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Joseph Vonlanthen

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Beitrag Samstag, 16. August 2008

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Joseph "Jo" Vonlanthen wurde am 31.5.1942 in St. Ursen in der Schweiz geboren.

Karrierestart am Berg
Seine Karriere im Motorsport begann - wie damals üblich - mit Bergrennen. Er lieh sich den Fiat 850 Coupé seiner Schwester und fuhr eben bei einem Bergrennen mit. Leider hatte er seiner Schwester nichts vom Renneinsatz gesagt und als -er hatte das Rennen gewonnen- sie das Foto ihres Autos in der Zeitung sah, passte sie besser darauf auf, damit Joseph keine weiteren Rennen damit bestreiten konnte.

Formel 3 und F2
Also musste ein eigener Rennwagen her. Er sparte lange darauf und arbeitete außer in der Werkstatt im Basler Hafen. 1968 reichte das Geld dann für einen Brabham BT15. Ein Jahr später bekam er die Rennlizenz. 1972 holte er die schweizerische Meisterschaft souverän mit 10 Siegen. Im Jahr darauf fuhr er als Privatpilot in der F2-EM. Auch die nächsten 2 Jahre verbrachte er dort. Gegen die internationalen Stars, Legenden wie Fittipaldi, Laffite oder Stuck, holte er mehrere Podestplätze.

Die Formel 1
1975 durfte er für das Williams Team zwei Rennen bestreiten. Ohne jede Vorbereitung fuhr er auf dem Österreichring. Er schaffte es sich für das Rennen zu qualifizieren und startete von Platz 26. Er sagte, dass er sich "am Steuerrad festhielt und Gas gab". In Runde 14 stoppte ein Motorschaden seine Fahrt. Vorher war er bereits ein inoffizielles Rennen im Ensign in Silverstone gefahren. Einen weiteren inoffiziellen Grand Prix fuhr er mit Williams in Dijon. Er beendete sein "Heimrennen" (es war der Große Preis der Schweiz) auf Rang 14. Dank Geldknappheit flog er vor dem Grand Prix von Italien raus und war später froh darüber, schließlich war die Formel 1 damals höchst gefährlich.

Karriereende und was danach kam
1976 fuhr er noch einmal Formel 2, stieg aber nach der Saison aus dem Motorsport aus. Allerdings nur als Fahrer. Er begann Rennautos zu sammeln und veranstaltete 1977 in einem Einkaufszentrum eine F1-Ausstellung. Inzwischen hat er eine eignene Firma und besitzt einen Ferrari 500, den ersten Weltmeister aus diesem Stall, den auch schon Michael Schumacher bewegte, einen Ferrari 312, einen F12000, einen F2002, einen Renault R22 sowie Fahrzeuge von BAR, Lotus und Jordan.
R.I.P. Marco Simoncelli
20.01.1987-23.10.2011

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