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Jean Alesi

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Mittwoch, 02. April 2008

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OK, ich gebe auf und mich geschlagen :lol: . Ich kann nicht nachweisen, dass Alesi als Kind nach Frankreich übersiedelte. Der Fakt bleibt aber, dass Jean zuerst Giovanni hieß und im Pass zu stehen hatte.
Auffällig auch, dass Jean gerade mit 19/20 erst anfing sich professionell dem Motorsport zu widmen. Aber egal, dass wird sich klären lassen.
Einigen wir uns darauf und bleiben dabei, Jean Alesi ist Franco-italiener. Also ein Franzose mit italienischen Wurzeln. Wobei Alesi sowieso ein Weltenbummler ist. Sein eigener Emigrationshintergrund, eine japanische Frau, euro-asiatische Kinder, seine Arbeit usw. Alesi hatte schon immer Hummeln im Hintern :D .
Mit cuore sportivo ..

Beitrag Mittwoch, 02. April 2008

Beiträge: 317
Noch ein kleiner Nachtrag: Hier (LINK!) wird Jean Alesi wie folgt zitiert:
"Jusqu'à six ans, j'étais Giovanni Roberto Alesi mais mes copains me demandaient sans arrêt ce que çà voulait dire. On a simplifié les choses en disant Jean..."
Mit meinen bescheidenen Französisch-Kenntnissen verstehe ich es so, dass er tatsächlich Giovanni Roberto hieß, seine Spielkameraden ihn aber der Einfachheit halber "Jean" nannten, als er sechs Jahre alt war.

Außerdem: Wenn Jean Alesi erst mit 19 Jahren Sizilien verlassen hätte, dann wäre dies 1983 passiert. Sein Vater Franck war jedoch schon Anfang der 1970er Jahre im französischen Motorsport aktiv, was meine These stützt, dass es Jeans Vater war, der in jenem Alter nach Frankreich übersiedelte.

Beitrag Mittwoch, 02. April 2008

Beiträge: 3303
Also die Pressemappe von Ferrari Ausgabe 1994 gibt bekannt das Jean Alesi in Avignon geboren wurde .
Benetton ein paar Saisons später schreibt es etwas genauer
Avignon - Montfavet und eine Presemappe von Alesi selbst heraus gegeben schreibt von Avignon-Montfavet(Vaucluse) und überall steht France dahinter .

Beitrag Mittwoch, 14. September 2011

Beiträge: 45834
Noch ne schöne Anekdote über Alesi. In der aktuellen F1 Racing schreibt Maurice Hamilton, dass Dr. Harvey Postlethwaite ihm mal folgendes gesagt hat über Monza 1990, Qualifying: "Wir hatten uns mit Jean darauf geeinigt, wie wir verfahren wollen. Jean sagte: "Ja okay, wir warten." Ich stehe also am Kommandostand, mit dem Rücken zur Garage, und höre hinter mir, wie ein Motor gestartet wird. Ich drehe mich um - und Jean ist weg."

Jean Alesi dazu im Interview mit Hamilton: "Das war mein Schwachpunkt, ich hatte nie wirklich Geduld. Vor allem nicht in der Qualifikation. Ich wollte rausgehen, jetzt, jetzt, jetzt. Mir war egal, ob die Strecke noch schneller werden würde. Ich musste einfach raus."




Alesi gilt ja als Talent, das mehr verdient gehabt hätte, als nur seinen GP-Sieg. Bei Ferrari hatte Berger gegenüber Alesi aber klar die Überhand.

Beitrag Mittwoch, 14. September 2011

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in phoenix 1990 war alesi ja, nach den sehr guten platzierungen im freitagsqualitraining, am samstag einer der allerersten auf der strecke.
...und in der mauer.

berger hatte jedoch nicht klar die überhand bei ferrari, wenn man sich auch mal die trainingsergebnisse anschaut. einen prost hatte er, in qualifikationen, allerdings auch nicht selber im griff, wie andere.

alesi war, glaube ich, einfach kein fahrer, der sich zu sehr mit der abtsimmung des autos "aufhielt". das haben ja leute wie berger und auch später rund um benetton bestätigt.

alesi war aber auch und vor allem ein hitzkopf durch und durch.

war es nicht brundle, den er mal vor wut über eine versaute qualirunde, über die räder in die luft schickte?

Beitrag Mittwoch, 14. September 2011

Beiträge: 45834
Ich lese gerade die Grand-Prix-Story von 1994 und zugegeben, bei diesem Thema dürfte Prüller nicht so die objektivste Quelle sein, aber da klingt das schon sehr danach, dass Berger es ist, der das Team bei Ferrari um sich herum aufbaut und in den Rennen auch oft der bessere war - und da zählts ja letztlich.

Wenn ich mir den weiteren Verlauf von Berger so anschaue, was er bei Toro Rosso gemacht hat, dann kann ich mir das auch sehr gut vorstellen-

Es gab kürzlich jemanden, der Berger auf einen Niveau mit anderen Weltmeister setzte, soweit will ich nicht gehen, aber gegen Alesi hatte er die Oberhand, so weit ich das bisher beurteilen kann.

Beitrag Mittwoch, 14. September 2011

Beiträge: 0
--
Zuletzt geändert von deleted am Mittwoch, 29. Februar 2012, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Mittwoch, 14. September 2011

Beiträge: 45834
Sorry, streich das Wort anderen.

Beitrag Mittwoch, 14. September 2011

Beiträge: 1679
es könnte gut sein, dass ich berger mal so hoch "gelobt " habe.
in den späten 80ern war er auch ein ebenso gefragter mann, wie er fahrerisch mit leuten wie mansell piquet und co. hätte mithalten können.
an senna war er bei mclaren, vn der reinen speed her, näher dran, als prost. ich verweise hier nicht auf rennergebnisse, sonder den reinen vergleich aller trainingsergebnisse rundum.

er hatte leider, sowohl bei mclaren, als auch in jedem falle 89 bei ferrari überaus viel pech.

auch hatte er maßgeblichen anteil an der "wiederauferstehung" von ferrari, nach seiner rückkehr 93, von der auch der herr schumacher profitierte.

berger hatte alesi sicherlich irgendwie im griff, aber an dem ausdruck, er hätte die oberhand gehabt, stosse ich mich.
demnach hätte mansell 89 bei ferrari auch ganz klar die oberhand gehabt. schaut man sich alle ergebnisse an, sieht die welt jedoch ganz anders aus.

aber wir sind hier ja bei alesi.
kann mir jemand bestätigen, wen alesi vor wut in die luft erhob und wann? ich habe diesen vorfall nur noch ganz dunkel im hinterkopf.

Beitrag Mittwoch, 14. September 2011
0ph 0ph

Beiträge: 1358
Das war glaub ich Patrese 89 in Jerez. Ausgangs der schnellen doppel-rechts.

Beitrag Donnerstag, 15. September 2011

Beiträge: 0
Naja, also Berge die überhand gegen Alesi will jezt nicht so sthen lassen.

In den 5 Jahren als Teamkollegen bei Ferrari und Benetton war Berger nur einmal in der WM-Wertung vor Alesi sonst hatte Alesi immer die Nase vorn.
hier noch andere Statistische vergleiche:

77 gemeinsame GP


Alesi Berger

31 Ausfälle 33
165 Punkte 132
24 Podien 17
1 Sieg 2
2 Poles 4
3 SR 5
16 Rennen in Führung 11
8 starts aus 1.reihe 7



Also so eine überhand kann ich eigentlich nicht erkennnen

Beitrag Donnerstag, 15. September 2011

Beiträge: 45834
Wenn man sich die Statistik so anschaut nicht, das stimmt. Da war der Prüller in seinem Buch wohl sehr patriotisch,.

Beitrag Freitag, 16. September 2011

Beiträge: 266
Jean hat geschrieben:
Naja, also Berge die überhand gegen Alesi will jezt nicht so sthen lassen.

In den 5 Jahren als Teamkollegen bei Ferrari und Benetton war Berger nur einmal in der WM-Wertung vor Alesi sonst hatte Alesi immer die Nase vorn.
hier noch andere Statistische vergleiche:

77 gemeinsame GP


Alesi Berger

31 Ausfälle 33
165 Punkte 132
24 Podien 17
1 Sieg 2
2 Poles 4
3 SR 5
16 Rennen in Führung 11
8 starts aus 1.reihe 7



Also so eine überhand kann ich eigentlich nicht erkennnen


Danke; äußerst interessante Statistik, die die allermeisten so sicherlich nicht im Kopf hatten, mich eingeschlossen.

Alesi bleibt bei mir im Kopf hängen als sehr sympathischer, guter Pilot mit Sch***** an den Händen. Hätte viel erreichen können, aber im entscheidenden Moment ging immer was schief.

Beitrag Montag, 19. September 2011

Beiträge: 285
Alesi's Problem war, dass er immer zur falschen Zeit am falschen Ort war. In dem Fall immer beim falschen Team zur unpassendsten Zeit. Wäre er 1991 statt zu Ferrari zu Williams gegangen, hätte er durchaus einige Siege mehr einfahren können, wenn nicht sogar Weltmeister werden können. Bei Ferrari lief von 1991 bis 1995 fast gar nichts, wobei besonders die Jahre 1992/93 zum Vergessen waren. 1992 musste sich Alesi mit einer absoluten Obergurke von Auto herumärgern, das es ihm bei manchen Rennen sogar Probleme machte, gegen Andrea de Cesaris im Tyrrell zu bestehen.
1995 dachte ich dann, jetzt hat er es geschafft, es kann nur noch besser werden, nachdem er seinen 1. Sieg in Montreal holte. Man konnte noch nicht wissen, dass es der einzige Sieg seiner Karriere bleiben sollte. Spätestens Ende 1995 war ich mir aber sicher, wenn nicht im Benetton-Renault, wann dann? Schon beim ersten Rennen in Melbourne kam die Ernüchterung, als er ohne Sprit das Rennen beenden musste. Die Seuche hatte ihn von Ferrari hinüber zu Benetton verfolgt. Aber das Auto war nach wie vor für Schumacher konstruiert worden, der aber bei Ferrari anheuerte. Alesi und Berger kamen überhaupt nicht mit dem aggressiven Fahrstil des Autos zurecht, auch wenn Berger 1997 in Hockenheim seinen letzten Sieg feiern konnte. Bei Sauber schaffte Alesi noch den einen und anderen Achtungserfolg, mehr aber auch nicht. Hierbei fällt mir spontan das tolle Qualifying in Österreich 1998 ein. Bei Prost lief es dann überhaupt nicht mehr und die letzten Rennen bei Jordan 2001 waren auch nur noch Zugabe, mehr aber auch nicht.

Ich habe Alesi immer sehr gemocht, besonders sein für ihn typischer aggressiver, spektakulär anzusehender Fahrstil taten es mir immer sehr an. Aber ganz klar: Der große Fehler seiner Karriere war der Wechsel 1991 zu Ferrari.

Beitrag Montag, 19. September 2011

Beiträge: 45834
in Italien 1994 hatte er im Ferrari auch Pech. Prüller schreibt, dass er danach völlig frustriert über die Autobahn raste. Alesi sagte "ich musste meinen Grand Prix zu Ende fahren". Lauda, damals Ferrari-Berater, konnte nicht verstehen, dass Alesi sowas nicht überwinden konnte. Es sei im Rennsport halt normal, dass Autos mal kaputtgehen

Beitrag Montag, 19. September 2011

Beiträge: 4564
Zu Alesi fällt mir auch noch ein Vorfall aus der DTM ein. 2006 hatte er sich in einer Situation beim Rennen in Barcelona überhaupt nicht mehr unter Kontrolle.

Damals trat er aus irgendeinem Grund mitten auf der Start/Zielgeraden voll in die Eisen. Hinter ihm konnte Mika Häkkinen gerade noch so ausweichen. Leider weiss ich nicht mehr was im Vorfeld geschehen war. Jedenfalls zeigte auch dieses Manöver einmal mehr das übermäßige Temperament Alesis.

In der DTM konnte er auch öfters siegen. In 52 Rennen holte er zwei Pole-Positions und 4 Siege.
Tippspiel-Teams:
F1: Seifenkistel Roadrunners
Rallye: Ricola Rot Weiss Alpenteam Ilmor WRC
DTM: Speedpflicht DTM Team
MotoGP: Agostini MV Augusta

Beitrag Dienstag, 20. September 2011

Beiträge: 0
Ja, sein Temperament ist unberechenbar :-)

Als er vor ein paar Jahren bei den Speedcars furh, startete er in Zandvoort mal als letzter. Nach der Einführungsrunde, scherte er auf den Rasen aus überholte das ganze Feld und war als erster in der ersten Kurve mit einem Riesigen vorsprung .

Kein Ahnung, was ihm da wieder durch den Kopf ging.

ich hab mal irgentwo das video auf youtube gehabt, finds aber leider net mehr

Beitrag Dienstag, 20. September 2011

Beiträge: 0
war nicht zandvoort, sondern Bahrain hier das Video

http://www.youtube.com/watch?v=5awDdwwX ... re=related

Beitrag Montag, 31. Oktober 2011

Beiträge: 45834
Aus Prüllers „Grand Prix Story 94“:
Monza 1994, Alesi einmal mehr im Pech. Was passiert ist und was die Reaktionen des Franzosen waren, beschreibt Prüller: „Er drückt in der Box das Kupplungspedal nicht ganz runter, dreht über 10.000 U/min, kann den ersten Gang nicht einlegen – worauf das Getriebe explodiert.

Keiner kann so wütend und traurig sein wie Alesi. Er fetzt die Handschuhe ins Cockpit, stürmt wortlos davon, redet mit keinem auch nur ein Wort – nicht einmal mit den Ferrari-Leuten. Öfter schon vorgekommen. Aber was folgt ist neu: Alesi lässt sogar sein Flugzeug in Mailand stehen, springt in seinen Privat-Ferrari und braust – immer noch im Rennoverall – in einem Zug durch nach Avignon. Wortlos, in Selbstmöderstimmung. „Wenn du nicht vom Gas gehst, steig ich aus!“ droht Bruder Jose am Nebensitz. Zwei Tage später die Sensationsschlagzeilen in den italienischen Zeitungen: „Alesi spricht.“ Er sagt: „Ich wollte in Monza am liebsten sterben… Ich musste meinen Grand Prix fertig fahren – darum fuhr ich so schnell nach Avignon…“

Alesi wieder Selbstvertrauen einzuimpfen ist schwierig. Nach Monza ist er so verzweifelt. Lauda: „Ich versteh nicht warum.“ Er hat geführt, mehr kann er nicht erwarten.“ Dass Rennautos kaputtgehen können, ist möglich, schon öfters passiert.“ Vor genau 20 Jahren, Monza 1974, ist Nikis eigene Welt zusammengebrochen, weil ihm ein gerissener Wasserschlauch im Motor den Sieg stahl. Jetzt, mit der Weisheit späterer Jahre: „Ich wär an Alesis Stelle nicht verzweifelt. Typisches Rennwochenende, das halt einmal für ihn negativ ausging.“

Beitrag Montag, 31. Oktober 2011

Beiträge: 45834
Zu Alesi versus Berger hatten wir übrigens einen eigenen Thread:

viewtopic.php?f=7&t=16084&hilit=+Jean+Alesi

Beitrag Dienstag, 08. November 2011

Beiträge: 285
MichaelZ hat geschrieben:
Aus Prüllers „Grand Prix Story 94“:
Monza 1994, Alesi einmal mehr im Pech. Was passiert ist und was die Reaktionen des Franzosen waren, beschreibt Prüller: „Er drückt in der Box das Kupplungspedal nicht ganz runter, dreht über 10.000 U/min, kann den ersten Gang nicht einlegen – worauf das Getriebe explodiert.

Keiner kann so wütend und traurig sein wie Alesi. Er fetzt die Handschuhe ins Cockpit, stürmt wortlos davon, redet mit keinem auch nur ein Wort – nicht einmal mit den Ferrari-Leuten. Öfter schon vorgekommen. Aber was folgt ist neu: Alesi lässt sogar sein Flugzeug in Mailand stehen, springt in seinen Privat-Ferrari und braust – immer noch im Rennoverall – in einem Zug durch nach Avignon. Wortlos, in Selbstmöderstimmung. „Wenn du nicht vom Gas gehst, steig ich aus!“ droht Bruder Jose am Nebensitz. Zwei Tage später die Sensationsschlagzeilen in den italienischen Zeitungen: „Alesi spricht.“ Er sagt: „Ich wollte in Monza am liebsten sterben… Ich musste meinen Grand Prix fertig fahren – darum fuhr ich so schnell nach Avignon…“

Alesi wieder Selbstvertrauen einzuimpfen ist schwierig. Nach Monza ist er so verzweifelt. Lauda: „Ich versteh nicht warum.“ Er hat geführt, mehr kann er nicht erwarten.“ Dass Rennautos kaputtgehen können, ist möglich, schon öfters passiert.“ Vor genau 20 Jahren, Monza 1974, ist Nikis eigene Welt zusammengebrochen, weil ihm ein gerissener Wasserschlauch im Motor den Sieg stahl. Jetzt, mit der Weisheit späterer Jahre: „Ich wär an Alesis Stelle nicht verzweifelt. Typisches Rennwochenende, das halt einmal für ihn negativ ausging.“


Ich kann mich noch gut an den Ausfall und Alesis Tobsuchtsanfall beim Aussteigen erinnern. Das war schon sehr ärgerlich, aber leider musste ich mich damals trotzdem freuen, weil ich unbedingt wollte, dass Damon Hill beide Rennen (Monza, Estoril) gewinnt, um noch an Schumacher ran zu kommen. Für einen Menschen wie Alesi, der in Italien, in einem italienischen Auto und selber auch noch italienisches Blut in den Adern fließen hat, war das natürlich eine mehr als herbe Enttäuschung. Wer weiß, was gewesen wäre, wenn Alesi beim Boxestopp nicht den Motor abgewürgt hätte - vielleicht wäre es dann auch nie zu der Schumacher-Hill-Kollision in Adelaide gekommen...

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