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Kundenmotoren von Ferrari

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Beitrag Samstag, 30. September 2006

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2007 beliefert Ferrari mit Spyker MF1 und einem der beiden Red Bull Teams 2 Teams mit Motoren. Hier mal ein Rückblick über Ferrari Kundenmotoren in der F1:

Kundenmotoren von Ferrari an andere Teams gab es von Ferrari in der Formel-1 schon häufiger. Bereits von Anfang an verkaufte man Motoren samt Chassis an andere Teams. Beim USA GP 1960 fuhr der erste Ferrari Motor in einem fremden Chassis: Pete Lovely fuhr für das Fred Armbruster Team einen Cooper Ferrari T45. Es war auch das erste GP Rennen überhaupt, bei dem ein Ferrari Motor in einem fremden Chassis eingebaut war.

Es gab aber eben auch Fälle, in denen Ferrari Motor und Chassis verkauften. Konkret war das in jeder Saison mehrmals der Fall. 1950 fuhr zum Beispiel das Peter Whitehead Team mit Whitehead selbst 3x mit einem Ferrari, dabei erstmals beim Monaco GP, also jenem GP, der für die Scuderia Ferrari auch das erste Werksteam darstellt. 1951 fuhr bei 3 WM Rennen die Ecurie Espadon mit dem Schweizer Rudolf Fischer, Graham Whitehead mit Whitehead beim Frankreich GP, Vanwall mit Reg Parnell, Brian Shawe Taylor und Peter Whitehead bei 2 WM Rennen und Chico Landi mit Landi und Peter Whitead mit Whitehead jeweils bei 1 WM Rennen mit einem Ferrari. 1952 fuhren folgende Teams mit Ferrari Kundenfahrzeuge und Kundenmotoren: Ecurie Rosier, Ecurie Espadon, Ecurie Francorchamps, Scuderia Marzotto, G Caprara und Peter Whitead, 1953 hatten die gleiche Ehre Ecurie Rosier, Ecurie Francorchamps und die Ecurie Espadon, 1954 Ecurie Rosier, Ecurie Francorchamps und Scuderia Ambrosiana, 1955 die Equipe Nationale Belge, 1956 Giorgio Scarlatti und die Scuderia Centro Sud, 1957 die Scuderia Centro Sud, 1961 FISA und Scuderia Sant’Ambroeus und 1966 Reg Parnell Racing.

Aber nun wieder zu Ferrari Kundenmotoren in fremden Chassis. 1963 versuchte sich der Italiener Roberto Lippi für die Scuderia Settecolli in einem De Tomaso Ferrari zu qualifizieren. Mit 26,6 Sekunden Rückstand auf Pole Mann John Surtees, der auf einem Ferrari fuhr, misslang ihm das. 1966 fuhr Der Brite Chris Lawrence (mit vollem Namen Christopher Lawrence) einen Cooper Ferrari T73 für das JA Pearce Engineering Team und wurde beim Großbritannien GP 11., was mit Abstand den letzten Platz bedeutete. Auf Guy Ligier, der einen Cooper Maserati für sein eigenes Team fuhr, hatte er 2 Runden Rückstand und Ligier wurde 10.! Einen weiteren GP in gleicher Aufstellung fuhr er beim Deutschland GP. Beim Nicht zur WM Zählenden F1 Rennen im Oulton Park (International Gold Cup Race) fuhr er ebenfalls.

In der WM lieferte Ferrari erstmals wieder 1991 Kundenmotoren, dieses Mal allerdings für die gesamte Saison an einem Team, das heißt das war der wirkliche Beginn der ersten Partnerschaft der Scuderia Ferrari mit einem Kundenteam. Man belieferte das Minardi Team mit Motoren. Das kleine italienische Team musste für die V12 Motoren allerdings tief in die Tasche greifen und nach dem es Anfang der 90er und auch 1991 recht gut lief für Minardi, waren die Jahre danach durch Finanzprobleme schwierig, was zum Teil auch auf den Ferrari Deal zurückzuführen ist. Der Vertrag war ursprünglich übrigens auf 3 Jahre, als bis Ende 1993 angesetzt, doch schon 1992 konnte Minardi die Ferrari Motoren nicht mehr bezahlen und man wechselte auf Lamborghini Aggregate. Fahrer der Minardi Ferrari waren die Italiener Pierluigi Martini und Gianni Morbidelli. Beim Imola- und Portugal GP wurde Martini 4.

1992 und 1993 brachte Ferrari die Kundenmotoren bei der Scuderia Italia unter. Dabei fuhr das italienische Team 1992 mit Dallara Chassis und 1993 mit Lola Rennern. 1992 waren Martini und der Finne JJ Lehto Fahrer. Beim Spanien- und Imola GP wurde Martini jeweils 6. 1993 fuhren die beiden Italiener Luca Badoer (seit 1998 auch Ferrari Testfahrer) und Michele Alboreto (Ex Ferrari GP Pilot und GP Sieger) für Lola Ferrari. Dabei wurde Badoer beim Imola GP 7. Nach einigen Pausen wurde 1997 Sauber Partner von Ferrari. Die Motoren wurden bis Ende 2005 eingesetzt, allerdings unter dem Namen Petronas. Der Grund für die Namensänderung: Petronas war Hauptsponsor bei Sauber und bezahlte die Ferrari Aggregate, die nicht unbedingt als billig zu bezeichnen waren. 2004 war die Kooperation von Ferrari und Sauber besonders intensiv, als Sauber auch noch das Getriebe von Ferrari bekam und der Sauber Petronas von 2004 dem 2003er Ferrari täuschend ähnlich sah. Fahrer für Sauber in den Ferrari Jahren: Johnny Herbert, Jean Alesi, Noberto Fontana, Gianni Morbidelli, Nicola Larini, Pedro Diniz, Mika Salo, Kimi Räikkönen, Nick Heidfeld, Felipe Massa, Heinz-Harald Frentzen, Giancarlo Fisichella und Jacques Villeneuve. Zwischendurch belieferte Ferrari auch das Prost Team 2001 mit Motoren, die unter dem Namen Acer liefen. Fahrer waren Jean Alesi, Gaston Mazzacane, Luciano Burti, Tomas Enge und Heinz-Harald Frentzen. 2006 ist Ferrari Motorenlieferant von Red Bull, die mit David Coulthard und Christian Klien unterwegs sind und seit dem China GP auch mit Robert Doornbos, der Kliens Cockpit einnahm und vorher Freitagstestfahrer war. Diesen Job erledigt nun der Deutsche Michael Ammermüller. Für die Saison 2007 wird Spyker MF1 mit Ferrari Motoren fahren, sowie eines der beiden Red Bull Teams, also Red Bull Racing oder Scuderia Toro Rosso (Ex Minardi).

Es gab auch den umgekehrten Fall, dass Ferrari Chassis mit Motoren von anderen Werken angetrieben wurden. In der Formel-1 WM passierte das nur ein einziges Mal, nämlich beim Italien GP 1950. Der Italiener Clemente Biondetti fuhr damals mit einem Ferrari Jaguar. Allerdings war dieser Renner mehr oder weniger ein Eigenbau von Biondetti. Bei Nicht WM Rennen gab es 2 einen Ferrari Chevrolet, nämlich jeweils beim Buenos Aires GP 1958 und 1960. Gefahren wurde dieser von José Froilán González.

Beitrag Samstag, 30. September 2006

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Noch ein paar Worte zu Minardi Ferrari 1991, denn es ist sehr wahrscheinlich, dass 2007 die Toro Rosso, also das Nachfolgerteam von Minardi, mit Ferrari Motoren fährt. Neben Minardi Langzeitpilot Pierluigi Martini holte sich Minardi Gianni Morbidelli. Er drängte sich förmlich auf, denn er hatte als Ex Ferrari Testfahrer schon Erfahrung mit Ferrari Motoren. Und auch war seine Verpflichtung war auch medienwirksam, denn sein Vater leitete in der Motorrad WM in den 70er Jahren ein kleines aber sehr erfolgreiches Team und mit Bianchi, (2x), Pileri und Lega gewann 4x ein Morbidelli Pilot einen Motorradtitel. Die Saison begann sehr enttäuschend und beim Imola GP, also beim Heimrennen, gab es einige Krisensitzungen bei Minardi. Der Minardi Fahrer Pierluigi Martini suchte nach Möglichkeiten in anderen Teams unter zu kommen. Teamchef Giancarlo Minardi holte mit dem Ex Osella Renningenieur Gabriele Pedrotta als Renningenieur. Und auch die Partnerschaft mit Ferrari lief nicht ganz ohne Probleme ab. Ferrari Rennleiter Cesare Fiorio versprach dem Minardi Team eigentlich die 037 Motoren, doch es steckten anfangs noch die älteren 036-Motoren im Minardi Heck. Minardi bekam von Ferrari pro Rennen 6 Motoren. Das Hauptproblem bei Minardi Ferrari 1997 ist die Kupplung, dazu hatte Martini bei Imola Tests einen schweren Unfall, was die Weiterentwicklung nicht begünstigt hat. Doch ausgerechnet in Imola ging es besser und Martini wurde 4. Doch in der letzten Runde sorgte er noch mal für Aufregung für seine Mechaniker, als er funkte, dass er einen Motorschaden hätte, was sich nach dem Rennen als Scherz herausstellte. Danach allerdings ging es genau so schrecklich weiter wie zuvor. Erst beim Portugal GP kam Martini als 4. wieder in die Punkte. Beim Australien GP wurde Morbidelli für das letzte Rennen durch den Brasilianer Roberto Moreno ersetzt.


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