dem Brasilianer Tarso Marques, 1996,1997 und 2001 bei Minardi, keine Starterlaubnis für Malaysia und für die Rest der Saison, weil Phoenix nur die Prost Rennwagen kaufte, nicht aber das ganze Team und somit bestand das Phoenix Team offiziell gar nicht!

2) Lola Ford 1997:
Lola war in der Formel-1 oft vertreten, meist aber nur sehr kurzfristig. Eric Broadley wollte 1998 ein Lola Grand Prix Team in der Formel-1 etablieren. Bereits 1995 testete der Schotte Allan McNish, der 2002 für Toyota 16 GP Rennen fuhr, einen Lola Prototypen. 1996 kümmerte sich Broadley um den Aufbau mit dem Team, er machte einen Vertrag mit Ford. Man bekam die Ford Motoren von 1995, die Sauber einsetzte. Und dann schloss man einen Sponsorenvertrag mit MasterCard ab, die 35 Millionen Dollar zahlten.
Im Dezember 1996 drängte MasterCard, dass Lola bereits 1997 in die Formel-1 einsteigen soll. Damit MasterCard nicht abspringt, versuchte das Team in einer Hau Ruck Aktion bereits 1997 in die Formel-1 Weltmeisterschaft einzusteigen. Als Fahrer nahm Lola den Italiener Vincenzo Sospiri und den Brasilianer Ricardo Rosset unter Vertrag. Beide fuhren 1995 in einem Team in der Formel-3000 und wurden 1. und 2. Beide hatten auch schon Erfahrung in der Formel-1 gesammelt: Sospiri als Testfahrer bei Benetton Renault 1996 und Rosset als Stammfahrer bei Arrows 1996 als Teamkollegen des Holländers Jos Verstappen.
Beim Australien GP war Lola Ford im Qualifying jedoch ganze 13-16 Sekunden langsamer als der Pole Mann Jacques Villeneuve im Williams Renault. Im Gegensatz zu Pedro Diniz, der im Arrows Yamaha die 107% Regel nur um eine Zehntel verpasste, durfte Lola nicht starten, weil sogar die Formel-3000 Fahrzeuge schneller waren! Für Brasilien wollte Lola V10 Motoren, und die beiden Fahrer waren optimistisch, doch das Team ging Pleite!

Kennt ihr mehr kurzfristige GP Projekte. Vielleicht kennt ja einer eins, dass sogar geplappt hat!

Beitrag Montag, 31. Oktober 2005

Beiträge: 146
Asiatech:

Nachdem Minardi sich von Asiatech trennen wollte, wegen desen deutlich zu schwachen Motor und das All-Aerican-Team von Gurney sich als unrealitisch herrausstellte, wollten Sie schon 2003 anstatt 2004 in die F1 einsteigen.

In Monza wurde das erste Windkanalmodel präsentiert.
Aber am Saisonende erlischte das Geld von den unbekannten Geldgebern und Asiatech hörte auf zu exestieren.

Beitrag Mittwoch, 02. November 2005

Beiträge: 180
Ich erinnere mich an 1998 :

Da wurde Mitte des Jahres von BMW beschlossen, ich glaube 2000 in die F1 einzusteigen mit eigenem Wagen.

Der Wagen wurde auf dem A1 Ring von Jörg Müller getestet, aber Anfang 99 wurde das Projekt auf Eis gelegt und man stieg nur als Motorenpartner bei Williams ein.


Genauso Honda: Den Prototypen hat Verstappen 1999 schon getestet, aber auch hier beschlos sman sich nach der Saison 2000 dem besseren der Honda Teams einen Werkvertrag zu geben, und nicht als eigenes Team einzusteigen.




Beide Storys sind schon 7 bzw 6 Jahre her - aber man sieht, im endeffekt steigen beide Hersteller doch mit eigenen teams ein !

Beitrag Mittwoch, 02. November 2005

Beiträge: 297
Aber bei Honda lags an dem Tod von (ich glaube,tötet mich nich wenns falsch is) Harvey Postlethwaite.Also soweit ich weiss wurde das Projekt deswegen eingestampft.

Also es lag zumindest zu nem Teil daran..
ABC,die Katze lief im Schnee

Beitrag Mittwoch, 02. November 2005

Beiträge: 45834
Du hast Recht. Beide Projekte fallen aber nicht in die Katekorie Kurfristige Teameinstiege, weil diese schon lange vorher eingeplant war. Über geplatzte Teameinstiege haben wir uns hier schon mal unterhalten:
https://www.motorsport-magazin.com/forum/viewtopic.php?t=11157

Beitrag Samstag, 05. November 2005

Beiträge: 146
Auch das Team German wollte kurzfristig in die Formel 1.

2004 sollte es soweit seit, Behring gründete dafür die German Racing GmbH.

Allerdings wurde dieses Projekt nie ernsthaft.
Bis auf den Kauf von Hubschraubern, und eine Anfrage bei der FIA geschah nichts.

Beitrag Samstag, 05. November 2005

Beiträge: 0
Lost199 hat geschrieben:
Bis auf den Kauf von Hubschraubern, und eine Anfrage bei der FIA geschah nichts.


Diese Hubschrauber kaufte Behring übrigens bei Ex-F1 Fahrer Thierry Boutson, und da er nicht bezahlte hatte er am Ende auch noch eine Anklage von Boutson am Hals

Beitrag Samstag, 05. November 2005

Beiträge: 4967
Behring? War das der, der immer wenn ein Fernsehsender
bei ihm war ein Arrows-F1 Modell in die Kamera hielt.

Beitrag Samstag, 05. November 2005

Beiträge: 45834
Soweit ich weiß von German Racing haben diese auch das Arrows Team übernommen, oder irgendwie so was, oder liege ich da falsch. Das´Team war ja für 2004 angekündigt!

Beitrag Dienstag, 15. November 2005

Beiträge: 146
die German Racing GmbH wollte in Arrows investieren!
Nachdem Arrows aber keine F1 Lizenz mehr besaß wurde dies Aufgeben.

Laut Behring wollte er 2004 mit einem Jaguar Chassi und einen Cosworth Kundenmotor starten, als Testfahrer sollte Sven Bath fahren.
Einsatzfahrer sollte evtl. Frentzen werden.

Ansässig sollte das Unternehmen in Bremen sein, er wollte eine Teststrecke und einen Windkanal errichten lassen.

Finanziert sollte das Team von einen festen Hauptsponsor und verschiedenen Zeitsponsoren die jeweils für einen GP am Auto plaziert werden sollten.

Allerdings war das alles nur ein Traum von Behring. Seine Firma war nichts weiter als eine Garage mit einen Schild.

Beitrag Dienstag, 15. November 2005

Beiträge: 146
Auch ein kurzfristiger Einstieg sollte das All-American-Team von Gurney werden.

Beim USA GP 2002 kündigte er das Team an.
Angetrieben sollten die Americans von Cosworth Kundenmotoren.
Nachdem Lauda aber eine Absage erteilte, gab es Gespräche mit Asiatech.

Allerdings war das alles wie bei Behring mehr Traum als realität.
Als er erkannte das seine Pläne nicht realisibar wurden gab er die Pressemiteilung herraus in der das Team 2004 einsteigen sollte.
Dies war auch die letzte Mitteilung "seines Teams"

Beitrag Dienstag, 15. November 2005

Beiträge: 2790
Hat Bering nicht gesagt hinter ihm stünden arabische Finanziers?
Suche FIA GT Oschersleben 2007 auf DVD. Wer hat eine DVD?
Bitte hier melden.
http://www.adrivo.com/forum/viewtopic.php?t=14809

Beitrag Dienstag, 15. November 2005

Beiträge: 146
Ja das war als er in Arrows investieren wollte!

Beitrag Dienstag, 15. November 2005

Beiträge: 146
Hier eine Erklärung von Behring im März 2003 zum Team Germany

F1Total.com/sid) - In der Formel 1 bahnt sich offenbar eine sensationelle Entwicklung an. Ab 2004 soll es einen komplett in Deutschland ansässigen Formel-1-Rennstall geben. Die Fäden zieht der Bremer Geschäftsmann Oliver Behring, der im vergangenen Jahr bereits über das marode Arrows-Team in der Formel 1 Fuß fassen wollte. Im Gespräch mit dem Internetportal 'Sport1' erklärte Behring am Dienstag: "Ja, wir werden definitiv 2004 in Melbourne an den Start gehen. Die Meldung bei der FIA ist eingereicht."

Chassis und Motor sollen von einem derzeit in der Formel 1 aktiven Lieferanten gekauft und zu einem schlagkräftigen Gesamtpaket zusammengefügt werden. Die Fertigungsanlagen sind auf deutschem Boden geplant, in der Nähe von Bremen soll eine hochmoderne Formel-1-Fabrik entstehen. "Natürlich werden wir mit unserem Chassis-Partner sehr eng zusammen arbeiten. In unserer Fabrik wird es einen eigenen Windkanal geben", sagte Behring, Geschäftsführer von 'German Grand Prix Racing'.

Die Finanzierung seines ambitionierten Projekts ist laut Behring schon gesichert: "Wir werden einen festen Hauptsponsor haben, der von verschiedenen 'Zeitsponsoren' ergänzt wird." Hinter dieser Aussage verbirgt sich ein neues Konzept, wonach sich die "Zeitsponsoren" nur bei einzelnen Grand Prix' engagieren, die ihnen jeweils am werbewirksamsten erscheinen.

Auch in punkto Personal hat Behring bereits konkrete Vorstellungen: "Craig Pollock wäre als Teamchef nicht nur denkbar, sondern geradezu ideal. Er spricht Deutsch und hat schon BAR von Null auf Hundert geführt", sagte Behring. BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger habe eine leitende Funktion beim neuen "Team Germany" abgelehnt.

Als Testfahrer sind die beiden deutschen Nachwuchs-Talente Sven Barth (Sieger Formel Volkswagen 2002) und Thomas Westarp (Sieger Formel König 2001) im Gespräch. Für den ersten Grand Prix in Melbourne 2004 sagt Behring allerdings eine andere Fahrerpaarung voraus: "Es wird einen Nachwuchsfahrer und einen alten Hasen geben."

Auch in diesem Punkt will der 37-Jährige neue Wege gehen: "Warum soll nicht auch mal eine Frau am Steuer sitzen?" Zudem plant Behring mit 160 bis 170 Ingenieuren und Mechanikern: "Das wird dann aber unser Teamchef entscheiden. Man kann entweder Personal abwerben oder auf ehemalige Prost- oder Arrows-Leute zurückgreifen. Wir müssen die Autos ja nicht bauen, sondern nur Detailarbeiten vornehmen."


Und Hier vom All-American-Team von September 2002

F1Total.com) - Die ehemaligen amerikanischen Formel-1-Piloten Dan Gurney (71 Jahre alt, 86 Grand Prixs, 4 Siege) und Phil Hill (75 Jahre, 48 Grand Prixs, 3 Siege) haben am Samstag in Indianapolis überraschend Pläne bekannt gegeben, schon für die kommende Saison ein "All-American-Team" an den Start zu schicken. Mitte Oktober soll feststehen, ob der Plan schon für die kommende Saison verwirklicht werden kann oder nicht, an den entsprechenden Konzepten arbeitet Gurney schon seit zweieinhalb Jahren, Hill stieß vor kurzem dazu. Zuletzt leitete Gurney ein ähnliches Konzept in der Champ-Car-Serie, stampfte das Projekt jedoch Ende 1999 ein.

An dem neuen Team sollen mehrere Amerikaner Anteile halten, unter anderem die Geschäftspartner Bob Balachowski und Russ Olsen. Man möchte amerikanische Sponsoren an Bord holen und nach Möglichkeit sollen im Auto auch Amerikaner sitzen. "Wir brauchen jetzt unbedingt schnell die Initialzündung, damit der denkwürdige Moment stattfinden kann", fiebert Gurney der Präsentation des Teams entgegen, der von 1966-1969 (25 Grand Prixs, 1 Sieg) schon einmal Teamchef war – von Eagle. Der Amerikaner verriet, dass es bereits eine Vorvereinbarung mit Ford Cosworth gibt, die passender Weise als amerikanisches Label den Motor zur Verfügung stellen würden.

Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt gegeben. So ist zum Beispiel unklar, ob man ein Team von Null an aufbauen möchte, was den Nachteil hätte, dass man eine 48-Millionen-Dollar-Sicherheitszahlung hinterlegen müsste und nicht an den Einnahmen aus dem Verkauf der Fernsehrechte beteiligt wäre oder ob man das Arrows-Team aufkauft. Zuletzt gab Arrows-Teamchef Tom Walkinshaw bekannt, dass ein amerikanischer Investor sein verschuldetes Team übernehmen wird. Bisher sind diese Verhandlungen aber nicht abgeschlossen.

Das Problem bei einer Übernahme von Arrows wäre die Tatsache, dass dem Team Woche für Woche mehr Personal wegrennt, was den Wert des Unternehmens schmälert. Außerdem ist nicht 100-prozentig sicher, ob das Team die Formel-1-Lizenz behalten darf und damit vielleicht doch eine neue Sicherheitszahlung fällig wäre und man nicht sofort an den Einnahmen aus dem Verkauf der Fernsehrechte beteiligt wäre. Damit das Team 2003 an den Start gehen könnte, müsste dringend in den nächsten Tagen der Startschuss erfolgen, sonst ist der Zug für Melbourne bereits abgefahren.

Aus diesem Grund soll spätestens Mitte Oktober eine Entscheidung über das Projekt gefällt werden. Unterstützung dürften die Initiatoren wohl genügend genießen. Zum einen wäre da Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, der dringend den Amerikanern die Formel 1 schmackhaft machen möchte. Gurney bestätigte am Samstag, dass ihm der "Formel-1-Zappano" alle erdenkliche Unterstützung zugesagt hat. Es ist wohl kein Zufall, dass ausgerechnet am Rande des US-Grand-Prixs die Pläne bekannt gegeben wurden. Und Arrows-Sponsor Red Bull träumt mit Chef Dietrich Mateschitz schon lange von einem "All-American-Team". Ein Sponsoring würde sich hier also geradezu anbieten.


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