@mikel
Eines möchte ich ein für alle mal klarstellen:
Ich habe es nicht nötig mir von Dir Hurra- Patriotismus-Propaganda vorwerfen zu lassen!
Diese indirekten Untergriffe kannst Dir bei mir ersparen.
Ich habe lediglich Daten und Fakten hineingestellt und es bleibt jedem selbst überlassen welche Meinung er sich daraus bildet.
Ich bleibe eben bei meiner Meinung, dass Berger innerhalb der drei Jahre
aus den damaligen Ressourcen von Ferrari das Beste gemacht hat.
Gem. Berger begann erst mit dem Zugang ab Juli ´93 von Jean Todt es tatsächlich bei Ferrai bergauf zu gehen.
Die schon beschriebenen Umstände sollten lediglich aufzeigen, dass Berger
Schumacher keinen Scherbenhaufen hinterließ, sondern dass es letztendlich an Ferrari selbst gelegen hat wenn nicht mehr möglich war.
Die Tatsache, dass man sich bei Ferrari für die Entwicklung des ´94 Boliden ausschließlich auf Barnard verlassen und den seinerzeitigen Winkanal stillgelegt hat sagt alles.
Der Vergleich Schumacher/Berger nach vollzogenem Teamwechsel hat gezeigt, dass Berger und Alesi mit dem Schumacher Auto nicht zurechtkamen.
Keine Frage, für einen Ayrton Senna wäre es kein Problem gewesen dieses Auto zu beherrschen.
Berger hat es auch in seinem Buch Zielgerade auch behandelt:
Zitat(Auszug): Der Motor jedenfalls war nicht das Problem. Ich sagte den Herren Cheftechnikern ungefähr, ich bin jetzt dreimal abgeflogen und Nehm´s auf meine Kappe, aber es muß euch doch klar sein, dass das Auto ein Problem hat und vielleicht und vielleicht könnt ihr freundlicherweise noch einmal den Computer anwerfen.
Das Mysterium ließ sich tatsächlich einkreisen.
Das Auto ging bei full speed auf Bodenwellen "in stall" wie ein Flugzeug, bei dem die aerodynamische Wirkung abrupt abreißt.
Michael Schumacher hatte eine Art übersinnlichen Reflex für die Situation gehabt, er hat das dann auch erklärt: Er nahm das Gegenlenken auf der Bodenwelle automatisch vorweg, hatte diesen Ablauf schon in sich gespeichert.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt nahm ich den letzten Rest von Reserviertheit gegenüber Michael Schumacher zurück. Zitat Ende
Fakt war nun mal dass Berger ein anderes Fahrverhalten sprich untersteuernd benötigte und der Benetton das Gegenteilige War.
Zudem blieben Berger und Alesi zum Teil auch vor techn. Defekten nicht verschont.
Speziell Budapest und Hockenheim , wo es für Berger endlich bergauf ging hat der Renault-Motor senien Geist aufgegeben.
Zudem hatte man während der saison ´96 bei Beger das Problem mit derAirbox- Anströmung nie wirklich hinbekommen und erst beim ´97 Boliden gelöst.
1997 schlug sich Berger meines Erachtens recht gut, denn man hatte das Übersteuern endlich aús der Charakteristik des Wagens verbannt.
Die Wintertests haben auch gezeigt dass Berger und Alesi für 1997 konkurrenzfähig sein sollten.
Die Realität war irgendwo dazwischen. Es gab Rennen wo man vorne mit dabei war und auch Rennen wo es nicht so gut lief.
In Interlagos war Berger sehr stark und wurde mit nur knapp 5 sec. hinter Villeneuve Zweiter. Danach hinkte man wieder hinterher.
Speziell im Training hatte man so seine Mühe. Ich weiß es nicht mehr hundertprozentig aber ich glaube Benetton hatte ein Problem beim Aufwärmen der Hinterreifen und hatte so keinen Grip.
Leider hatte Berger 1997 gesundheitliche wie auch private Probleme zu stemmen und Alesi war bei der Weiterentwicklung auch keine Hilfe.
Zudem verpasste Berger gerade jene Rennen wo sich der Benetton konkurrenzfähiger als sonst erwies.
Die F-1 ist nun mal brutal und die Presse schlug zusätzlich auf ihn ein.
Ich glaube dass er zu dieser Zeit auch nicht mehr über seine volle Leistungsfähigkeit verfügte.
Umso höher ist es Berger anzurechnen, dass er trotz andauernder harter Kritiken in der Presse wie auch Team-intern in Hockenheim es allen auch einem Michael Schumacher gezeigt hat und alle in Grund und Boden fuhr.
Keine Frage, Berger konnte nie Weltmeister werden, teils aus chaotischen Gründen wie bei Ferrari von 1987-89, teils auch aus eigenen Gründen wie bei McLaren wo er selbst im Interview nach dem GP in Estoril 1997 gesagt hat zum falschen Zeitpunkt etwas zu lustig gwesen zu sein.
Aber Berger hat von Senna einiges gelernt und auch bei Ferrai umsetzen können, jedoch war aus diesem Taem innerhalb der drei Jahre nicht mehr möglich, trotzdem konnte er durch seine tadellose Entwicklungsarbeit den Grundstein für Ferraris Erfolg legen.
Zudem wurde Schumacher meines Wissens auch nicht gleich auf Anhieb Weltmeister im Ferrari.
Ich traue mich sogar zu behaupten, dass Berger bez. der Weiterentwicklung eines F1-Boliden Schumacher ebenbürtig gewesen ist.
Umsonst wollte Ferrari Berger nicht unbedingt für 1996/1997 im Team behalten.
Für mich war Berger eine der charakterstärksten und symphatischsten Fahrer im F-1 Zirkus.
Zuletzt ein Auszug von Laudas Vorwort im Buch Zielgerade
Und jetzt das Wichtigste: An seinen guten Tagen konnte keiner auf der Welt den Gerhard Berger schlagen.
Vorwort Ende
Leider waren seine guten Tage zu selten um Weltmeister zu werden.