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Ian Ashley

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Beitrag Donnerstag, 20. Dezember 2007

Beiträge: 45812
Ich bräuchte Infos zu den 2 schweren Unfällen von Ashley in der Formel-1: Deutschland GP 1975, Kanada GP 1977. Bilder? Verletzungen? Ich weiß, dass es 45 Minuten brauchte, bis Ashley aus dem Wrack befreit wurde in Kanada 1977. Auch Jochen Mass soll mitgeholfen haben. Beim Grand Prix in Long Beach 1978 wollte Ashley wieder starten, aber er bekam keine Lizenz mehr. Daraufhin lernte er Flugzeugpilot.

Beitrag Donnerstag, 20. Dezember 2007

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Was viele nicht wissen: Ian Ashley wurde am 26. Oktober 1947 als Ian Hugh Gordon Ashley in Deutschland geboren, genauer in Wuppertal. Crashley, wie er oft scherzhaft wegen seiner vielen Unfälle genannt wurde, war jedoch Brite. 1966 begann er in der Jim Russel Racing School seine Rennfahrerkarriere, landete 1969 mit einem Alexis und einem Lotus in der britischen Formel-Ford. In der Formel-Ford hatte Ashley aber auch außerhalb Großbritanniens Erfolg: In Brasilien gewann er mit einem Lotus Holbay das Rennen in Curitiba vor Royale-Pilot Ray Allen und Marivaldo Fernandez (Lotus Holbay). Fernandez wurde bekannt, weil er mit Carlos Pace mit dem Flugzeug abstürzte und wie auch Pace selbst verstarb.

Bereits in der Zeit ab 1967 fuhr Ashley bereits einige Formel-3 Rennen. Dabei fuhr er zum einen für Merlyn Ford, zum anderen aber auch mit einem Chevron Ford. Er fuhr auch das Ashlowe Racing Team, sowie einen McLaren Ford für das Team von Richard Oaten. Bestes F3-Resultat war Rang 3 beim Rennen auf der AVUS hinter Kurt Ahrens jr. und Manfred Mohr, die beide in einem Brabham Ford unterwegs gewesen sind. Viel wichtiger für Ashley aber in dieser Zeit seiner Karriere waren die Formel-5000 Rennen, die er bereits ab 1969 bestritt. Die meisten seiner großartigen Erfolge sammelte der Brite in der Formel-5000.

Ashley ein F5000-Ass
Sein erstes Formel-5000 Rennen bestritt Ian Ashley in Snetterton 1969. Dabei fuhr er einen Kitchiner Ford von Tony Kitchenor. Er beendete das Rennen als 13., war damit letzter im Klassement. Rang 6 in Brands Hatch war die beste Platzierung in der Saison in der britischen F5000. In der Saison darauf tauschte Ashley seinen Boliden und fuhr nun mit einem Lola Chevrolet. Allerdings fuhr Ashley nur ein Rennen, nämlich das erste Rennen im Oulton Park. 1972 kam Ian Ashley wieder, wieder mit einem Lola Chevrolet, für das Team WMG Marketing. In Brands Hatch stellte er sein bisher bestes Resultat in der britischen Formel-5000 ein, er wurde wieder 6. In Silverstone steigerte er sich. Zwar blieb ihm der Sprung aufs Podest noch verwehrt, aber immerhin wurde der Brite bereits 4.

1973 fuhr er in der britischen Formel-5000 für Henley Forklift Co. Arbeitsmaterial war dabei wieder ein Lola Chevrolet T330. Überraschend gewann er das Rennen in Dänemark, in Jyllands Ringen. Dabei gewann Ashley vor Teddy Pilette und Gijs Van Lennep, die beide ebenfalls in der Formel-1 gefahren sind.

Alle Formel-5000 Siege von Ian Ashley
1973: Jyllands Ringen: britische F5000; Vor Teddy Pilette (VDS; Chevron Chevrolet)
1974: Thruxton: britische F5000; vor Peter Gethin (VDS; Chevron Chevrolet)
1974: Oulton Park: britische F5000; Vor Teddy Pilette (VDS; Chevron Chevrolet)
1975: Brands Hatch: britische F5000; Vor David Purley (LEC; Chevron Ford)
1975: Thruxton: britische F5000; Vor Teddy Pilette (VDS; Lola Chevrolet)

Das einzige was sich zur Saison 1974 für Ian Ashley änderte, war das Team. Er fuhr weiter mit einem T330 von Lola, angetrieben von den amerikanischen Motoren von Chevrolet. Nun hieß sein Team jedoch Shellsport Luxemburg. Nach einem 4. Platz in Silverstone folgte unmittelbar der Sprung auf das Podest beim Rennen im Oulton Park. Dabei kam er hinter Sieger Brian Redman und David Hobbs als 3. ins Ziel. Redman und Hobbs fuhren ebenfalls jeweils einen Lola Chevrolet, Redman jedoch einen T332 für Sid Taylor und Hobbs den gleichen wie Ashley, im Team Hogan Racing. Es folgte der Wechsel ins Richard Oaten Team, für den er ja bereits Jahre zuvor in der Formel-3 tätig war. Nun fuhr er einen Lola Chevrolet für das Team in der britischen Formel-5000 und fuhr damit gleich zum Einstand auf Rang 3. In Thruxton schließlich gelang ihm der 1. Saisonsieg. Beim 2. Sieg in Oulton Park fuhr Ashley bereits wieder für Shellsport Luxemburg. Bereits 1976 fuhr er aber wieder für Richard Oaten Racing.

Formel-1 Debüt beim Deutschland GP 1974
Beim Deutschland Grand Prix 1974 war es so weit: Ian Ashley gab sein Formel-1 Debüt. Bei Token ersetzte er David Purley. Der Brite wurde nach nur einem Rennen, in welchem er sich jedoch nicht qualifizieren konnte, entlassen. Ashley fuhr nun den Deutschland- und Österreich GP. Es waren die letzten beiden WM-Rennen für Token Ford. In Deutschland wurde Ashley immerhin 14. Miserabel aber erging es dem Briten beim Großen Preis von Österreich. Wegen Reifenproblemen konnte er nicht genug Runden abspulen, um 90 Prozent der Renndistanz zu schaffen. Folglich kam er nicht ins Klassement und gilt als ausgefallen.

Nachdem Token das Formel-1 Abenteuer beendete, war Ashley auf der Suche nach einem neuen Formel-1 Cockpit. Für die Amerika-Rennen konnte er seinen Partner Richard Oaten überzeugen, einen Brabham Ford zu kaufen, nachdem er zuvor auch bei Surtees im Gespräch war. Und prompt war Ashley für den Kanada- und USA GP gemeldet. Doch Ashley scheiterte jeweils schon an der Qualifikation für das Rennen. Auch bei seiner nächsten Meldung bei einem F1-WM Rennen war Ian Ashley letztlich am Sonntag nicht in der Startaufstellung. Beim Deutschland GP 1975 bekam Ashley eine Chance bei Williams Ford, nachdem er Lotus einen Korb gab. Das Team hatte mit Jacques Laffite nur einen Fahrer. Doch Ashley konnte die Chance nicht nutzen: Er verunfallte im Training schwer und fügte sich mehrere Gelenkverletzungen zu. Für das darauffolgende Rennen musste er dem Schweizer Jo Vonlanthen wegen seiner Verletzungen weichen.

Das Formel-1 Comeback von Ian Ashley kam beim Grand Prix von Brasilien 1976, hielt jedoch wieder nur sehr kurz: Er startete für BRM – von 21. Stelle. Dabei musste Ashley das Rennen jedoch aufgrund von Problemen mit der Ölpumpe vorzeitig beenden. Und BRM beendete die Saison 1976 vorzeitig, nach nur einem Rennen. Und somit hatte Ashley wieder kein Stammcockpit in der Formel-1. Er nahm Verhandlungen mit etlichen Formel-1 Teams auf, darunter Ensign, aber es ergab sich nichts Konkretes. Ab dem Österreich GP 1977 hatte Ashley dann wieder einen Platz: Bei Hesketh durfte er einen 3. Hesketh Ford fahren. Nachdem der Mexikaner Hextor Rebaque für die letzten Rennen nicht mehr mit bei Hesketh war, stieg Ashley sogar zum 2. Fahrer auf. Doch von Erfolg war auch die neuerliche Rückkehr nicht geprägt: 3 Nichtqualifikationen folgte ein 17. Platz beim USA GP. Doch beim Kanada GP wurde die F1-Karriere von Ashley durch einen schweren Unfall, bei dem er sich schwer verletzte, beendet. Es dauerte 45 Minuten, bis Ashley aus dem Wrack geborgen werden konnte. Bei der Bergung half übrigens auch der Rennfahrer Jochen Mass aus Deutschland. Beim GP-Rennen in Long Beach 1978 wollte Ashley wieder fahren, aber die Ärzte gaben kein grünes Licht. So lernte Ashley Flugzeugpilot.

Formel-1 WM-Karriere: Ian Ashley
5 Nichtqualifikation (Rang 70 in der ewigen Bestenliste)
4 Rennen (Rang 393)
Durchschnittliche Startposition: 22,600 (Rang 601)
Durchschnittlicher Rückstand auf Pole Position: 4,394 (Rang 196)

Ashley auch in der ChampCar
Ian Ashley fuhr von 1985 bis 1987 auch in der ChampCar. Zur ChampCar konnte ihn Emerson Fittipaldi überreden, der ein guter Rennfahrerfreund von Ashley war und zu dieser Zeit nach dem Gewinn zweier F1-Titel selbst in der ChampCar unterwegs war. Sein Debüt gab Ashley in Miami 1985 für Hess Racing. Mit dem Lola Ford war er auch 1986 beim Indy 500 gemeldet, gefahren ist er aber nicht. Dabei fuhr er für das Hess Racing Team, später auch noch für Simon Racing, MacKenzie Financial. Bestes Resultat war Rang 9 in Ohio 1986, als er mit seinem Lola Ford 9. wurde. Mit 4 Punkten wurde er in jenem Jahr Gesamt-28. 1986 fuhr er auch noch ein Rennen für Agapiou Racing in der Indy Light Serie, der 2. Liga zur damaligen ChampCar. Bei dem Rennen in Pocono erreichte er Rang 6. Mit den daraus resultierenden 8 Punkten wurde er Gesamt-24. der Indy Light Saison 1986. 1993 kam er in die britische Tourenwagenserie, danach wechselte er zu den Sidecars. Er ist auch leidenschaftlicher Flugzeug-Pilot. Heute ist Ashley noch immer im Motorsport aktiv, meist aber eher als Mechaniker. Aber er fährt auch immer wieder einige Clubrennen. E fuhr nach seiner ChampCar-Karriere auch Motorradrennen und in der kleinen Formel-440 Rennserie.

Beitrag Freitag, 21. Dezember 2007

Beiträge: 945
Zum Nürburgring-Crash 1975:

Aufgrund einer gebrochenen Motorbefestigung war Ashley`s Wagen auf einer Geraden plötzlich nach links ausgebrochen und in die Botanik gerast. Ashley hatte sich den Knöchel angeschlagen, der Wagen war irreparabel. So konnte er weder beim Rennen noch bei einem anschließenden F5000-Rennen antreten. Anzumerken sei, dass Ashley eigentlich ein Lotus-Angebot hatte, er aber bereits Williams sein Wort gegeben hatte.
Statt Ashley war dann John Watson für Lotus gefahren.

Zum Mosport-Crash 1977:

Er hatte soeben im ersten Training nach einigen Runden Jacques Laffite im Ligier bei Start und Ziel überholt, als der Wagen nach dem Sprung über eine Kuppe vor dem Anbremsen der Rechts-Links-Rechts-Passage hinter den Boxen wegen einer gebrochenen Frontpartie in die Luft aufstieg, sich zweieinhalbmal überschlug beim Aufprall Motor und Getriebe verlor, anschließend noch ein Fernsehgerüst abrasierte (Gott lob ohne Leute) und sich schließlich in die Erde bohrte. Jacques Laffite war unter dem sich überschlagenden Wagen hindurchgefahren, wobei Jacques sehen konnte, dass Ashley keinen Helm mehr auf dem Kopf hatte.
Beim Aufprall wurden Ashley´s Beine schwer in Mitleidenschaft gezogen. Das rechte Bein war 13! mal, das linke Bein 5 mal unterhalb der Knie gebrochen. Zudem hatte der Schalthebel sein Handgelenk zertrümmert.
Emerson Fittipaldi war mit seinem Doktor an die Unfallstelle geeilt, Jochen Mass und die Mechaniker des Hesketh-Teams schnitten Ashley aus den Gurten.

Bild

Beitrag Freitag, 21. Dezember 2007

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Danke für die Infos! Muss ein Hammer Unfall gewesen sein, in Kanada 1977!


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