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KIWIS

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Samstag, 15. Dezember 2001

Beiträge: 37
Hallo Freunde,

es gab ja früher tolle Fahrer aus anderen Erdteilen in der F I zu bewundern, erfolgreiche, Mittelfeldfahrer und andere.

Aber nur einen gab es, der es in vielen Motorsportkategorien auf vier Rädern zu Erfolgen brachte, jedoch nie das Sahnehäubchen schaffte; nämlich ein offizielles F I Rennen zu gewinnen.

Wer war's? Zweimal war er nah dran, lag in Führung, lange Zeit und souverän, aber geklappt hat es wieder nicht, wann war das? Falls jemand die Anzahl der Führungskilometer weiß, die dieser Pechvogel ( daher Kiwi )absolvierte, dann ziehe ich meinen nicht vorhandenen Hut und werfe ihn, so wie es Colin immer dann getan hat, wenn einer seinerFahrer die chequered flag als erster passierte.

Euer

colin[br]----------------[br]

Beitrag Samstag, 15. Dezember 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Colin,

willkommen bei Yesterday. Als bester Fahrer, der nie einen Formel 1 - WM - Lauf gewann, wird meist Chris Amon ("mein Kiwi") bezeichnet. Der Neuseeländer startete bei 96 GPs fünfmal mal von der Pole und lag bei insgesamt 7 GPs (1968: Spanien, Belgien, Canada, 1969: Spanien, 1970: Belgien, 1971: Italien, 1972: Frankreich)in Führung. Das waren 183 Runden und 851 Kilometer.[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Sonntag, 16. Dezember 2001

Beiträge: 37
Hallo Tom,

danke für deine Antwort.

Zur Ergänzung folgendes: Hartmut Lehbrink ( Text ) und der unerreichte Rainer W. Schlegelmilch ( Fotos, aber richtige, nämlich in Schwarz-Weiß ) haben in ihrem Buch "Portraits of the 60s - Formula I" zwar nur 784 Führungs-km vermerkt, aber mit dem Hinweis, daß von den vielen Führungen zwei besoders schmerzlich waren, nämlich 1969 in Barcelona, als C. Amon weit in Führung liegend, mit einem kapitalen Motorschaden ausschied sowie 1972 in Clermont-Ferrand, als er mit dem Matra fast das ganze Rennen souverän führte um dann mit einem Reifenschaden, der von einem Stein verursacht wurde, inkl. Boxenstop noch Dritter zu werden, bei mir persönliche Erinnerungen hervorgerufen, da ich beim Daumendrücken vor dem TV fast genauso gelitten habe wie der arme Chris Amon.

Er lebt übrigens heute ganz zufrieden in seiner Heimat und freut sich stets über Presseberichte, nach denen er in einem Atemzug mit Stirling Moss genannt wird, da beide nahe dran waren - Chris mit einem F-I-Sieg und Stirling mit dem WM-Titel - es aber nie schafften.

Gruß

colin

Beitrag Sonntag, 16. Dezember 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Colin,

auch Jean Behra möchte ich in diesem Zusammenhang erwähnen. In den Statistiken (WM) finden sich unter Behra von 1952 bis 1959 insgesamt 52 GPs, O Siege und eine schnellste Runde (7 mal geführt).

Tja, wohl ein durchschnittlicher Fahrer................, NEIN !!!
Der Franzose war ein absoluter Spitzenmann in der Formel 1.
Hier ein Auszug seiner Siege (ohne WM - Status):

1952 GP Reims (im Simca - Gordini schneller als Farina und Ascari)
1954 GP Pau
1955 GP Pau, GP Bordeaux, GP Portugal (inzwischen Maserati)
1955 Supercortemaggiore GP (mit Musso)
1956 GP Rom und 1000 km von Paris (mit Rosier)
1957 GP Pau, GP Marokko, GP Modena, GP Schweden (mit Moss)
1957 Sebring (mit Fangio), Caen, Silverstone (jeweils BRM)
1958 Reims, Rouen (jeweils Porsche)
1959 Aintree (Ferrari)

"Jeannot" verstarb 1959 bei einem Sportwagenrennen auf der Berliner Avus !

Zu den Führungskilometern gibt es in verschiedenen Statistiken (Bücher)unterschiedliche Angaben. Die FIA hat es leider bis heute nicht geschafft, ein offizielles Statistikwerk herauszubringen. Viel liegt im Ermessen des Statistikers......




[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Sonntag, 20. Januar 2002

Beiträge: 1076
Servus Colin,

das Pech (oder fehlende Glück) von Chris Amon läßt sich auch bei seinen ersten zweiten Plätzen ablesen :
1968 in Brands Hatch lag nach über 2 Stunden Fahrzeit nur Jo Siffert mit knapp 4 Sekunden vor ihm - es war in diesem Jahr Seppis erste Zielankunft und gleichzeitig sein erster GP-Sieg.
1970 beim GP Belgien war es mit 1,1 Sekunden Rückstand auf Pedro Rodriguez noch knapper - dessen BRM war vorher meist ausgefallen ...

Immerhin konnte Chris den GP Argentinien 1971 gewinnen - leider zählte dieses Rennen nicht zur WM.

Viele Grüße Hans

Beitrag Sonntag, 20. Januar 2002

Beiträge: 37
Hallo Hans,

noch etwas interessantes zu Chris Amon; leider hat sich beim tragischen US Grand Prix am 7.10.73, als im Training Francois Cevert tödlich verunglückte, der Wunsch von Chris, sich im 3. Tyrrell zu profilieren, nicht erfüllt. Nachdem er im Training mit dem schwierig zu fahrenden Tyrrell nur mäßig zurecht kam, hat Ken T. nach dem Tod von Fr. Cevert entschieden, seine Wagen nicht zum Rennen zuzulassen. So hat Chris wahrscheinlich eine Chance verpaßt, sich für 1974 zu empfehlen.

Er hat dann leider auf seinen Eigenbau ( AF 1 )gesetzt, den er nur bei 2 Rennen in die Startaufstellung brachte, nie ins Ziel ( klassifiziert ) kam und am Ende der Saison noch in Canada mit einem BRM mit 10 Runden Rückstand zwar das Ziel erreichte, aber nicht mehr gewertet wurde.

K. Tyrrell hat in 1974 - auch aus Rücksicht auf die Sponsoren - auf Scheckter und Depailler gesetzt und dabei mit nur 2 Siegen ( aber Scheckter war 3. der Gesamtwertung ) das erste Jahr ohne Stewart leidlich überstanden.

Das dies gleichzeitig der Beginn des Abstiegs vom Team Tyrrell war, konnte damals keiner ahnen.

colin

Beitrag Sonntag, 17. April 2011

Beiträge: 45812
Wobei Amon mental ja nicht so stark gewesen sein soll. Zwickl beschreibt ihn als Nägelkauer. In Jarama ließ er einmal einen Cosworth-Motor ausbauen, weil er auf keine gute Rundenzeit gekommen ist. Seine Monteure haben das Triebwerk in Silverstone aber ohne sein Wissen wieder in den March gebaut und Amon hat gewonnen..... Pete Kerr, ein Wegbegleiter von Amon: "Er machte sich teilweise selbst wirr. Wenn er an einer Sache den Glauben verliert, dann ist er einfach nicht konkurrenzfähig."

Re:

Beitrag Sonntag, 17. April 2011

Beiträge: 45812
Tom hat geschrieben:
Hi Colin,

auch Jean Behra möchte ich in diesem Zusammenhang erwähnen. In den Statistiken (WM) finden sich unter Behra von 1952 bis 1959 insgesamt 52 GPs, O Siege und eine schnellste Runde (7 mal geführt).

Tja, wohl ein durchschnittlicher Fahrer................, NEIN !!!
Der Franzose war ein absoluter Spitzenmann in der Formel 1.
Hier ein Auszug seiner Siege (ohne WM - Status):

1952 GP Reims (im Simca - Gordini schneller als Farina und Ascari)
1954 GP Pau
1955 GP Pau, GP Bordeaux, GP Portugal (inzwischen Maserati)
1955 Supercortemaggiore GP (mit Musso)
1956 GP Rom und 1000 km von Paris (mit Rosier)
1957 GP Pau, GP Marokko, GP Modena, GP Schweden (mit Moss)
1957 Sebring (mit Fangio), Caen, Silverstone (jeweils BRM)
1958 Reims, Rouen (jeweils Porsche)
1959 Aintree (Ferrari)

"Jeannot" verstarb 1959 bei einem Sportwagenrennen auf der Berliner Avus !

Zu den Führungskilometern gibt es in verschiedenen Statistiken (Bücher)unterschiedliche Angaben. Die FIA hat es leider bis heute nicht geschafft, ein offizielles Statistikwerk herauszubringen. Viel liegt im Ermessen des Statistikers......




[br]----------------[br]Gruß

Tom


Gibts eigtl eine Liste irgendwo mit den meisten GP-Siegen außerhalb der WM und vor 1950? Ich weiß, was da dann ein Grand Prix ist ist schwer zu definieren, aber vielleicht hat sich ja irgendwo mal wer die Mühe gemacht.


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