Richtig, die Löcher sind SSKL-typisch, und 1931 war ja das Jahr bei Mercedes-Benz, in dem es aus Kostengründen keine offizielle Rennabteilung gab, und Rudi den SSKL mehr oder weniger privat einsetzte. Neubauer und 2 Monteure wurden ihm trotzdem vom Werk zur Seite gestellt.
Ein SSK war es auch vor 25 Jahren, der meine Begeisterung für den historischen Rennsport geweckt hat. Wir sind damals bereits mit einem alten Adler Trumpf Junior ab und zu historische Rallyes gefahren, eigentlich mehr aus Gaudi als aus echtem Interesse an der Materie, und wurden dann auch Mitglieder im ASC. Unser damaliger Sportpräsident hatte einen SSK, und zwar Carraciolas 1930er Werksauto. Der gute Mann konnte als einer der wenigen den SSK auch wirklich im Renntempo bewegen, einschliesslich der obligatorischen Blasen an den Händen, und immer wieder ausgekugelte Schultergelenke. Der ist auf eigener Achse von Bielefeld nach Brescia gefahren, hat dort an der Mille Miglia Storica teilgenommen, und dann wieder auf der Autobahn nach Hause! Dieses Auto hat uns damals unglaublich fasziniert - und natürlich heute auch noch -, 7.2 Liter, und mit dem "Elefantenkompressor" 300 echte PS...! Und das Monstrum wiegt immerhin 1700 kg!
Der Sound des 6-Zylinders aus dem kaum schallgedämpften Ofenrohr ist unglaublich, und das Kreischen des Kompressors bei Vollgas macht süchtig...!
Nach dem Zieleinlauf bei irgendeiner Rallye wurde der SSK in einer Fussgängerzone genau vor einer Sitzbank abgestellt, mein Freund und ich haben uns dann dort niedergelassen, und einige Stunden lang nur das Auto angeschaut...!
Unser Theoretisieren hier im Forum ist ja gut und schön, aber für mich gibts es nichts Grösseres, als diese alten Rennwagen auch in Natura zu erleben.