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Judd in der F1!

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Freitag, 05. Februar 2010

Beiträge: 86
Was wurde eigentlich aus der Motorenschmiede von John Judd?
Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass BMS-Dallara, LeytonHouse-March, Brabham, Lotus und wenn ich mich nicht täusche sogar Williams u. Tyrrell mit diesen Motoren unterwegs gewesen sind.
Es gab V8 sowie V10 Motoren, die jedoch nie in Top- Teams eingesetzt wurden.
Ich glaube in den 90er Jahren ging Judd eine Kooperation mit Yamaha ein, bestes Ergebnis 2. Platz im GP von Ungarn von Damon Hill mit
Arrows 1997?.
Leider habe ich kaum Material über die Geschichte von Judd!
In diesem Sinne freue ich mich mit Spannung auf eure Antworten. Danke! :D)

Beitrag Freitag, 05. Februar 2010
AWE AWE

Beiträge: 13287
Ghidella hat geschrieben:
Was wurde eigentlich aus der Motorenschmiede von John Judd?
Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass BMS-Dallara, LeytonHouse-March, Brabham, Lotus und wenn ich mich nicht täusche sogar Williams u. Tyrrell mit diesen Motoren unterwegs gewesen sind.
Es gab V8 sowie V10 Motoren, die jedoch nie in Top- Teams eingesetzt wurden.
Ich glaube in den 90er Jahren ging Judd eine Kooperation mit Yamaha ein, bestes Ergebnis 2. Platz im GP von Ungarn von Damon Hill mit
Arrows 1997?.
Leider habe ich kaum Material über die Geschichte von Judd!
In diesem Sinne freue ich mich mit Spannung auf eure Antworten. Danke! :D)



Judd baute drei Motorentypen die in der F1 Anwendung fanden
Der erste war der Judd CV , ein V8 Motor der 1988-89 eingesetzt wurde . Danach folgte bis 1991 der Judd EV .ebenfalls ein V8 . 1991 -92 folgte dann der V10 Motor Typ Judd GV .

Eingesetzt wurde der Judd Motor in folgenden F1 Autos

Brabham 35 GPs
March 32 GPs
Lotus 31 GPs
Williams 16 GPs
Dallara 16 GPs
Leyton House 14 GPs
Ligier 14 GPs
Euro Brun 2 GPs
Life 1 GP

1992 übernahm Judd die konstruktion und entwicklung der Yamaha F1 Motoren
1997 wurde er von Walkinshaws übern Tisch gezogen der einen Vertrag mit ihm über die Lieferung von V10 Motoren für Arrows abschloss dann aber Hart Motoren einsetzte .
Judd entwickelte die V10 motoren bis 1999 weiter aber keiner wollte die Motoren haben .
Aktuell baut Judd Motoren für die LeMans Serie
Gerüchten zu Folge soll er Interesse gehabt haben auch wieder in der F1 aktiv zu werden aber den Zuschlag bekam ja Cosworth .

Beitrag Freitag, 05. Februar 2010

Beiträge: 86
@AWE

Ist ja interessant! Judd war eigentlich neben den Ford-Cosworth Motoren eigentlich ein Aggregat für Einsteiger- bzw. finanzschwache Teams.
Schade, dass John Judd nicht die Anerkennung eines Mario Illien zu Teil geworden ist.

Für mich ist es unverständlich wenn neben Cosworth ein weiterer Motorenbauer sich für die Ausrüstung neuer Teams für die Saison 2010 interessiert sich die FiA gegen eine Vielfalt unabhängiger Motorenbauer entscheidet. Neben Cosworth wäre Judd eine tolle Bereicherung für die Formel 1 gewesen!

Na ja, was nicht ist, kann ja noch werden. Siehe Lotus!

Beitrag Samstag, 06. Februar 2010

Beiträge: 45812
Jack Brabham war doch auch mal Teilhaber bei Judd. Ich weiß nicht, ist das immer noch so? Weil dann könnte ich mir vorstellen, dass Judd wieder kommt, wenn David Brabham sein F1-Team auf die Beine stellt. Denn das will er in Zukunft ja mal. Stand mal in der MSa vor ein paar Monaten....

Hab versucht, Judd zu kontaktieren vor Kurzem, aber nix...

Beitrag Samstag, 06. Februar 2010

Beiträge: 86
@MichaelZ

Brabham wäre neben Lotus eine weiteres Comeback einer Rennwagenschmiede mit Geschichte.
Und wenn Brabham Anteile an Judd hält, könnte man sich ein Engagement auf einer stabiler Basis ab 20..? vorstellen.

Die Frage ist nur ob und wann das Motoren- Regelment für die nächsten Jahre fixiert wird (ein Basismotor für mehrere Rennserien).
Daher wäre eine Entwicklung eines neuen F1- Motors für Judd derzeit vielleicht zu kostenintensiv.

Wobei ich nicht weiß wie groß und finanzstark die Motorenschmiede von John Judd im Vergleich zu Cosworth ist.
Zudem sind so glaube ich die Namensrechte um BrabhamF1 nicht so eindeutig geklärt, jedoch hat es gem. MsA durch die Familie Brabham Verhandlungen gegeben. Es verhält sich anscheinend so wie bei Lotus!

Brabham-Judd V8 2011??

Wie alt ist eigentlich John Judd?

Beitrag Samstag, 06. Februar 2010
AWE AWE

Beiträge: 13287
Ghidella hat geschrieben:
@MichaelZ

Brabham wäre neben Lotus eine weiteres Comeback einer Rennwagenschmiede mit Geschichte.
Und wenn Brabham Anteile an Judd hält, könnte man sich ein Engagement auf einer stabiler Basis ab 20..? vorstellen.

Die Frage ist nur ob und wann das Motoren- Regelment für die nächsten Jahre fixiert wird (ein Basismotor für mehrere Rennserien).
Daher wäre eine Entwicklung eines neuen F1- Motors für Judd derzeit vielleicht zu kostenintensiv.

Wobei ich nicht weiß wie groß und finanzstark die Motorenschmiede von John Judd im Vergleich zu Cosworth ist.
Zudem sind so glaube ich die Namensrechte um BrabhamF1 nicht so eindeutig geklärt, jedoch hat es gem. MsA durch die Familie Brabham Verhandlungen gegeben. Es verhält sich anscheinend so wie bei Lotus!

Brabham-Judd V8 2011??

Wie alt ist eigentlich John Judd?




Judd ist Bauj, 1942 also in einem Alter wo man sich genüßlich zurück lehnt und sich den aktuellen kindergarten F1 nicht antut

Ansonsten habe ich bei Lotus aktuell schon starkes Sodbrennen .Wenn jetzt auch noch ein Pseudo Brabham und ein BRM ,Tyrrell oder Ligier kommt, schaudert es mir

Beitrag Samstag, 06. Februar 2010

Beiträge: 4399
Soweit ich weiss startete Judd als angestellter von Brabham, wo er die Repcomotoren unterhielt und sich dann selbständig machte zuerst mit normalen Unterhaltsarbeiten auch der Cosworth DFV Motoren.

.

Beitrag Samstag, 06. Februar 2010

Beiträge: 86
@AWE, @MichaelZ

Habe mal die Suchmaschine bemüht und etwa gefunden:

John Judd wurde am 9. April 1942 in Converty, England geboren. Gemeinsam mit dem dreifachen F1- Weltmeister Jack Brabham ist er Besitzer der Engine Developments Ltd.

Anfangs der 60er Jahre hat Judd am Coventry-Climax Motor gearbeitet, welcher durch Jack Brabham in der F1 eingesetzt wurde.
Nach Änderung des Motoren-Reglements Mitte der 60er Jahre vergab Brabham einen Auftrag zur Entwicklung eines 3-Liter-Rennmotors an die australische Firma Repco.
John Judd ist an diesem Projekt beteiligt gewesen, sowie auch
danach für die Weiterentwicklung des Cosworth-Motors.

John Judd wurde 1980 von Honda für die Entwicklung eines F2- Motors abgeworben. Nach dem Einstieg Hondas 1982 in die Formel 1, hat Judd mit der Entwicklung eigener Motoren begonnen und
das F1 Debut von Judd erfolgte mit 1988 mit einem eigenen V8 -Motor in den Wagen von Williams, Ligier und LeytonHouse-March.
Der Judd V8 wurde bis 1992 eingesetzt. Der 1991 vorgestellte V10 wurde durch die BMS Scuderia Italia-Dallara eingesetzt.
1992 war Judd an Yamahas Formel-1-Projekt beteiligt, wobei Judd bis 1996 Partner bei der Entwicklung der OX10- und OX11-Yamaha-Triebwerke gewesen ist.

Ich befürchte auch, dass sich John Judd sich ein F1 Motorenprogramm schon allein aus finanziellen Gründen nicht mehr antun wird. Möglicherweise im Hintergrund als Entwicklungspartner für andere zukünftige Motorenhersteller.

Was die Pseudo- Lotus, Brabham usw. betrifft: Leider verfügen die Erben nicht mehr über die Namensrechte bzw. hätten diese auch nicht die benötigten Ressourcen um ein F1 Comeback zu stemmen.

Ich meine besser so, als nie wieder F1 Teams mit geschichtsträchtigen Namen. :lol:

Beitrag Samstag, 06. Februar 2010

Beiträge: 4399
Ghidella hat geschrieben:
Anfangs der 60er Jahre hat Judd am Coventry-Climax Motor gearbeitet, welcher durch Jack Brabham in der F1 eingesetzt wurde.


Nun da hatte er 18 Jahre und damit wahr er eher ein Lehrling oder Student, Partner wurde er wahrscheinlich erst später. Zuerst musste er doch sicherlich erst lernen wie solche Motoren funktionieren.

Ron Tauranac und Jack Brabham verstanden genügend von Motoren das sie das selber Bewerkstelligen konnten, die Idee für den Repco Motor stammt von Ihnen, Repco wahr schon zuvor ein Ersatzteilpartner von MRD (Brabham). Repco wahr es auch die auf drängen einiger Downunders, Brabham, Tauranac, McLaren usw, sich bereit erklärte die Produktion von Teilen für die 4 Zylinder Climax Motoren aufzunehmen und später wurden komplette Aggregate hergestellt. Die hatten also die nötige Infrastruktur um die Idee von Brabham umzusetzen.

Die Repco Motoren wurden übrigens hier in Europa während dem Jahr weiter Entwickelt ohne das ein Prüfbank zur Verfügung stand.
1968 hatte man in Zandvoort eines der Probleme des 860 Repco ausgemacht die eine Überarbeitung der Köpfe durch fräsen erforderte. Mit den Köpfen flog Tauranc nach England, nahm die Arbeit vor um am Morgen wieder in Zandvoort einzutreffen und die Arbeit machte sich wirklich bezahlt.

.

Beitrag Sonntag, 07. Februar 2010

Beiträge: 86
@bschenker

In heutigen Zeiten von durchgeplanten High-Tech Fabriken wäre dies nicht mehr vorstellbar.

Aber das ist eigentlich das Reizvolle an der früheren F1 (ohne die moderne F1 schlecht reden zu wollen) wo kleine Handwerksbetriebe mit wenigen Mitarbeitern/Enthusiasten und im Vergleich zu heute mit normalen Gerätschaften Motoren entwickelten.

John Judd hat hier wirkliches Handwerk erlernt und von den verschiedensten Motorenschmieden allein von der Erfahrung her profitiert.
Es ist auch interessant wie sich damals ohne irgendwelche Vorstandsbeschlüsse einige wenige Personen etwas bewirken konnten.

Für einen jungen Techniker wie John Judd musste es eine irrsinnige Herausforderung gewesen sein sich mit den Motoren zu beschäftigen ohne stundenlang vor dem Computer zu hocken.

Schade, dass diese von bschenker beschriebene Arbeitsweise aufgrund des technischen Fortschrittes (Repco) kaum mehr möglich ist.

Beitrag Sonntag, 07. Februar 2010

Beiträge: 4399
Möchte daran erinnern das der Cosworth DFV auf die selbe weise entstanden ist. Übrigens wie alle anderen Motoren aus dieser Zeit ebenfalls.

.

Beitrag Sonntag, 07. Februar 2010

Beiträge: 45812
Noch mal ein bisschen was zu den Namensrechten und so weiter: Also Lotus hat die Namensrechte von der Chapman-Frau übernommen. Das jetzige Lotus-Team steht in Kontakt mit Hazel Chapman, der Frau von Lotus-Gründer Colin Chapman. Es gab dazu mal ein paar Berichte darüber. So gesehen, wanderten da die Namensrechte nicht über verschiedene Drittpersonen.

So war das bei Brabham. Für 2010 wollte auch ein Team namens Brabham einen Startplatz haben. Dahinter steckte Franz-Josef Hilmer, ein Deutscher, der eine Zulieferfirma für die F1 unterhält (Formtech) und die auch Techniker und die Konkursmasse des Super-Aguri-Teams übernommen hat. Mittlerweile versucht Hilmer das Campos-Team zu kaufen, wobei da die Gespräche scheinbar eingeschlafen sind.
Jedenfalls erhielt dieses Brabham-Team die Namensrechte von einer solchen Drittperson, nämlich von Michael Trick, einem Tuner. Wie TRick an die Rechte kam, weiß ich nicht, jedenfalls hatte der die schon lange und dagegen hatte die Brabham-Familie nichts. Aber sie hatte was dagegen, dass TRick diese an Hilmer weitergegeben hat. Weil man fürchtete, dass das Team hinterherfuhr und das wäre natürlich schlechte Werbung für Brabham gewesen.

Und es kam eben auch heraus, dass auch David Brabham plant, in Zukunft einen F1-Rennstall auf die Beine zu stellen, das dann Brabham heißen soll. Wenns jetzt schon ein solches Team gibt, wäre das nur noch schlecht möglich. Und mit David Brabham als solcher Besitzer wäre das finde ich schon eine Art Fortsetzung des früheren Brabham-Rennstalls.

Insgesamt finde ich die Aufregung über solche Teamnamen etwas übertrieben...

Beitrag Dienstag, 09. Februar 2010

Beiträge: 285
Ich finde es ja auch schön, dass man wieder den Namen Lotus in der Formel-1 findet, aber irgendwie ist es nicht mehr dasselbe. Das ist nicht mehr das Lotus-Team, dass Ende 1994 aus der F1 verschwand, es wirkt eher wie ein seelenloses Gebilde, das nur noch den Namen mit dem legendären Team von Colin Chapman gemeinsam hat. Ebenso wäre das mit einem neuen Brabham-Team geworden. Die waren schon Mitte der 80er/Anfang der 90er nur noch ein Schatten vergangener Tage. Leider habe ich keinen Brabham mehr live im Fernsehen sehen können, da ich erst 1993 begann F1 zu gucken, da war Brabham schon seit 1 Jahr weg.
Erinnere mich noch gut an Monza 1994, da konnte Lotus nochmal einen Achtungserfolg erringen, indem sich Johnny Herbert auf der 4. Position qualifizierte (mit neuem Mugen-Honda Motor) und vor der ersten Schikane sogar 3. war! Doch leider kegelte ihn dann Eddie Irvine von der Strecke und man schaffte es nicht mehr den Lotus für den Restart bereit zu machen... da war es dann endgültig um die Truppe geschehen, war echt traurig, hatte mich so darüber gefreut.

Beitrag Donnerstag, 11. Februar 2010

Beiträge: 86
Die Ära vergangener Zeiten mit ihren Protagonisten ist aufgrund des technischen, sowie finanziellen Fortschrittes in der Formel 1 vorbei. Wo früher einige sogenannte Bastler wie Brabham, McLaren, Tyrrell, Chapman, Ferrari usw.die F1 prägten so sind es heute Automobil- u. Finanzkonzerne.
Es war eben nicht alles so klinisch sauber geplant und geregelt, dafür wurde die F1 wiederum sicherer.
Vergangenes kann man eben nicht nachholen. Zum Glück kann man dank techn. Fortschrittes die damalige Zeit via DVD wiedererleben.
Um beim Thema John Judd zu bleiben:Tyrrell, Lotus, LH March Judd werden so weiter bestehen bleiben und aufgrund dieses Forums nie in Vergessenheit geraten.
:D) In diesem Sinne sage ich mal allen Danke, dass es dieses tolle Forum gibt und Geschichte somit lebendig werden lässt.
:-P


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