John Cannon fuhr nur ein Formel-1 WM Rennen: Beim USA GP 1971 startete er für das BRM-Werksteam. Dabei wurde er 14. BRM setzte bei dem Rennen insgesamt 5 Werksboliden ein, Cannon war der Schlechteste der 5 Fahrer. Jo Siffert wurde starker 2., Howden Ganley kam auf Rang 4, Peter Gethin auf 9 und Helmut Marko auf 13. So mies die F1-Ausbeute von Cannon auch war, in anderen Klassen war der Kanadier ein Star. Und so wurde er auch in die kanadische Hall of Fame aufgenommen.
F1-WM Karriere: John Cannon
1 Rennen (Rang 563)
Durchschnittliche Startposition: 24 (Rang 645)
Durchschnittlicher Rückstand auf Pole Position: 4,705% (Rang 230)
Sein Sohn Michael Cannon folgte John in den Motorsport, jedoch nicht als Fahrer. Michael Cannon ist Ingenieur in der ChampCar, bei Forsythe Racing. Leider verstarb John Cannon 1999 bei einem Flugzeugabsturz in Mexiko.
Cannon in der Formel-5000
John Cannon fuhr jahrelang in der Formel-5000. Hauptsächlich fuhr Cannon dabei in der amerikanischen Formel-5000, in der auch die meisten seiner Erfolge feiern konnte. 1970 wurde er in der amerikanischen Formel-5000 auch Meister. Dabei fuhr er für das Starr Racing Team, wie auch bereits 1969. Damals pilotierte Cannon noch einen Eagle Chevrolet. Gleich sein erstes F5000-Rennen konnte Cannon gewinnen: In Riverside siegte er vor Lothar Motschenbacher (McLaren Chevrolet) und Tony Adamowicz (Eagle Chevrolet). In seinem Titeljahr fuhr Cannon aber mit dem McLaren Chevrolet M10B.
Der McLaren M10B
Der McLaren M10B gewann mehrere Formel-5000 Meisterschaften. Es wurden auch mehrere Chassis des M10B gebaut:
- McLaren M10B 400-01: Der Rennwagen wurde für Hogan Racing gebaut. John Cannon gewann damit die amerikanische Meisterschaft 1970, David Hobbs die amerikanische Meisterschaft 1971.
- McLaren M10B 400-02: Der Bolide wurde hauptsächlich in Australien gefahren, unter anderem von Neil Allen, Kevin Bartlett und Gil Cameron. Der Besitzer des M10B 400-02 im Jahre 2007: Der Australier Lyndon Reithmuller.
- McLaren M10B 400-03: Dieser McLaren wurde in Großbritannien gefahren, zunächst in der Formel-5000, später bei britischen Bergrennen. Bei Bergrennen konnte der Wagen auch ein paar Siege einfahren.
- McLaren M10B 400-04: Der M10B 400-04 wurde für David Prophet für die britische Formel-5000 gebaut. Später landete der Renner bei Formel-Libre Rennen.
- McLaren M10B 400-05: Barry Newman kaufte das Vehikel für die britische F5000 und Howden Ganley. Der M10B 400-05 fuhr bis Ende 1973 mit etlichen Fahrern in der Formel-5000. Gordon Spice fuhr damit auch beim nicht zur WM zählendem Argentinien GP 1971.
- McLaren M10B 400-06: Auch der M10B 400-06 landete in England. Sid Taylor setzte ihn zunächst für Peter Gethin ein. Der Rennwagen erzielte 9 Siege in der britischen Formel-5000. Später wurde der Wagen auseinander genommen und 2 neue Rennboliden daraus gebaut.
- McLaren M10B 400-07: David Good war der erste Fahrer im M10B 400-07. Der Renner wurde für die britische Bergrennmeisterschaft gebaut und blieb dort auch jahrelang. 1991 kaufte Richard Eyre das Auto.
- McLaren M10B 400-08: Der Rennwagen wanderte nach Südafrika, wo er einige Rennen bestritt.
- McLaren M10B 400-09: Eppie Witzes fuhr damit Rennen.
- McLaren M10B 400-10: Frank Matich war der erste Besitzer des Rennwagens. Er bestückte den Boliden mit einem Repco Holden V8 Motor. Einige Jahre absolvierte er dann Formel-5000 Rennen in Australien und Tasmanien. Der Neuseeländer Keith Laney baute in den M10B 400-10 im Jahre 1974 einen Chevrolet-Motor ein. 1976 tauchte der Rennwagen bei Bergrennen auf, durchaus erfolgreich: Russel Greer gewann damit 1979/1980 die neuseeländische Bergrennmeisterschaft. Graham Wadsworth ist der aktuelle Besitzer.
- McLaren M10B 400-11: Graham McRae fuhr damit Formel-5000 Rennen in Großbritannien und Tasmanien. Beim Rennen in Hockenheim 1971 zerstörte er den M10B 400-11 bei einem Unfall.
- McLaren M10B 400-12: Bob Rose setzte den Rennwagen 1970 in Großbritannien bei Sprintrennen ein. Bis Ende der 70er Jahre fuhr er in der britischen Sprintmeisterschaft, gewann auch mehrere Rennen. Der letzte Besitzer: Der Deutsche Hans Arnold.
- McLaren M10B 400-13: Der Bolide wurde für Steve Durst für die amerikanische SCCA Nationals F5000-Serie gebaut. Mittlerweile ist der Rennwagen im Besitz des Inders Vijay Mallya, der nun Teilhaber des Spyker-Formel-1 Teams ist.
- McLaren M10B 400-14: Gregg Young fuhr den zunächst in der amerikanischen Formel-5000 Serie. 1971 fuhr er auch bei 2 Formel-1 Rennen außerhalb der Weltmeisterschaft: Carlos Marincovich fuhr ihn beim Argentinien GP, AJ Foyt beim Questor GP. Foyt fuhr dabei im Team der Agapiou Brüder. Bei dem Grand Prix testete auch Jackie Stewart den Boliden.
- McLaren M10B 400-15: Der M10B 400-15 wurde für das Broadspeed-Team gebaut, die damit in Großbritannien Chris Craft in der Formel-5000 einsetzten. Später ging der Renner an Sid Taylor, für den damit Fahrer wie Brian Redman, John Cannon oder Derek Bell fuhren.
- McLaren M10B 400-16: Der Rennwagen wurde nach Südafrika aufgeliefert. Nachdem er bei einem Unfall zerstört wurde, wurde aus dem Wrack 2 neue Rennwagen gebaut.
- McLaren M10B 400-17: Auch der M10B 400-17 wurde bei Rennen in Südafrika eingesetzt. Ronnie Mackroy ist der letzte Besitzer.
- McLaren M10B 400-18: Alan McKechnie verwendete den Rennwagen zunächst in der Formel-5000 in Großbritannien. Dort fuhr er auch noch 1971 und 1972, ehe er zum Team Domingo (Mike Domingo und Jo Domingo) nach Südafrika wanderte. Seit 2002 befindet sich der Wagen in Neuseeland bei Duncan Fox
- McLaren M10B 400-19: Der Rennwagen wurde bei Formel-5000 Rennen in Australien eingesetzt. Aktueller Besitzer: Lynden Reithmuller.
- McLaren M10B 400-20: VDS setzte den Rennwagen in der Tasman F5000-Meisterschaft für Teddy Pilette ein.
- McLaren M10B 400-21: Der M10B 400-21 wurde für Trojan gebaut, die damit Ray Allen in der britischen Formel-5000 fahren ließen.
1971 fuhr John Cannon für Hogan Racing in der Tasman F5000-Meisterschaft einen McLaren Chevrolet. Beim letzten Rennen in Surfers Paradise tauschte er den McLaren auch in einen Lotus Ford ein. In Amerika fuhr er 1971 keine F5000-Rennen, und auch 1972 und 1974 gab’s nur wenige Rennen, teilweise mit einem March Oldsmobile für Loder Racing Equipe, teils mit einem McLaren Chevrolet, teils mit einem March Chevrolet. 1975 fuhr er einen March Chevrolet für Anglo American Racing. Das Team fuhr auch von 1966-1968 in der Formerl-1. Dan Gurney gewann damit den Belgien GP 1967 auf einem Eagle Weslake. Gurney war auch der Gründer des Teams. Das Team baute die bekannten Eagle-Rennwagen. In den 60er und 70er Jahren, sowie von 1996 bis 1999 startete das Team auch in der ChampCar, gewann dabei auch 51 Rennen. Insgesamt wurden für einige Serien Eagles gebaut: 4 für die F1, 106 für die ChampCar, 20 für die Formel-5000, 13 für die Formel-Ford und noch ein paar mehr. 1976 kamen noch ein paar Rennen für Lola AMC und March Chevrolet. In der britischen F5000 fuhr er 1972 ein paar Rennen, wurde in Silverstone auch 2., hinter Gijs Van Lennep, der mit einem Surtees Chevrolet vom Team Speed International Racing fuhr. Ein paar Rennen kamen auch 1976 für Richard Oaten Racing hinzu. Im gleichen Jahr tauchte er mit Anglo American Racing auch in der australischen F5000 ein. Angefangen hat Cannons F5000-Karriere 1969 in der kanadischen F5000, als er ein Rennen mit einem Lotus Ford fuhr.
Formel-5000 Siege von John Cannon
Riverside 1969 zur amerikanischen F5000 vor Lothar Motschenbacher (Motschenbacher; McLaren Chevrolet)
Sears Point 1969 zur amerikanischen F5000 vor Bobby Brown (Bob Brown; Eagle Chevrolet)
Mosport 1969 zur amerikanischen F5000 vor Tony Adamowicz (Davidson Enterprises; Eagle Chevrolet)
Riverside 1970 zur amerikanischen F5000 vor Dave Jordan (American Racing; Eagle Chevrolet)
Seattle 1970 zur amerikanischen F5000 vor Mike Goth (Lola Chevrolet)
Elkhart Lake 1970 zur amerikanischen F5000 vor David Hobbs (Surtees; Surtees Chevrolet)
Sandown Park 1976 zur australischen F45000 vor Vern Schuppan (Theodore; Lola Chevrolet)
Amerikanische Formel-5000 Saison 1970 Nach den F1-Punktesystem damals: 9-6-4-3-2-1
1. John Cannon (52) Star Racing; McLaren Chevrolet
2. David Hobbs (34) Surtees; Surtees Chevrolet
3. Gus Hutchison (32) Champlin; Brabham Ford
4. George Follmer (28) Falconer&Dunn; Lotus Ford
5. Eppie Wietzes (27) Formula Racing; McLaren Chevrolet
6. Ron Grable (25) Williams; Lola Chevrolet
7. Mark Donohue (22) Lola Chevrolet
8. John Gunn (19) Fred Opert Racing; Surtees Chevrolet
9. George Wintersteen (10) Smothers Wintersteen; Lotus Chevrolet
10. Bill Brack (10) Bill Brack; Lotus Chevrolet
11. Dave Jordan (9) American Racing; Eagle Chevrolet)
12. Dick Smothers (9) Smothers Wintersteen; Lotus Chevrolet
13. Fred Baker (7) Fred Baker; McLaren Chevrolet
14. Mike Goth (6) Lola Chevrolet
15. Hiroshi Fushida (6) Wayne Jones; Eagle Playmouth
16. Rex Ramsey (6) Rex Ramsey; Eagle Chevrolet
17. John Martin (6) American Enterprises; Surtees Chevrolet
18. Chuck Parsons (4) Star Racing; McLaren Chevrolet
19. Spence Stoddard (4) Competition Development; Lola Chevrolet
20. David Oxton (3) Lotus Ford
21. Michael Brockman (3) Groud Floor Racing; Lola Chevrolet
22. Greg Young (1) Irene W. Young; McLaren Chevrolet
23. Eric Haga (1) Competition Development; Lola Chevrolet
24. Dow Byers (1) Byers Racing; Lola Chevrolet
Cannon in der ChampCar
John Cannon fuhr von 1968 bis 1974 auch insgesamt bei 15 Rennen in der ChampCar, beziehungsweise damals noch USAC. Dabei war Cannon gar nicht einmal so schlecht: In St Jovite 1968 wurde Cannon starker 2., hinter Brawner Ford Pilot Mario Andretti, dem Formel-1 Weltmeister von 1978 mit einem Lotus Ford. Cannon selbst fuhr einen Vollsted Ford für Bryan Heating. Cannon fuhr verschiedenste Rennwagen in der ChampCar – von Vollsted Ford, über Cheetah Ford, Mongose Ford/Chevrolet/Foyt, Philipp Chevrolet, Eagle Offenhauser, bis hin zum Atlanta Foyt.
Nebenher fuhr John Cannon noch einige Sportwagenrennen, darunter auch bei der CanAm. In Kanada gewann er mehrere Sportwagenmeisterschaften, aber auch in der CanAm war er sehr erfolgreich. Das erste CanAm-Rennen bestritt Cannon 1966 mit einem McLaren Chevrolet, in Monterrey 1968 gewann er dann vor McLaren-Werkspilot Dennis Hulme und George Eaten (McLaren Ford) sein erstes CanAm-Rennen. Es blieb sein einziger CanAm-Sieg. Cannon nahm auch beim Daytona 24-Stundenrennen teil. 1971 fuhr John Cannon im Übrigen auch in der Formel-2, mit einem privaten March Ford. Dabei wurde er beim EM-Lauf in Jarama 4., dadurch wurde er EM-16.
INFOS: oldracingcars.com, mein F1-Archiv, TNF, mehrere F1-Seiten!