So los geht's mit Teil 1. Ich hoffe natürlich, dass ihr paar Ergänzungen, Verbesserungen etc. bringt! Quellen für alle Teile: TNF, oldracingcars.com., Datenbank der Konkurrenzseite, driversdb.com, racing-database.com, wikipedia
Fernando Alonso, Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton. Das sind die 3 Fahrer, die als die besten im aktuellen Formel-1 Fahrerfeld gelten. Einer wird in den meisten Bestenaufzählungen noch mit hinzugenommen: Nico Rosberg! Der Deutsche fährt bei Williams Toyota und gilt als kommender Formel-1 Weltmeister. Kaum einen Fahrer hat Teamchef Frank Williams so ans Herz geschlossen wie Nico Rosberg, denn Rosberg gilt als Figur des Wiederaufstiegs des einst so erfolgreiche Williams-Team. Frank Williams ist sich sicher, dass das Comeback an die Spitze des GP-Feldes nur mit Nico Rosberg gelingen kann.
Nico Rosberg ist Deutscher, es gab noch einen Finnen, der Keke Rosberg hieß. Wegen den unterschiedlichen Nationalitäten kommt man nicht unbedingt gleich darauf, dass die beiden miteinander verwandt sind, vor allem, weil sie sich nicht unbedingt aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sehen. Aber, da ist die Tatsache, dass Nico Rosberg quasi auf Schritt und Trip vom ehemaligen finnischen F1-Champion Keke Rosberg verfolgt wird. Und blättert man in der Karrierestatistik von Keke Rosberg, erfährt man: Er heiratete eine deutsche Frau, sein Sohn wurde in Deutschland geboren und heißt – Nico Rosberg. Also doch: Nico Rosberg ist der Sohnemann von Keke Rosberg.
Man hätte drauf kommen können. Nur beim Zusehen der Fahrweise Nicos. Er überholt intelligent, aggressiv, spektakulär und am wichtigsten erfolgreich. Und das gleich bei seinem Einstandsrennen, seinem Debütrennen in der Formel-1. Das war der Bahrain GP 2006, im Williams Cosworth legte er ein beeindruckendes F1-Debüt hin. Er ließ Konkurrenten auf der Strecke stehen, die schon jahrelang fester Bestandteil der Formel-1 sein. Links antäuschen, rechts vorbei – das ist Nico Rosberg. Und das war Keke Rosberg. Denn auch Keke Rosberg konnte überholen wie kaum ein anderer Fahrer. Keke Rosbergs Fahrweise war spektakulär. Ein langjähriger GP-Begleiter meinte einst: Es gab zu Rosbergs Zeiten viele tödliche Unfälle, Gilles Villeneuve, Ronnie Peterson, oder Riccardo Paletti. Es würde überraschen, dass Rosberg nicht in der Liste steht, wenn man seinen Fahrstil gesehen hat. Es war ein Abziehbild des Stils von Villeneuve.
Rosberg spaltet die Meinungen
Keke Rosberg war beliebt. Viele halten ihn für unterschätzt. Denn Rosberg wurde 1982 Weltmeister, und das auch nur sehr knapp und unter glücklichen Umständen. Von einer dominanten Saison kann keine Rede sein. Immerhin siegten 11 verschiedene Fahrer. Das sorgt dafür, dass Rosberg in den Statistiken nicht sehr weit vorne auftaucht. Deshalb steht er gerne ziemlich weit oben, wenn es darum geht, unter allen F1-Weltmeister der Geschichte die schlechtesten herauszusuchen. Nicht nur Rosbergs Anhänger blasen in ein ganz anderes Horn: Rosberg sei gleichzusetzen mit großen Formel-1 Stars, etwa Nigel Mansell.
Doch komischerweise hatte Keke Rosberg vor genau diesem Nigel Mansell Angst, als dieser zum Williams-Team stieß, als dort Keke Rosberg noch unter Vertrag stand. Rosberg liebte Herausforderungen, war jedoch vorsichtig, wenn es darum ging, dass die Herausforderung der Teamkollege im eigenen Team war. Bei Williams wurde das ziemlich deutlich. Jacques Laffite war nämlich zunächst Teamkollege von Rosberg bei Williams und hatte damit keine allzu gute Zeiten. Wie Laffite selbst zugab, fühlte er sich wie das 5. Rad am Wagen. Rosberg war die Nummer 1, Laffite die Nummer 2. Also entschloss sich der Franzose, wieder zu Ligier zurückzugehen, seinem Lieblingsteam.
Frank Williams hatte für 1985 einen passenden Ersatz parat: Nigel Mansell. Das stieß Rosberg sauer auf, denn er fürchtete offenbar um seinen #1-Status, auch wenn Mansell damals noch ein nahezu unbeschriebenes Blatt war. Seine Saison 1984 bei Lotus war katastrophal, Lotus hat den Vertrag mit Magic Mansell nicht mehr verlängert. Keke Rosberg wollte Williams daraufhin verlassen und kontaktierte McLaren und Renault. Renault zeigte Interesse am Finnen, aber Rosberg hat nicht mit der Sturheit von Frank Williams gerechnet, der auf den Vertrag mit Rosberg bestand. Eine Parallele zu seinem Sohn Nico, der für 2008 auch bei McLaren Mercedes im Gespräch ist, Williams ihn aber nicht ziehen lassen will. Keke erklärte die Situation von damals: „Es ist wahr, dass ich zu Frank Williams gegangen bin, als ich gehört habe, dass Nigel Mansell kommen würde“, holt Rosberg aus. „Ich sagte, ich würde gehen, wenn er kommt. Frank erinnerte mich an meinen Vertrag, also blieb ich.“ Und wieso war Rosberg so negativ gegenüber Mansell eingestellt, der äußerlich genau wie Rosberg mit seinem Schnauzbart bekannt wurde? „Die Aussagen, die ich über ihn gehört habe, waren einfach negativ. Und die Beziehung zu Jacques Laffite war perfekt. Ich fragte mich damals schon, warum man unbedingt ein gut funktionierendes Team verändern müsse.“ Rosberg irrte sich, und gab das auch zu. „Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mich geirrt habe. Es dauerte ungefähr 3 Monate, bis mich Nigel vom Gegenteil überzeugen konnte.“
Trotzdem: Ende 1985 zog Keke Rosberg zu McLaren, für viele ein großer Fehler. Denn Williams kam nun immer besser in Fahrt, während Rosberg seinem 3,3 Millionen Dollar Deal bei McLaren Porsche nicht gerecht werden konnte. 3,3 Millionen war damals eine astronomische Summe, vergleichbar mit den Gehältern, die ein Fernando Alonso oder Kimi Räikkönen heute verdient. Rosberg legte eben Wert auf Luxus. Und kaufte sich eben auch seinen Privatjet.
Keke Rosberg vs. Teamkollege: Qualiduelle
Keke Rosberg – Jochen Mass 1:2
Keke Rosberg – Michael Bleekemolen 2:0
Keke Rosberg – Emerson Fittipaldi 10:4
Keke Rosberg – Chico Serra 14:0
Keke Rosberg – Carlos Reutemann 2:0
Keke Rosberg – Mario Andretti 1:0
Keke Rosberg – Derek Daly 10:2
Keke Rosberg – Jacques Laffite 27:3
Keke Rosberg – Jonathan Palmer 1:0
Keke Rosberg – Nigel Mansell 8:7
Keke Rosberg – Alain Prost 4:12
Gesamt: Keke Rosberg – Teamkollegen 80:20
Rosbergs spätes Formel-1 Debüt
Man konnte über Keke Rosberg sagen, was man will. Aber er war in der Tat ein sehr erfolgreicher und guter Rennfahrer. Bis auf 2-mal gewann er alle Qualiduelle. Bis dahin, war es aber ein langer Weg. Bei Rosberg ein besonders langer Weg. Denn der Finne kam erst mit rund 30 Jahren in die Formel-1, und das obwohl der am 6. Dezember 1948 als Keiji Erik Rosberg im schwedischen Solna geborene Finne relativ bald mit dem Motorsport begann. Kein Wunder: Sowohl Mutter, als auch Vater waren selbst leidenschaftliche Motorsportler und fuhren bei einigen Rallyes mit. Keke Rosberg selbst fuhr 1965 seine ersten Automobilrennen.
Rosberg arbeitete sich durch sämtliche Nachwuchsserien nach oben. Finnen waren im Motorsport kaum beachtet worden, denn erst Keke Rosberg machte Finnland zu der statistisch erfolgreichsten Nation im Motorsport. Denn nach den Erfolgen von Rosberg kamen in seinem Windschatten viele junge Fahrer aus Finnland, Mika Häkkinen, Mika Salo, oder JJ Lehto um nur mal 3 zu nennen. Rosberg trat später auch als Manager der finnischen Fahrer auf. Freilich ist er auch Manager von Nico Rosberg, gerät dabei aber immer wieder in Kritik. Die Formel-1 Szene mag keine Väter, die sich immer lautstark für ihre Söhne äußern. Das hat auch Anthony Hamilton 2007 spüren müssen, der sich nach sämtlichen Beschwerden zwecks, dass sein Sohn Lewis ungerecht behandelt werden würde, immer wieder heftigen Gegenwind aussetzen müssen.
Keke Rosberg kam jedenfalls 1976 in die Formel-2. Er war lange in der Formel-2 unterwegs, dem entsprechend ist seine Statistik auch recht gut. Er war der beste Finne der Serie, bis 2005 Heikki Kovalainen kam, der 2007 seine erste Formel-1 Saison für Renault fuhr. Rosberg holte in seinen 29 F2-Rennen 3 Siege, 6 Podestplätze, 2 Pole Positions und 54 Punkte. 1978 wurde er Gesamt-5. Er fuhr dabei für das Fred Opert Racing Team einen Chevron Ford. Mit dieser Kombination war Rosberg auch in der Formel-Atlantik erfolgreich unterwegs. Fred Opert war jedoch nicht sein einziges F2-Team. Er fuhr außerdem für Eurorace einen TOJ BMW und für Project Four einen March BMW. Auch als Rosberg bereits seine ersten Formel-1 Rennen fuhr, fuhr er nebenher noch einige F2-Rennen.
Rosbergs Siege in der Formel-2
Pergusa 1977: Rosberg vor René Arnoux (Renault; Martini Renault)
Donnington 1977: Rosberg vor Piero Necchi (Astra; March BMW)
Hockenheim 1979: Rosberg vor Rad Dougall (Toleman; March Hart)