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GP-Boykott

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Beitrag Samstag, 21. April 2012

Beiträge: 945
In Vorfeld von Bahrain gab es viele Stimmen, die einen Boykott des Rennens wegen der politischen Unruhen verlangten.

Gab es noch andere Fälle (ob politisch oder auch aus anderen Gründen), wo GP boykottiert wurden?

Mir fällt da Südafrika 1985 ein, da gab es einen Boykott des Ligier-Teams wegen der damaligen Apartheits-Politik.
1982 in Imola gab es den Boykott der FOCA-Teams, wegen dem Streit mit der FISA.

Beitrag Samstag, 21. April 2012

Beiträge: 87
beim gp südafrika 1982 wurde auch ein training boykottiert. die fahrer rebellierten gegen neue verträge, die die teams zu "eigentümern" der fahrer machen sollten. wenn ich mich richtig erinnere hätten die teams dann die fahrer ohne zustimmung der fahrer "tauschen" können. lauda war in seinem ersten rennen nach der rückkehr einer der "redelsführer". de angelis spielte während der revolte auf dem klavier und es gab auch einen "verräter" der sich aus dem hotel schlich. er hatte aber pech, da nur stunden später eine einigung erzielt wurde. aber awe weiß sicher mehr darüber.

Beitrag Samstag, 21. April 2012
AWE AWE

Beiträge: 13287
Es ging um die neu eingeführte Superlizenz und einige damit verbundenen Kriterien .
Es gab nur eine Lizenz wenn der Fahrer einern gültigen Vertrag mit einem Team vorlegen konnte . Die lizenz bekam nicht der Fahrer sondern das Team .
Daraus resultierte ,das die Vertragsdauer öffentlich gemacht wurde ,was den Fahrern nicht passte . Das die Lizenz aufs Team ausgestellt wurde ,machte die Fahrer von den Teams abhängig ,was ebenfalls für Unstimmigkeiten sorgte .
Das die Lizenz gleichzeitig beinhaltete ,das der Fahrer grundsätzlich auf eigenes Risiko an der WM teilnimmt und im
Schadensfall unter keinen Umständen Regreßansprüche geltend machen kann , das alle Fahrer sich den Anweisungen der Funktionäre fügen müssen und die Klausel ,das sich die Fahrer nicht negariv über die WM und alle damit integrierten Funktionäre äussern dürfen ,brachte dasFass zum überlaufen .

Zugestellt wurden die neuen Lizenzbedinungen den Fahrern bereits im Dezember 1981 .
Alle Fahrer maulten aber wie das immer so ist ,wenn mindestens
3 Leute auf einem Haufen sind ,jeder tut was anderes .
Einige unterschrieben sofort ,andere später .
DeCesaris ,Arnoux,Giacomelli ,Laffite ,Lauda ,Pironi undVilleneuve reisten ohne Unterschrift nach Südafrika
Lauda konnte die Fahrer ,die bereits unterschrieben hatten überzeugen ,GPDA Präsident Pironi ging in die Öffentlichkeit .
Das ganze passierte Donnerstag vorm Rennen ,viel zu spät um noch ausreichend Ersatzfahrer einfliegen zu können .
So musste letztenendes die FISA einknicken und verschob die Einführung der Superlizenz bis zur nächsten Sitzung in Paris .
Es gab schöne Bilder wie Lauda, Laffite und Co. im Hotelkomplex
in einem großen Raum nächtigten und die Türen verschlossen waren ,damit keiner der Fahrer die Seiten wechseln konnte .
Einem Judas ist es trotzdem gelungen ,
Nach dem Rennen schlugen die Funktionäre zurück . die Stewards of the Meeting überrecihten ein Kommunique ,nachdem alle ausser
Maas ,Henton und Judas Fabi ihre lizenz und Startberechtigung verloren . und seitens der FISA kam noch einer nach ,indem auch Mass und Henton nicht verschont wurden .
Das Nachspiel von Südafrika ging nahtlos über ins Vorspiel von RIO .
Alle aufmüpfigen Fahrer wurden mit Strafen von 10000 Dollar
belegt . Im einzeln sollten Giacomelli,Laffite ,Patrese Pironi,Prost,
und Villeneuve voll die Strafe abdrücken . Mit 5000 Dollar kam der der Rst des Feldes davon . Nur Maasund Henton wurden verschont . Ausserdem gab es für alle bestraften ein Sperre auf Bewährung für fünf bzw. zwei Rennen innerhalb der nächsten 2 Jahre .
Das die Fahrer nicht zahlen wollten ,versteht sich von selbst .
Pironi teilte der FISA mit ,das man nicht zahlen werde und verlangte eine Verhandlung in Paris.
Die strickte Weigerung von Alfa Romeo ,Ferrari und Renault ,Ersatzfahrer einzusetzen ,stärkte dabei die Position der
Fahrer.
Dann trat eine vollkommen neue Entwicklung ein . Die FISA forderte dieTeams auf für ihre Fahrer zu zahlen . Wer genau für wen zahlte, blieb lange im unklaren . Doch keine 14 Tage nach dem Debakel standen plötzlich Winkelhock (ATS) , Piquet und Patrese
(Brabham ) Guerrero (Ensign)deAngelis und Mansell (Lotus) Boesel ( March ,Lauda undWatson (McLaren ) ,Warwick (Toleman ) sowie die Williams Piloten Reutemann undrosberg wieder mit weisser Weste da. Die Italiener und Franzosen standen mit dem Rücken an der Wand .
Am Ende wurde die GPDA aufgelöst und PRDA gegründet ,Balestre änderte die Strafen auf einheitlich 5000 Dollar und ein Rennen Sperre auf Bewährung und die Fahrer gaben klein bei .

Beitrag Samstag, 21. April 2012

Beiträge: 87
danke :) so kompakt findet man das sicher nirgends

Beitrag Montag, 23. April 2012

Beiträge: 945
Noch ein Boykott:

1960 wurde der GP Italien in Monza auf der langen Strecke - also mit Steilwandkurven - gefahren. Dies lehnten die britischen Werkteams Cooper, Lotus, BRM und BRP ab, weil aufgrund der Streckenverhältnisse Reifenwechsel obligatorisch sein würden. Die genannten Teams verfügten aber nicht über Flügelverschlüsse an den Rädern, was die Reifenwechsel zu zeitaufwendig gestaltet hätte.
Zum anderen wurde der Steilwandabschnitt als zu gefährlich betrachtet.
Angesichts des WM-Standes (5 Siege zuvor in Serie) konnte Brabham im Cooper das Nichtantreten in Monza verschmerzen.


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