Geschichte des ITalien GP
Monza ist das letzte verbliebene heavyspeed Race, also Hochgeschwindigkeitsrennen. Berühmt waren die Rennen in Monza vor allem in den 50er bis 70er Jahre, als es noch gigantische Windschattenschlachten gab, bei dem der Sieger nur knapp gewonnen hatte. In Monza gibt es auch immer Testfahrten vor dem GP. Dabei hat es auch schon heftige Unfälle gegeben, wie der von Michael Schumacher 2004. 1980 fand zum einzigen Mal der Italien GP in Imola statt, weil die Rennstrecke als sicherer galt. In Monza gab es dafür ein Rennen außerhalb der WM, besser gesagt ein Lauf zu Aurora F1 Series. Emilio Vilotta gewann im Williams Ford vor Arrows Pilot Guy Edwards und Motorradchampion Giacomo Augustini (auf Williams Ford). Bei dem Rennen fuhren einige Renner auch mit BMW und Hart Motoren.
Alles begann 1921
1921 fand der erste Italien GP statt. Das Rennen war allerdings alles andere als gut besucht. Das 519 Kilometer Rennen in Brescia nahmen nur die Teams von Ballot und Fiat in Angriff (mit jeweils 3 Rennern). 3 Fahrer kamen dabei ins Ziel. Der schnellste Fahrer, Petro Bordino, fiel mit seinem Fiat 802 aus. Ins Ziel kamen als Sieger Jules Goux mit seinem Ballot vor Jean Chassagne (Ballot) und Louis Wagner (Fiat).
Entstehung des Monza Circuits 1922 und Entwicklung der Strecke
Der Automobilclub von Mailand entscheidet anlässlich des 25-jährigen Geburtstages des Clubs, eine Rennstrecke zu bauen. Diese solle zahlreichen Motorsportveranstaltungen aber auch der Automobilindustrie für Tests dienen. Zum Bau der Strecke wird die S.I.A.S (Società Incremento Automobilismo e Sport - Automobile and Sport Encouragement Company) komplett mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ende Februar wird der erste Grundstein gelegt, doch schon damals gab es Proteste von Landschaftsschützern gegen die Baupläne einer 14 Kilometer langen Strecke. Ende April erhält man endgültig die Baufreigabe, allerdings für eine auf zehn Kilometer Länge gekürzte Strecke, die auf einem 340 Hektar großen Areal errichtet wurde. Die Bauarbeiten beginnen am 15. Mai 1922, am 15. August möchte man bereits fertig sein. Nach 110 Tagen ist das Kunststück dank eines immensen Aufwands vollbracht. Am 28. Juli drehen die Bauherren mit einem Fiat 570 eine erste Runde auf dem Kurs. Der damalige Kurs beinhaltet 2 Steilwandkurven, die um 2,6 Meter erhört waren, einen Radius von 320 Meter aufwiesen und Höchstgeschwindigkeiten von 180 bis 190 km/h zuließen. Verbunden sind die Steilkurven durch 2 jeweils 1,070 Kilometer lange Geraden. Der Streckenbelag besteht aus geteertem Schotter und Beton. Insgesamt fassen die Tribünen 9.000 Plätze. Das erste Autorennen findet an einem verregneten 3. September statt. Die Strecke wird 1934 verändert, in dem nur der Straßenkurs und eine der beiden Steilkurven durch eine Querverbindung verwendet werden. Es werden 2 Schikanen eingebaut, um die Autos einzubremsen. Der Kurs schrumpft auf eine Länge von 6,680 Kilometer. 1937 bis 1938 wird der Kurs wird erneut umgebaut, es wird neu asphaltiert, die Steilwandkurven werden abgesenkt, neue Tribünen errichtet. Die neue Strecke ist 6,3 Kilometer lang und wird in dieser Form bis 1954 verwendet. 1955 wird die Strecke wieder fast in ihre Ursprungsform von 1922 mit ihren Steilkurven umgebaut und ist wieder 10 Kilometer lang. Die Steilkurven weisen bis zu 80 Prozent Gefälle auf und sollen theoretisch Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 285 km/h ermöglichen. Zwischen 1955 und 1961 wird dieser Kurs für die Formel-1-Rennen genutzt. Durch den Einbau zweier Schikanen direkt vor den Steilwandkurven steigt 1966 die Gesamtlänge des Kurses um 100 Meter. Die Formel 1 fährt ab 1970 auf einem 5,750 Kilometer langen Kurs ohne Steilwandkurven. Die schnelle Parabolica wird um 25 Meter versetzt, um mehr Auslaufzone zu schaffen. Vor den schnellen Kurve Grande und Ascari werden 1972 zwei Schikanen eingebaut, um die mit der technischen Aufrüstung immer schneller werdenden Autos einzubremsen. Da es in den Schikanen immer wieder zu schweren Unfällen kommt, wird die Vialone Schikane 1974 modifiziert und Kiesbetten und Sicherheitszäune errichtet. 1976 wird vor der ersten Lesmo Kurve eine Schikane eingebaut, um die Höchstgeschwindigkeit auf der folgenden Gerade von 280 auf 180 km/h zu senken. Beide Schikanen werden mit Kiesbetten und Fangzäunen abgesichert. Die Streckenlänge steigt auf 5,800 Kilometer an. Im Rahmen weiterer Sicherheitsverbesserungen 1979 werden die Sturzräume in der Curva Grande, der Lesmo und der Vialone vergrößert und mit Reifenstapeln abgesichert. Die Randsteine werden abgesenkt und haben weniger gefährliche scharfe Kanten. Für die Arbeiten müssen rund 400 Bäume gefällt werden, die durch die Anpflanzung 1.200 neuer Setzlinge an anderer Stelle wieder aufgeforstet wurden. Die Strecke wird 1994 und 1995 modifiziert, um den Sicherheitsvorschriften der FIA zu genügen. So wird zum Beispiel die Lesmo Kurve langsamer gestaltet. Ferner wird der Sturzraum in der Curva Grande mehr als verdoppelt. Ein neues Medical Center wird errichtet mit einem Hubschrauberlandeplatz ganz in der Nähe. Die Schikane nach Start und Ziel wird 2000 komplett umgebaut, um das Tempo zu reduzieren.
Der ersten GP Rennen in Monza und gleich tödliche Unfälle
1922 fand der erste Italien GP in Monza statt. Der Deutsche Gregor Kuhn verunglückte mit seinem Austro Daimler beim Training zum Italien GP in Monza tödlich. Austro Daimler, ein österreichischer Ableger von Daimler Chrysler (fusiert seit 1913 mit Škoda), zog daraufhin auch die anderen Fahrer, Alfred Neubauer, Meo Constantini und Lambert Kocher vom Rennen zurück. Austro Daimler blieb jedoch nicht das einzige Werk, die letztlich beim Grand Prix Rennen nicht starteten. Unter anderem zogen sich auch Benz, Sunbeam und Mercedes zurück. Von ursprünglich 48 Startern fuhren im Rennen tatsächlich nur 9! Fiat machte mit Pietro Bordino und Felice Nazzaro einen Doppelsieg klar. Beim Training zum Italien GP 1923 kam es wieder zu einem tödlichen Unfall: Ugo Sivocci verunfallte mit seinem Alfa Romeo. Alfa Romeo zog daraufhin auch die anderen beiden Werksfahrer Antonio Ascari und Giuseppe Campari zurück. Fiat feierte mit Carlo Salamano und Nazzaro wieder einen Doppelsieg vor Miller Pilot Jimmy Murphy. Fiat hatte aber auch eine traurige Tatsache zu verkraften. Beim Training in Monza verunfallte Pietro Bordino. Bei dem Unfall mit Überschlag brach er sich einen Arm. Sein Mechaniker und Beifahrer Enrico Giaccone verstarb. Bordino fuhr mit dem gebrochenen Arm das Rennen! Mit dabei beim Rennen waren auch einige ChampCars bzw. damals noch AAA Renner genannt, weil man sich durch die Strecke (Steilkurven) sich Erfolg versprach. 1924 gab es wieder beim Italien GP in Monza einen tödlich verunglückten Fahrer: Count Louis Zborowski verunfallte in Runde 44 mit seinem Mercedes in der Lesmo Kurve. Als klar war, dass Zborowski diesen Unfall nicht überlebt hat, zog Mercedes die beiden anderen Fahrer Alfred Neubauer und Christian Werner aus dem Rennen. Zborowski war übrigens der einzige Pole, der im GP Sport konkurrenzfähige Ergebnisse liefern konnte. Mit dem BMW Sauber Testfahrer Robert Kubica gibt es aber ein neues Talent aus Polen, dass in der Formel-1 sich etablieren könnte. Der Vater von Zborowski, Eliot Zborowski, verstarb 1903 bei einem Unfall bei einem Bergrennen. Alfa Romeo holte sich mit Antonio Ascari, Louis Wagner, Giuseppe Campari und Ferdinando Minoia einen Vierfachsieg!
1928: Wieder tödlicher Unfall!
Einer der schrecklichsten Unfälle in der Geschichte des GP Sports passierte beim Italien GP 1928: In Runde 17 des GP, der in Monza (Straße und Oval!) ausgetragen wurde, versuchte der Italiener Emilio Materassi mit seinem Talbot den Bugatti Piloten Giulio Foresti zu überholen. Auf der Geraden berührte Materassi mit dem Rad Foresti und flog ab in die Zuschauer! Materassi und 21 weitere Zuschauer, die auf die Namen Ercole Biroli, Mario Beltrami, Teresina Erlici, Luigi Zanoni, Luigi Nessi, Giovanni Vaccari, Giovanni Lenti, Aldo Pestalozzi, Enrico Facolli, Felice Nara, Mario Nessi, Mario Nobile, Michele Cardarelli, Mario Galbioli, Teodolinda Irene Ghisleni, Giuseppe Mona, Luigi Perego, Mario Scioli, ein Grieche namens Omenognu und Francesco Ferrari hörten. Materassi war zugleich Teambesitzer des Rennstalls Scuderia Materassi. Das Team setzte beim Italien GP 1928 neben den Talbot für Materassi persönlich auch jeweils Talbots für Luigi Arcangeli, Antonio Brivio, Gastone Brilli Peri und Gianfranco Comotti ein. All diese Fahrer gaben das Rennen nach dem Crash sofort auf. Das Rennen wurde übrigens fortgesetzt! Der Sieger war Bugatti Pilot Louis Chiron vor dem Alfa Romeo von Achille Varzi und dem 2. Bugatti von Tazio Nuvolari. Nach diesem Unfall wurde der Italien GP für die nächsten Jahre gestrichen.
1931: Das Comeback des Italien GP
1931 fand erstmals nach dem Katastrophen GP 1928 wieder ein Italien GP statt. Auch das Rennen stand unter keinem guten Stern. 1931 verstarb der 29-Jährige Italiener Luigi Arcangeli beim Training zum Italien GP. Der Alfa Romeo Pilot verunglückte in der Lesmo Kurve, krachte gegen mehrere Bäume und wurde aus seinem Sitz geschleudert. Er verstarb an Kopfverletzungen. Trotz des Unfalls von Arcangeli startete Alfa Romeo im Rennen, das über 1557,745 Kilometer ging und bei dem sich ein Auto jeweils 2 Fahrer teilten. Alfa gelang mit dem 12-Zylinder sogar ein Doppelsieg. Den Siegerwagen steuerten Giuseppe Campari und Tazio Nuvolari, auf Rang 2 liefen Ferdinando Minoia und Baconin Borzacchini ein.
1934: Caracciola erster deutscher Sieger des Italien GP
Der Italien GP 1934 in Monza war ein mühsames Rennen, weil nach den schweren Zwischenfällen im Vorjahr (nach dem Italien GP 1933 wurde ein Monza GP ausgetragen. Giuseppe Campari auf Alfa Romeo und Baconin Borzacchini auf Maserati kommen in einer überhöhten Kurve auf dem Öl von Giuseppe Campari auf Alfa Corde ins Schleudern und verunglückten tödlich. Auch Grad Czaikowski kam in der gleichen Kurve auf einem Bugatti ums Leben (Bild unten) Die Strecke in Monza war damals ein Oval mit überhöhten Kurven, wie wir sie auch aus den 50er kennen. Allerdings waren damals keine Leitplanken am Rand.) viele Schikanen eingebaut wurden. Viele Piloten wechselten sich ab, so übernahm der Italiener Luigi Fagioli nach den Ausfall mit seinem Mercedes, das Fahrzeugs seines deutschen Teamkollegen Rudolf Caracciola. Caracciola feiert den Sieg vor Hans Stuck im Auto Union.
1937: Deutscher 6-fach Triumph!
1937 wird der Italien GP ausnahmsweise nicht in Monza ausgetragen, sondern auf der 7,216 Kilometer langen Strecke in Livorno. Der Grund für den Streckenwechsel war, dass sich die italienischen Marken, allen voran Alfa Romeo in Livorno mehr zutrauten als in Monza. Genau das Gegenteil war der Fall. Die Deutschen Marken Mercedes Benz und Auto Union düsten zu einem 6-fach Sieg: Erst auf Rang 7 kommt der erste Alfa Romeo ins Ziel – mit GP Star Tazio Nuvolari am Steuer! Auf dem, Podest stehen Sieger Rudolf Caracciola, Hermann Lang und Bernd Rosemeyer. Dennoch ist nicht alles eitel Sonnenschein: Hans Stuck wird nach dem Rennen von Auto Union gefeuert, weil er wieder einmal aufgab und das Auto an Rudolf Hasse abgab.
2. Comeback 1947
Zwischen nach 1938 und vor 1947 gab es keinen Italien GP mehr, freilich auch, wegen dem 2. Weltkrieg. Im Sempione Park in Milan wurde 1947 der erste Italien GP nach dem Krieg ausgetragen. Die Italiener waren stark mit Alfa Romeo, Maserati, sowie Lamberto Grolla, der einen Cisitalia fuhr, stark vertreten. Außer den italienischen Marken traten nur die Franzosen Delage und Delahaye an. Alfa Romeo fuhr einen überlegenen Vierfachsieg ein. Auf dem Treppchen standen Sieger Carlo Felice Trossi, Achille Varzi und Consalvo Sanesi.
Erster Ferrari Triumph 1949
Ferrari stößt in Italien auf Gegenliebe, wie es sonst wohl keiner bei irgendwem schafft. 15 Siege hat Ferrari zu Hause bereits in der Formel-1 geholt, der erste kam 1949. Den Sieg fuhr auch noch ein Italiener heraus und dazu ein Fahrer, der so richtig der erste Ferrari Star war: Antonio Ascari. Er gewann das Rennen von Pole Position aus und mit der Schnellsten Rennrunde vor dem Talbot Lago Pilot Philippe Entancelin. Prince Bira wurde in einem Maserati 3.
Der erste Italien GP in der WM 1950
Beim Italien GP 1950 fuhr der Italiener Clemente Biondetti einen Ferrari Jaguar und qualifizierte sich dabei als 24. Im Rennen schied er aber bereits in Runde 2 wegen Motorschaden aus. Biondetti wollte zuerst einen Jaguar (den er im selben Jahr zusammen mit Gino Bronzoni bei der Mille Miglia gefahren hatte und von dem er sehr beeindruckt war) in Monza melden, aber der Veranstalter akzeptierte diese Meldung selbstverständlich nicht. Daraufhin baute er dann dieses 'Mischfahrzeug' Ferrari Jaguar 166S. Basis soll ein 166 Spider Corsa mit einer 3.4-l 6 Zylinder Jaguar XK Maschine + Getriebe (aus einem Werks-Prototypen - wahrscheinlich der #043) gewesen sein - Biondetti hatte recht gute Beziehungen zum Jaguar-Werk. Offenbar wurden auch noch Maserati-Teile in dem Auto verbaut. Es war also mehr ein Eigenbau von Biondetti - mit einer alten Karosserie eines 166 (wahrscheinlich #002C) drüber - also im Grunde überhaupt kein Ferrari. Reifen kamen von Pirelli. Er fuhr diesen Zwitter nicht nur in Monza 1950, sondern ein Jahr später auch bei der Mille Miglia und beim Giro di Sicilia, auch bei der Targa Florio war er gemeldet - trat aber nicht an, sowie bei einigen weiteren zweitklassigen Rennen in Italien. Biondetti war schon immer ein Bastler gewesen. 1931 fuhr er bei einigen GP Rennen mit einem Maserati 8C2800 Motor in einem Bugatti T35. DerUmbau machte durchaus Sinn, denn der Bugatti-Motor war mit 2.3 Litern ausgereizt, der Maserati hatte 2.8 Liter. Beides waren 8-Zylinder-Reihenmotoren mit fast identischen äußeren Abmessungen. Es gab übrigens noch ein Rennen, bei dem ein Jaguar in der Formel-1 fuhr: Beim Schottland GP in Winfield 1951 (ein GP ohne WM Status) fuhren Ian Stewart, Bruder des Ex Weltmeister Jackie Stewart, und John Waugh in einem Jaguar XK120 Sportwagen. Stewart wurde damit 3. und Waugh 5. Außerdem gab es einen Plan von Jaguar für das Indy 500. Zudem fuhren einige Altas Auto mit Jaguar Motoren. Es gab auch Mal einen Emeryson Jaguar, der allerdings erfolglos war. Hier Mal die ganze Geschichte des Emeryson Chassis: 1953 von Paul Emery mit einem 4 Zylinder Aston Martin-Motor für die 2,0 Liter Formel-2 gebaut, fuhr Colin Chapman damit sein erstes von 2 Formel-1-Rennen (International Trophy 1954). (später fuhr er noch beim Frankreich GP 1956 einen Vanwall 56 für das Vanwall Team. Er schaffte in der Quali Startplatz 5, trat aber beim Rennen nicht an. 1955 baute Paul einen gebrauchten 4-Zylinder Alta Motor ein, der später auf 2,5 Liter aufgebohrt wurde. Paul Emery erreichte damit den 2. Platz beim Crystal Palace Rennen 1956 (hinter Stirling Moss) und nahm am Großbritannien GP 1956 teil. 1957 wurde dann der 2,4 Liter, 6 Zyl. Jaguar XK Motor eingebaut, mit diesem Motor soll Paul an der Glover Trophy in Goodwood teilgenommen haben. Seine Trainingszeit war allerdings über 20 Sekunden langsamer als die Pole von Moss und 9sek. langsamer als die von Jack Brabham im Formel-2 Cooper! Benetton wollte 1991 ein Benetton Junior Team machen, das den Namen Barone Rampante tragen sollte. Das Team fuhr bereits in der Formel-3000. Der Mann dahinter war Enrique Scalabroni. Es stand auch zur Debatte Lotus Chassis zu nehmen. Jedenfalls wollte Benetton bei diesem Team die Ford V8 Motoren parken und Benetton selbst sollte mit Jaguar V12 Triebwerken antreten. Jaguar kam dann nicht und deshalb wohl auch das Barone Rampante nicht. In der Formel-3000 legte das Barone Rampante Team folgende Karriere hin: 1991 fuhren die beiden Italiener Alessandro Zanardi und Giuseppe Bugatti für das Team, das mit Reynard Mugen 91D. Zanardi wurde mit 5 Punkten Rückstand auf Formel-3000 Gesamtsieger Christian Fittipaldi 2. Insgesamt hatte Zanardi 42 Punkte. Zanardi gewann zudem die Rennen in Vallelunga und Mugello. Bugatti wurde punktgleich (6 Punkte) mit Karl Wendlinger und Fabrizio Giovanardi 11. in der Gesamtwertung. 1992 fuhren dann der Italiener Andrea Montermini, der Portugiese Pedro Chaves, der Brasilianer Rubens Barrichello und die beiden Italiener Fabiano Vandone und Giampiero Simoni für das Team, das neuerlich Reynard (92D) Chassis einsetzte. Man verwendete dabei 2 verschiedene Motoren: Judd Zytek und Cosworth. 1993 fuhr das Team mit dem Holländer Jan Lammers, dem Franzosen Eric Angelvy und dem Italiener Vittorio Zoboli. Bester Fahrer war Lammers als 15. in der Gesamtwertung. Man fuhr mit Reynard Cosworth 93D Chassis. Noch ein weiterer Jaguar bei einem Formel-1 Rennen, allerdings außerhalb der WM: L.N. Richardson versuchte 1957 bei der International Trophy einen RRA Jaguar zu qualifizieren, schaffte es aber nicht. RRA = Richardson Racing Automobiles. Basis war ein Aston Martin DB3S Monoposto von 1954, der bis 1956 von Reg Parnell in der Tasman Serie eingesetzt wurde. Nach einem Motorschaden kaufte Richardson das Teil und baute einen 2.4-Liter-Jaguar-Serienmotor ein. 1957 versuchte sich Danny Kladis mit einem Mercedes beim Indy 500, das zur Formel-1 Weltmeisterschaft zählte, zu qualifizieren. Mercedes zog sich ja Ende 1955 nach 2 sehr erfolgreichen Jahren in der Formel-1 aus dem Motorsport zurück. Der Mercedes, den Kladis einsetzte, war jedoch ein Vorkriegs- Mercedes. Don Lee erwarb das Auto und setzte es 1947 und 1948 bereits ein. Trotz der Unterstützung des Werks konnte der Rennwagen in den beiden Jahren nicht vorne mitfahren, auch wenn er sich qualifizieren konnte. 1957 kam das Auto also in den Besitz von Eddie Shreve, baute einen Jaguar Motor ein und ließ Kladis damit einen Versuch beim Indy 500 starten, allerdings erfolglos. 1957 war das Auto also nur noch ein Mercedes Rennwagen plus ein Jaguar Motor. 1960 fuhr der Südafrikaner John Love beim Südafrika GP mit einem Jaguar D Type (also Sportwagen) und wurde 7. Beim Neuseeland GP 1960 wollte Arthur Maffat mit einem Tojeiro F2 Renner mit Jaguar Motor starten, doch er und sein Tojeiro Jaguar starteten beim Rennen nicht, sondern nur beim Training. Beim Australien GP 1960 zog Bill Ford den Start mit einem HWM Jaguar zurück. 2000-2004 fuhr dann Jaguar mit einem Werksteam (Mit Ford) in der Formel-1 mit Eddie Irvine (2000-2002), Johnny Herbert (2000), Pedro de La Rosa (2001/2002), Mark Webber (2003/2004), Antonio Pizzonia (2003), Justin Wilson (2003) und Christian Klien (2004). Eddie Irvine wurde beim Monaco GP 2001 und beim Italien GP 2002 jeweils 3., was die beste Platzierung von Jaguar Ford darstellte. 2005 wurde aus dem Team Red Bull Racing.
1960: Das kleine Indianapolis 2005
Beim Italien GP 1960 gab es erstaunliche Parallele zum Skandal GP in Indianapolis 2005: Sämtliche britische Teams (Cooper, Walker, BRM, Lotus, BRP, usw.) boykottierten den italienischen GP, weil auf der rumpligen Steilpiste gefahren werden sollte und sich die Briten um die Sicherheit ihrer zerbrechlichen Fahrzeuge sorgten – darüber hinaus wäre der Reifenverschleiß zu hoch gewesen und hätte einen Reifenwechsel bedeutet; der hätte bei den Briten zu viel Zeit gekostet, weil ihre Felgen nicht mit Schnellverschlüssen ausgerüstet waren. Ferrari war das einzige ernsthafte Team, das trotzdem teilnahm, zusammen mit 6 anderen Fahrzeugen. Damit das Rennen nicht gar so einsam wurde, erlaubte man der Formel-2 Konkurrenz gemeinsam mit den Großen zu starten. Ferrari feierte einen Dreifachsieg mit Phil Hill, Richie Ginther und Willy Mairesse. Zudem wurde Wolfgang Graphe Berghe von Trips hinter Cooper Castellotti Pilot Giulio Cabianca 5.
Die Katastrophe 1961
Am 10. September 1961 kam es dann zu einer großen Katastrophe im GP Sport: Der Deutsche Wolfgang Graphe Berghe von Trips verstarb auf Weltmeisterkurs bei einem Crash im Alter von 33 Jahren. Der Unfall passierte ausgerechnet beim Ferrari Heimspiel in Monza zum Italien GP. Von Trips fuhr ja für die Scuderia Ferrari und hatte nur noch seinen Teamkollegen Phil Hill als ernst zu nehmenden Gegner im Kampf um die WM, auch wenn Hill schon fast abgeschlagen war – bis die Katastrophe kam. Von Trips wäre der erste deutsche Formel-1 Weltmeister gewesen und wäre in die Fußstapfen des erfolgreichen Rudolf Caracciola getreten, der in den 30er Jahren viele Rennen dominierte. Nach dem Trips Crash war erst Michael Schumacher 1994 Deutschlands erster und bisher einziger Formel-1 Champion. Der Italien GP 1961 wurde auf dem kombinierten Kurs ausgetragen, also auf der normalen Strecke und dem Oval. Doch in Runde 2 kam es dann zum schrecklichen Unfall: Von Trips und Lotus Climax Pilot Jim Clark berührten sich. Von Trips schlitterte seitwärts von der Strecke und überschlug sich mehrfach. Bereits beim ersten Überschlag wurde er aus dem Ferrari geschleudert und krachte auf den Boden, wodurch er sofort tot war. Doch der Ferrari suchte sich den Weg in die Zuschauer. 14 davon wurden bei dem Unfall getötet: Der Schweizer Franz Waldvogel und die Italiener Augusto Camillo Valleise, Franca Duguet, Luigi Motta, Luigi Fassi, Laura Zorzi, Albino Albertini, Paolo Perazzone, Mario Brambilla, Giuseppina Lenti, Claudia Polognoli, Luigi Freschi, Roberto Brambilla und Rinaldo Girod. Den GP gewann Hill und zog damit mit 34 zu 33 Punkten an Von Trips vorbei. Beim letzten WM Lauf in den USA machte er die Weltmeisterschaft perfekt.
Österreichs F1 Hoffnung verstirbt 1970
1961 verstarb in Monza ein deutscher Fahrer, 1970 ein Österreicher, in gewisser Weise aber auch ein Deutscher. Trotz des Unfalls wurde allerdings Jochen Rindt mit seinem Lotus Ford 1970 noch Formel-1 Weltmeister! Der In Mainz geborene Österreicher starb bei einem Crash mit seinem Lotus Ford im Alter von 28 Jahren und wurde posthum im gleichen Jahr noch Formel-1 Weltmeister! In voller Geschwindigkeit überholte Rindt noch den McLaren Ford Pilot Dennis Hulme, als er im Bremsbereich vor der Parabolica herunterschaltete. In diesem Augenblick begann sein Lotus 72 zu schleudern. Der Wagen prallte links in die Leitplanken und touchierte sich wild drehend noch mehrmals die Begrenzung, ehe er in einer Staubwolke etwa 5m von den Leitplanken entfernt liegen blieb. Der Lotus war auseinander gebrochen und Rindts Beine lagen im Freien. Der Österreicher wurde sofort in die Strecken-Unfallstation gebracht und anschließend in die Mailänder Universitätsklinik überführt, starb aber noch im Rettungswagen. Nach ärztlichen Angaben waren eine zerrissene Luftröhre und ein eingedrückter Brustkorb die Todesursache. Außerdem erlitt Rindt einen Bruch des linken Beines. Die tödlichen Verletzungen hatte er sich vor allem deshalb zugezogen, weil er den neuen Sicherheitsgurt aus Angst vor einem Feuerunfall nicht korrekt angelegt hatte und bei dem heftigen Aufprall durch die Gurte rutschte. Als Unfallursache wurde eine gebrochene Welle zur innen liegenden Vorderbremse ermittelt. Das Rennen gewann übrigens Ferrari Pilot Clay Regazzoni vor Jackie Stewart (March Ford) und Matra Fahrer Jean Pierre Beltoise.
Knapper Zieleinlauf 1971
1971 gab es den mit Abstand spannendsten Zieleinlauf, bei dem nicht sofort jeder beim Hinsehen den Sieger erkannte: BRM Pilot Peter Gethin gewann mit 0,010 Sekunden Vorsprung das Rennen vor Ronnie Peterson (March Ford). Selbst der 3. platzierte Francois Cevert hatte nur einen Rückstand von 0,090 Sekunden. Genau genommen war aber wohl die Zieldurchfahrt beim USA GP 2002 knapper. Damals gewann Ferrari Pilot Rubens Barrichello mit 0,011 Sekunden vor Teamkollege Michael Schumacher. Allerdings: Die Zeitmessung 1971 war noch lange nicht so genau, wie 2002, das heißt im Klartext. Man rechnete nur die Hundertstelsekunde aus, nicht die Tausendstel (also nur bis 0,01 Sekunden). Durchaus möglich, dass der Rückstand von Peterson auf Gethin mehr als 0,011 Sekunden betrug. Die Formel-1 Historiker nehmen den Lauf aber als knappster Zieleinlauf, nach dem ja der von 2002 mehr oder weniger künstlich war und eine Demonstration der Dominanz Ferraris war.
1978: Massencrash fordert einen Toten
Es war allerdings ein Unfall, bei dem alles Pech der Welt zusammenkam und im Grunde genommen der Tod von Ronnie Peterson, dem erfolgreichsten F1 Schweden, hätte verhindert werden können und noch viel mehr verhindert werden hätte werden müssen! Nicht nur die Rennleitung machte einen gravierenden Fehler, sondern auch die behandelnden Ärzte. Das ganze Geschehen genauer: Peterson hatte dabei schon im Training zu dem GP einen Unfall, so musste der 34-Jährige auch in einem einen Jahr alten Lotus Ford fahren. Lotus war ja damals wegen dem Ground Effect das stärkste Auto im Feld und Petersons Teamkollege Mario Andretti wurde auch Formel-1 Weltmeister. Der Start zum Rennen war dann schlicht ein Fehlverhalten der Rennleitung, denn der Start wurde bereits frei gegeben, als die hinteren Autos noch nicht von der Einführungsrunde zum Stehen kamen. Das Feld kam so geballt in die erste Kurve und es passiert, was passieren musste: Es gab eine Massenkarambolage, die ausgelöst wurde, weil James Hunt (McLaren Ford) mit Peterson kollidierte. Weitere Beteiligten des Massenunfalls waren: Riccardo Patrese (Arrows Ford), Vittorio Brambilla (Surtees Ford), Brett Lunger (McLaren Ford), Didier Pironi (Tyrrell Ford), Hans Joachim Stuck (Shadow Ford) und Emerson Fittipaldi (Copersucar Ford). Der Lotus von Peterson ging in Flammen auf. Peterson wurde schwer verletzt in das Krankenhaus eingeliefert, dort wurde er jedoch von den Ärzten falsch behandelt. Einen Tag später starb Peterson, während Brambilla einen Schädelbruch erlitt. Danach folgte noch eine hässliche Schlacht, denn Patrese wurde zu Unrecht beschuldigt, der Verursacher des Unfalls gewesen zu sein. Er wurde öffentlich gebrandmarkt und sogar für den folgenden GP in den USA ausgeschlossen. Jedoch stellte sich bald seine Unschuld heraus. Trotz der Diskussionen: Mit Peterson verlor die Formel-1 eine Größe im GP Sport.
Die Katastrophe 2000
In der Saison 2000 kehrte der Tod in die Formel-1 und zum Italien GP zurück. Bei einem Massenunfall am Start wurde der Feuerwehrmann und Streckenposten Paolo Ghislimberti von einem herumfliegenden Reifen erschlagen. Die Massenkarambolage wurde ausgelöst durch eine Kollision der beiden Jordan Mugen Honda Piloten Heinz-Harald Frentzen und Jarno Trulli. In Mitleidenschaft wurden auch Rubens Barrichello (Ferrari) und David Coulthard (McLaren Mercedes) gezogen. Dazu kollidierte noch Jaguar Ford Pilot Johnny Herbert mit dem Arrows Fahrer Pedro de La Rosa. De La Rosa überschlug sich auf dem Schrotthaufen des Massencrashs vorne. Michael Schumacher gewann das Rennen.
Das unwichtigste Rennen der Geschichte
Das Rennen 2001 fand unter einer Wolke voll Traurigkeit statt. Nur wenige Tage vor dem Rennen war der 11. September. Und noch viel wenigere Tage vorher verunglückte ChampCar und Ex F1 Pilot Alessandro Zanardi schwer. Nicht nur diese Ereignisse, sondern auch im Hinblick des tödlichen Vorjahresunfalls berieten sich die Fahrer und machten aus, beim Start eine Art Überholverbotzone zu errichten. Ein Fahrer namens Jacques Villeneuve wollte sich daran nicht halten, aus heutiger Sicht und aus Sicht der angereisten Fans die richtige Entscheidung, doch damals stand die Welt unter Schock. Zum Beispiel fuhr auch Ferrari ohne Sponsorenaufkleber und mit schwarzer Nase. Juan Pablo Montoya feierte für BMW Williams seinen 1. Formel-1 Sieg.
Weitere Ereignisse
□ 1937 verletzte sich Auto Union Pilot Hans Stuck beim Italien GP. Der Deutsche überschlug sich in der 17. Runde und zog sich Kopf- und Beinverletzungen zu. Teamkollege Bernd Rosemeyer gewann das Rennen vor Alfa Romeo Pilot Tazio Nuvolari.
□ 1936 verletzte sich Auto Union Pilot Hans Stuck beim Italien GP. Der Deutsche überschlug sich in der 17. Runde und zog sich Kopf- und Beinverletzungen zu. Teamkollege Bernd Rosemeyer gewann das Rennen vor Alfa Romeo Pilot Tazio Nuvolari.
□ In den Anfangsjahren der Formel-1 WM fuhren ja einige Privatfahrer mit. Ganz so einfach war es dann aber doch nicht, bei einem F1 Rennen zu starten. Ken Richardson bekam 1951 keine Fahrerlizenz und konnte folglich konnte er doch nicht starten (für das BRM Werksteam!). Ferrari hatte solche Probleme nicht und gewann mit Alberto Ascari vor José Froilan Gonzalez das Rennen.
□ Pech für Graham Hill 1967: 10 Runden vor Schluss verrauchte der Ford Motor in seinem Lotus in seien Einzelteile und Hill musste die Führung an Jim Clark abgeben. Noch viel mehr Pech von Clark: Dem Teamkollege von Hill ging in der letzten Runde in Führung liegend das Benzin aus und wurde nur auf Rang 3 gewertet. Sieger war John Surtees auf Honda vor Jack Brabham im eigenen Brabham Repco.
□ Einen unglaublich spannenden Italien Grand Prix gab es 1969. Von den 7 Fahrzeugen, die ins Ziel kamen, führten stolze 5 Fahrzeuge zeitweilig sogar das Rennen an, von den 15 gestarteten waren es 6 Führungsfahrzeuge. Jackie Stewart gewann letztlich vor Jochen Rindt.
□ Der Österreicher Niki Lauda feierte beim Italien GP 1976 das Comeback nach seinem schweren Unfall beim Deutschland GP desselben Jahres. Der Ferrari Fahrer wurde samt seiner Verletzungen 4. Teamkollege Clay Regazzoni wurde hinter Sieger Ronnie Peterson 2.
□ 1980 fuhr Williams Ford Pilot Carlos Reutemann das Rennen seines Lebens. Nach einem Blitzstart führte er nach den ersten Metern von Rang 3 aus. Beim Wechsel in den 3. Gang allerdings fiel er bis ans Ende des Feldes zurück. Nach dem er sich mühsam durchs Feld gepflügt hat wurde er noch 3., direkt hinter seinem Teamkollegen Alan Jones. Sieger des Rennens war Nelson Piquet (Brabham Ford).
□ Der Italien GP 1987 war heiß, zumindest wenn es nach dem Empfinden der Autos ging. Zunächst brannte plötzlich der Brabham BMW von Riccardo Patrese am Start, wodurch der Start abgebrochen wurde und in Runde 24 ging der Minardi Motori Moderni von Adrian Campos in Flammen aus. Nelson Piquet gewann vor Ayrton Senna (Lotus Honda) und dem 2. Williams Honda von Nigel Mansell.
□ In einer von McLaren Honda völlig dominierten Saison erreichten Gerhard Berger und Michele Alboreto ausgerechnet in Monza einen Ferrari Doppelsieg vor Arrows Megatron Pilot Eddie Cheever. Ayrton Senna wurde von Jean Louis Schlesser aus dem Rennen geworfen.
□ Lotus Lamborghini 1990 und Unfall. Da fällt einem natürlich gleich der schreckliche Unfall von Martin Donnelly in Jerez ein, doch auch in Monza gab es von Derek Warwick auf Lotus Lamborghini einen heftigen Unfall. Er überschlug sich in der 1. Runde. Nach dem das Rennen neu gestartet wurde, startete auch Warwick wieder. Gewonnen hat Ayrton Senna mit McLaren Honda vor Alain Prost (Ferrari).
□ Im 2. GP Rennen und im ersten für Benetton Ford fährt Michael Schumacher beim Italien GP 1991 mit Rang 5 erstmals in die Punkte. Dabei ist er sofort schneller als Teamkollege und Ex F1 Weltmeister Nelson Piquet, der 6. wurde. Gewonnen hat Nigel Mansell.
□ Es gab in Monza nicht nur den knappsten Zieleinlauf, sondern auch den spektakulärsten, allerdings nur im Kampf um Rang 7. Der Minardi Ford Pilot Christian Fittipaldi wollte in der letzten Runde vor Start- und Ziel noch seinen Teamkollegen Pierluigi Martini überholen. Doch Fittipaldi fuhr auf Martini auf und überschlug sich, rollte aber über das Ziel – nur als 8.!
□ Michael Schumacher weinte in der Pressekonferenz nach seinem Sieg beim Italien GP 2000 (nach dem er mit 41 Siegen mit Ayrton Senna gleichzog). Aufgemuntert wurde er von Mika Häkkinen, der als 2. neben ihm saß. Häkkinen selbst heulte sich nach einem Fahrfehler und dem verschenkten Sieg 1999 die Augen aus. Gewonnen hat Jordan Mugen Honda Pilot Heinz-Harald Frentzen.
Das Race of the Two Worlds
1957 und 1958 fand in Monza das so genannte Race of the Two Worlds statt, ein Rennen bei dem ChampCars gegen Formel-1 Rennwagen fuhren. Das ganze fand ohne WM Status statt, also für das Rennen gab es keine Punkte in der Formel-1 Weltmeisterschaft. Auch für die ChampCar Meisterschaft bekam man keine Punkte. Das Rennen am 29.07.1957 war ein besserer Witz; Aus Sicherheitsgründen (Haltbarkeit der Reifen) wurde es in 3 kleinen Läufen abgehalten à 63 Runden abgehalten. Man befuhr lediglich das 1955 eröffnete, überhöhte Oval, die klassische Monza-Piste, wie wir sie heute kennen, wurde nicht genutzt. Außerdem befuhr man die Strecke - à la Indy - gegen den Uhrzeigersinn; eine Seltenheit in Monza. Immerhin erreichte man Zeiten (etwas Bettenhausens Pole mit fast 177 mph), die in Indy alles in Grund und Boden gefahren hätte - und auch weit über jedem Tempo lag dass zu der Zeit in der F1 gefahren wurde. Von den Europäern waren nur 3 Ecosse Jaguar am Start - also keine Formel-Rennwagen, sondern mehr oder weniger das LeMans Team. Jean Behra war mit einem V12 Maserati gemeldet, aber leider kreuzte er zum Rennen nicht auf, ebenso wie Mario Borniggia mit einem Ferrari - ich nehme an ein Privatier mit einem Sportwagen. Alle 3 Läufe waren eine ziemlich einseitige Show für die Amis. Am letzten Lauf nahmen auch nur noch 8 der ursprünglichen 13 Fahrer teil. Rennen 1 gewann Jimmy Bryan mit einem Dean Van Lines Kuzma Offenhauser vor Pat O’Connor (Sumar Kurtis Kraft Offenhauser) und Andy Linden (McNamara Veedol Kurtis Kraft Offenhauser), Rennen 2 ebenso vor Troy Ruttman (John Zink Watson Offenhauser) und Johnnie Parsons (Agajanian Kuzma Offenhauser), das Finale gewann Indy Haudegen Troy Ruttman mit einem John Zink Watson. Dahinter Bryan und Parsons. Die Europäer waren irgendwie nirgendwo! Es war eine Affen-Schande. 1958 war das Rennen dann deutlich besser besetzt - da nahmen auch etliche F1 Stars teil: Stirling Moss (mit einem speziellen Maserati, der 1 Jahr später sich übrigens auch in Indy versuchte -erfolglos), Luigi Musso, Phil Hill und Mike Hawthorn (Ferrari - auch speziell für dieses Rennen präparierte Fahrzeuge), Harry Schell (privater Ferrari), Jack Fairman (Lister Jaguar - ich denke das war einer der ganz seltenen Monoposti von Lister), Masten Gregory und Ivor Bueb (Jaguar D-Type - siehe Vorjahr!), Juan Manuel Fangio (in einem amerikanischen Dean Van Lines Kuzma), Maurice Trintignant (dito.) - und wieder wurden sie von den Amerikanern vorgeführt. Mehr als ein 3. Platz im Finale von Mike Hawthorn - allerdings schon 3 Runden hinter dem Sieger - war nicht drin. Interessant war übrigens der Stirling Moss Maserati mit dem Sponsor El Dorado Ice Cream Company. Wahrscheinlich der erste Fall von eines völlig branchenfremden Sponsors in Europa! In Amerika war das schon seit Beginn der Rennfahrerei Gang und Gäbe, in Europa war das - bis weit in die 60er - verpönt & verboten. Irgendwie machte man aber im Rahmen dieses Rennens eine Ausnahme. Die anderen Europäer - allen voran Ferrari - machten da allerdings nicht mit. Ferrari z.B. hat sich ja - bis zu seinem Tod - gesträubt, branchenfremde Sponsoren auf seine Ferraris zu kleben! Irgendwann in den 80er erlaubte man Philip Morris die Fahrergagen zu bezahlen - plötzlich fand man im Bereich des Cockpits einen winzigen Marlboro Sticker mit den Fahrernamen drinnen. Beim Race of the Two Worlds galten, wie auch beim Indy 500, das von 1950-1960 noch zur Formel-1 Weltmeisterschaft zählte, die Regeln der USAC, also jener Meisterschaft, die heute ChampCar heißt, das heißt 4,2 Liter Saugmotoren, 2,65-l-aufgeladene Motoren. Ein ähnliches Rennen sollte es übrigens 1973 noch einmal geben. Damals sollte ein ChampCar Eagle gegen einen Formel-1 Brabham antreten. Gurney wollte Mario Andretti ins Rennen schicken, Brabham Jacky Ickx (der sich extra für dieses Rennen um eine Freigabe seines Arbeitgebers Ferrari bemühte). Das Rennen, welches am Nürburgring stattfinden sollte, fiel aber aus.