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History - Quiz 1 (Juli)

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Samstag, 27. Juli 2002

Beiträge: 383
Na, wundern wird er sich auch über mittlerweile circa 20 Antworten auf sein Rätselbild!


Ja, da habe ich ganz schön geschaut, als ich nach zwei Tagen 'out of Service' wieder den Weg hierher fand ...

Erstens einmal Hut ab! Im großen und ganzen stimmt die gemeinschaftlich erarbeitete Antwort, auch wenn es sich bei dem Auto auf dem Bild tatsächlich um den Delage von Joseph Paul handelt. Das Rennen und dessen Datum sind klar, da gibt es nicht viel hinzuzufügen. Aber der Delage ...

Leider ist wie gesagt mein Scanner seit einiger Zeit im Eimer. Aber Ronald hat so viele schöne Le Mans-Bilder, und mit seiner Hilfe werden wir zumindest etwas Licht ins Dunkel bringen. 1936 zog ja der AIACR bekanntlich auf Betreiben des ACF parallel zur EM der Grand Prix-Rennen eine 'Internationale Sportwagen-Formel' bis 4 Liter aus. Diese Formel gab es genau zwei Jahre lang. Dann kam es zur Einigung über eine neue GP-Formel ab 1938, und damit starb auch diese Sportwagenformel wieder. Hauptkontrahenten waren im Jahr 1936 neben Bugatti natürlich Talbot (zu der Zeit offiziell noch nicht 'Talbot-Lago') und Delahaye (allerdings nicht durch das Werk selbst, sondern über Lucy's 'Ecurie Bleue'). Aber auch Delage startete einen zaghaften Versuch, obwohl kaum die nötigen 'Mittel' vorhanden waren. Ein nagelneuer Sportwagen für die Dreiliter-Klasse wurde als Einzelanfertigung gebaut und von Figoni & Falaschi mit einem traumhaften Coupé-Bodywork versehen. Der Motor war zwar einen eigene Konstruktion, wies aber viel Delahaye-Know How auf. (Die beiden Firmen waren ja 1936 bereits unter einem Dach vereinigt, jedoch jede Marke für sich aktiv.) Das Auto gewann Anfang 1936 gleich seinen ersten Auftritt - meines Erachtens nicht unverdient - nämlich den Concours D'Elegance in Deauville. Das Auto war für Gerard's Le Mans Einsatz vorgesehen, aber dieses Rennen wurde bekanntlich abgesagt. 1937 war es dann aber - in leicht veränderter Form - tatsächlich in Le Mans dabei (#19, vielleicht kann Ronald ein Foto posten). Zumindest im Coupe d'Automne trug das Auto deutlich sichtbar die Typenbezeichnung D6.70 Für 1937 entwickelte Lory (das Oberhaupt von Delage) aber Ambitionen, einen größeren Sportwagen zu entwickeln und im GP de l'ACF war im Training ein neues Sport-Coupé zu sehen, Zulassungsnummer 1000RL1. Viel größer als der 3-Liter, wurde das bildschöne Monster mit riesiger Heckflosse von einem nagelneuen 4,5-Liter V12 angetrieben. Die Karosserie stammte von Labourdette. Der Motor war von seiner Konzeption her nie für den Rennbetrieb vorgesehen und das Auto war der Konkurrenz hoffnungslos unterlegen und kam in dieser Form auch nicht zum Renn-Einsatz. Das Auto wurde im Anschluß mit einer Karosserie vom Typ 'Monoplace decalée' versehen und 1938 in dieser Form von Joseph Paul eingesetzt. Da das Auto - wie bereits festgestellt - am 7. Mai zerstört wurde, existieren kaum Bilder davon. Es bildete jedoch den Prototypen für die später (zumindest in der 3-Liter-Klasse) teilweise erfolgreichen 'D6.70', natürlich wieder mit Dreiliter-Maschine. Sechs Stück wurden davon gebaut und im Jahr 1939 von der 'Ecurie Walter Watney' (unter anderem in Le Mans) und nach dem Krieg (1947; 5 Stück!!) von der 'Ecurie Gersac' eingesetzt. Der sechste war zu der Zeit im Privatbesitz von Louis Gerard, der ihn auch gelegentlich noch nach dem Krieg einsetzte.

Beitrag Sonntag, 28. Juli 2002

Beiträge: 383
Übrigens - dein 'Äutelchen' in der Steilwand kommt mit vor wie ein Amilcar Type 'C4', vermutlich so ca. 1928 ?

Beitrag Sonntag, 28. Juli 2002

Beiträge: 1477
Funktioniert wieder nicht so wie ich es will...!

Beitrag Sonntag, 28. Juli 2002

Beiträge: 1477
Immer noch nicht ....

Beitrag Sonntag, 28. Juli 2002

Beiträge: 1477
Man lernt ja wirklich nie aus....! Und ich war so stolz auf meinen Talbot-Lago T150C, und David Styles schreibt in seinem Buch "The Sporting Rileys" wirklich es war ein Talbot.

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Übrigens, je nach Quelle wird als Startnummer 19 und 11 genannt, ich weiss auch nicht, ob dieses Photo wirklich aus Le Mans stammt.

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Der V12 sollte in Montlhery von L. Frettet gefahren werden.
Der Motor bestand anscheinend aus 2 kombinierten Sechszylindern.
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Beitrag Sonntag, 28. Juli 2002

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Mal sehen, was ich (momentan) noch zum Thema Delage (nicht meine Stärke) beitragen kann. Leider nicht sehr viel, aber sehen wir mal. Der von Egon erwähnte Louis Gerard '50688' D6.70 von 1936 mit der Figoni & Falaschi Karosse. Mit dem Teil gelang ihm ein Jahr später auch der erstaunliche vierte Platz in Le Mans zusammen mit Jacques de Valence de Minardiere. Das von Michael gepostete Bild ist wirklich das Le Mans-Teil. Hier nochmal, etwas größer von mir.

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1938 wurde das Teil dann wieder umgebaut - und zwar zum offenen Sportwagen mit freistehenden Rädern. Auch hier konnte er einige Erfolge verbuchen: Dritter in Cork, Zweiter in Antwerpen, Zweiter bei den 24 Stunden von Spa und schließlich ein Sieg bei der RAC Tourist Trophy in Donington Park. Nach meinen Unterlagen nahm das Fahrzeug auch an dem von uns gesuchten Rennen, der JCC in Brooklands teil und wurde dort Fünfter. Irgendwo auf dem Startbild müßte man folglich auch dieses Auto sehen! Ich glaube es auch erkennen zu können...

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... und von eben diesem Teil fand ich dieses Le Mans Bild. Später, so gegen Kriegsbeginn, verkaufte er die Karre an Pat Garland und fuhr mit den neueren D6ern '51820' und '51821' weiter (unten) , die sich optisch deutlich von den vorherigen Fahrzeug unterschieden, aber das ist eine andere Geschichte. Ich hätte noch einige interessante Delage-Bilder aus den 30ern/40ern, die mit diesem speziellen Thema hier nichts zu tun haben, aber wenn Egon & Michael mal Zeit haben für eine Analyse werde ich sie mal posten. Vielleicht hilft mir das bei dem ungeliebten Thema Delage etwas auf die Sprünge! Und diesmal passe ich auch auf damit ich nicht wieder alle meine geposteten Bilder lösche!

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Also abschließend nochmal: der gesuchte V12 Delage sagt mir immer noch nichts - ich finde ledglich Hinweise auf 4,3-Liter D8.100 und D8.120. Inwieweit hier eine Zusammenarbeit mit Delahaye stattfand (denn beide Firmen gehörten ja zu diesem Zeitpunkt der Thomson-Houston-Brandt Industrial Combine) kann ich momentan nicht sagen - ich vermute es allerdings stark. Das Teil das Michael oben gepostet hat ist wirklich toll - noch nie gesehen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen dass dieses Teil ein Rennwagen(! trotz Startnummer!) sein soll. Wirklich barocke Formen!

Beitrag Sonntag, 28. Juli 2002

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1938 wurde das Teil dann wieder umgebaut - und zwar zum offenen Sportwagen mit freistehenden Rädern.
... und diese wunderschöne Karosserie? Was passierte mit der? Wurde die etwa verschrottet? Mitnichten. Die wurde auf das Fahrgestell eines Delahaye 135S aufgesetzt. Die beiden Teile passten scheinbar von ihren Dimensionen so perfekt zusammen, daß lediglich ein neuer Kühlergrill (im 135S-Stil) angepaßt werden mußte. Das Auto sah danch so aus, als hätte es nie anders ausgesehen. Das Ding hätte ich heute gerne. Da würde ich glatt jeden Alfa links liegen lassen. Um die Geschichte abzurunden: Germaine Roux setzte dieses Auto in mehreren Rallies mit Erfolg ein. Die Frau hatte zuvor ja bereits Teile des Amilcar-Rennstalles samt der Pegase aufgekauft und wäre auch mehr als ein paar Zeilen wert, mal sehen ...

Beitrag Sonntag, 28. Juli 2002

Beiträge: 383
Ich hätte noch einige interessante Delage-Bilder aus den 30ern/40ern, die mit diesem speziellen Thema hier nichts zu tun haben, aber wenn Egon & Michael mal Zeit haben für eine Analyse werde ich sie mal posten. Vielleicht hilft mir das bei dem ungeliebten Thema Delage etwas auf die Sprünge!
Nur her damit. Und wenn du sagst 'ungeliebt', wie wärs als nächstes mit Amilcar ? :))

Beitrag Sonntag, 28. Juli 2002

Beiträge: 950
Ungeliebt ist vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck - aber irgendwie und aus unbekanntem Grund hatte ich nie so richtig Lust mich mit diesen beiden Marken (Delage/Delahaye) auseinanderzusetzen. Wäre ja mal Zeit das zu ändern. :)

Beitrag Sonntag, 28. Juli 2002

Beiträge: 950
Ein paar Delage(s) konnte ich gleich mal aus meinem recht hilfreichen Büchlein 'Cinquantenaire de l'amicale - Des coureurs automobile de vitesse de france' rausholen, alles Nachkriegsfahrzeuge, die aber meist recht lausig beschriftet sind. Das erste (unten) soll Henri Louveaus Dealge D6.70 beim Jersey Road Race 1947 sein...

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...das nächste (unten) Auguste Veuillet, ebenfalls mit einem solchen Modell beim Grand prix de l'A.C.F. 1949 in Comminges (könnte stimmen - aus der Perspektive gibts auch Bilder von unseren geliebten Talbots!)...

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... aber das letzte Bild (unten) ist mir ein reines Mysterium: wo kann dieser sagenhafte Aufmarsch von Delage-Fahrzeugen stattgefunden haben?Ob das Rad am rechten Bildrand wohl zu einem vierten delage gehört?! Witzigerweise sehe ich auf keinem Fahrzeug eine Startnummer, aber im Hintergrund sind Absperrungen und viele Zuschauer (ich hoffe man kann das auf dem kleinen Bild noch sehen, aber im Original sieht man das deutlich) und folglich sieht mir das ganze wie einen Veranstaltung aus. Die Fahrzeuge sind so gepflegt und identisch - ich kann mir keinen Reim darauf machen.

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Die Le Mans Fahrzeuge muß ich erst mal raussuchen - kann noch etwas dauern - ich habe jetzt einen Termin und werde vor morgen abend wohl kaum dazu kommen hier weiterzumachen. Außerdem wollte ich mich ja endlich wieder auf unsere Talbot-Fragen konzentrieren, die jetzt etwas liegengeblieben sind. Aber diese Delage-Frage hat mich gebissen.

P.S.: Egon, Amilcar war übrigens falsch. Die Lösung ist eigentlich sehr einfach - und es ist ein deutsches Fahrzeug.

Beitrag Sonntag, 28. Juli 2002

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Das ist noch ein Bild, das die französischen Nachkriegsbemühungen sehr schon darstellt:
Pau am 7. April 1947: ein Delage D6 ('Levegh'), der MC (dieses mal Chaboud) und ein umgebauter Delahaye 135S (Trillaud)

.. und wenn dieses kleine Ding ein deutsches Auto ist, kann es eigentlich nur ein Laubfrosch sein, vom Citroen 5CV nahezu 1:1 abgekupfert. Warum sieht der nur dem Amilcar so ähnlich :))

Beitrag Sonntag, 28. Juli 2002

Beiträge: 383
Ihr wollt noch mehr rätseln? Na gut, bleiben wir bei den Franzosen ...

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Beitrag Sonntag, 28. Juli 2002

Beiträge: 950
@Egon (ich schaue doch noch mal kurz auf einen Sprung hier vorbei!);
ja, der Laubfrosch (4/12 PS) ist richtig - das Rätsel wollte ich schon lange mal anbringen - besonders nachdem Opel letztes Jahr wieder so eine moderne Version ihrer eigenen Legende vorgestellt haben. Pfiffig und - wie sollte es anders sein - quietschgrün. Aufgenommen wurde das von mir gepostete Bild übrigens (ich habe etwas vom Rand an allen Seiten weggenommen damit man die riesiege OPEL Schrift auf der Bahn nicht lesen kann - sonst wäre das ganze ja zu leicht gewesen) auf der 1.500 m langen, 12m breiten und um 32 Grad überhöhten Opel-Rennbahn 'Schönauer Hof' südlich von Rüsselsheim. Sie umfaßte auch 3 Tribünen die ca. 50.000(!) Zuschauer fassen konnten. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht war das die erste permanente Rennbahn Deutschlands, lange vor Avus & Nürburgring und was sonst noch so kam, der Bau wurde noch während des Krieges begonnen, fertiggestellt wurde das Teil so um 1919. Nicht ganz freiweillig um der Wahrheit die Ehre zu geben, denn die hessische Regierung hatte den Opel-Werken zur Auflage gemacht sich zum Ausprobieren ihrer Fahrzeuge eine Art Rennbahn zuzulegen um die Verkehrswege nicht zu ruinieren und die Passanten zu gefährden!

Na ja, wie ich sehe hast Du Dir ja schon wieder eine neue Frage ausgedacht. :)

Beitrag Montag, 29. Juli 2002

Beiträge: 8060
Ich wage mal einen Vergleich...:)):))

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...na ja, wem's gefällt![br]----------------[br]Bild
Nehmt Alfalfa.

Beitrag Montag, 29. Juli 2002

Beiträge: 3257
Beide klein, grün, und mit Fetzndachl.[br]----------------[br]Hier spielt die Musik
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04.05.06 - mein Vierteljahrhundert!

Rossi is not good, he is God! (Transparent beim GP von Italien 2005)

Beitrag Montag, 29. Juli 2002

Beiträge: 1477
Das neue Teil ist so überfüssig wie dem P.... seine Ei.., aber nix gegen den Laubfrosch! Der war eines der ersten in Deutschland in Großserie hergestellten Automobile, und in Anschaffungspreis und Unterhalt erstmals für einen grossen Teil der Mittelschicht erschwinglich. Unzählige Landärzte, Hebammen, Pfarrer, Vertreter, usw. haben Opel für den Laubfrosch die Füsse geküsst. Genau wie es den Ford T (anfangs) nur in schwarz gab, war der Opel 4/12 (später 4/14) nur in grun lieferbar, das vereinfachte das Produktionsverfahren und drückte den Preis. Und für die die's immer noch nicht verstanden haben: darum hiess das Teil auch - inoffiziell - Laubfrosch!

Egons Amilcar-Vermutung war ein wenig weit weg, denn es fehlt der typische Amilcar-Kühler, den auch der C4 hatte. Wenn schon Vergleiche mit Frankreich, dann mit dem Citroen C3, den kopierte der Opel nämlich, ob offiziell mit Lizenz oder abgekupfert weiss ich im Moment nicht mehr.

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Beitrag Dienstag, 30. Juli 2002

Beiträge: 950
@Egon;
sieht so aus, als wäre das neue Suchbild eines meiner 'ungeliebten Kinder', nämlich ein Delahaye! Ich tippe mal auf Mazauds 135er beim Grand Prix de Pau 1939. Dasselbe Auto (glaube ich) hat er knapp einen Monat später in Le Mans in den Dreck geführt. Die Lackierung des Fahrzeugs erscheint mir ungewöhnlich dunkel - die Tatsache wird auch durch mein Le Mans Bild (unten) bestätigt. Das nächste Bild zeigt dann das Fahrzeug nach der Aufgabe, in keinen allzu ansehnlichen Zustand mehr.

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P.S.: Den neuen 'Laubfrosch' finde ich allerdings auch überflüssig - aber es reiten ja momentan dast alle auf der Nostalgiewelle herum - es soll ja sogar schon wieder einen Maybach geben.
Allerdings würde ich gerne mal wissen (oder ist das nur ein Insider-Witz zwischen Egon & Michael) was es mit den Anspielungen mit die Amilcars auf sich hat.

Beitrag Dienstag, 30. Juli 2002

Beiträge: 8060
Maybach? Ja - mit eigener Kegelbahn an Bord! :)):)):)):))

Dann doch lieber den Laubfrosch!

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Nehmt Alfalfa.

Beitrag Dienstag, 30. Juli 2002

Beiträge: 1477
Die Amilcar-Bemerkung ist weder ein Insider-Witz, noch irgendwie verschlüsselt gemeint. Der Amilcar-Kühlergrill hatte definitiv ein eigenes Design, dass sich über alle Modelle hinwegzog. Hier ein C4:

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Und hier z.B. ein CGS:

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oder ein C6:

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Und was den Maybach angeht, bereits bei den allerersten Zeichnungen in der Presse vor einigen Jahren habe ich gedacht "was für ein Unsinn, anstelle des Stern gehört da das doppelte MM drauf", und prompt hat man es auch so gemacht.

Ich bin jetzt nur gespannt, wann es wieder einen Horch gibt, denn erst vor kurzem habe ich erfahren, dass Mercedes bereits 1991 mit Audi einen Deal gemacht hat. Was einige vielleicht nicht wissen, 1958 wurden die Überreste der Auto-Union, also im Prinzip allein noch DKW, von Daimler-Benz übernommen, aber 1965 dann an Volkswagen verkauft, allerdings ohne die Namensrechte an "Horch", die hat man clevererweise behalten. Piech hat alles versucht, diese Rechte zurückzukaufen, und 1991 hat man dann getauscht, Audi trat die Rechte an dem Wort "Silberpfeil" - die hatte man sich nämlich eintragen lassen - an Mercedes ab, und erhielt dafür "Horch" zurück. Warum man für diesen Markennamen erst bis auf's Messer gekämpft hat, und ihn dann nicht benutzt, weiss ich auch nicht, der neue Phaeton hätte ein typischer Horch werden können. Aber vielleicht war Mercedes clever genug, eine Sperrfrist einzubauen.

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Beitrag Dienstag, 30. Juli 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Dieser "Bildband" dient zur weiteren Diskussion. Die neue Frage (Moderatorfrage ?) ist im August zu finden. Offen sind noch die Nuvolari - Frage im Thread Rennfahrerfamilien und die neue Leserfrage 2002/2003......
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Mittwoch, 31. Juli 2002

Beiträge: 1477
Kurzer Nachtrag zu den in diesem Thread abgehandelten Themen:

Bild Fafnir & Presto - AVUS 1921:
Bin mir nicht sicher, ob dieses Bild vom Eröffnungsrennen 1921 stammt. Der Fafnir war ein 6/36, und hätte deshalb in der Klasse VI A starten müssen, der Presto ebenfalls. Meine Unterlagen sind leider nicht komplett, in diesem Rennen gab es 8 Starter, 5 habe ich namentlich, aber da ist weder ein Fafnir noch ein Presto dabei. Beim AVUS-Rennen 1922 gab es allerdings 2 Fafnir in der Klasse I (6 PS).
Ausserdem sagt meine Literatur (der ich aber nicht unbedingt glaube!), dass Fafnir den Rennstall erst 1922 gründete, insgesamt 6 Autos.

Bild (gelöscht) NAG mir Riecken, Siegesfahrt.
Kann ebenfalls vom AVUS-Rennen 11 Juni 1922 stammen, Klasse III (10 PS). Riecken gewann dieses Rennen, mit den Teamkollegen Berthold (2) und Zerbst (3) auf den Plätzen.
Oder auch wirklich vom Eröffnungsrennen am 24/25 Sept. 1921, wo Riecken die Klasse X A vor 2 Opel gewann.

Wenn # 11 stimmt (wie gesagt, Bild ist leider weg), dann dürfte auch das andere NAG-Photo mit den beiden Wagen in Heckansicht von diesem Rennen stammen, denn ein Wagen hat # 10, und ein weiterer # 1?. Nur war es wirklich 1921 oder vielleicht doch 1922?

Das Bild mit den 3 Brennabor stammt wahrscheinlich wirklich aus 1922 (Sieger Jakobs), aber 100 % sicher bin ich mir nicht. Mir fallen 2 Dinge auf:
Zum einen die Dachaufschrift „Automobil-Strasse“, die es auch auf dem Photo von 1924 gibt, aber (noch) nicht auf dem Fafnir-Presto-Photo. Das könnte bedeuten, dass das Fafnir-Presto-Photo wirklich von 1921 stammt, obwohl von mir angezweifelt. Wenn es eben 1922 ist, dann kann das Brennabor-Photo nicht aus dem gleichen Jahr sein, sondern evtl. 1923 (habe ich keine Daten, nur über das bereits angesprochene Kleinwagenrennen). Kompliziert, oder??
Zum anderen das total unterschiedliche Aussehen der Brennabor-Fahrzeuge. Auf dem ersten Bild Spitzkühler und Holzspeichenräder (also wahrscheinlich das ältere), auf dem nächsten (1922?) zurückgesetzte Kühlnetze á la Amilcar, und auf dem von 1924 jetzt ein Rundkühler. Das Kennzeichen „IE“ ist allerdings identisch.

@ Ronald:
Hast du Details zu dem Bild mit dem gestrippten Alfa Monza?

Delage D.70 # 50688 von Gerard. Ronalds Kommentar zu dem Bild mit der # 22 lässt darauf schliessen, dass es sich ebenfalls um das Gerard-Auto handelt. Gerard / Monneret hatten in Le Mans 1939 die # 21, also anscheined das untere Bild, aber die Schreibweise der # 22 sieht ähnlich aus, sollte es sich um den anderen Le-Mans-Delage von Armand Hug und Roger Loyer handeln? Komme bei der # 22 jetzt leicht in’s Schleudern!

Egons Bild von Pau 1947:
Meines Wissens waren die Fahrgestelle des Delage ab der Übernahme mit denen von Delahaye identisch, denn die Fabrik gab es ja nicht mehr (da wurden Werkzeugmaschinen gebaut). Ominös is deshalb der Grill des Levegh-Delage, der so aussieht, als wäre da vor kurzem noch ein anderer Kühlergrill montiert gewesen ...!

Für Egons letztes Suchbild fehlt noch die Bestätigung, obwohl ich glaube, dass Ronald Recht hat.

Und trotz Popup-Boycott immerhin noch 70 Postings - nicht schlecht!
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Beitrag Mittwoch, 31. Juli 2002

Beiträge: 950
Erstmal muß ich Michael recht geben - trotz ca. 20-tägiger Pause ein sehr informativer Thread. Auch mir - obwohl keine Spezialist - machen mittlerweile diese 'alten Schinken' mächtig Spass. Obwohl meine Wissen hier recht bescheiden ist, stelle ich doch immer wieder erstaunt fest, dass es eben keinen abrupten Beginn der F1 mit dem Jahr 1950. Früher oder später muß und wird man sich mit der Zeit davor beschäftigen - und obwohl ich nichts spezielles über diese Zeit sammle bezieht sich fast jedes meiner Bücher auf diese Zeit - und folglich finde ich nach etwas suchen immer wieder interessante Details. Also legen wir mal los mit Michaels Randbemerkungen:

@Michael:
Wie gesagt, wir reden bei Kitschigins Avus-Buch über ein Werk das zwar mit erklassigem Bildmaterial gesegnet ist, aber dem ich werder im Groben noch im Detail traue. Fast alle kritischen Bilder die Du ansprichst stammen aus diesem Buch. Und fast alle sind anzweifelbar.

Fangen wir an mit dem Bild welches sowohl einen Fafnir, als auch eine Presto darstellt (zielich weit vorne in diesem Thread). Klar und deutlich sind beide Marken durch ihre Schriftzüge auf dem Fahrzeugen erkennbar, Presto hat die #2, bei Fafnir bin ich mir nicht sicher, scheint aber auch einstellig zu sein. Die Bildunterschrift behauptet es sei das Eröffnungsrennen vom 24./25. September 1921. Das Buch widerspricht sich da in manchen Details - auf anderen Seiten wird dieses Rennen als Grunewaldrennen bezeichnet - und ich glaube auch in diesem Thread wurde schon (von Dir?) darauf hingewiesen. Ich glaube aber fast, dass der Kurs erst 1922 offiziell AVUS genannt wurde und 1921 noch unter diesen Namen lief. Vielleicht bringen ein paar weitere Bilder Aufklärung.

Und hier kommt gleich das erste, auch von dem besagten Eröffnungsrennen 1921 - ein weiterer NAG C4. Das nachfolgende Fahrzeuge (offenbar die #8 ) kann ich leider nicht identifizieren:
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Dieser NAG unterscheidet sich klar und deutlich (nicht nur durch den Piloten & Co-Piloten) durch den NAG #11, den ich vor einiger Zeit hier gelöscht habe. Wenn ich mal davon ausgehe, dass sich Kitschigins Buch nicht gleich 2 x geirrt hat, sind beide zwar nicht identisch - aber immerhin gleich lackiert. Vielleicht hilft ja aber auch das Verfolgerfahrzeug (#8? ) zur Identifizierung. Das (weiter vorne von mir gepostete) Bild mit den beiden NAGs in Heckansicht verwirrt mich etwas, weil die Fahrzeuge hier, bringt aber auch etwas Klarheit.

Meine Interpretation: im Gegensatz zu den anderen haben diese beiden Fahrzeuge eine viel hellere Lackierung. Folglich spekuliere ich, dass die beiden dunklen NAGs (der eine oben, der andere die gelöschte #11) aus demselben Rennen (1922) stammen, das vorher gepostete Bild mit den Heckansichten von einem anderen Rennen (1921). Auf diesem Bild sieht man übrigens auch - klar an der Kühlerverkleidung zu erkennen - einen Fafnir im Hintergrund. Also ein weiteres Indiz für 1921.

Weiter geht's mit den Brennabors! Vielleicht hilft hier ein anderes Buch weiter - Erwin Tragatschs 'Die großen Rennjahre'. Er hat nämlich auch ein Bild von demselben Rennen und schreibt es dem Jahr 1922 zu. Klar und deutlich - es sind dieselben Wagen (#16, #12, #19):
Bild

Tragatsch hat zu jenem Rennen übrigens noch ein weiteres Bild zu bieten - ich will es Euch natürlich nicht vorenthalten (ich bin mir mittlerweile sicher: Tom hat dieses Buch!). Es stellt einen (oder bessergesagt zwei) Falcon dar. Mehr kann ich zu dieser Marke allerdings nicht beitragen (momentan jedenfalls).
Bild

Die Bilder vom Avusrennen 1923, die ich zu bieten haben (NSU) habe ich bereits gepostet. Ich denke die späteren Jahre heben wir uns für eine weitere Diskussion auf, oder?! Vielleicht helfen Euch aber auch einige Bilder aus meinem Opel-Buch weiter, die ja in den Anfangsjahren recht rührig auf der Avus waren - aber auch hier halten sich die Chronisten (Axel Lengert, Jan-Henrik Muche, Albert Königshausen, Friedbert Weber) mit Daten zu den Bildern recht bedeckt. Also poste ich mal was ich habe - und was dabei steht:

unten: Fritz von Opel mit der Startnummer #14, Gruppensieger - Klasse VIII A - im Eröffnungsrennen am 24. September 1921 auf der Grunewaldpiste. Die Klasse stehen ja auch - wie in dem Bild unten - wunderschön auf der Motorhaube drauf. Das letzte Bild unten ist leider so undeutlich, dass ich nicht bestätigen kann ob es wirklich dasselbe Fahrzueg ist. Na ja, das Opel-Buch behauptet es, glauben wir es einfach mal.
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unten: Der Opel-Fahrer Friedrich Breckheimer belegte beim Rennen der Gruppe X A - Motoren bis zu 10 Steuer PS - am 25. September 1921 den zweiten Platz.
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unten: Und das soll der Neffe von Fritz sein - Hans von Opel (#3), bei demselben Rennen.
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@Michael:
Zum Gerard-Delage kann ich nur sagen, dass ich hier Moity(s wirklich gut recherchiertem Buch) glaube. Der von Dir zitierte Delage sieht völlig anders aus - hier der Beleg: vorne übrigens (im unteren Bild) witzigerweise der andere Delage - kollidierten die beiden Fahrzeuge am Ende? Wäre wirklich eine Ironie!
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Und schließlich noch: Infos zu dem gestrippte Alfa #13 würde ich auch gerne haben. :)

Na ja, das war noch der kurze - oder etwas längere - nachtrag zu unserem Juli-Thread.

P.S.: Ich weiß es ist noch nicht Mitternacht (1. August) aber ich möchte gleich hier die Gelegenheit nutzen meinem großen F1-Helden Jean Behra zum 43.(!) Todestag meine Huldigung auszusprechen.
Vielleicht finde ich demnächst mal die Zeit hier etwas über ihn zu posten.

Beitrag Donnerstag, 01. August 2002

Beiträge: 1477
Brennabor 19-12-16:
Ich glaube, wir können dann definitiv davon ausgehen, dass dieses Bild von 1922 stammt.

Fafnir & Presto:
Basierend auf der obigen Feststellung, muss dieses Bild dann wirklich von 1921 stammen, denn es fehlt die spätere Dachaufschrift “Automobil-Strasse”, die zumindest von 1922 bis 1924 angebracht war.

AVUS ./. Grunewald:
Meine wichtigste Informationsquelle über diese Zeit sind die beiden Bände „Automobilrennen und Wettbewerbe in aller Welt“ von Peter Kirchberg, Band 1 1898-1908, Band 2 1909-1929. Es handelt sich hierbei um eine Sammlung von Nachdrucken originaler Artikel der zeitgenössigen Publikation „Der Motorwagen“. Leider eben nur eine Auswahl, so dass es grosse Lücken gibt.
Die AVUS war immer schon „AVUS“, selbst in der Planungsphase, aber das Eröffnungsrennen am 24/25 Sep 1921 wird im „Motorwagen“ als „Automobilrennen im Grunewald“ betitelt. Erst ab 1922 wurde anscheinend offiziell der Begriff „AVUS-Rennen“ verwendet.

Eröffnungsrennen 1921:
Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, gab es 6 Klassen, jeweils 6, 8 und 10 Steuer-PS, jeweils aufgeteilt in A (unten gesteuerte Ventile) und B (hängende Ventile), die alle in separaten Rennen an den Start ingen. Leider nennt der Artikel neben der Anzahl der Starter nur die jeweils ersten 3, sowie einige Ausfälle, so dass es erhebliche Lücken gibt. Auffällig an diesem Rennen ist allerdings, dass die Klassen auf den Fahrzeugen vermerkt waren, also eine Hilfe bei der Identifizierung.

NAG:
Leider fehlt mir immer noch der NAG # 11 mit Riecken, so dass ich keine Vergleiche anstellen kann. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass der NAG # 13 auf Ronald’s neuem Bild zeitlich nicht identisch ist mit der Heckansicht # 10 und # 11. Ich stimme mit Ronald insoweit überein, dass es sich um 2 verschiedene Jahre bzw. Rennen handeln muss, aber nicht mit seiner Zuordnung der jeweiligen Jahre. Riecken hat sowohl 1921 als auch 1922 die 10-PS-Klasse gewonnen, und Fafnir war mit Sicherheit 1922 dabei, und anscheinend auch bereits 1921. Auch die Startnummern bringen uns nicht wirklich weiter, es gibt einmal die # 11 auf einem hellen, und einmal - angeblich - auf einem dunklen Auto (Riecken). Ein Hinweis könnte die aufgemalte Klasse sein, die ich auf der # 13 nicht entdecken kann.

Falcon:
Oops, höre ich auch zum allersten Mal, nicht nur als Rennwagen, sondern als Marke überhaupt.

Opel:
Kann ich alles bestätigen, bis auf Hans von Opel, der Heinz geheissen hat.
Opel startete in beiden grossen Klassen, VIII A und X A, auch Fritz von Opel war im XA-Rennen dabei, führte lange, und fiel wegen technischer Probleme auf den 3. Platz zurück. Sieger vor Breckheimer wie bekannt Riecken auf NAG.
Der Wagen von Hans von Opel in der Klasse VIII B ging nicht an den Start, Gründe unbekannt. Von der Klasse her handelte es sich anscheinend um einen neuentwickelten Motor mit hängenden Ventilen.

Dieses ganze Thema hat mich unglaublich fasziniert, werde evtl. demnächst einen eigenen Thread eröffnen, Deutschland und die 20er Jahre.

Jetzt noch mal zum Gerard-Delage, ich glaube, hier gibt es ein Missverständnis.
Basierend auf den neuen Photos mit # 22 glaube ich aber, jetzt durchzublicken. Also, die beiden D6 mit den etwas unüblichen Kotflügeln zeigen Gerard (# 21) und Hug (# 22) in Le Mans 1939? Aber was ist dann der andere D6 mit # 22 und etwas „altmodischerer“ Roadster-Karosserie? Wegen der recht unüblichen Schreibweise der „2“ bin ich vom gleichen Rennen ausgegangen, also Le Mans 1939.
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Beitrag Donnerstag, 01. August 2002

Beiträge: 8060
Wen ich den Post richtig verstehe - und auch Egon Reaktion darauf - dann ist der '37er #19 Delage und der '38er #22 Delage dasselbe Chassis.[br]----------------[br]Bild
Nehmt Alfalfa.

Beitrag Donnerstag, 01. August 2002

Beiträge: 8060
Bei Keystone fand ich neulich (als ich eigentlich nach etwas ganz anderem suchte) folgendes Bild - bezeichnet als Eröffnungsrennen 1921. Was ist den das für eine tolle Stromlinienkiste...????

Bild
[br]----------------[br]Bild
Nehmt Alfalfa.

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