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Jim Clark...

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Sonntag, 06. Januar 2002

Beiträge: 1008
Vor einiger Zeit hatten wir mal im Allgemein Forum einen Thread über Ayrton Senna eröffnet, in dem die Mitglieder ihr Wissen über ihn niederschreiben konnten, was sehr interessant war. Mittlerweile habe ich einiges über ihn erfahren, doch nun würde ich auch gerne etwas über einen anderen ganz großen wissen, JIM CLARK!

Ich dachte, ihr vom Yesterday Team, wisst doch bestimmt einiges über ihn und könntet mal etwas über ihn erzählen, schließlich ist er ja noch heute in vielen Statistiken weit vorne und das mit gerade mal 76 GP´s. Wenn man sich die Siegquoten und Polequoten anschaut ust er zumeist ganz vorne. Er wäre bei der Anzahl der Poles bestimmt auch in gleiche Bereiche wie Senna gekommen, denke ich mal. Naja, ihr könnt dazu ja näheres sagen, wenn ihr wollt...

Gibt es eigentlich gute Bücher über Jim und seine Zeit?

Also schon mal danke im Voraus

mfg Andi[br]----------------[br]JFE Chauffeur Andi
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Beitrag Sonntag, 06. Januar 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Andi,

Jim Clark war zweifellos der beste Fahrer seiner Epoche und einer der größten Fahrer aller Zeiten (Nuvolari, Caracciola, Fangio, Moss, Clark,...), so einfach ist das.

Hier ein paar Zitate:

Stirling Moss - "Jim Clark ist der einzige Fahrer den ich fürchte"

Jackie Stewart - "Jim Clark gewann 1963 und 1965 die WM weil er der Größte war und verlor sie 1962, 1964 und 1967 weil er einen Lotus fuhr"

In seinen Grabstein ist ein Lorbeerkranz gemeißelt - "In liebevoller Erinnerung an Jim Clark, O.B.E., geboren am 4. März 1936, gestorben am 7. April 1968. Hier ruht der Farmer und Gentleman aus Edington Mains, Chirnside, und aus Pennbroke, Bermuda; Gewinner von fünfundzwanzig Großen Preisen und der 500 Meilen von Indianapolis, erster und einziger Freiherr der Stadt Duns.

Hans wird sicherlich (in den nächsten Tagen) noch etwas näher auf Jim eingehen ! [br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Montag, 07. Januar 2002

Beiträge: 1008
Danke Tom für deinen Beitrag, ich hoffe es kommen noch viel mehr...

Das Zitat von Moss finde ich aber wirklich erstaunlich und beeindruckend. Er war doch schließlich, soweit ich weiß, einer der größten Konkurrenten Clarks. Ist es eigentlich rcihtig, dass Clark in solch unterlegenen Autos fuhr, aber trotzdem, durch fahrerische Klasse um Siege fuhr? Was mich auch noch interessieren würde, sind die Trainingsduelle von Clark gegen seine verschiedenen Teamkollegen, oft wird er wohl nicht verloren haben...

Also Hans jetzt bist du an der Reihe ;)[br]----------------[br]JFE Chauffeur Andi
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Beitrag Montag, 07. Januar 2002

Beiträge: 1477
Clark und Moss waren nie wirkliche Konkurrenten, Moss hörte 1961 nach seinem schweren Unfall auf, als Clark gerade am Anfang seiner Karriere war. Bemerkenswert an Jimmy war, dass er während seiner ganzen F1-Karriere ausschliesslich für ein einziges Team fuhr - Lotus. So wie Ferrari heute Schumacher-Autos baut, konstruierte Colin Chapman Rennwagen, die den Fähigkeiten und dem Fahrstil von Jim Clark angepasst waren. Er war einer der wenigen, die den Chapman-Autos absolutes Vertrauen entgegenbrachten (Graham Hill: "wenn dich dein eigenes Rad überholt, weisst du, dass du in einem Lotus sitzt!" ), ein Vertrauen, dass sich am Ende anscheinend doch als fatal herausstellte ...!

Bild

Eine der besten und umfangreichsten Websites über Jim Clark findet ihr hier (in englisch):
http://www2.eis.net.au/~bramwell/welcome.htm

Beitrag Montag, 07. Januar 2002

Beiträge: 1076
Servus Andi,

vorab schon mal einige Bücher von (!) und über Jim Clark (ich hoffe, daß demnächst etwas mehr Zeit bleibt, um auch noch mehr zu bringen - vorerst dürftest Du mit dem Link von Michael - DANKE ! - auch sehr gut bedient sein) :

Jim Clark - Als Favorit am Start (1965)
Die Jim Clark Story (1967 / Bill Gavin)
Jenseits von schnell - Das Leben von Jim Clark (1968 / Helmut Zwickl)
Jim Clark - Portrait of a great Driver (1968 / Graham Gauld)
Jim Clark remembered (1975 bzw. 1984 / Graham Gauld)
Jim Clark - The Legend lives on (1994 / Graham Gauld)
Jim Clark (1997 / Eric Dymock)

Auch Heinz Prüllers Lorbeer bis zum nächsten Mal - Der Kampf um die Jim-Clark-Nachfolge von 1968 sollte nicht unerwähnt bleiben.

Mehr (wie gesagt) hoffentlich demnächst ...

Viele Grüße Hans

Beitrag Mittwoch, 09. Januar 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Das Zitat von Moss stammt aus dem Buch "Formel 1 Asse" von Achim Schlang und ist durchaus nachvollziehbar wenn man folgende Zeilen liest. Stirling dachte auch nach seiner schweren Verletzung im Osterrennen von Goodwood 1962 noch nicht unbedingt ans Aufhören.

1963 machte Stirling mehrere Probefahrten , um seine Fähigkeiten nach dem Unfall zu testen und entschloss sich auf der Höhe seiner Laufbahn mit 34 Jahren abzutreten. Weil er das Beste geben wollte, sich mit dem Besten (der Jim Clark genannt wurde) messen wollte und er es scheinbar doch nicht mehr so konnte, wie vor seinem Unfall.......


[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Mittwoch, 09. Januar 2002

Beiträge: 1008
Ach so...ähm ich muss mich mal bei euch entschuldigen...Da ich mich so wenig mit dieser Zeit auskenne, habe ich auch noch den Moss mit dem Stewart verwechselt. Ich meinte eigentlich dessen Zitat (mit dem was ich oben schrieb). Der war aber ein direkter Konkurrent von Clark oder? Aber wenn man bedenkt wie gut Moss mal war (war er doch oder?), ist sein Zitat und seine von dir, Tom, beschriebene Reaktion nach seinem Unfall, auch ein Indiz dafür, wie gut der Jimmy gewesen sein muss........[br]----------------[br]JFE Chauffeur Andi
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Beitrag Mittwoch, 09. Januar 2002

Beiträge: 3551
Na das ist ja ein lustiger Satz.. du fängst ja an wie stephan :D :))[br]----------------[br]Der unwissende Steffen :rolleyes:
Gruß Steffen

Beitrag Donnerstag, 10. Januar 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Andi,

du brauchst dich nicht zu entschuldigen, denn uns freut dein Interesse ! Yeterday bemüht sich, die "glorreiche Vergangenheit" nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und euch diese Zeit ein wenig näher zu bringen.

Die Rennjahre (WM) im Überblick:
Moss 1951 - 1961
Clark 1960 - 1968
Stewart 1965 - 1973

Es folgt ja auch noch das kleine Portriät von Hans !
Die Hauptgegner (bzw. weiteren Weltmeister dieser Epoche)von Clark waren Hill, Surtees, Brabham, Hulme und "natürlich sein Lotus".......



[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Mittwoch, 16. Januar 2002

Beiträge: 37
Er war der Beste, ob im F1, F2 , Tourenwagen ( seine atemberaubenden Driftwinkel in Ford Falcons und Lotus Cortinas zierten in den 60-ern viele Pubs), Indy, Tasman-Serie oder Sportwagen (( seine 12-Rundenführung 1962 am 'Ring im kleinen Lotus 23 gegen all die großen Big Blocks ( Ferrari, Maserati, etc. ) ist bereits legendär )).

Er starb, bevor er beweisen konnte, wie gut er auch in der neuen 3-Liter F1 ist.

colin

Beitrag Donnerstag, 17. Januar 2002

Beiträge: 1477
Das ist Ansichtsache, er war 1967 zwar nur 3. der WM, aber er gewann seine letzten 3 Grand Prix, und bei den letzten 7 Rennen stand er 6 mal auf Pole. Wenn man die technischen Ausfälle berücksichtigt, wäre er wahrscheinlich auch in 1967 Weltmeister geworden. Ich glaube, damit hat er durchaus seine Klasse auf in der 3-Liter-Formel unter Beweis gestellt.

Beitrag Donnerstag, 17. Januar 2002

Beiträge: 1008
Hi colin,
könntest du vielleicht (falls du Zeit oder Lust hast) noch mal näher das von dir genannte legendäre Rennen auf dem Nürburgring beschreiben? War das etwas à la Villeneve (Gilles), indem er Kampflinie gefahren ist u8nd niemanden vorbei ließ oder ist er sogar weggezogen? Was war dann der Grund, warum er nicht gewinnen konnte?[br]----------------[br]JFE Chauffeur Andi
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Beitrag Sonntag, 03. Februar 2002

Beiträge: 1076
Servus Andi,

Colin meint (wahrscheinlich ?) das 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring am 27. Mai 1962, bei dem Jimmy einen Lotus 23 Sportwagen fuhr, der einen Prototyp-Motor des Lotus-Elan hatte (basierend auf der Maschine des Ford Cortina GT) - mit nur etwas mehr als 100 PS ! Doch dieses Handicap sollte Jimmy nicht daran hindern, auf der nassen Strecke schon in der ersten Runde 20 Sekunden Vorsprung auf die Porsche und 3-Liter-Ferrari herauszufahren. In der 6. Runde waren es bereits 1:41 Minuten. Leider sprang ihm nach einem Viertel des Rennens beim Bremsen der Gang heraus, was die Räder des kleinen Lotus blockieren ließ und ihn einen Abhang hinunterschleuderte.

Nichtsdestotrotz war es eine eindrucksvolle Demonstration seiner Fahrkunst ...

Viele Grüße Hans

Beitrag Sonntag, 03. Februar 2002

Beiträge: 1076
Servus Andi,

vergessen habe ich, daß der Unfall Jim Clarks auch dadurch zustande kam, daß durch einen Riß im Auspuff Gase ins Cockpit strömten und er dadurch benommen war.
Im Training war er mit dem untermotorisierten Lotus über 23 (!) Sekunden hinter dem Ferrari von Phil Hill/Gendebien gelegen, die das Rennen schließlich auch gewannen (vor Mairesse/Parkes, ebenfalls Ferrari, und dem Porsche-Duo Graham Hill/Herrmann).

Viele Grüße Hans

Beitrag Sonntag, 03. Februar 2002

Beiträge: 1008
Ok, danke für deine Antwort...

Finde ich schon zeimlich beeindruckend...

Da wirken irgendwie die heutigen Fahrer voll lächerlich, wenn man sich mal überlegt, was damals noch los war. Den Hang runtergerutscht! und heute beschweren sie sich schon , wenn die mal auf einer Strecke fahren müssen, die weniger als 50 Meter Keisbett hat...

Das waren noch Zeiten früher...
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Beitrag Dienstag, 05. Februar 2002

Beiträge: 8
Falls ich mich recht erinner, waren die Trainingszeiten im Trockenen erzielt worden und da hatte ein Phil Hill im Ferrari mit ca. 300 PS natürlich Vorteile gegenüber ca. 100 PS von Jimmy Clark.

Zu Beginn des Rennens war die Strecke naß und Clark nützte das bessere Handling des leichteren Lotus 23 optimal aus. Zusätzlich war der Ring damals eine typische "Fahrer"-strecke; heute leider nur noch in wenigen Abschnitten auf der alten Nordschleife zu erkennen. Die Geschichte mit den Auspuffgasen wurde m.W. nach nie offiziell bestätigt, die abtrocknende Strecke - auch im Rennen wurden dann Zeiten von unter 10 Minuten gefahren - hätte die Großen eh aufholen lassen.

Wer als Privatmann einen Hauch des alten Feelings der Nordschleife "erfahren" möchte, der soll sich für ca. 10,-- € eine Karte für die Nordschleife kaufen und am besten in der Wochenmitte mit dem eigenen Wagen den Ring erfahren.

Viel Spaß dabei

gummikuh

Beitrag Mittwoch, 06. Februar 2002

Beiträge: 1681
Was kann man über Jim Clark sagen?
Er war ein ruhiger,bescheidener Farmer und ein begnadeter Rennfahrer,der leider viel zu früh die große Formel1-Bühne verließ.Alles was vier Räder hat konnte er wie kein Zweiter am absolutem Limit bewegen.Ohne seinen tragischen Tod müssten alle Bestenlisten neu geschrieben werden.
Bild
Doch auch so spricht seine Statistik für sich:
2 mal Weltmeister
256 WM-Punkte aus 72 GP (3,55 Punkte/Rennen)
25 Siege
32 Podiumsplätze
33 Polepositions
27 schnellste Runden

Wie gesagt, er war einer der Größten und wird uns immer in Erinnerung bleiben.

Hier noch ein Webtip(leider nur in englisch)
http://www2.eis.net.au/~bramwell/jim.htm

Gruß Micha [br]----------------[br]PRIMUS INTER PARES:smokin:

Beitrag Sonntag, 05. Juni 2011

Beiträge: 45812
An Selbstbewusstsein mangelte es Clark jedenfalls nicht.

Nach seinem Indy-500-Sieg 1965 (als Gastfahrer, ohne Ovalkenntnisse): "Ich bin halt einfach 600 Mal eine Linkskurve gefahren"

Mehrmals wurde Clark nach dominanten Siegen mit folgenden Worten zitiert: "Ich weiß auch nicht, wieso die anderen so langsam waren."

Quelle: Achim Schlang (Pitwalk)

Beitrag Sonntag, 05. Juni 2011

Beiträge: 13
Hi
Micha hat geschrieben:
25 Siege
32 Podiumsplätze


Dazu muss man noch erwähnen, dass er 23 mal als ausgefallen gewertet wurde . Also kam er 49 mal ins Ziel. Davon hat er über die hälfte der rennen gewonnen. In nur 8 von diesen 49 rennen hat er die Punkte verpasst.
Er hätte wohl noch öfter gewonnen hätte sein lotus nicht so oft probleme gemacht, wo er dann ausfiel aber noch als 5. oder ähnlichem gewertet wurde.

Fazit: Wenn sein Auto in Ornung war, gewann er. Sonst fiel er oft aus.

Beitrag Sonntag, 05. Juni 2011

Beiträge: 87
MichaelZ hat geschrieben:
An Selbstbewusstsein mangelte es Clark jedenfalls nicht.

Nach seinem Indy-500-Sieg 1965 (als Gastfahrer, ohne Ovalkenntnisse): "Ich bin halt einfach 600 Mal eine Linkskurve gefahren"

Mehrmals wurde Clark nach dominanten Siegen mit folgenden Worten zitiert: "Ich weiß auch nicht, wieso die anderen so langsam waren."

Quelle: Achim Schlang (Pitwalk)


aehnliches kenn ich auch von jochen rindt. noch vor(!) seinem ersten sieg hat rindt vom wm-titel geredet. er meinte dann immer, dass er zwar auch noch keinen gp gewonnen hat, dass es aber nur eine frage der zeit sein koennte.

das hat mich deswegen beeindruckt, weil es im interview gar nicht arrogant rueberkam.


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