Foren-Übersicht / Formel 1 / Historisches

Historie zu den Rennen 2006

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Samstag, 22. Juli 2006

Beiträge: 45691
Geschichte des Frankreich GP
Frankreich ist das Geburtsland des Motorsports, zumindest was Europa betrifft. Während in Amerika die ChampCar mit ihrer Vorgängerserie AAA National Championship 1902 ihr Debüt begann, war die Geburtsstunde des GP Sports 1906 in Frankreich. Bereits zuvor wurden in Frankreich aber große Stadt- zu- Stadt Rennen ausgetragen, die als Vorläufer der Grand Prix’ gelten und inoffiziell sogar als Grand Prix in die Wertung kommen. Der Frankreich GP hieß bis in die 50er Jahre hinein offiziell eigentlich A.C.F GP (nach dem französischen Automobil Club). Der Frankreich GP schrieb schon einige Geschichten. In Frankreich findet allerdings auch immer ein besonderes Rennen statt, das neben dem Indy 500 zum berühmtesten Autorennen der Welt zählt: Die 24 Stunden von Le Mans. Weil dieses Rennen auch für den GP Sport von Bedeutung ist, kommt auch zu diesem Event ein kleiner Rückblick. 2006 startete ja mit Franck Montagny wieder ein aktueller GP Pilot bei dem Rennen in Le Mans. Das gab es früher deutlich öfter.

Die Geburtsstunde des GP Sports: Frankreich GP 1906
Am 26. und 27. Juni 1906 fand der erste Grand Prix der Geschichte statt. In Le Mans wurde der Frankreich GP ausgetragen. Die genaue Renndistanz betrug 1238 Kilometer (In den 20er-40er waren Renndistanzen von 800 Kilometer normal, heutzutage sind sie zwischen 305- und 310 Kilometer lang. Kleine Ausnahme bildet Monaco, wo die Renndistanz nur etwa 260 Kilometer beträgt, trotzdem sind die Rennen oft sehr lang und stoßen oftmals am 2 Stundenlimit an. Der Italien GP 1931 hatte eine Renndistanz von 1557,745 Kilometer!), das bedeutete 12 Runden auf der 103,180 Kilometer langen Strecke. Das Rennen wurde aufgeteilt in 6 Runden am Dienstag, dem 16. Juni 1906 und 6 Runden am Mittwoch, dem 17. Juni 1906. Es waren also quasi 2 Läufe, die Addition bildete das Engergebnis. Stolze 32 Teilnehmer gab es, für damalige Verhältnisse ein kleines Starterfeld, denn die ursprünglich interessierten englischen Hersteller Wolseley und Napier bekamen kalte Füße und verzichtete auf den Start. Das technische Reglement war nicht besonders lang, im Grunde war nur vorgeschrieben, dass das Auto nicht mehr als 1000 Kilogramm (je nach Konzept auch 1007 kg) - ohne Polsterung, Hupe und Werkzeugkasten - wiegen durfte. Das sportliche Reglement war dagegen sehr interessant: Es war vorgeschrieben, dass jeder Fahrer einen Beifahrer mitnehmen muss (der wurde meistens hinter dem Fahrer untergebracht - so in der Art der Minardi Zweisitzer der Gegenwart). Nur diese beiden, also Fahrer und Beifahrer waren befugt an der Box Hand an zu legen, für Reifenwechsel, Wartungs- und Reparaturarbeiten etc. Eine Boxenmannschaft war verboten. Schlimm vor allem bei jenem Frankreich GP 1906, denn der schlechte Streckenbelag zwang die Fahrer zu häufigen Boxenstopps (Dauer: ca. 50 Minuten, denn das Auto musste aufgebockt werden, der Reifen musste von der Felge geschnitten werden und ein neuer Schlauch und Decke eines neuen Pneus musste montiert werden. Der französische Reifenhersteller Michelin, der damals bereits dabei war, erkannte die Schwierigkeiten und bot einen fertig montierten Reifen an, der mittels 8 Schrauben gelöst werden konnte. Die Dauer eines Stopps dauerte fortan nur noch etwa 4 Minuten.). Da der Hubraum freigestellt war, gab es einen Mix des Feldes was dies betrifft. Absoluter Riese in punkto Verbrennungsraum war aber Panhard Levassor mit einem Hub-Volumen von 18,279 Litern. Der Vierzylinder leistete bei 1300 U/min 120 PS und verlieh dem Vehikel eine Spitzengeschwindigkeit von 158 km/h! Grégoire hatte nur einen Hubraum von 7433 ccm. Gestartet wurde der Reihe nach im 90 Sekunden- Takt. Den Grand Prix eröffnete ein gewisser Vincenzo Lancia, der als Automobilhersteller berühmt wurde. Ab Runde 3 war der Ungar (der einzige Ungar im GP Sport außer Zsolt Baumgartner - Jordan Ford Pilot 2003 und Minardi Ford Pilot 2004, wurde immerhin einen WM Punkt erfolgreich). Ferenc Szisz vorne und er hatte auch die erste Tagesetappe mit 107 km/h Durchschnitt nach 4 Stunden, 45 Minuten und 30 Sekunden gewonnen. Albert Clément (Clément Bayard) und Felice Nazzaro (Fiat) liegen mit 26 bzw. 41 Minuten Rückstand auf den Rängen 2 und 3. Nur noch 17 Fahrer sind in der Wertung, bereits in Runde 1 schieden 4 Fahrer aus, dazu dann unten auch die Ergebnisliste. Der letzte der 17 Fahrer liegt aber nach Problemen bereits 7 Stunden zurück! Nach dem die Autos nachts im Parc fermé standen, ging es am nächsten Tag wieder nach einander auf die Tour. Mercedes Pilot Camille Jenatzy lässt sich wegen seiner Augenverletzungen von Alexander Burton ablösen. Auch Signore Lancia will sich ablösen lassen, doch sein Ersatzfahrer verpennt im Hotel, also fährt Lancia weiter. Gewonnen hat die 2. Etappe Felice Nazzaro (mit 6 Stunden, 19 Minuten und 33,4 Sekunden) vor Szisz und Clément. In Addition der beiden Rennen hat jedoch Szisz im Renault. Der Sieg stand aber auf wackligen Füßen, denn in der letzte Runde erlitt sein Renault noch einen Federbruch. Die Strecke war eigens für das Rennen geteert worden. Doch der Belag schmolz in der sommerlichen Hitze. Die Fahrer hatten mit Steinschlag und aufgewirbeltem Splitt zu kämpfen. die Folgen waren zerschlagene Rennbrillen, Augenentzündungen und sogar schmerzhafte Verletzungen.
Das Ergebnis des Frankreich GP 1906:
1. Ferenc Szisz (Renault)
2. Felice Nazzaro (Fiat)
3. Albert Clément (Clément Bayard)
4. Jules Barillier (Brasier)
5. Vincenzo Lancia (Fiat)
6. George Heat (Panhard)
7. Paul Baras (Brasier)
8. Arthur Duray (Lorraine Dietrich)
9. Pierry (Brasier)
10. Camille Jenatzy/Alexander Burton (Mercedes)
11. Mariaux (Mercedes)
Henry Rougier (Lorraine Dietrich) nicht klassifiziert
Claude Richez (Renault) Unfall (9. Runde)
Elliot Shepard (Hotchkiss) Reifenschaden (8. Runde)
Louis Rigolly (Cobron Brillié) Defekt (8. Runde)
Victor Hémery (Darracq) Motorschaden (8. Runde)
Georges Teste (Panhard Unfall (7. Runde)
Aldo Weilschott (Fiat) Unfall (6. Runde)
Conte Vincenzo Florio (Mercedes) Reifenschaden (6. Runde)
J. Edmond (Renault) Fahrer verletzt (6. Runde)
A. Villemain (Clément-Bayard) Reifenschaden (6. Runde)
Henri Tart (Panhard) Defekt (5. Runde)
Hubert le Blon (Hotchkiss) Reifenschaden (5. Runde)
De la Touloubre (Clément-Bayard) Getriebeschaden (4. Runde)
Jacques Salleron (Hotchkiss) Unfall nach Reifenschaden (4. Runde)
Louis Wagner (Darracq) Motorschaden (3. Runde)
Alessandro Cagno (Itala) Defekt (3. Runde)
Baron Pierre de Caters (Itala) Reifenschaden (2. Runde)
Fernand Gabriel (Lorraine-Dietrich) Defekt (1. Runde)
Maurice Fabry (Itala) Unfall nach Reifenschaden (1. Runde)
Civelli De Bosch (Gregoire) Defekt (1. Runde)
Rene Hanriot (Darracq) Motorschaden (1. Runde)
Barriaux (Vulpes) nicht gestartet (Auto zu schwer)
Philippe Tavenaux (Gregoire 70 hp) nicht gestartet
Vieles hat sich seit dem Rennen geändert, aber 3 Hersteller sind immer noch dabei: Renault (mit Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella), Mercedes (Motorenhersteller bei McLaren) und Fiat (mit Ferrari). Noch ein paar Worte zum Sieger: Ferenc Szisz wurde 1873 in Ungarn geboren und war eigentlich Eisenbahn- Ingenieur. Später ging er nach Frankreich und nahm als Beifahrer von Louis Renault 1903 am berüchtigten rennen Paris-Madrid teil. Dabei kam es gleich zu mehreren schweren Unfällen. Marcel Renault (Sieger von Paris Wien 1902) verunglückte schwer und starb 2 Tage danach. Insgesamt starben 8 Menschen, darunter auch Zuschauer. Das Rennen wurde in Bordeaux abgebrochen und Fernand Gabriel auf einem Mors zum Sieger erklärt. Beim Frankreich GP 1907 in Dieppe wurde Szisz 2. hinter Nazzaros Fiat. Danach wechselte er von Renault zu Benz, sollte aber wieder zu den Franzosen zurückkehren. 1914 beendete ein Unfall seine Karriere: als er bei einem Rennen ausstieg, um einen Reifen zu wechseln, wurde er von einem Konkurrenten gerammt und erlitt einen komplizierten Armbruch. Ob der Frankreich GP 1906 tatsächlich der erste Grand Prix war, ist nicht ganz unumstritten. Ein französischer Automobilhistoriker erklärte nachträglich die großen Stadt-zu-Stadt-Rennen zu Frankreich GPs. Nach dieser Einteilung wäre dann Szisz' Siegesfahrt bereits der 9. GP gewesen. Her die Sieger der Stadt- zu Stadt Rennen:
Paris-Berlin (1105km) 1901. Sieger: Henri Fournier (Mors)
Paris-Vienna (990km) 1902. Sieger: Marcel Renault (Renault)
Paris-Madrid (1014km) 1903. Sieger: Fernand Gabriel (Mors)
Die weiteren 5 Stadt- zu Stadt Rennen, die inoffiziell als GP bezeichnet wurden, sind nicht eindeutig festgelegt. Hier aber zur Vollständigkeit halber alle Stadt- zu Stadt Rennen der Serie, die später als GP Serie bezeichnet wurde vor dem Frankreich GP 1906:
Paris-Rouen (127km) 1894. Sieger: Comte Albert de Dion (de Dion)
Paris - Bordeaux (1178km) 1895. Sieger: Emille Levassor (Panhard)
Turin-Asti-Turin (93km) 1895. Sieger: Simone Federmann (Daimler)
Paris-Marseilles-Paris (1710km) 1896. Sieger: Mayade (Panhard)
London-Brightton (50 Meilen) 1896: Sieger: Leon Bollee (Bollee)
Marseilles-Nice-La Turbie (240km) 1897. Sieger: Comte de Chasseloup Laubat (De Dion)
Paris-Dieppe (171km) 1897: Sieger: Jamin (Bollee)
Paris-Trouville (173,3km) 1897: Sieger: Jamin (Bollee)
Marseilles - Nice (226,9km) 1898: Sieger: Fernand Charron (Panhard)
Paris-Amsterdam-Paris (1430km) 1898: Sieger: Fernand Charron (Panhard)
Torino-Asti-Alessandria-Torino Trail (192km) 1898: Sieger: Guido Ehrenfreud (Miari-Giusti-Bernardi)
Bordeaux-Biarritz (292,75km) 1898. Sieger: Loysel (Bollée)
Verona-Brescia-Mantua-Verona (161km) 1899. Sieger: Giovanni Agnelli (Phénix)
Nice-Castellane-Nice (120,9km) 1899: Georges Lemâitre (Peugeot)
Paris-Bordeaux (565km) 1899. Sieger: Fernand Charron (Panhard)
Padua-Vincenza-Thiene-Bassano-Trevisio-Padua (175km) 1899. Sieger: Ettore Bugatti (Prinetti-Stucchi Quadricycle)
Paris-Saint Malo (371,75km) 1899. Sieger: Antony (Mors)
Paris-Ostende (323,5km) 1899. Sieger: Leonce Girardot (Panhard)
Brescia-Cremona-Mantua-Verona-Brescia (223 km) 1899: Sieger: Giuseppe Alberti (Mors)
Paris-Boulogne (231,5km) 1899. Sieger: Leonce Girardot (Panhard)
Bordeaux-Biarritz (262,5km) 1899. Sieger: Levegh Alfred Velghe (Mors)
Nice-Marseille (202km) 1900. Sieger: Rene De Knyff (Panhard)
Turin-Pinerolo-Saluzzo-Cuneo-Racconigi-Turin (130km). Sieger: Cuchelet (Peugeot)
Bordeaux-Perigueux-Bordeaux (318km) 1900. Sieger: Levegh Alfred Velghe (Mors)
Padua-Treviso-Padua (220km) 1900. Sieger: Vincenzo Lancia (Fiat)
Paris-Toulouse-Paris (1347km) 1900. Sieger: Levegh Alfred Velghe (Mors)
Brescia-Cremona-Mantua-Verona-Brescia (223 km) 1900. Sieger: Alberto Franchetti (Panhard)
Nice-Salon-Nice (392km) 1901. Sieger: Christian Werner (Mercedes)
Paris-Bordeaux (527,1km) 1901. Sieger: Henri Fournier (Mors)
Paris-Berlin (1105km) 1901. Sieger: Henri Fournier (Mors)
Paris-Vienna (990km) 1902. Sieger: Marcel Renault (Renault)
Paris-Madrid (1014km) 1903. Sieger: Fernand Gabriel (Mors)
1903 wurde diese Art Rennen verboten, nachdem es bei Paris - Madrid zu vielen Toten unter Teilnehmern und Zuschauern kam. Einer der 8 Toten dieses Rennens war Marcel Renault, der zusammen mit seinen 2 Brüdern Louis und Fernand die 1898 die Firma Renault gründeten, die es noch heute gibt, erfolgreich Straßenautos baut und im GP Sport derzeit mit dem Spanier Fernando Alonso das dominierende Team und Auto ist. Der Frankreich GP 1906 hieß im Übrigen eigentlich Grand Prix de l'ACF (Grand Prix de France hieß die Veranstaltung erst sehr viel später). ACF war damals der französische Automobilclub, was heute beispielsweise in Deutschland der ADAC ist. Der GP 1906 war nur teilweise ein Ersatz für die Stadt-zu-Stadt-Rennen, mehr eigentlich für den Gordon-Bennett-Cup. Das war so eine Art frühe Weltmeisterschaft, Teilnehmer waren aber nicht Hersteller oder Fahrer, sondern die jeweiligen nationalen Automobilclubs. Es durften aber nur jeweils 3 Autos pro Land teilnehmen, das wollten die Franzosen dann nicht mehr akzeptieren, weil Frankreich damals mit Abstand der größte und wichtigste Automobilproduzent war. Um mehr französische Teilnehmer zulassen zu können würgte man den Gordon-Bennett-Cup ab und ersetzte ihn durch den Grand Prix. Wie auch die Gordon Bennett Rennen nach 1903 fand der Grand Prix auf einem Rundkurs statt, allerdings nicht nach heutigem Muster, sondern eben auf einem über 100 km langen gesperrten Landstrassenkurs. Spezielle Rennstrecken gab es noch nicht, allerdings fanden sekundäre lokale Rennen manchmal auf Pferde- oder Radrennbahnen statt. Die erste echten Rennstrecke war Brooklands in England (1907), dann folgten Indianapolis (1909), AVUS (1921), Monza (1922), Sitges (1922), Miramas (1923) und Montlhery (1924). Wobei die AVUS ein Zwitter zwischen Renn- und Teststrecke und Autostrasse war. Zum Gordon Bennett Cup noch ein wenig was: Immer der siegende Club musste im nächsten Jahr das Rennen veranstalten, in England herrschte aber ein Verbot von Rennen auf öffentlichen Strassen, deshalb wich man nach Nordirland aus. Ein bisschen zu vergleichen war der Gordon Bennett Cup mit der A1 GP Serie, die es im Winter 2005 und 2006 erstmals gab. In der A1 GP Serie traten einzelne Fahrer mit Teams für Länder an. Kurz zur Vollständigkeit halber die teilnehmenden Ländern der A1 GP Serie 2005/2006 mit Fahrer. Das ganze in der Reihenfolge des Endstandes, also der Meister zuerst: Frankreich (Nicolas Lapierre, Alexandre Premat), Schweiz (Neel Jani, Romain Grosjean, Giorgio Mondini), Großbritannien (Robbie Kerr, Alex Lloyd), Neuseeland (Johnny Reid, Matt Halliday), Malaysia (Alex Yoong, Fairuz Fauzy), Brasilien (Nelson Piquet jr., Christian Fittipaldi, Cristiano Rocha, Fabio Carbone), Holland (Jan Lammers, Jos Verstappen, Jeroen Bleekemolen), Irland (Ralph Firman, Michael Devaney), Portugal (Pedro Lamy, Joano Urbano, Alvare Parente, César Campanico), Mexiko (Mario Dominguez), Kanada (Sean McIntosh, Patrick Carpentier), Tschechei (Tomas Enge, Jarek Janis, Michael Devaney), Australien (Will Power, Will Davidson, Marcus Marshall, Ryan Briscoe Karl Reindler), Italien (?), Deutschland (Timo Scheider, Adrian Sutil), USA (Phil Giebler, Bryan Herta), Südafrika (Thomas Scheckter, Stephen Simpson, Gavin Cronje), Indonesien (Ananda Mikola), Österreich (Mathias Lauda, Patrick Friesacher), Pakistan (Adam Khan), Japan (Hideki Noda, Roger Yakusawa), China (Jiang Tengyi, Ma Quinghua), Russland (Mikhail Aleshin, Alexander Turumin), Indien (Karun Chandhok, Armaan Ebrahim) und Libanon (Khalil Beschir, Basil Shaaban, Graham Rahal). Pro Land durfte jeweils ein Fahrer einsetzen pro Rennen. Gefahren wurde mit dem Lola Zytek im britischen Brands Hatch, auf dem Eurospeedway in der Lausitz (Deutschland), im portugiesischen Estoril, im australischen Sydney, im malaysischen Sepang, in Dubai, im indonesischen Sentul, im südafrikanischen Durban, in Brasilien, im mexikanischen Monterrey, in Laguna Seca (USA) und im chinesischen Shanghai. Für die ersten 8 gab es Punkte (Formel-1 Punktesystem). Aber zurück zum Gordon Bennett Cup: Wichtig auch die Regel, dass jedes Teil der Fahrzeuge in dem Land hergestellt sein musste, das als Bewerber auftrat (Motor, Reifen, Auto). Die österreichischen Mercedes waren genauer gesagt Austro Daimler Lizenzbauten, aber es gab irgendwelche Probleme mit deutschen Teilen. Austro Daimler war ursprünglich eine Tochterfirma der DMG (Daimler-Motorengesellschaft) in Stuttgart, 1909 dann die finanzielle und technische Trennung. In den 20er Jahren baute Austro Daimler einen recht konkurrenzfähigen Sport- und Rennwagen, den ADMII der dann zum ADRIII verbessert wurde. Bei Bergrennen wurden mit dem Deutschen Hans Stuck recht achtbare Erfolge erzielt, aber auf der Rundstrecke hatte man gegen die Bugatti keine Chance. AD zog sich u.a. wegen der Weltwirtschaftskrise und finanziellen Schwierigkeiten 1930 aus dem Rennsport zurück. Unter anderem war Austro Daimler auch mit Stuck beim Monaco GP 1930 im GP Sport aktiv. 1900 gab es eine Gordon Bonnett Trophy. Es war ein Rennen von Paris nach Lyon und ging über 565 Kilometer. Es kamen nur 2 Fahrer an: Sieger Fernand Charron und Leonce Girardot. Beide fuhren für Panhard. 1901 ging die Gordon Bonnett Trophy wieder über 565 Kilometer von Paris nach Bordeaux. Dieses Mal gab es sogar nur einen Fahrer, der das Rennen beendete: Leonce Girardot auf einem Panhard. 1902 führte die Gordon Bennett Trophy von Paris über eine 565,60 Kilometer lange Strecke ins österreichische Innsbruck. Nur einer der 6 gestarteten Fahrer kam auch an: Selwyn F.Edge auf einem Napier. 1903 wurde die Gordon Bennett Trophy erstmals auf einer Rundstrecke ausgetragen. Man verwendete einen Kurs in Nordirland, der 64,37 Kilometer lang war und einen weiteren, der 83,48 Kilometer lang war. Es mussten 3 Runden auf dem ersten Kurs (A) und 4 auf dem 2. Kurs (B) in der Reihenfolge A-B-A-B-A-B-B ausgetragen werden. Dies ergab eine Gesamtdistanz von 527,030 Kilometer. Gewonnen hat das Rennen Cammille Jenatzy auf einem Mercedes vor Rene de Knyff und Henri Farman (beide Parnhard). Noch 2 weitere Mitstreiter kamen ins Ziel, einer, nämlich der Vorjahressieger Selwyn F.Edge wurde disqualifiziert. 1904 wurde die Gordon Bennett Trophy in Deutschland ausgetragen! In Hamburg machte man eine Strecke, die 127,883 Kilometer betrug und zum Erreichen der Gesamtdistanz von 511,532 Kilometern 4x umredet werden musste. Leon Théry gewann für Frankreich mit einem Richard Brasier. Dahinter wurde Camille Jenatzy für Deutschland auf einem Mercedes 2. Dritter wurde Henri Rougier auf einem Tourcat Mery für Frankreich. Der 2. Fahrer für Deutschland Baron Pierre de Caters wurde mit einem Mercedes 4. Dahinter kam ebenfalls ein Mercedes Pilot, allerdings unterwegs für Österreich: Edgar Braun. Es gab noch viele weitere teilnehmende Länder, u.a. auch Italien mit 3 Fiat Piloten. 1905 wurde die Gordon Bennett Trophy wieder im Ursprungsland Frankreich ausgetragen, genauer in der Auvergne. Dabei mussten 4 Runden auf einer 137,354 Kilometer langen Strecke zurückgelegt werden, insgesamt also eine Renndistanz von 549,415 Kilometer. Leon Théry siegte neuerlich für Frankreich auf einem Richard Brasier. Italien belegte mit den beiden Fiat Piloten Felice Nazzaro und Alessandro Cagno die Ränge 2 und 3. Deutschland startete mit 3 Mercedes Fahrern (auch die Österreicher fuhren mit Mercedes Boliden!). Fahrer für Deutschland waren der Deutsche Christian Werner, der das Rennen hinter dem 2. Frankreich- Pilot Gustave Caillois (Richard Brasier) als 5. beendete, Baron Pierre de Caters, der 7. wurde, und Camille Jenatzy, der nach 2 Runden ausfiel, nach dem ein Reifen defekt war. Zum Siegerwagen des Frankreich GP 1906: Der Siegerwagen war ein nur 90 PS starker Zweisitzer mit stolzen 13 Litern Hubraum, der es auf die damals unglaubliche Höchstgeschwindigkeit von 154 Stundenkilometern brachte. Der Vierzylinder erreichte Drehzahlen von 1.200. Bremsen gab es vor 100 Jahren nur an der Hinterachse, die Kraftübertragung erfolgte über ein damals revolutionäres Dreiganggetriebe. Mit 990 Kilogramm war der Renault ein Schwergewicht - heute bringt ein Formel-1-Bolide dank Kohlefasertechnik gerade 605 Kilogramm auf die Waage

Todesopfer beim Frankreich GP 1907
Ein Jahr nach dem ersten GP überhaupt, dem Frankreich GP 1906, verunglücken im Training Marius Pin und Albert Clément. Der Franzose Pin fuhr für Darracq und war der erste der beiden, der bei diesem GP sein Leben verlor. Am 17. Mai 1907 verunglückt dann im Training zu diesem GP auch der Franzose Clément. Der am 7. Juli 1883 (er war also erst 23 Jahre alt! – für die Zeit damals ein sehr junges Alter für den GP Sport) geborene Clément fuhr einen GP Wagen, den er bereits beim ersten GP 1906 fuhr und den er fast selbstständig gebaut hatte: Einen Clément Bayard. Pierre Garcet fuhr mit diesem Auto bei diesem GP als bester Clément Bayard Fahrer auf Rang 8. Nur ein Jahr nach dem Frankreich GP 1907 verunglückte beim Frankreich Grand Prix 1908 wieder ein Fahrer: Henri Cissac. Er fuhr mit einem Panhard Levassor, ein Sportwagen, und verunglückte bei einem Crash in Runde 8 auf Rang 8 liegend tödlich. Sein Teamkollege George Heath wurde 9. Auch sein Beifahrer (damals musste ein GP Pilot einen Beifahrer – meist hinter dem Fahrercockpit – mitnehmen, denn nur der Fahrer und Beifahrer durften bei Boxenstopps oder Reparaturarbeiten Hand anlegen) Schaube verunglückt bei dem Unfall tödlich. Das Rennen wurde übrigens zu einer Art Umkehrung der 1906er Ausgabe: Fiat Pilot Felice Nazzaro gewann und Ferenc Szisz wurde mit seinem Renault 2.

Frankreich GP 1908: Erster GP Sieg eines Deutschen
Beim Frankreich GP 1908 kam es zu einer Premiere im GP Sport: Ein deutscher Fahrer gewann ein GP Rennen. Damals konnte noch keiner ahnen, dass künftig viele Deutsche GP Rennen fuhren und sogar einige davon gewannen und um Meisterschaften kämpften, wie Hans Stuck, Bernd Rosemeyer, Rudolf Caracciola, Wolfgang Graphe Berghe von Trips oder Michael Schumacher. Beim Frankreich GP waren unter den 48 Startern noch weitere Deutsche, zum Beispiel: Carl Jörns fuhr einen Opel, Fritz Erle einen Benz, Fritz von Opel einen Opel und Otto Salzer einen Mercedes. Hinter Lautenschlager kamen die beiden Benz Piloten Victor Hémery und René Hanriot ins Ziel.

Todesopfer in Frankreich 1911
Beim Frankreich GP 1911 gab es wieder einen tödlich verunglückten Formel-1 Fahrer: Maurice Fournier fuhr einen Corre-La Licorne von 1907. In der 6. Runde (von 12) brach der rechte Vorderreifen des Autos. Der GP Bolide überschlug sich und Fournier und sein Beifahrer Louvel wurden aus dem Auto geschleudert und waren sofort tot. Das Rennen entwickelte sich zu Langweile, denn die GP Wagen erwiesen sich als sehr unzuverlässig und am Ende fielen 10 von 14 Fahrer aus. Victor Hémery konnte mit seinem Fiat ins Ziel fahren und gewann das Rennen vor dem Bugatti Fahrer Ernest Friedrich und Rolland Pilain Fahrer Fernand Gabriel.

Tödliche Unfälle auch 1913
Beim Frankreich GP 1913 wollte der Italiener mit einem Itala fahren. Bei dem Unfall mit Überschlag verstarb auch sein Beifahrer Crescentino Ardizzone. Auch Peugeot Pilot Paolo Zuccarelli verstarb bei Tests zum Frankreich GP 1913. Während dessen dominierten das Rennen die französischen Giganten Peugeot, Sunbeam und Delage. Peugeot feierte mit Georges Boillot und Jules Goux einen Doppelsieg, während auf Rang 3 der Sunbeam Pilot Jean Chassagne einlief.

Trauer bei Nazzaro trotz Sieg 1922
Der Frankreich GP 1922 stand im Zeichen der Nazzaros. Biagio Nazzaro verlor bei einem Unfall sein Leben. Biagio fuhr dabei einen Fiat. Er verlor ein Rad und crashte deshalb tödlich. Der Onkel von Biagio, Felice Nazzaro dagegen konnte das Rennen sogar gewinnen! Auch Felice fuhr einen Fiat. Nazzaro gewann den GP bereits 15 Jahre zuvor 1907. Für Nazzaro war es im Herbst seiner Laufbahn noch einmal ein GP Sieg, und immer noch beim gleichen Team Fiat. Nazzaro war auch beim ersten GP aller Zeiten dabei, beim Frankreich GP 1906.

1925: Ascari stirbt!
Antonio Ascari, Vater des zweifachen Formel-1 Weltmeisters Alberto Ascari, verstarb bei einem Unfall beim Frankreich GP 1925 in Runde 22. Noch während des Rennens zog Alfa Romeo, für welche Marke Ascari fuhr, die beiden anderen Werkspiloten Giuseppe Campari und Gastone Brilli Peri vom Rennen zurück. Zum Zeitpunkt des Unfalls lag Antonio auf Rang 6. Alle 8 Fahrer, die ins Ziel kamen, fuhren auf französischen Rennwagen. Delage feierte mit Robert Benoist und Louis Wagner einen Doppelsieg. Beide jedoch wechselten ihr Renncockpit aber mit einem anderen Fahrer: Für Benoist stieg zeitweilig Albert Divo in den Delage und für Wagner Paul Torchy. Auf Rang 3 kam Sunbeam Fahrer Giulio Masetti. Dahinter platzierten sich nur noch Bugatti Renner!

Mercedes Revolution 1954
Als in Frankreich 1906 der erste GP ausgetragen wurde, war auch schon Mercedes am Start. Im weiteren Verlauf der GP Karriere, vor allem in den 10er fuhren neben Mercedes Wagen auch GP Renner von Benz, Daimler und Chrysler. Alles das ist heute im Grunde ja Mercedes: Carl Benz baute damals in Amerika Autos und er hatte einen Importeur nach Europa, dessen Tochter Mercedes hieß. Die Autos wurden also in Europa als Mercedes verkauft und so entstand Mercedes Benz. Zunächst hießen die Autos und damit auch die GP Renner in Amerika Benz und in Europa Mercedes. Gottlieb Daimler und Carl Benz gingen dann in einer Zeit als die Kohle knapp wurde zusammen und so entstand Daimler Benz und die Autos hießen Mercedes bzw. Mercedes Benz. 1998 fusierte Daimler Benz mit Chrysler. Chrysler war im Vorkriegs GP Sport auch im GP Sport aktiv. 1994 platzte dann eine Rückkehr von Chrysler in den GP Sport: McLaren testete 1993 in einem weißen Wagen mit Ayrton Senna und Mika Häkkinen in Jerez, Silverstone und Pembrey einen McLaren mit Lamborghini Motoren, hinter denen Chrysler stand. McLaren wollte sich mit einem Werk verbünden. Chrysler bot sich an und die Tests verliefern ordentlich. Dazu kam, dass die Lamborghini Motoren in den Vorjahren u.a. bei Larrousse sehr gut gingen. Doch plötzlich unterschrieb McLaren Teamchef Ron Dennis einen Vertrag mit Peugeot für 1994 und Chrysler, als auch Lamborghini waren aus der Formel-1 draußen. Immerhin: Dadurch band man sich ab 1995 an einen anderen Hersteller: Mercedes! Für Mercedes war das der Eintritt zurück in die Spitze des GP Sports, nach dem man 1992 mit dem Mercedes Ableger Ilmor und ab 1994 auch als Motorenlieferant bei Sauber in die Formel-1 zurückkam. Denn das Comeback, das Mercedes 1954 beim Frankreich GP gab, dauerte nur bis 1955 – dafür war es aber umso beeindruckender. Mercedes war neben Auto Union ja in den 30er die dominierende Marke im GP Sport, doch danach kam der 2. Weltkrieg. Der GP Sport setzte ein wenig aus, der Treibstoff wurde lieber für die Kriegsmaschinen benutzt, doch 1941 plante Mercedes bereits eifrig am Comeback mit einem Stromlinien Wagen. Als Auto Union Wind davon bekam, konstruierte Richard Eberan auch für die Auto Union wieder einen GP Rennwagen, doch sowohl Mercedes, als auch Auto Union schafften es nicht wieder zurück in den GP Sport. Auto Union, auch später in Form von Audi, fand den Weg nie mehr zurück in den GP Sport, aber Mercedes kam beim Frankreich GP 1954 zurück. Der deutsche Silberpfeil entstand damals in Untertürkheim. Der deutsche Versuchschef Rudolf Uhrlenhaut, der nicht nur Mercedes Rennwagen designete, sondern sie auch noch testete, hatte gegen Ferrari, Lancia und Maserati revolutionäre Details ins Spiel gebracht. Der Motoreningenieur Hans Gassmann hatte im Mai 1952 einen Geistesblitz: Auf dem Weg in die Firma skizzierte er in der Straßenbahn das Prinzip einer Zwangsventilsteuerung ohne Ventilfedern. Der Mercedes- Reihen- 8-Zylinder hatte eine Bosch Direkteinspritzung. Beim Frankreich GP 1954 in Reims betrug die Leistung 257 PS bei 8250U/min, er wog mit Magnesium Kurbelgehäuse 198 Kilogramm. Esso braute ein Gemisch, R.D.I. genannt, dass aus 45 Prozent Benzol, 25% Methylalkohol, 25% 110-okanigem Benzin, 3% Azeton und 2% Nitrobenzol bestand. Der Mercedes Benz W196, wie der Bolide genannt wurde, wurde sogar 2x designed. Zum einen in Stromlinienform für Hochgeschwindigkeitsrennstrecken und zum anderen in der normalen Form der GP Rennwagen, wie sie auch die anderen Werke einsetzten. Der Stromlinien- Mercedes glich sehr einem Sportwagen, doch damals war es üblich, dass bei GP Rennen auch Mal Sportwagen mit fuhren. Die Stromlinien- Karosse war aus Magnesiumblechen modelliert. Experimentiert wurde damals noch mit 1:5 Rennwagen im Windkanal der Stuttgarter TH! Die Ingenieure von Daimler Benz Mercedes hatten den 8,03 Kilometer langen Kurs von Reims auf dem Papier durchgerechnet. Als die Fahrer, Juan Manuel Fangio und die Deutschen Karl Kling und Hans Herrmann nach Reims kamen, wussten sie an Hand eines Strecken Diagramms, wie schnell sie durch die Kurven fahren durften und welcher Gang wann und wo eingelegt und gebremst wurde. Die Konkurrenz war nicht so weit. Mit 35 Litern auf 100 Kilometer hatten die Einspritzer einen höheren Spritverbrauch als erwartet. Uhrlenhaut ließ innerhalb von 24 Stunden Zusatztanks in Stuttgart anfertigen. Der Einbau dauerte bis unmittelbar vor dem Start! Mercedes hatte zweifellos das beste Gesamtpaket. Man schlug die Gegner mit der Technik k.o: Durch die außergewöhnliche Standfestigkeit der Motoren, die 1955 bis 290PS hochfrisiert wurden, die dann 40 Sekunden lang 8500 und 3 Sekunden 9000 Touren erlaubten. Dazu kam eine durchdachte Radaufhängung, brillante Continental Reifen (die Konkurrenz fuhr auf Pirelli, Englebert und Dunlop) und der Weltmeister Juan Manuel Fangio. 130 Leute arbeiteten damals in der Mercedes Rennabteilung und das Budget war deutlich höher als von Ferrari und Maserati. Mercedes konnte aus dem vollen Schöpfen und sich jeden technischen Overkill leisten. Die Konkurrenz baute GP Renner wie je und eh: Sie hängten 4 Räder an die Motoren. Der Mann und Rennleiter hinter dem GP Comeback von Mercedes war damals Alfred Neubauer. Fangio siegte beim Frankreich GP vor Kling. Beim Einstieg sofort gewinnen, so ähnlich gelang das nur 1977 Jody Scheckter mit Wolf beim Argentinien GP. Nur Herrmann fiel von den Mercedes Fahrern beim Frankreich GP aus: In der 3. Runde ging sein Motor hoch. Auf Rang 3 hinter den überlegenen Mercedes Renner mit einer Runde Rückstand kam Ferrari Pilot Robert Manzon. 50 Jahre nach der Story, debütierte beim Frankreich GP 2004 wieder ein neuer McLaren Mercedes. Nach einer miserablen 1. Saisonhälfte von McLaren 2004, sollte damals der Wendepunkt kommen und das tat er auch, wenn auch noch nicht in Frankreich. Aber beim Belgien GP konnte Kimi Räikkönen dann mit dem McLaren Mercedes gewinnen.

Pech für Behra 1957
8 Runden vor Schluss rollte der Maserati von Jean Behra mit ausgegangenem Motor auf die Boxen zu und blieb nur ein paar Meter vor der Ziellinie stehen. Der erschöpfte Franzose, der fast an Auspuffgasen erstickt wäre (verursacht durch einen gebrochenen Auspuff) und auch wegen eines geborstenen Ölkühlers, vollkommen ölverschmiert war, stieg aus und wartete auf das Fallen der Zielflagge für den siegreichen Juan Manuel Fangio (auch auf Maserati) um anschließend seinen lahm gelegten Wagen über die Ziellinie zu schieben (was damals ja noch erlaubt war). Leider gab es aber eine Regel des veranstaltenden A.C.F. (Automobilclub von Frankreich), die besagte, das eine Runde, um gezählt zu werden, innerhalb von 7,5 Minuten absolviert sein musste. Da der tapfere Franzose allerdings über 10 Minuten warten musste bevor Fangio im Ziel war, wurde er noch von Harry Schell (der am Schluss 7 Runden Rückstand aufwies) auf den 6. Platz verdrängt und schließlich mit 8 Runden Rückstand gewertet. Nach dem Ausfall von Cooper Climax Pilot Jack Brabham in Runde 4, stieg Brabham ab der 18. Runde in den Formel-2 Cooper Climax von Mike McDowell. Man wurde 7. Hinter Fangio fuhren noch die beiden Ferrari Piloten Luigi Musso und Peter Collins auf das Podest.

Musso verunglückt 1958
Beim Frankreich GP 1958 gab es wieder einen tödlichen Unfall: Der Italiener Luigi Musso crashte im Rennen in Runde 9 mit seinem Ferrari. Noch am selben Tag starb der 33-Jährige an den Folgen des Unfalls. Nur 3 Wochen später wäre er 34 geworden, noch 3 Wochen zuvor hatte Musso beim Belgien GP einen schweren Unfall. Der Unfallhergang beim Frankreich GP ist noch nicht ganz geklärt: Sein Wagen stellte sich quer und er segelte in ein Feld. Während dessen fuhr der Ferrari Pilot Wolfgang Graphe Berghe von Trips ein starkes Rennen. Nach dem der Deutsche am Start seinen Motor abwürgte, startete er eine Aufholjagd, die auf Rang 3 endete. Ferrari Pilot Mike Hawthorn gewann das Rennen vor Stirling Moss, der mit einem Vanwall unterwegs war.

Baghetti gewinnt in Frankreich 1961
Viele meinen der Italiener Giancarlo Baghetti hat beim Frankreich GP 1961 in einem Ferrari gleich sein erstes Formel-1 Rennen gewonnen, was nicht ganz richtig ist. Baghetti debütierte nämlich beim Sizilien GP 1961, der allerdings nicht zur WM gehörte. Auch seinen 2. GP konnte Baghetti gewinnen, nämlich den Neapel GP, auch ohne WM Status. Der Frankreich GP war sein 3. GP Rennen! Damit hat Baghetti die ersten 3 GP Rennen in seiner Karriere bereits gewonnen! Baghetti ist damit der einzige Fahrer der sein erstes GP Rennen gewann, denn Giuseppe Farina, der das erste Formel-1 Rennen überhaupt gewann, den Großbritannien GP 1950, fuhr 1934 bereits sein erstes GP Rennen. Allerdings gewann Farina wie Baghetti den ersten WM Lauf! Der Sieg von Baghetti in Frankreich 1961 kam von Startplatz 12 aus zu Stande. Mit auf dem Podest standen Porsche Pilot Dan Gurney und Lotus Climax Fahrer Jim Clark.

Schlesser stirbt 1968
Beim Frankreich GP 1968 verstarb Jean Louis Schlesser bei einem Unfall: Der Franzose (1928 in Liouville, Frankreich, geboren) sah seine letzte Chance, doch noch in die Formel 1 zu kommen, als ihm Honda anbot, den neuen und völlig unerprobten Honda RA302 in Rouen, Frankreich, zu fahren. Nachdem sich Schlesser für den 16. Startplatz qualifizierte, geschah in der 3.Runde das Unglück: Jo kam in einer schnellen Rechtskurve von der Strecke ab und prallte gegen eine Böschung. Der Honda explodierte förmlich und fing sofort Feuer, der Franzose verbrannte hilflos. Hinzu kam, dass der Wagen zu einem Teil aus Magnesium bestand, was das Löschen erschwerte. Schlesser, der ein sehr erfolgreicher Sportwagenfahrer war (unter anderem Gewinner des FIA-Weltmeistertitels) wurde 40 Jahre alt. Aufgrund dieses Unfalls zog sich Honda aus der Formel-1 zurück und es war das letzte Jahr, in dem ein F1 Rennen in Rouen stattfand. Bereits vor dem Rennen beschwerte sich John Surtees, dass der Wagen noch nicht genug erprobt sei und dass Schlesser zu wenig Erfahrung im Formel-Sport besäße, um so einen unsicheren Wagen zu lenken. Seine Warnungen fanden leider kein Gehör. Surtees wurde im Rennen übrigens noch 2., hinter dem Sieger Jacky Ickx auf Ferrari und vor Jackie Stewart, der einen Matra Ford fuhr.

Karriereaus für Marko 1972
Beim Frankreich GP musste Dr. Helmut Marko seine Formel-1 Karriere als Fahrer beenden. Der Österreicher, der als größere Hoffnung der Österreicher galt, als Niki Lauda und Jochen Rindt, verlor bei dem Rennen 1972 auf einem Auge sein Augenlicht. Der March Ford von Ronnie Peterson wirbelte einen Stein auf, der das Visier von Helmut Marko durchschlug und ihn ihm Auge traf. Dr. Helmut Marko kehrte 2005 in die Formel-1 als Berater von Red Bull Racing und seit 2006 auch bei der Scuderia Toro Rosso zurück. Zuvor war er bereits Teamchef des Red Bull Junior Teams in der Formel-3000. Helmut Marko ist der Förderer der jungen Red Bull Nachwuchsfahrer und brachte unter anderem bereits Juan Pablo Montoya, Enrique Bernoldi, Christian Klien, Vitantonio Liuzzi und Scott Speed in die Formel-1. Der Karrierestart als Fahrer von Marko begann gut und er konnte auch einige Erfolge feiern. So gewann er 1971 mit dem Holländer und Ex GP Pilot Gijs van Lennep mit einem Porsche die 24 Stunden von Le Mans. Auch in der Formel-2 war Marko unterwegs. 1971 fuhr er für Ecurie Bonnier, also dem Formel-2 Team vom ehemaligen GP Pilot Jo Bonnier einen Lola Ford Cosworth. Beim Rennen in Schweden übernahm allerdings Jo Bonnier (na klar – er war Lokalmatador!) selbst das Auto und Dr. Helmut Marko musste das Team wechseln: Neben dem Franzosen Patrick Dal Bo fuhr Marko für das Constructions Mechaniques Pygmée Team. Mit seinem Pygmée Ford Cosworth schaffte er aber nicht die volle Renndistanz. Bei seinem Heimrennen in Trulln sollte Marko dann für das Team von Frank Williams einen March Ford Cosworth fahren, jedoch konnte er nicht antreten. Danach war die Formel-2 Saison für ihn gelaufen. Als beste Platzierung steht der 8. Platz beim Rennen am Nürburgring noch im Bonnier Team zu Buche. Noch 1971 rückte Marko aber in die Formel-1 auf. Für das Team von Jo Bonnier durfte er beim Deutschland GP einen McLaren Ford fahren, jedoch fuhr er im Quali nur eine Runde und im Rennen gar nicht. Trotzdem wurde er von BRM befördert, für welches Team er auch noch 1972 bis zu seiner Verletzung beim Frankreich GP 1972 fuhr. Beste Platzierung in der Formel-1 WM: Rang 8 beim Monaco GP. Zurück zum Frankreich GP 1972: Sieger des Rennens war Tyrrell Ford Pilot Jackie Stewart vor Emerson Fittipaldi auf Lotus Ford und Chris Amon auf Matra.

Illegaler Start 1976
Einen der größten Gags leistete sich der Österreicher Harald Ertl beim Frankreich GP 1976. Er fuhr als 27. mit, obwohl fürs Rennen nur 26 Wagen hätten starten dürfen. "Da mir am Start niemand sagte, ich müsse wieder raus, habe ich einfach auf die schwarze Flagge gewartet" begründete Ertl seinen illegalen Start. Die Rennleitung schlief - Nicht die schwarze Flagge, sondern eine gebrochene Halbachse stoppte Ertl, der neben Guy Edwards für Hesketh Ford unterwegs war. James Hunt gewann im McLaren Ford das Rennen, nach dem sich Ferrari Pilot Niki Lauda im Rennen schnell in Führung liegend verabschiedete. Auf Rang 2 lief Patrick Depailler mit seinem Tyrrell Ford ein. Der 3. Platzierte John Watson wurde zunächst wegen eines zu hohen Heckflügels an seinem Penske Ford disqualifiziert, bekam den 3. Rang aber auf dem grünen Tisch wieder zurück.

Herzhafter Kampf 1979
Der Frankreich GP wird vielen Fans immer in Erinnerung bleiben. Für die meisten Franzosen, weil Renault mit dem Turbo den ersten Sieg landen konnte (Jean Pierre Jabouille), für die meisten aber wegen dem herzerfrischenden Duell um den 2. Platz zwischen Gilles Villeneuve (Ferrari) und Rene Arnoux (ebenfalls Renault). Gilles konnte beim Start die beiden vor ihm liegenden Renault überrumpeln und bis ca. Rennhälfte seine Führung behalten, als seine Reifen stark abzubauen begannen, so dass er Jabouille ziehen lassen musste. Mit der Zeit kam ihm auch Arnoux immer näher und schließlich auch vorbei, ohne sich aber entscheidend absetzen zu können. So ging es in die letzten 3 Runden Rad an Rad mit unzähligen Überholmanövern (teilweise neben der Strecke), die aber immer fair blieben - nach der Zielflagge grinsten beide übers ganze Gesicht und beglückwünschten sich gegenseitig zu ihrem tollen Rennen (das übrigens von Rene Arnoux immer noch als sein bester Grand Prix bezeichnet wird, obwohl er nur Dritter wurde).

Spektakuläres Rennen 1999
1999 gab es ein spektakuläres Rennen, was damit zusammenhing, dass das Wetter unberechenbar war. Bereits im Qualifying gab es Regenschauer und so gab es eine überraschende Startaufstellung: Stewart Ford Pilot Rubens Barrichello stand vor dem Sauber Petronas Fahrer Jean Alesi in Startreihe 1 auf Pole und Prost Peugeot Fahrer Olivier Panis startete von Rang 3. Im Rennen gab es dann ebenfalls weiter Regenschauer. Jordan Mugen Honda Pilot Heinz-Harald Frentzen fuhr ein sensationelles Rennen und gewann vor Mika Häkkinen, der im Rennen mit vielen Überholmanövern von Startplatz 14 aus glänzte. Pole Mann Rubens Barrichello wurde noch 3.

Schumacher gewinnt in Frankreich WM Titel 2002
Bereits beim Frankreich GP konnte Michael Schumacher 2002 seinen 5. WM Titel perfekt machen. Der Ferrari Pilot profitierte jedoch von einem Fehler von McLaren Mercedes Pilot Kimi Räikkönen. Der Finne rutschte auf dem Öl vom Toyota von Allan McNish aus und verlor die Führung an Schumacher. Im Qualifying sorgte erst einmal wieder BMW Williams Fahrer Juan Pablo Montoya für Aufsehen: Er sicherte sich zum 5. Mal die Pole Position! Schumacher gewann aber am Ende vor den beiden McLaren Mercedes Piloten Räikkönen und David Coulthard. Montoya wurde nur 4.

Weitere Ereignisse
□ Der Frankreich GP 1914 war der letzte GP in Europa für einige Jahre. Mercedes fuhr bei diesem Sieg mit Christian Lautenschlager, Louis Wagner und Otto Salzer einen dominanten Dreifachsieg heraus.
□ 1924 verzichtete eine legendäre Figur im GP Sport seinen Start beim Frankreich GP: Enzo Ferrari, derjenige, der 1929 die Scuderia Ferrari gründete, war erkrankt und fuhr deshalb nicht wie geplant für Alfa Romeo beim Frankreich GP 1924.
□ 1934: Von der Pole Position startete Achille Varzi im Alfa Romeo vor dem Deutschen Hans Stuck im Auto Union. Nach einem harten Kampf mit vielen Führungswechsel der Fahrer der Hersteller Alfa Romeo, Bugatti, Maserati, Mercedes und Auto Union, erlangten Alfa Romeo einen Dreifachsieg. Louis Chiron gewann vor Achille Varzi und Guy Moll.
□ 1952 wurde das Rennen nach 3 Stunden abgebrochen. Regen setzte ein. Die Scuderia Ferrari düste mit Alberto Ascari, Giuseppe Farina und Piero Taruffi zu einem Dreifachsieg.
□ Beim Frankreich GP 1953 stand Felice Bonetto, der für Maserati startete, hinter Pole Mann Alberto Ascari auf Rang 2 in der Startaufstellung. Die Zeit wurde jedoch von José Froilan Gonzalez gefahren. Gonzaléz startete selbst nur von Startplatz 5. Sieger des Rennens war Ferrari Pilot Mike Hawthorn vor den beiden Maserati Fahrer Juan Manuel Fangio und Gonzalez.
□ 1966 startete Jim Clark beim Frankreich GP nach einem Trainingsunfall. Der Unfall war erstaunlich: Er verletzte sich bei einem Zusammenstoß mit einem Vogel! Sieger des Rennens war Jack Brabham auf Brabham Repco vor Ferrari Pilot Mike Parkes.
□ 1981 wurde der Frankreich GP nach 56 Runden wegen eines heftigen Regenschauers abgebrochen und später für die restlichen Runden neu gestartet. Sieger nach 780 Runden war Renault Pilot Alain Prost vor John Watson auf McLaren Ford.
□ 1985 musste Nigel Mansell mit seinem Williams Honda auf dem Start verzichten, weil er sich bei einem Unfall vor dem Rennen im Warm Up verletzte. Teamkollege Keke Rosberg unterlag Brabham BMW Pilot Nelson Piquet, der im Ersatzwagen das Rennen gewann.
□ Der AGS Ford Pilot Philippe Streiff zog sich beim Frankreich GP 1988 Verbrennungen zu, weil sein Wagen ein Ölleck hatte. McLaren Honda rauschte dagegen mit Alain Prost und Arton Senna zu einem ungefährdeten Doppelsieg vor Ferrari Pilot Michele Alboreto.
□ 1989 zeigte Mauricio Gugelmin mit seinem March Judd eine Showeinlage. Beim ersten Start überschlug er sich spektakulär, konnte beim Re Start aber wieder antreten. Alain Prost dominierte das Rennen und fuhr vor Ferrari Pilot Nigel Mansell einen Start- Ziel Sieg ein.
□ 1990 sorgte March Judd wieder für Schlagzeilen: Ivan Capelli führte das Rennen zeitweise sogar an und hätte es auch fast gewonnen. Ferrari Pilot Alain Prost jedoch ging noch an ihm vorbei und verdrängte ihn auf Rang 2. McLaren Honda Pilot Ayrton Senna wurde 3.
□ Ferrari sicherte sich 2004 mit Hilfe einer strategischen Meisterleistung (4-Stopp) den Sieg durch Michael Schumacher.

Beitrag Samstag, 22. Juli 2006

Beiträge: 45691
Statisitiken zum Qualifying 2006
- 68. Pole Position für Michael Schumacher (neuer Rekord!), die 4. 2006, die 2. in Folge und die 4. Pole Position beim Frankreich GP, die erste seit 2000.
- Rang 2 war die beste Startposition für Felipe Massa. Gleiches erreichte er allerdings auch beim Bahrain- und USA GP 2006.
- 183. Pole Position für Ferrari, die 4. 2006, die 2. in Folge und die 15. Pole Position beim Frankreich GP, die erste seit 2000. Es ist die 64. Doppelpole für Ferrari, die 3. 2006, die 2. in Folge und die 5. beim Frankreich GP, die erste seit Phil Hill und Wolfgang Graphe Berghe von Trips 1961
- 183. Pole Position für Ferrari als Motorenhersteller. Weiteres: Siehe Ferrari als Team.
- 94. Pole Position für den Reifenhersteller Bridgestone, die 4. 2006, die 2. in Folge und die 4. beim Frankreich GP, die erste seit 2000.

Beitrag Sonntag, 23. Juli 2006

Beiträge: 45691
Statistiken zum Rennen 2006
- 88. GP Sieg für Michael Schumacher (neuer Rekord!), der 4. 2006, der 2. in Folge und der 8. beim Frankreich GP, der erste seit 2004. 8 Siege auf einer Strecke hat vor Schumacher noch keiner geschafft. Bisher lag der Rekord bei 7 Siegen, von Schumacher gehalten in Magny Cours und Montréal. Es war zudem seine 73. Schnellste Rennrunde (neuer Rekord!), die 4. 2006, die 2. in Folge und die 3. beim Frankreich GP, die erste seit 2004. Schumacher hat nun zudem 150 Podestplätze.
- 33. Podestplatz für Fernando Alonso, damit hat er gleich viele wie Dennis Hulme und Jody Scheckter.
- 3. Podestplatz für Felipe Massa, wodurch er genau so viele hat wie Mark Blundell, Jimmy Bryan, Van Capelli, Eugenio Castellotti, Masten Gregory, Jean Pierre Jarier und Tony Maggs.
- 187. Sieg für das Ferrari Team (neuer Rekord!), der 4. 2006, der 2. in Folge und der 12. beim Frankreich GP, der erste seit 2004. Es war zudem die 189. Schnellste Rennrunde für Ferrari (neuer Rekord!), die 5. 2006, die 2. in Folge und die 10. beim Frankreich GP, die erste seit 2004. Zudem hat Ferrari nun 416 Podestplätze (Neuer Rekord!)
- 73. Podestplatz für Renault.
- 187. Sieg für den Motorenhersteller Ferrari, der 4. 2006, der 2. in Folge und der 12. beim Frankreich GP, der erste seit 2004. Des weiteren hat ein Ferrari Motor 190 Schnellste Rennrunden gesammelt, 5 2006, 2 in Folge und 12 beim Frankreich GP, zuletzt 2004. Ferrari Motoren haben zudem 422 Podestplätze auf dem Konto.
- 210. Podestplatz für einen Renault Motor.
- 99. Sieg für den Reifenhersteller Bridgestone, der 4. 2006, der 2. in Folge und der 5. beim Frankreich GP, der erste seit 2004. Es ist zudem die 95. Schnellste Rennrunde für Bridgestone, die 6. 2006, die 2. in Folge und die 6. beim Frankreich GP, die erste seit 2004. Zudem hat Bridgestone 132 Podestplätze, Michelin hat 172.
- Nur noch Fernando Alonso, Michael Schumacher, Giancarlo Fisichella, Kimi Räikkönen, Felipe Massa und Juan Pablo Montoya haben mathematische Chancen auf den WM Titel 2006.
- Nur noch Renault, Ferrari, McLaren Mercedes, Honda, Toyota und BMW Sauber haben mathematische Chancen auf den WM Titel.

Beitrag Samstag, 05. August 2006

Beiträge: 45691
Deutschland GP
Statistiken zum Qualifying 2006
- 9. Pole Position für Kimi Räikkönen, die erste seit dem Türkei GP 2005 und die 2. beim Deutschland GP, die 2. in Folge.
- 123. Pole Position für das McLaren Team, die erste seit dem Belgien GP 2005 durch Juan Pablo Montoya und die 11. Pole Position beim Deutschland GP, die 2. in Folge.
- 52. Pole Position für einen Mercedes Benz Motor, die erste seit dem Belgien GP 2005 und die 6. beim Deutschland GP, die 2. in Folge.
- 108. Pole Position für den Reifenhersteller Michelin, die 8. in der Saison 2006, die erste seit Renault Pilot Fernando Alonso beim Kanada GP und die 7. Pole beim Deutschland GP, die 2. in Folge.

Beitrag Samstag, 05. August 2006

Beiträge: 45691
Rückblick: Deutschland GP


Austragungsorte des Deutschland GP
1951-1954,1956-1958, 1961-1969, 1971-1976, 1985 Nürburgring
1959 Avusring (Berlin)
1970, 1977-1984, 1986-2005 Hockenheim

Die Pole Setter
1951 Alberto Ascari (Ferrari)
1952 Alberto Ascari (Ferrari)
1953 Alberto Ascari (Ferrari)
1954 Juan Manuel Fangio (Mercedes Benz)
1956 Juan Manuel Fangio (Ferrari)
1957 Juan Manuel Fangio (Maserati)
1958 Mike Hawthorn (Ferrari)
1959 Tony Brooks (Ferrari)
1961 Phil Hill (Ferrari)
1962 Dan Gurney (Porsche)
1963 Jim Clark (Lotus Climax)
1964 John Surtees (Ferrari)
1965 Jim Clark (Lotus Climax)
1966 Jim Clark (Lotus Climax)
1967 Jim Clark (Lotus Ford)
1968 Jacky Ickx (Ferrari)
1969 Jacky Ickx (Brabham Ford)
1970 Jacky Ickx (Ferrari)
1971 Jackie Stewart (Tyrrell Ford)
1972 Jacky Ickx (Ferrari)
1973 Jackie Stewart (Tyrrell Ford)
1974 Niki Lauda (Ferrari)
1975 Niki Lauda (Ferrari)
1976 James Hunt (McLaren Ford)
1977 Jody Scheckter (Wolf Ford)
1978 Mario Andretti (Lotus Ford)
1979 Jean Pierre Jabouille (Renault)
1980 Alan Jones (Williams Ford)
1981 Alain Prost (Renault)
1982 Didier Pironi (Ferrari)
1983 Patrick Tambay (Ferrari)
1984 Alain Prost (McLaren Porsche)
1985 Teo Fabi (Toleman Hart)
1986 Keke Rosberg (McLaren Porsche)
1987 Nigel Mansell (Williams Honda)
1988 Ayrton Senna (McLaren Honda)
1989 Ayrton Senna (McLaren Honda)
1990 Ayrton Senna (McLaren Honda)
1991 Nigel Mansell (Williams Renault)
1992 Nigel Mansell (Williams Renault)
1993 Alain Prost (Williams Renault)
1994 Gerhard Berger (Ferrari)
1995 Damon Hill (Williams Renault)
1996 Damon Hill (Williams Renault)
1997 Gerhard Berger (Benetton Renault)
1998 Mika Häkkinen (McLaren Mercedes)
1999 Mika Häkkinen (McLaren Mercedes)
2000 David Coulthard (McLaren Mercedes)
2001 Juan Pablo Montoya (BMW Williams)
2002 Michael Schumacher (Ferrari)
2003 Juan Pablo Montoya (BMW Williams)
2004 Michael Schumacher (Ferrari)
2005 Kimi Räikkönen (McLaren Mercedes)

Die Sieger
1951 Alberto Ascari (Ferrari)
1952 Alberto Ascari (Ferrari)
1953 Giuseppe Farina (Ferrari)
1954 Juan Manuel Fangio (Mercedes Benz)
1956 Juan Manuel Fangio (Ferrari)
1957 Juan Manuel Fangio (Maserati)
1958 Tony Brooks (Vanwall)
1959 Tony Brooks (Ferrari)
1961 Stirling Moss (Lotus Climax)
1962 Graham Hill (BRM)
1963 John Surtees (Ferrari)
1964 John Surtees (Ferrari)
1965 Jim Clark (Lotus Climax)
1966 Jack Brabham (Brabham Repco)
1967 Dennis Hulme (Brabham Repco)
1968 Jackie Stewart (Matra Ford)
1969 Jacky Ickx (Brabham Ford)
1970 Jochen Rindt (Lotus Ford)
1971 Jackie Stewart (Tyrrell Ford)
1972 Jacky Ickx (Ferrari)
1973 Jackie Stewart (Tyrrell Ford)
1974 Clay Regazzoni (Ferrari)
1975 Carlos Reutemann (Brabham Ford)
1976 James Hunt (McLaren Ford)
1977 Niki Lauda (Ferrari)
1978 Mario Andretti (Lotus Ford)
1979 Alan Jones (Williams Ford)
1980 Jacques Laffite (Ligier Ford)
1981 Nelson Piquet (Brabham Ford)
1982 Patrick Tambay (Ferrari)
1983 René Arnoux (Ferrari)
1984 Alain Prost (McLaren Porsche)
1985 Michele Alboreto (Ferrari)
1986 Nelson Piquet (Williams Honda)
1987 Nelson Piquet (Williams Honda)
1988 Ayrton Senna (McLaren Honda)
1989 Ayrton Senna (McLaren Honda)
1990 Ayrton Senna (McLaren Honda)
1991 Nigel Mansell (Williams Renault)
1992 Nigel Mansell (Williams Renault)
1993 Alain Prost (Williams Renault)
1994 Gerhard Berger (Ferrari)
1995 Michael Schumacher (Benetton Renault)
1996 Damon Hill (Williams Renault)
1997 Gerhard Berger (Benetton Renault)
1998 Mike Häkkinen (McLaren Mercedes)
1999 Eddie Irvine (Ferrari)
2000 Rubens Barrichello (Ferrari)
2001 Ralf Schumacher (BMW Williams)
2002 Michael Schumacher (Ferrari)
2003 Juan Pablo Montoya (BMW Williams)
2004 Michael Schumacher (Ferrari)
2005 Fernando Alonso (Renault)

Die letzten 10 Podiums:
Jahr...1. Platz...2. Platz...3. Platz
1996...Damon Hill (Williams Renault)...Jean Alesi (Benetton Renault)...Jacques Villeneuve (Williams Renault)
1997...Gerhard Berger (Benetton Renault)...Michael Schumacher (Ferrari)...Mika Häkkinen (McLaren Mercedes)
1998...Mika Häkkinen (McLaren Mercedes)...David Coulthard (McLaren Mercedes)...Jacques Villeneuve (Williams Mécachrome)
1999...Eddie Irvine (Ferrari)...Mika Salo (Ferrari)...Heinz-H. Frentzen (Jordan Mugen Honda)
2000...Rubens Barrichello (Ferrari)...Mika Häkkinen (McLaren Mercedes)...David Coulthard (McLaren Mercedes)
2001...Ralf Schumacher (BMW Williams)...Rubens Barrichello (Ferrari)...Jacques Villeneuve (BAR Honda)
2002...Michael Schumacher (Ferrari)...Juan P. Montoya (BMW Williams)...Ralf Schumacher (BMW Williams)
2003...Juan P. Montoya (BMW Williams)...David Coulthard (McLaren Mercedes)...Jarno Trulli (Renault)
2004...Michael Schumacher (Ferrari)...Jenson Button (BAR Honda)...Fernando Alonso (Renault)
2005...Fernando Alonso (Renault)...Juan P. Montoya (McLaren Mercedes)...Jenson Button (BAR Honda)

Sieger der Deutschland GPs außerhalb der WM
Jahr Sieger Austragungsort
1926 Rudolf Caracciola (Mercedes Benz) Avusring (Berlin)
1927 Otto Merz (Mercedes Benz) Nürburgring
1928 Rudolf Caracciola/Christan Werner (Mercedes Benz) Nürburgring
1929 Louis Chiron (Bugatti) Nürburgring
1931 Rudolf Caracciola (Mercedes Benz) Nürbrugring
1932 Rudolf Caracciola (Auto Union) Nürburgring
1934 Hans Stuck (Auto Union) Nürburgring
1935 Tazio Nuvolari (Auto Union) Nürburgring
1936 Bernd Rosemeyer (Auto Union) Nürburgring
1937 Rudolf Caracciola (Mercedes Benz) Nürburgring
1938 Richard Seaman (Mercedes Benz) Nürburgring
1939 Rudolf Caracciola (Mercedes Benz) Nürburgring

Weitere GP Rennen in Hockenheim
Jahr Rennen Sieger
1971 Rindt Memorial Race Jacky Ickx (Ferrari)

Beitrag Samstag, 05. August 2006

Beiträge: 45691
Alles begann 1926
1926 fand erstmals der Große Preis von Deutschland statt. Da das Rennen auf der Berliner Avus ausgetragen wurde, kletterten die GP Stars in Sportwagen oder auch in GP Renner mit Stromlinienform. Der Avusring, 19,569 Kilometer, war eine Hochgeschwindigkeitsstrecke mit nur wenig, dafür aber stark überhöhte, Kurven. Weil fast die gesamte Runde mit Vollgas gefahren wurde, war die Belastung vor allem für die Motoren trotz der für damalige Verhältnisse recht kurzen Renndistanz von 391,380 Kilometer sehr groß. 37 Fahrer gingen an den Start, es ließen sich auch eine ganze Reihe Hersteller finden: Mercedes, NAG, Alfa Romeo, Bignan, NSU, OM, Brennabor, Hansa, Talbot, Bugatti, Komnick, Austro Daimler, Steiger, AGA, Pluto Amilcar, BF, Alfi und GM. 4 Fahrer traten letztlich nicht beim Rennen an. Der Deutschland GP 1926 hatte aber auch eine dunkle Seite: Im Training kollidierte der Chiribiri Pilot Luigi Platé mit dem NAG von Wilhelm Heine. Während sich Platé einige Rippen brach und sich weitere Verletzungen zu zog, verstarb sein Beifahrer Piroli. In Runde 7 des Rennens hatte dann Adolf Rosenberger mit seinem Mercedes in der Nordkurve einen schweren Unfall. Bei dem Crash starben 3 Zuschauer. Vorne gewann der Deutsche Rudolf Caracciola mit seinem Mercedes klar das Rennen vor Christian Riecken (NAG) und Willy Cleer auf Alfa Romeo.

Von Delius mit tödlichem Unfall 1937
Beim Deutschland GP gibt es mit Ernst van Delius einen tödlichen Unfall. Der damals 25 Jahre alte Deutsche crashte mit seinem Auto Union mit dem Mercedes Fahrer Dick Seaman. Während Seaman mit Verletzungen (unter anderem eine gebrochene Nase) davon kommt, verstirbt Von Delius. Der Unfall passierte in der 6. Runde, genau in dieser Runde platzte auch der Motor des Deutschen Hans Stuck, ein Teamkollege von Ernst von Delius. Ein weiterer Teamkollege war der Deutsche Bernd Rosemeyer. Der wurde hinter den beiden Mercedes Benz Fahrer Rudolf Caracciola und Manfred von Brauchitsch 3.

Erster Deutschland GP der WM 1951
1951 zählte erstmals der Deutschland GP auch zur Formel-1 Weltmeisterschaft. Zudem war es der erste GP von Deutschland in der GP Geschichte seit 1939. In der Meldeliste tauchte dennoch nur ein Deutscher auf: Paul Pietsch. Pietsch bekam eine einmalige Chance: Er fuhr neben Juan Manuel Fangio, Giuseppe Farina und Felice Bonetto bei Alfa Romeo im Werksteam! Die Chance war auch wirklich nur einmalig: Denn es blieb der einzige WM GP in einem Werksteam für Pietsch. In der WM fuhr er nur 2 weitere GP Rennen: Beim Italien GP 1950 war er der erste Deutsche in der Formel-1 WM. Dabei fuhr er für sein eigenes Team namens Paul Pietsch einen Maserati. Und 1952 trat er nochmal beim Deutschland GP an. Dabei fuhr er für das Motor Presse Verlag Team einen Veritas Meteor. Bei allen 3 GP Rennen von Pietsch im Rahmen der WM fiel er allerdings aus, und damit sind wir schon wieder beim Deutschland GP 1951. Hier musste Pietsch sein Rennen nämlich nach einem Unfall beenden. Zuvor qualifizierte er sich sehr gut auf Startplatz 7! Zum besten Alfa Romeo Pilot Fangio, der hinter dem Ferrari Duo Alberto Ascari und Jose Froilan Gonzalez von Rang 3 aus ins Rennen ging, hatte er zwar mehr als 15 Sekunden Rückstand, jedoch hatte er stolze 31 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Bonetto! Bonetto war etabliert im GP Sport und fuhr nach einem Jahr für Scuderia Milano (die aber auch mit dem Milano Speluzzi einen eigenen GP Rennen einsetzen, zumindest fuhr ihn Bonetto beim Italien GP oder wollte ihn fahren, denn er zog die Meldung zurück) auch für die Werksteams von Alfa Romeo und Maserati. Er erreichte auch 3 Mal das Podest. Im Rennen fiel Pietsch dann aber erstmal zurück und schied in Runde 11 auf Rang 12 liegend mit Motorschaden aus – da hatte sich Teamkollege Farina (auf Platz 5 liegend) bereits lange verabschiedet, allerdings mit Getriebeschaden. Fangio dagegen konnte den Ferrari Piloten durchaus Paroli bieten und wurde auch vor Gonzalez 2. Der Sieg ging aber an Alboreto! Und auf Rang 4-6 liefen die 3 restlichen Ferrari Piloten ein, wobei der 6. Platzierte, der Schweizer Rudolf Fischer, ja nicht für das Ferrari Werksteam fuhr, sondern für die Ecurie Espadon.

Marimon verunglückt 1954
Beim Training zum Deutschland GP auf dem Nürburgring verunglückte der Argentinier Onofre Marimón tödlich. Der 31-Jährige war Werksfahrer für Maserati. Maserati zog nach dem Unfall nur einen Wagen zurück: Den mit Luigi Villoresi. Sergio Montovani ließ man das Rennen fahren und er wurde als bester Maserati Fahrer (es fuhren ja auch noch einige privat eingesetzte Maseratis) 5. Marimón war für das Rennen bereits für Startplatz 6 qualifiziert. Im Rennen zerstörte der Deutsche Hans Hermann mit einem Dreher seine Chancen auf Rang 3. Sein Mercedes Teamkollege Juan Manuel Fangio gewann vor 2 Ferraris. Einer wurde von José Froilan Gonzalez und Mike Hawthorn, der andere von Maurice Trintignant pilotiert. Bester Deutscher war Mercedes Fahrer Karl Kling auf Rang 4.

Ferraris schwarzer Tag 1958
Auch beim Deutschland GP 1958 kam es zu einem tödlichen Formel-1 Unfall. Der Brite Peter Collins verstirbt bei einem Unfall mit seinem Ferrari. Der 26-Jährige, der das Rennen auch kurze Zeit anführte, überschlug sich in der 10. Runde und prallte gegen einen Baum. Collins war das Risiko Motorsport nach eigenen Angaben nicht bewusst: Als er 24-jährig 1956 von Enzo Ferrari unter Vertrag genommen wurde, hatte er Chancen auf den Titel, verschenkte den jedoch an den großen Star des Teams, Juan Manuel Fangio. Seine Begründung: Er sei noch jung genug und würde schon noch eine Chance auf den WN Titel haben. Am 3. August war klar, dass sich dieser Traum nicht verwirklichen würde. Nach dem Collins nach dem Unfall in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, verstarb er. Und es kam noch schrecklicher für Ferrari: nur eine Runde später macht die Kupplung von Mike Hawthorn nicht mehr mit: Der Brite scheidet auf Rang 2 liegend aus. Tony Brooks gewinnt unbeeindruckt der Ereignisse das Rennen 1958 vor den beiden Cooper Climax Fahrer Roy Salvadori und Maurice Trintignant.

Mairesse sorgt für Schrecksekunde 1963
Kaum war Willy Mairesse von einem Unfall in LeMans wieder genesen, passierte der nächste fatale Unfall beim Deutschen Grand Prix 1963 auf dem Nürburgring. Offensichtlich durch einen Materialfehler überschlug sich sein Ferrari am Streckenteil Flugplatz, Mairesse wurde aus dem sich überschlagenden Wagen geschleudert. Ein Streckenposten (Günther Schneider) wurde von einem davonfliegenden Rad erschlagen, einige Zuschauer wurden verletzt, etliche geparkte Wagen verschrottet! Sein Ferrari Teamkollege John Surtees gewann das Rennen. Mit auf dem Podest standen Jim Clark (Lotus Climax) und Richie Ginther (BRM).

Tödlicher Crash 1964
Beim Deutschland GP 1964 kam es zu einem weiteren tödlichen Unfall. Das Opfer war der 30-Jährige Holländer Carel Godin de Beaufort. Er fuhr bei dem Rennen einen Porsche für das Ecurie Maarsbergen Team. Beim Training am Samstag kam er dann von der Strecke ab und fuhr gegen einen Baum. Er verstarb in der Nacht zu Sonntag. Er war als 23. für das Rennen qualifiziert (und damit als Letzter, denn André Pilette konnte seinen Scirocco Climax vom Ecurie Scirocco Belge Team nicht für das Rennen qualifizieren). John Surtees hatte das Rennen mit seinem Ferrari in der Hand. Zwischen ihm und den 2. Ferrari Piloten Lorenzo Bandini schob sich noch Graham Hill im BRM.

Taylor verunglückt 1966
1966 gab es beim Deutschland GP einen tödlichen Unfall. Das Opfer war John Taylor. Der Brite wurde nur 33 Jahre alt. Beim Großbritannien GP debütierte er in der Formel-1 WM für FR Gerard Cars. Nach guten Ergebnissen kam er 1966 als Stammfahrer eines neuen Teams namens und von David Bridges. Doch beim 4. WM dieses Teams kam es zur Tragödie: Mit seinem Brabham BRM crashte er in Runde und verletzte sich schwer. Rund einem Monat nach dem Unfall erlag Taylor seinen Verletzungen. Bei dem Rennen waren auch wieder Formel-2 Starter erlaubt, die allerdings getrennt gewertet wurden. In der Formel-1 Wertung wurde Peter Arundell zum Beispiel auf seinem Lotus BRM als 8. gewertet, kam allerdings nur als 14. ins Ziel. Das zeigte, dass die F2 Starter durchaus Chancen gegen F1 Renner hatten, natürlich nicht an der Spitze des GP Feldes. Nach fast zweieinhalb Stunden gewann Jack Brabham auf Brabham Repco das Rennen vor den beiden Cooper Maserati Piloten John Surtees und Jochen Rindt.

Lauda entgeht Feuerhölle 1976
Am 1. August vor 30 Jahren passierte der wohl bekannteste Unfall der GP Geschichte: Der fürchterliche Infernocrash von Niki Lauda. Der Start erfolgte damals bei ziehenden Wolken, Regenschauern und nasser Strecke. Deshalb entschieden sich 25 der 26 Fahrer für Regenreifen. Nur der einheimische Jochen Mass, der damals in Köln lebte, ließ seinen McLaren-Ford nicht zuletzt auf Initiative von Ford-Rennleiter Michael Kranefuß ("Ich kenne die Wolken in der Eifel") mit Slicks ausrüsten. Bei abtrocknender Strecke merkten die anderen 25, dass sie verwachst hatten. Nach der ersten Runde, damals auf dem alten Ring nach 22,835 Kilometern, war deshalb Umrüsten auf Slicks angesagt. Auch der in der WM führende Titelverteidiger Lauda steuerte seinen Ferrari an die Boxen. Nach 23 Sekunden fuhr er weiter. Nach der zweiten Runde dann ungläubiges Staunen auf den Tribünen: Mass raste als Erster über die Ziellinie, es folgte eine unheimliche Stille. Erst mehr als 30 Sekunden später kam der Schwede Gunnar Nilsson im Lotus und nach 46 Sekunden James Hunt (McLaren), Laudas Rivale im Kampf um den WM-Titel. Gerüchte machten sich breit, es habe einen schweren Unfall gegeben. Die Strecke im Bereich Breidscheid sei blockiert. Damals in Zeiten ohne totale Fernsehüberwachung wurde die Rennleitung noch von Streckenposten per Telefon informiert. Die Journalisten sahen nur den Start- und Zielbereich, und nur aus der Tatsache, dass das Rennen abgebrochen wurde, konnten sie schließen, dass es ernst sein musste. Der österreichische Ferrari Pilot kam von der Strecke ab, prallte gegen eine Felswand, wurde über die Fahrbahn geschleudert und ging in Flammen auf. Die 200 Liter Benzin in Laudas Tank fingen sofort Feuer. Als dann auch noch 2 Konkurrenten in Laudas Wrack krachten, stand der Ferrari lichterloh in Flammen. Lauda saß eine halbe Ewigkeit ohnmächtig im Wagen. Nur durch die Hilfe von Arturo Merzario (Wolf Williams Ford), Brett Lunger (Surtees Ford), Guy Edwards (Hesketh Ford), Harald Ertl (Hesketh Ford) und dem Deutschen Hans Joachim Stuck (March Ford) konnte Lauda überleben. Merzario öffnete Lauda im mehrere tausend Grad heißem Inferno den Sicherheitsgurt. Edwards, Lunger und Ertl zogen Lauda, der bei dem Unfall seinen Helm verloren hat, aus dem Wrack. Danach wollten den damals 27- Jährigen die Notärzte in Fahrtrichtung abtransportieren. Stuck versuchte die Rettungskräfte davon zu überzeugen, dass alle GP Renner bereits stehen würden und höchstens noch die Sicherheitsfahrzeuge kommen würden. Auch das war lebensrettend, denn das ersparte Lauda 23 weitere Kilometer! 23 Kilometer, die der Österreicher niemals überlebt hätte. Lauda hatte 2 Rippenbrüche, einen Jochbeinbruch und Verbrennungen an Kopf, Gesicht und Händen erlitten. Lebensbedrohend waren die Lungenverätzungen durch das Einatmen des giftigen Rauchs. 4 Tage kämpfte der Österreicher in der Uniklinik Mannheim, wo er auch schon die letzte Ölung bekam, um sein Leben, dann erfolgte die Verlegung in eine Spezialklinik für Brandverletzungen nach Ludwigshafen. Nur 42 Tage oder 7 Wochen nach dem Unfall fuhr Lauda wieder GP Rennen. Am 12. September wurde er wieder 4. und hielt sogar noch bis zum WM Finale in Japan Chancen auf den WM Titel. Doch bei strömenden Regen riskierte er sein Leben nicht noch einmal und stellte seinen Ferrari an die Box. Der Unfall hat Lauda ein Leben lang gezeichnet: Ein Ohr ist verbrannt, sein ganzer Körper übersäht von Narben. Aber auch innerlich hat er Verletzungen davon getragen: Weil seine Nieren nicht mehr arbeiten, bekam Lauda 2 Transplantationen und lebt nun mit 4 Nieren! Übrigens: Lauda protestierte vor dem Rennen ganz deutlich gegen die Nordschleife des Nürburgrings. Bereits 1973 brach er sich bei einem Unfall, damals noch mit dem BRM, die Hand. Die Unfallsursache bleibt noch unklar: Kurz nach dem Unfall fingen Techniker auf dem Nürburgring damit an, das Wrack des Ferrari 312 T2 mit der Typennummer 028 zu untersuchen. Der Wagen von Niki Lauda wurde von Ing. grad. Eberhard Morr, dem Vorsitzenden des technischen Ausschusses der ONS untersucht. Dabei wurden an den Aufhängungen nur Gewaltbrüche, so genannte weiße Brüche festgestellt. Das schließt einen technischen Defekt vor dem Unfall fast hundertprozentig aus. Alle Räder waren ordnungsgemäß angeschraubt gewesen. Die Zelle des Monocoques war nicht deformiert, obwohl der Wagen äußerlich restlos demoliert war. Für die passive Sicherheit wurde optimal viel getan, wenngleich der empfohlene automatische Bordfeuerlöscher fehlte. Unverständlich bleibt, warum die Löschanlage von außen nicht manuell ausgelöst worden ist. Empfehlenswert wäre ein zentraler Griff hinter dem Kopf des Fahrers, der das Life-Support-System und den Bordlöscher auslöst und zugleich die Gurte öffnet. Dieses System wurde vor 1973 Jahren von Börries von Breitenbuch (AvD Mitarbeiter) angeregt, bei Autoflug realisiert und in einem Kaiman von Kurt Bergmann eingebaut. Es hatte seinerzeit bei einigen Formel-1-Konstrukteuren Kopfschütteln ausgelöst. Man sagte, die Wagen würden gebaut, um Rennen zu gewinnen, und da könne man keine zusätzliche Fehlerquelle gebrauchen.

Pironis schmerzliches Karriereende 1982
Franzose Didier Pironi hatte sich bereits überlegen die Pole Position gesichert, als er noch einmal auf die Strecke ging, um Regenreifen einzufahren, als er auf Derek Daly auflief und der die Seite wechselte, so, als würde er Pironi Platz machen. Zu spät erkannte er, dass in der Gischt der Renault von Alain Prost rollte... Der Ferrari stieg über das Hinterrad des Renault auf und bohrte sich nach langem Flug wieder in den Boden. Pironi wurde an den Beinen schwer verletzt. Die Amputation stand bevor, konnte jedoch durch große ärztliche Kunst vermieden werden, doch seine F1 Karriere war beendet. Niki Lauda verletzte sich bei einem Trainingsunfall im McLaren Ford. Er war bereits für Rang 9 qualifiziert. Probleme hatte auch der Deutsche Jochen Mass. Nach 4 Quali Runden übergab er seinen March Ford den Ersatzfahrer Rupert Keegan. Prost wurde im Rennen hinter Ferrari Pilot Patrick Tambay übrigens 2. Doch all das sind nur Begleiterscheinungen des Deutschland GP 1982. Am meisten Schlagzeilen machte der Boxkampf zwischen Nelson Piquet (Brabham Ford) und Eliseo Salazar (ATS Ford), nach dem beide kollidierten (bei der Überrundung von Salazar). Piquet schlug auf Salazar ein, der sich natürlich wehrte. Dass es so was auch heut zu Tage noch gibt, zeigt das ChampCar Rennen in San José 2006, als nach einem Unfall die beiden Kanadier Paul Tracy (Forsythe Lola Cosworth) und Alex Tagliani (Team Australia Lola Cosworth) aufeinander einprügelten. Aber auch in der Formel-1 kamen solche Ausraster schon häufiger vor: 1985: Michele Alboreto drescht auf einen Reporter ein, 1987: Nigel Mansell geht in den Boxen von Spa auf Ayrton Senna los, nachdem sich die beiden, mal wieder, nicht über die Vorfahrt einigen konnten (sollte nicht das letzte Mal gewesen sein), 1993: Senna serviert in Suzuka dem jungen Eddie Irvine eine Ohrfeige, nachdem sich dieser erlaubt hatte, sich im Rennen zurückzurunden. 1998: Michael Schumacher will David Coulthard an die Wäsche, wiederum in Spa. Voraus ging der berühmte Auffahrunfall beim Überrunden von Coulthard, bei dem Schumacher als Dreirad an die Box zurückfuhr. Schumi gegen Senna 1992: Die Beziehung zwischen Senna und Schumi war bereits arg strapaziert, nachdem der Deutsche dem Brasilianer in Magny Cours ins Heck gefahren ist. Kurze Zeit später eskaliert die Situation bei Testfahrten in Hockenheim. Dieses Mal warf Senna Schumi vor, ihn beim überholen behindert zu haben und ging ihm an die Wäsche. Herbei geeilte Mechaniker trennten die Streithähne. Schumi danach: "Ich dachte, er wollte mit eine Massage geben!“
Behra gegen Tavoni 1959: Jean Behra galt als einer der mutigsten, aber auch glücklosesten Fahrer in der Formel-1. Obwohl er meist im unterlegenen Material fuhr, bot er den Helden der 50er die Stirn. Nachdem er zu Ferrari wechselte, glaubte er an den Durchbruch. Bereits nach 3 Rennen wurde er allerdings wieder gefeuert, weil er seine Wut beim Ausfall bei seinem Heim GP an seinem Teamchef Tavoni ausließ - mit Fäusten! Montoya gegen Villeneuve 2001: Beim Kanada GP fühlte sich Jacques Villeneuve bei einer schnellen Runde von Juan Pablo Montoya behindert. Er überholte ihn und stieg selbst in die Eisen. Bei der FIA kamen sie sich in die Hände, als Montoya behauptete, im Gegensatz zu Villeneuve, der zuvor beim Australien GP über Ralf hinweg flog und dabei ein Rad seines BARs einen Streckenposten tötete, noch keinen umgebracht zu haben. Beide wurden verwarnt. Beim Europa GP 2006 wollte Giancarlo Fisichella dem Jacques Villeneuve an die Gurgel.

Schrecksekunden 1994
Beim Deutschland GP 1994 gab es einige Schrecksekunden. Gleich am Start gab es einen Massencrash. Als Verursacher des Unfalls gilt McLaren Peugeot Pilot Mika Häkkinen. Der Finne wurde danach auch für ein Rennen gesperrt. Nach dem Startunfall waren folgende Fahrer out: Mark Blundell (Tyrrell Yamaha), Häkkinen, Heinz-Harald Frentzen (Sauber Mercedes), Eddie Irvine (Jordan Hart), Rubens Barrichello (Jordan Hart), Johnny Herbert (Lotus Mugen Honda), Andrea de Cesaris (Sauber Mercedes), Pierluigi Martini (Minardi Ford), Alessandro Zanardi (Lotus Mugen Honda) und Michele Alboreto (Minardi Ford). Auch Martin Brundle (McLaren Peugeot) und David Coulthard (Williams Renault) waren im Unfall verwickelt, konnten aber weiterfahren. Beide schieden aber im Laufe des Rennens noch aus anderen Gründen aus. Die 2. und noch viel größere Schrecksekunde gab es, als beim Tankstopp von Jos Verstappen plötzlich sein ganzer Benetton Ford lichterloh in Flammen steht. Sein Teamkollege, der Deutsche Michael Schumacher, schied im Rennen mit Motorschaden aus (auf Rang 2 liegend). Nach vielen Ausfällen gewann überraschend der Österreicher Gerhard Berger auf Ferrari vor den beiden Ligier Renault Piloten Olivier Panis und Eric Bernard.

Bergers letzter Akt 1997
Es ist eine unglaubliche Story: Wenige Tage vor dem Rennen verstarb der Vater von Gerhard Berger. Der Österreicher entschließt sich trotzdem für einen Start beim Deutschland GP. Und dort fährt er einfach nur phänomenal. Bereits im Qualifying ließ er die dominanten Williams Renault Piloten Jacques Villeneuve und Heinz-Harald Frentzen, sowie den starken Ferrari Fahrer Michael Schumacher hinter sich und fuhr vor dem Jordan Peugeot Giancarlo Fisichella auf Pole Position! Auch der Youngstar Fisichella fuhr ein prächtiges Rennwochenende und führte sogar zeitweilig im Rennen. Doch 5 Runden vor Schluss fiel er wegen eines Öllecks auf Rang 2 liegend aus. Berger allerdings ließ nichts aus der Ruhe bringen: Er gewann völlig verdient sein letzten Formel-1 Rennen in seiner letzten GP Saison. Schumacher wurde vor McLaren Mercedes Pilot Mika Häkkinen 2. Wie dominant Berger war, zeigte die Tatsache, dass er einen GP Hattrick schaffte, also Pole (seine 12.), Schnellste Rennrunde (seine 21.) und Sieg (sein 10.).

Ferraris Nummer 2- und 3- Piloten trumpfen 1999 und 2000
Verdrehte Welt bei Ferrari beim Deutschland GP 1999 und beim Deutschland Grand Prix 2000. Während bei beiden Rennen die Nummer 2 gewannen, wäre es 1999 fast zum Sieg des Nummer-3 Fahrers gekommen! Michael Schumacher brach sich beim Großbritannien GP das Bein. Als sein Ersatz verpflichtete man den Finnen Mika Salo. Damit hagelte es aber viel Kritik, denn die eigentlich Nummer 3 bei Ferrari war Luca Badoer. Der Italiener wurde allerdings an Minardi Ford ausgeliehen und so fuhr Ferrari bis zu Schumachers Rückkehr mit Eddie Irvine/Salo. Irvine kämpfte um den Titel, aber ausgerechnet Salo fuhr beim Deutschland GP Irvine und der Konkurrenz um den Kreis. Bereits im Qualifying schlug er um einen Rang mit Platz 4 Irvine und musste sich nur Pole Mann Mika Häkkinen, den bärenstarken Jordan Mugen Honda Piloten Heinz-Harald Frentzen und Häkkinens McLaren Mercedes Teamgefährten David Coulthard geschlagen geben. Doch im Renne spielten die McLarens keine Rolle mehr und Frentzen war langsamer als die beiden Ferraris. Weil aber Irvine noch Chancen auf den Titel hatte, musste Salo seinen Sieg auch an Irvine abtreten. Und 2000 trumpfte Ferraris Rubens Barrichello auf: Von Startplatz 18 düste er bei einsetzendem Regen zum Sieg! Bereits am Start schied Schumacher nach einer Kollision mit dem Benetton Supertec Piloten Giancarlo Fisichella aus. Barrichello und der vor ihm startende Heinz-Harald Frentzen pflügten sich derweil durchs Feld. Frentzens tolle Fahrt endete in Runde 39 – 6 Runden vor dem Ziel, als sein Jordan Mugen Honda den Geist aufgab: Auf Rang 3 liegend! Bei Regen blieb Barrichello auf Trockenreifen draußen und gewann vor den beiden McLaren Mercedes Piloten Mika Häkkinen und David Coulthard.

Weitere Ereignisse
□ Nach dem schweren Unfall von Niki Lauda beim Deutschland GP 1976 wurde nie wieder auf der Nordschleife des Nürburgrings gefahren, sondern nur noch auf der Südschleife. Das erste GP Rennen, das nur auf der Südschleife stattfand, war aber bereits der Deutschland GP 1931. Sieger des Rennens: Mercedes Benz Pilot Rudolf Caracciola vor dem Bugatti von Hans Joachim von Morgen.
□ Heut zu Tage darf ein GP Renner nach dem Rennen nicht leichter als 600 Kilogramm sein. Andere Probleme plagten den GP Sport noch in den 30er Jahren: Beim Deutschland GP 1934 wurde Alfa Romeo Pilot Ulrich Maag wegen eines zu schweren Autos disqualifiziert.
□ 1959 qualifizierte sich Jean Behra mit seinem Behra Porsche auf Rang 16. Doch das Rennen konnte er nicht starten, weil er bei einem Sportwagenrennen im Rahmenprogramm der Formel-1 tödlich verunglückte. Zum Rennen: Nach dem Masten Gregory mit seinem Cooper Climax in Führung liegend in Runde 23 mit Motorschaden ausfiel, war der Weg frei zu einem Ferrari Dreifachsieg.
□ Regen in der Eifel am Nürburgring ist immer einzuplanen: 1962 musste der Start auf 15:15 Uhr verschoben werden, weil es heftig regnete. Sieger der Regenschlacht wurde BRM Pilot Graham vor dem Lola Climax von John Surtees und Dan Gurneys Porsche.
□ Pech für Dan Gurney beim Deutschland GP 1967: in der 11. von 15 Runden brach dem Eagle Weslake Pilot in Führung liegend die Antriebswelle. Zuvor war bereits Jim Clark in Front ausgeschieden. Dennis Hulme und Jack Brabham fuhren einen glücklichen Doppelsieg für Brabham Repco ein. Der bester Formel-2 Pilot wurde übrigens 5., kam aber nicht in die F1 Wertung.
□ 1969 kamen nur 4 Fahrer ins Ziel. Mit 14 Startern war das Feld aber auch sehr klein.
□ Nach einem Trainingsunfall konnte 1973 der Williams Ford Pilot Howden Ganley nicht starten. Somit trat nur Henri Pescarolo für das Team an. Mit dem Ausgang des Rennens hatte der aber nichts zu tun: Tyrrell Ford sicherte sich einen Doppelsieg (Stewart/Cevert).
□ Gleiches Schicksaal ereilte Williams beim deutschen GP 1975 nach einem Trainingscrash von Ian Ashley.
□ 1989 hatte Gerhard Berger nach einem Reifenschaden an seinem Ferrari einen spektakulären Unfall. Teamkollege Nigel Mansell wurde hinter den dominierenden McLaren Honda Fahrer Ayrton Senna und Alain Prost 3.
□ 1995 gewann mit Michael Schumacher (Benetton Renault) erstmals seit Rudolf Caracciola 1939 (Mercedes Benz) wieder ein Deutscher den Deutschland GP. Schumacher verwies dabei David Coulthard (Williams Renault) und Gerhard Berger (Ferrari) auf die Ränge 2 und 3.
□ 2001 startete Michael Schumacher dermaßen schlecht, dass er bis in die hintere Region zurückgeschwemmt wurde. Dort konnte der Prost Acer Pilot Luciano Burti dem Ferrari von Schumacher nicht mehr ausweichen, fuhr auf und überschlug sich.

Nicht WM Rennen in Hockenheim 1971
1970 verstarb beim Italien GP der Österreicher Jochen Rindt, wurde dennoch aber noch Weltmeister. Am 13. Juni 1971 gab es für Rindt ein Gedächtnisrennen, das sich passenderweise auch Rindt Memorial Race nannte. Das Rennen war ein Formel-1 Rennen mit GP Fahrzeugen, fand jedoch außerhalb der Weltmeisterschaft statt, es gab dafür also keine WM Punkte. Das Rennen in Hockenheim wurde auf eine relativ kleine Distanz angesetzt: 191,516 Kilometer, das entsprechen 35 Runden auf der 6,742 Kilometer langen GP Strecke. Dem entsprechend gab es auch nur 5 Ausfälle: Peter Gethin hatte Probleme beim Gasgeben mit seinem McLaren Ford, John Miles ging ein Zylinder seines BRMs kaputt, Ray Allen lief mit leerem Tank aus (March Ford), der Ferrari von Clay Regazzoni defekte und Mike Beutler hatte an seinem March Ford einen Getriebeschaden. Souveräner Sieger des Rennens mit Pole Positions und Schnellste Rennrunde war Jacky Ickx mit seinem Ferrari. Ronnie Peterson kam im March Ford auf Rang 2 vor John Surtees, der mit seinem eigenen Surtees Ford fuhr. Der Deutsche Rolf Stommelen wurde mit seinem Surtees hinter Skip Barber (March Ford) 7.

Clark Tragödie in Hockenheim beim Formel-2 Rennen 1968
Am Sonntagvormittag war die Piste in Hockenheim zum Formel-2 EM Rennen regennass, als der erste 20- Runden Lauf gestartet wurde. Sowohl die Werks Matra, als auch Kurt Ahrens und Jim Clark auf seinem Lotus fuhren mit Regenreifen. Dem Lotus hatte man neue Firestones aufgezogen. Beltoise und Pescarolo duellierten sich aus der 1. Runde kommend ins Stadion hinein. Pescarolo bremste zu spät und verlor Terrain, so dass hinter dem führenden Beltoise Ahrens mit seinem Brabham vorbeikam, gefolgt von Derek Bell und Piers Courage. Danach reihten sich Pescarolo, Chris Irwin, Jim Clark, Robin Widdows, Chris Lambert, Jo Schlesser, Chris Amon und Peter Gethin ein. In der 4. Runde scherte Ahrens fast an der gleichen Stelle, wo eine Runde später Clark von der Piste abkam, aus dem Windschatten des führenden Beltoise. Lambert überholt Widdows und Clark, der ihm einen Wink gab. Danach geschah es - in der 5. Runde im 5. Gang, auf der leicht gebogenen Geraden zur Ostkurve hinunter. Hinter Clark mit mehr als 200 Meter Abstand folgte Irwin im Lola. An der Stelle, wo Ahrend rund 255 km/h schnell war, begann Clarks Lotus zu schleudern, flog nach links in den Wald und zerschellte an den Bäumen. Nach 15 Minuten verstarb Clark an den Folgen eines doppelten Schädelbasisbruches und eines gebrochenen Genicks. Die Unfallursache blieb nach der Untersuchung des Cosworth Motors und der Firestone Reifen ungeklärt. Offenbar geschah folgendes: Der rechte Hinterreifen verlor mehr und mehr Luft. Auf dem schnellen Vollgas Stück sprang er von der Felge. Clark konnte seinen Lotus nicht mehr auf der Straße halten.

Testunfall 1980 bei Depailler
Hockenheim war auch lange Zeit Teststrecke in der Formel-1. 1980 hatte dort Patrick Depailler einen tödlichen Testunfall. Der Unfall passierte bei einer Testfahrt im Vorfeld des Deutschland GP. Es ist anzunehmen, dass Depaillers Alfa Romeo wegen eines Aufhängungsbruchs in der Ostkurve unkontrolliert ausbrach und ungebremst einschlug. Sein Team versuchte zunächst den Unfall unter anderem mit einem Herzanfall des Piloten zu erklären. Mitschuld an seinem Tod könnten die noch nicht montierten Fangzäune gewesen sein. auch sein Helm hielt dem gewaltigen Impact nicht stand. Fraglich ist, ob er bei einem derartigen Crash selbst mit Fangzäunen und besserer Helmtechnik eine Chance gehabt hätte.

Beitrag Sonntag, 06. August 2006

Beiträge: 45691
Statistiken zum Rennen 2006
- 89. Sieg für Michael Schumacher (neuer Rekord!), der 5. in der Saison 2006, der 3. in Folge und der 4. beim Deutschland GP, der erste seit 2004. Zu dem fuhr Schumacher zum 74. Mal die Schnellste Rennrunde (neuer Rekord!), zum 5. Mal 2006, zum 3. Mal in Folge und zum 4. Mal beim Deutschland GP, zum ersten Mal seit 2002. Ferner hat Schumacher nun 151 Podestplätze (neuer Rekord!).
- 4. Podestplatz für Felipe Massa, womit er genau so viele Podiumsplätze hat wie Sam Hanks, Nick Heidfeld, Innes Ireland, Gunnar Nilsson, Jim Rathmann und Derek Warwick. Mit Rang 2 fuhr er zudem sein bestes Karriereresultat ein. Gleiches erreichte er beim USA GP 2006.
- 35. Podestplatz für Kimi Räikkönen, damit zieht er bei den meisten Podestplätzen mit Juan Manuel Fangio, Emerson Fittipaldi und Graham Hill gleich.
- 188. GP WM Sieg für das Ferrari Team (neuer Rekord!), der 5. 2006, der 3. in Folge und der 19. Sieg beim Deutschland GP, der erste seit 2004. Es war zudem der 72. Doppelsieg für Ferrari, der 2. in der Saison 2006 nach dem USA GP und der 5. beim Deutschland GP, der erste seit Eddie Irvine und Mika Salo 1999. Ferrari fuhr zum 190. Mal die Schnellste Rennrunde (neuer Rekord!), zum 6. Mal 2006, zum 3. Mal in Folge und zum 15. Mal beim Deutschland GP, zum ersten Mal seit 2002. Außerdem hat Ferrari nun 418 Podestplätze (neuer Rekord!).
- 314. Podestplatz für das McLaren Team.
- 188. Sieg für einen Ferrari Motor (neuer Rekord!), der 5. 2006, der 3. in Folge und der 19. beim Deutschland GP, der erste seit 2004. Ferrari Motoren fuhren 191 Mal die Schnellste Rennrunde (neuer Rekord!), 6 Mal 2006, 3 Mal in Folge und 16 Mal beim Deutschland GP, das erste Mal seit 2002. Zudem fuhren Ferrari Motoren 421 Podestplätze heraus (neuer Rekord!).
- 119. Podestplatz für Mercedes Benz.
- 100. Sieg für Bridgestone, damit zieht der japanische Reifenhersteller mit Michelin gleich, der 5. Sieg 2006, der 3. in Folge und der 6. Sieg beim Deutschland GP, der erste seit 2004. 96. Schnellste Rennrunde für Bridgestone, die 7. 2006, die 3. in Folge und die 5. beim Deutschland GP, die erste seit 2002. Außerdem fuhr Bridgestone 133 Podestplätze ein, Michelin 173.
- Nur noch Fernando Alonso, Michael Schumacher, Felipe Massa, Giancarlo Fisichella und Kimi Räikkönen haben mathematisch Chancen auf den Fahrertitel.
- Nur noch Renault, Ferrari und McLaren Mercedes haben mathematisch Chancen auf den Konstrukteurstitel.

Beitrag Sonntag, 06. August 2006

Beiträge: 232
GP Ungarn

Ein kleines, aber schönes stückchen Statistik vom ersten GP Ungarn in 1986.

Von Runde 7 bis 9 hatten wir auf die Plätzen 1-6:
1 Senna
2 Piquet
3 Mansell
4 Prost
5 Jones
6 Rosberg
also nur ehemalige/damalige/zukunftige Weltmeister! Meines wissens nie dagewesen oder gar übertroffen.

Beitrag Dienstag, 08. August 2006

Beiträge: 45691
Ungarn GP
Erstmal Rückblick:

Austragungsorte des Ungarn GP:
1986-2005 Budapest

Die Pole Setter
1986 Ayrton Senna (Lotus Renault)
1987 Nigel Mansell (Williams Honda)
1988 Ayrton Senna (McLaren Honda)
1989 Riccardo Patrese (Williams Renault)
1990 Thierry Boutsen (Williams Renault)
1991 Ayrton Senna (McLaren Honda)
1992 Riccardo Patrese (Williams Renault)
1993 Alain Prost (Williams Renault)
1994 Michael Schumacher (Benetton Ford)
1995 Damon Hill (Williams Renault)
1996 Michael Schumacher (Ferrari)
1997 Michael Schumacher (Ferrari)
1998 Mika Häkkinen (McLaren Mercedes)
1999 Mika Häkkinen (McLaren Mercedes)
2000 Michael Schumacher (Ferrari)
2001 Michael Schumacher (Ferrari)
2002 Rubens Barrichello (Ferrari)
2003 Fernando Alonso (Renault)
2004 Michael Schumacher (Ferrari)
2005 Michael Schumacher (Ferrari)

Die Sieger
1986 Nelson Piquet (Williams Honda)
1987 Nelson Piquet (Williams Honda)
1988 Ayrton Senna (McLaren Honda)
1989 Nigel Mansell (Ferrari)
1990 Thierry Boutsen (Williams Renault)
1991 Ayrton Senna (McLaren Honda)
1992 Ayrton Senna (McLaren Honda)
1993 Damon Hill (Williams Renault)
1994 Michael Schumacher (Benetton Ford)
1995 Damon Hill (Williams Renault)
1996 Jacques Villeneuve (Williams Renault)
1997 Jacques Villeneuve (Williams Renault)
1998 Michael Schumacher (Ferrari)
1999 Mika Häkkinen (McLaren Mercedes)
2000 Mika Häkkinen (McLaren Mercedes)
2001 Michael Schumacher (Ferrari)
2002 Rubens Barrichello (Ferrari)
2003 Fernando Alonso (Renault)
2004 Michael Schumacher (Ferrari)
2005 Kimi Räikkönen (McLaren Mercedes)

Die letzten 10 Podiums
Jahr...1. Platz...2. Platz...3. Platz
1996...Jacques Villeneuve (Williams Renault)...Damon Hill (Williams Renault)...Jean Alesi (Benetton Renault)
1997...Jacques Villeneuve (Williams Renault)...Damon Hill (Arrows Yamaha)...Johnny Herbert (Sauber Petronas)
1998...Michael Schumacher (Ferrari)...David Coulthard (McLaren Mercedes)...Jacques Villeneuve (Williams Mécachrome)
1999...Mika Häkkinen (McLaren Mercedes)...David Coulthard (McLaren Mercedes)...Eddie Irvine (Ferrari)
2000...Mika Häkkinen (McLaren Mercedes)...Michael Schumacher (Ferrari)...David Coulthard (McLaren Mercedes)
2001...Michael Schumacher (Ferrari)...Rubens Barrichello (Ferrari) David Coulthard...(McLaren Mercedes)
2002...Rubens Barrichello (Ferrari)...Michael Schumacher (Ferrari)...Ralf Schumacher (BMW Williams)
2003...Fernando Alonso (Renault)...Kimi Räikkönen (McLaren Mercedes)...Juan Pablo Montoya (BMW Williams)
2004...Michael Schumacher (Ferrari)...Rubens Barrichello (Ferrari)...Fernando Alonso (Renault)
2005...Kimi Räikkönen (McLaren Mercedes)...Michael Schumacher (Ferrari)...Ralf Schumacher (Toyota)

Sieger des Ungarn GP außerhalb der WM:
Jahr Sieger Austragungsort
1936 Tazio Nuvolari (Alfa Romeo) Budapest

Beitrag Dienstag, 08. August 2006

Beiträge: 45691
Geschichte des Ungarn GP

Alles begann 1936
Den Start gewann der Deutsche Bernd Rosemeyer im Auto Union. Hinter ihm waren die beiden deutschen Mercedes Piloten Manfred Von Brauchitsch und Rudolf Caracciola, sowie der Italiener Tazio Nuvolari im Alfa Romeo. Caracciola setzte sich aber bald an die Spitze und führte die folgenden 16 Runden, fiel dann aber mit Motorschaden aus. Nachdem Nuvolari sich Von Brauchitsch schnappte jagte er den führenden Rosemeyer. In Runde 33 schnappte sich Nuvolari die Führung und gewann das Rennen.

Erster Ungarn WM GP 1986
1936 gab es einen Ungarn GP in Budapest. Die Strecke war allerdings noch eine andere wie heute. Sieger damals: Der Italiener Tazio Nuvolari auf Alfa Romeo. Genau 50 Jahre danach fand der 2. Ungarn GP der Geschichte statt – diesmal erstmals auch Teil der Formel-1 Weltmeisterschaft. Damals fuhr Ayrton Senna mit seinem Lotus Renault auf Pole Position. Im Rennen musste sich der Brasilianer allerdings mit Rang 2 zufrieden geben. Es gewann sein Landsmann Nelson Piquet. 3. wurde Piquets Teamkollege Nigel Mansell. Die Siegermarke von 1936, Alfa Romeo, war 1986 beim Ungarn GP nur als Motorenlieferant für Osella tätig. Aber sowohl Piercarlo Ghinzani als auch Allen Berg kam nicht ins Ziel.

Hills Sternstunden 1993 und 1997
Der Ungarn GP dürfte wohl eines der Lieblingsrennen für Damon Hill sein. Der Weltmeister gewann nämlich beim Ungarn Grand Prix 1993 sein erstes Formel-1 Rennen, gewann auch 1995 das Rennen und hätte 1997 fast im unterlegenen Arrows Yamaha gewonnen. 1993 musste Hill zunächst in der Quali eine neuerliche Schlappe gegen Teamkollege Alain Prost hinnehmen: Der Franzose holte sich Pole, während dem Briten Hill nur Startplatz 2 blieb – damit stand es im direkten Vergleich im Quali 10:1 für Prost! Bereits deutlich wurde im Quali aber die Überlegenheit von Williams Renault und nachdem Prost im Rennen nach einem Problem in der Aufwärmrunde nur als 12. ins Ziel kam, siegte Hill zum ersten Mal in seiner GP Karriere. Riccardo Patrese steuerte seinen Benetton Ford vor Ferrari Pilot Gerhard Berger noch auf Rang 2. 1997 fuhr Hill dann ein sensationelles Rennen mit seinem schwachen Arrows Yamaha. So schwach allerdings war der GP Renner gar nicht – zumindest nicht in Ungarn. Denn dort funktionierten die Bridgestone Reifen sehr gut und überraschend qualifizierte sich Hill für Startplatz 3 – hinter Ferrari Pilot Michael Schumacher und seinem ehemaligen Teamkollegen Jacques Villeneuve. Schumacher und Villeneuve spielten dann im Rennen zunächst keine Rolle. Hill dominierte das Rennen, doch in der letzten Runde ereilte ihm ein Hydraulikschaden und er wurde von Villeneuve überholt. Der Williams Renault Pilot war bei dem Überholmanöver David gegen Goliat allerdings mit allen 4 Rädern neben der Strecke – denn gut überholen kann man auf dem Hungaroring in Budapest ja bekanntlich nicht. Letztlich wurde Hill dann doch nur 2. hinter Villeneuve.

Weitere Ereignisse
□ 1987 siegte neuerlich Nelson Piquet. Der Williams Honda Pilot profitierte allerdings vom Ausfall seines Teamkollegen Nigel Mansell in Führung liegend in Runde 70 von 76 wegen einer losen Radmutter. 2. wurde Ayrton Senna (Lotus Honda).
□ Mit einem Doppelsieg (Jacques Villeneuve vor Damon Hill) gewann Williams Renault beim Ungarn GP 1997 die Konstrukteurs-WM.
□ Mit einem sensationellen Start- Ziel Sieg gewann Michael Schumacher 2001 zum 4. Mal den WM Titel. Durch Rang 2 von Teamkollege Rubens Barrichello wurde Ferrari zudem Konstrukteursmeister.
□ 2003 feierte Fernando Alonso seinen ersten Formel-1 Sieg. Er war auch der jüngste Sieger und löste Troy Ruttman ab, der 1952 beim Indy 500 Sieg noch jünger war. Zählt man das Rennen nicht dazu, war Bruce McLaren (USA GP 1959) der jüngste GP Sieger vor Alonso. Besondere Schmach für Ferrari Pilot Michael Schumacher: ER wurde nur 8. und wurde von Alonso überrundet. Wegen eines Trainingsunfalls von Jordan Ford Pilot Zsolt Baumgartner fuhr mit Zsolt Baumgartner als Ersatz erstmals ein Ungar Formel-1 Rennen.
□ Spektakuläre Einlage von Red Bull Cosworth Pilot Christian Klien: Der Österreicher stolperte am Start über das Vorderrad von Sauber Petronas Pilot Jacques Villeneuve und überschlug sich.

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 45691
Statistiken zum Qualifying 2006
- 10. Pole Position für Kimi Räikkönen, damit hat er genau so viele Poles wie Jochen Rindt. Es war die 2. Pole Position in dieser Saison, die 2. in Folge und die erste beim Ungarn GP. Sein bisher bester Startplatz beim Ungarn GP war der 4. Startplatz 2005.
- 124. Pole Position für das McLaren Team, die 2. in der Saison, die 2. in Folge und die 5. Pole Position beim Ungarn GP, die erste seit Mika Häkkinen 1999.
- 53. Pole Position für den Motorenhersteller Mercedes Benz, die 2. 2006, die 2. in Folge und die 3. beim Ungarn GP, die erste seit 1999.
- 109. Pole Position für den Reifenhersteller Michelin, die 9. in der Saison 2006, die 2. in Folge und die 2. beim Ungarn GP nach Fernando Alonso im Renault 2003.

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 4967
Ich lese Deine Statistiken immer gerne :D) Vielen Dank MichaelZ

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 45691
Bitte! Das höre ich doch gern! :wink:

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 1862
MichaelZ hat geschrieben:
Der Williams Honda Pilot profitierte allerdings vom Ausfall seines Teamkollegen Nigel Mansell in Führung liegend in Runde 70 von 76 wegen einer losen Radmutter.


jaja, in ungarn sitzen die mütter gerne locker :lol:
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 45691
Ja, mir hat das auch zu denken gegeben...

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 8060
Lieber 'ne lose Radmutter als 'ne böse Schwiegermutter...

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 1862
hmm: klassischer fall von pest oder cholera, würd ich sagen...
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 45691
Statistiken zum Rennen 2006

So wahnsinnig dieser GP war, so wahnsinnig fiel auch die Statistik aus. Es sind einige geschichtliche Statistiken gefallen, es war also ein wirklich historisches Rennen. Aber hier alles genau, sind einige interessante Sachen dabei:

- 1. Sieg für Jenson Button, womit er gleich viele Siege hat wie Jean Alesi, Giancarlo Baghetti, Lorenzo Bandini, Jean Pierre Beltoise, Jo Bonnier, Vittorio Brambilla, Jimmy Bryan, Francois Cevert, Luigi Fagioli, Pat Flaherty, Peter Gethin, Richie Ginther, Sam Hanks, Innes Ireland, Jochen Mass, Luigi Musso, Alessandro Nannini, Gunnar Nielsson, Carlos Pace, Olivier Panis, Johnnie Parsons, Jim Rathmann, Troy Ruttman, Ludovico Scarfiotti, Bob Sweikert, Piero Taruffi, Jarno Trulli, Lee Wallard und Rodger Ward. Die bisher beste Platzierung von Jenson Button war Rang 2 beim Imola GP 2004, Monaco GP 2004, Deutschland GP 2004 und China GP 2004, jeweils auf BAR Honda. Wie Richie Ginther hat Button nun 14 Podestplätze gesammelt. 114 GP Rennen brauchte Jenson Button für seinen ersten Sieg – länger mussten nur Rubens Barrichello (125. GP – Deutschland GP 2000) und Jarno Trulli (118. GP – Monaco GP 2004) warten.
- 1. Podestplatz für Pedro de La Rosa, womit er genau so viele Podestplätze hat wie Cliff Allison, George Amick, Bob Anderson, Michael Andretti, Richard Attwood, Manny Ayulo, Giancarlo Baghetti, Eric Bernard, Tony Bettenhausen sr., Lucien Bianchi, Jo Bonnier, Johnny Boyd, Vittorio Brambilla, Louis Chiron, Art Cross, Jimmy Davies, Alfonso de Portago, Mark Donohue, Pat Flaherty, Ron Flockhart, George Follmer, Don Freeland, Paul Frere, Peter Gethin, Bruno Giacomelli, Paul Goldsmith, Mauricio Gugelmin, Hans Herrmann, Bill Holland, Nicola Larini, JJ Lehto, John Love, Willy Mairesse, Carlo Menditeguy, Tiago Monteiro, Gianni Morbidelli, Roberto Moreno, Mike Nazaruck, Reg Parnell, Johnnie Parsons, Henri Pescarolo, Brian Redman, Mauri Rose, Paul Russo, Troy Ruttman, Takuma Sato, Ludovico Scarfiotti, Ti Schenken, Dorino Serafini, Johnny Servoz- Gavin, Mike Spence, Rolf Stommelen, Philippe Streiff, Aguri Suzuki, Bob Sweikert, Trevor Taylor, Johnny Thomson, Lee Wallard, Mark Webber, Peter Whitehead und Reine Wisell. Die bisher beste Platzierung von De La Rosa war Rang 5 beim Italien GP 2001 auf Jaguar Ford und beim Bahrain GP 2005 auf McLaren Mercedes,
- 5. Podestplatz für Nick Heidfeld, womit er genau so viele Podiumsplatzierungen wie Andrea de Cesaris, Olivier Panis und Piero Taruffi hat. Es ist sein erster Podestplatz seit Rang 2 beim Europa GP 2005 auf BMW Williams.
- 2. Schnellste Rennrunde für Felipe Massa nach dem Spanien GP 2006. Ebenfalls 2 Schnellste Rennrunden haben Lorenzo Bandini, Francois Cevert, Teo Fabi, Giancarlo Fisichella, Jochen Mass, Alessandro Nannini, Jim Rathmann, Patrick Tambay und Derek Warwick auf dem Konto.
- Für Robert Kubica wäre der 7. Rang bis zur Disqualifikation die ersten WM Punkte gewesen. Es gab bisher erst 2 Debütdisqualifikationen in der Formel-1 WM Geschichte: Peter Revson, ein späterer zweifacher Formel-1-Sieger, wurde bei seinem Debüt 1964 in Spa Francorchamps im Rennen angeschoben und nach dem Rennen aus der Wertung genommen. Der Pilot des Reg Parnell Racing Teams (er fuhr einen Lotus BRM) konnte sich aber bereits zuvor beim Monaco GP nicht qualifizieren. Adrian Campos blieb die Enttäuschung nach dem Rennen erspart. Bei seiner Formel-1-Premiere 1987 in Brasilien (für Minardi Motori Moderni) fuhr er zu spät in die Startaufstellung wurde nach 3 Runden mit der schwarzen Flagge aus dem Rennen genommen.
- 3. Sieg für das Honda Team, der erste John Surtees beim Italien GP 1967! Bedenkt man, dass Honda ja das BAR Team übernahm, das 1999 auf dem Tyrrell Team hervorging, war es der erste Sieg für das Team seit Michele Alboreto beim USA GP in Detroit 1983 auf Tyrrell Ford! Honda hat nun gleich viele Siege wie das Wolf Team. Honda hat nun zudem 7 Podestplätze, genauso wie das Shadow Team.
- 315. Podestplatz für das McLaren Team.
- 1. Podestplatz für das BMW Sauber Team, damit hat man so viele Podestplätze wie Bessie Lee Paoli, Bob Estes, Cars Inc., Connaught, DW Racing Enterprises, Ecurie Rosier, FISA, Grancor Auto Specialists, HA Chapman, JC Agajanian, Jim Robbins, John Love, Ken Paul Inc., Kurtis Kraft Inc., Lancia, Larrousse, Leyton House, Lou Moore, Murrell Belanger, Onyx, Pat Clancy, Penske White Racing, Peter Whitehead, Racing Associates, Red Bull, Robert M Bowes II und Scuderia Centro Sud. Zieht man allerdings in Bedacht, dass das ja das alte Sauber Team ist, wäre es der 7. Podestplatz, der erste seit Heinz-Harald Frentzen beim USA GP 2003.
- 191. Schnellste Rennrunde für das Ferrari Team, die 7. 2006, die 4. in Folge und die 5. beim Ungarn GP, die erste seit Michael Schumacher 2004.
- 72. Sieg für einen Honda Motor, der erste seit dem Australien GP 1992 als Gerhard Berger für McLaren Honda gewann. Der letzte Sieg eines Mugen Honda Motors war beim Italien GP 1999 von Heinz-Harald Frentzen auf Jordan Mugen Honda. Es war der 6. Sieg eines Honda Motors beim Ungarn GP, der erste seit Ayrton Senna 1992 auf McLaren Honda. Honda Motoren haben nun 121 Podestplätze gesammelt.
- 120. Podestplatz für einen Mercedes Benz Motor.
- 61. Podestplatz für einen BMW Motor, der erste seit dem Europa GP 2005 durch Nick Heidfeld auf McLaren Mercedes.
- 192. Schnellste Rennrunde für einen Ferrari Motor, die 7. 2006, die 4. in Folge und die 5. beim Ungarn GP, die erste seit 2004.
- 101. Sieg für den Reifenhersteller Michelin, der 8. in der Saison 2006, der erste seit Fernando Alonso beim Kanada GP auf Renault und der 3. beim Ungarn GP, der 2. in Folge (nach Kimi Räikkönen 2005 auf McLaren Mercedes). Michelin hat nun 174 Podestplätze gesammelt.
- Nur noch Fernando Alonso, Michael Schumacher und Felipe Massa haben mathematische Chancen auf den WM Titel.
- Nur noch Renault, Ferrari und McLaren Mercedes haben mathematische Chancen auf den WM Titel.

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Bedenkt man, dass Honda ja das BAR Team übernahm, das 1999 auf dem Tyrrell Team hervorging, war es der erste Sieg für das Team seit Michele Alboreto beim USA GP in Detroit 1983 auf Tyrrell Ford!

Ich habe schon Probleme BAR in diesem Team zu wiederzuerkennen - die Verbindung zu Tyrrell ist wirklich etwas sehr weit hergeholt... :wink:

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 45691
Naja ich weiß nicht genau, wie weit das Team sich mit der Übernahme von BAR verändert hat. Aber das Honda Team erinnert schon stark an BAR. Die Autos schaun gleich aus, die meisten Teammitglieder blieben gleich, im Grunde ist doch nur der Name neu.

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 8060
Na ja, wir haben ja einige Tyrrell-Freunde - mal sehen in wie weit die in Honda noch ihr altes Team erkennen.

Bei BAR gebe ich Dir eigentlich recht. Wobei ich BAR nie so richtig als Team akzeptiert habe. Eigentlich GUT dass sie verschwunden, bzw. von Honda geschluckt wurden.

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 4967
MichaelZ hat geschrieben:
Naja ich weiß nicht genau, wie weit das Team sich mit der Übernahme von BAR verändert hat. Aber das Honda Team erinnert schon stark an BAR. Die Autos schaun gleich aus, die meisten Teammitglieder blieben gleich, im Grunde ist doch nur der Name neu.


Das habe ich mir am Sonntag auch gedacht, als Honda eingeblendet
wurde. Es ist kein Vergleich mit dem Honda Team aus den 60er Jahren,
dasselbe gilt auch für Renault. Auch dort kann ich ausser dem Namen
eigentlich keine Gemeinsamkeiten mehr erkennen mit der Turbo Truppe
aus den 80er Jahren. Neu ist eigentlich nur Toyota :wink:

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 1862
wenigstens sieht der honda von der lackierung noch irgendwie so aus wie sein urahn. was man ja von renault nicht gerade behaupten kann. :x
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 4967
Alfalfa hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Bedenkt man, dass Honda ja das BAR Team übernahm, das 1999 auf dem Tyrrell Team hervorging, war es der erste Sieg für das Team seit Michele Alboreto beim USA GP in Detroit 1983 auf Tyrrell Ford!

Ich habe schon Probleme BAR in diesem Team zu wiederzuerkennen - die Verbindung zu Tyrrell ist wirklich etwas sehr weit hergeholt... :wink:


Naja, seien wir mal gnädig, Tyrrell wurde ja 1991 mit Honda
Motoren ausgerüstet, so kann man vielleicht eine Brücke bauen
von Honda zu Tyrrell.

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

Beiträge: 4967
Benway hat geschrieben:
wenigstens sieht der honda von der lackierung noch irgendwie so aus wie sein urahn. was man ja von renault nicht gerade behaupten kann. :x


Ja, mir kommen jedes Mal fast die Tränen, wenn ich dieses hellblau
sehe. Vielleicht ändert sich das ja, wenn der Vertrag zu Ende ist mit
Mild Seven. Ich hege da Hoffnung für die zukünftige Farbgebung.

VorherigeNächste

Zurück zu Historisches