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Gerhard Berger

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Sonntag, 06. Juli 2008
0ph 0ph

Beiträge: 1356
sehr schöne zusammenfassung - daumen hoch ;)

eins sei aber anzumerken:
die zahlen der qualiduelle stimmen nicht
entweder hast du die zahlen fürs gesamtergebnis falsch addiert oder die zahlen der einzelduelle sind falsch

aber das ist ja nur ein kleiner fehler :wink:

Beitrag Sonntag, 06. Juli 2008

Beiträge: 588
Ghidella hat geschrieben:
Zudem muss es für Berger eine sehr schwierige Entscheidung gewesen sein, denn man muss klar sehen, dass Ferrari aufgrund Bergers technischem Verständnis ein Abstieg ins Mittelfeld erspart geblieben ist, umso überhaupt den Grundstein für Schumachers Ferrari-Erfolge zu legen. Berger hat gesät, geerntet hat ein anderer.
Also das halte ich wirklich für ein Gerücht.

Als Schumacher Ende 1995 bei Ferrari einstieg fand er einen Scherbenhaufen vor, der nur durch einen kompletten Neuanfang mit dem technischen Team um Brawn and Byrne von Benetton gekittet werden konnte.

Beitrag Sonntag, 06. Juli 2008

Beiträge: 4399
Ich glaube es lag weniger am technischen Verständnis von Berger.

Bei Ferrari fand ein richtiger Clankrieg statt. Theoretisch fand die entwicklung in England statt, das wahr der grösste Fehler, sicherlich kann es auch über distanz funktionieren, dann braucht es aber eine klare Führung die weis was vorgeht. Dort wurden Neuteile entwickelt, die mit entsprechender Anleitung nach Maranello geschickt wurden, diese Anleitungen wurden nicht eingehalten. Im prinzip von den Personen die in Maranello selber ein Auto gebaut haben und darauf aus wahren zu demonstrieren das Sie die Engländer nicht brauchen.
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Beitrag Sonntag, 06. Juli 2008

Beiträge: 45812
Das höre ich zum ersten Mal, dass Ferrari in England Teile entwickelte. Wo soll das gewesen sein?

Beitrag Sonntag, 06. Juli 2008

Beiträge: 317
Hast du schon einmal etwas von John Barnard (und seinem Guildford Technical Office) gehört?

Beitrag Sonntag, 06. Juli 2008

Beiträge: 4399
Es kommt mir im Moment der Name des Konstrukteurs nicht in den Sinn, hatte zuvor bei McLaren erstmals das Karbonfiberchassis eingeführt.
Er hat unter der Bedingung zugestimmt für Ferrari zu arbeiten, das er dies in England tun könne. Dazu hat man extra ein Entwicklungszentrum eingerichtet, wo dann auch das eine der neuen Chassis hergestellt wurde.

Ein Teil der Ferrarileute, inbegriffen Ferraris Sohn (glaube auch Brunner machte mit), haben nebenher in Maranello selber ein Auto entwickelt, dabei schreckte man nicht davor zurück die Arbeit aus England zu sabotieren.

Eigentlich hat erst die Ankunft von Todt ordnung geschaft.
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Beitrag Sonntag, 06. Juli 2008

Beiträge: 45812
Ah ich denke du meinst John Barnard.

Beitrag Sonntag, 06. Juli 2008

Beiträge: 4399
Genau das ist er!

http://en.wikipedia.org/wiki/John_Barnard

Sehe ich war am Schreiben als Scheibenwischer seinen Beitrag schrieb.

Beitrag Montag, 07. Juli 2008

Beiträge: 86
@ mikel

Gerhard Berger hat im Winter 92/93 ein Auto mit knapp 4,5 sec. Rückstand auf die Spitze übernommen.
Ausserdem wurde bei Ferrari immer noch Politik betrieben.
Kritik wurde, gemäß Heinz Prüller, vom damaligen Motorenchef Claudio Lombardi mit einer etwas schwächeren Motorenspezifikation im Rennen beantwortet.
Zusätzlich war Ferrari ähnlich wie Honda heute in einer Um- bzw. Neustrukturierungsphase.
Schumacher hätte diesen Rückstand in den damaligen Strukturen auch nicht schneller bewältigen können.
Berger hat alles andere als einen Scherbenhaufen hinterlassen.
Ohne Bergers Aufbauarbeit hätte ein Michael Schumacher nie bei Ferrari unterschrieben.
Berger hat getan was mit den damaligen Ressourcen möglich gewesen ist.
Zudem soll der Ferrari von 1994 gem. Heinz Prüller ohne Windkanaltests entwickelt worden sein und der V12 Motor war erst mit dem von Berger angeregten Techniktransfer von Honda konkurrenzfähig.
Ausserdem ist auch anzumerken, dass das 1996 eingesetzte V10 Aggregat von Berger mitentwickelt worden ist.
Ich ich bin davon überzeugt, dass man Berger nicht umsonst ein Salär von 15 Mio US Dollar im Jahr bezahlt hat; mehr als Senna bei Williams für 1994 bekam!
Somit blieb meiner Meinung nach Schumi einiges an harter Arbeit erspart.
Für Schlampereien seitens des Teams konnte Berger nun mal nichts.

Beitrag Dienstag, 08. Juli 2008

Beiträge: 888
@ Ghidella

... dem ist nichts Hinzuzufügen.
Stichwort V10: Berger befürchtete für die Saison 1996 eine Menge Motorschäden mit diesem neuen Aggregat.
So schlimm kams dann aber doch nicht.

Er hat sich bereits beim ersten GP 1995 - als er den Renaults hinterherfuhr - entschlossen Ferrari zu verlassen, nachdem er gesehen hatte wie hervorragend der Renault-Motor aus der Kurve beschleunigt und auf der Geraden davonzieht.
GRAHAM HILL
Sieger 24-Stunden-Rennens von Le Mans
Sieger Indi 500
Sieger Grand Prix von Monaco
Formel-1-Weltmeister

Beitrag Dienstag, 08. Juli 2008

Beiträge: 588
@ Ghidella,

was du hier postest, entspricht im Großen und Ganzen der Hurrapatriotismus-Propaganda von Heinz Prüller. Alles mir wohlbekannt, aber halt doch sehr sehr einseitig.

Mir sind die Augen über Gerhard Berger und auch seinen Kumpel Alesi im Herbst 1995 aufgegangen, als Schumacher in ihrem 1995-Ferrari Zeiten auf dem Niveau des Benetton fuhr, mit dem er gerade souverän die Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Und mit diesem Ferrari - einem absoluten Top-Auto - hatten Berger & Alesi ziemlich genau die Hälfte der Punkte von Benetton gesammelt.

Und während Schumacher problemlos Top-Zeiten im Ferrari fuhr, waren Berger & Alesi mit der Kaltverformung von 95er-WM-Benettons beschäftigt, da ihnen das Fahrverhalten des Autos im Grenzbereich zu diffizil war...


Berger mag ein netter Bursche sein, aber leider kein absoluter Top-Fahrer. Ich vergleiche ihn mit guten Nummer-2-Piloten wie Coulthard und Barrichello.

Beitrag Dienstag, 08. Juli 2008

Beiträge: 1862
berger und alesi mit schumacher zu vergleichen ist nicht so interessant - dafür ist der einfach zu weit weg. wie schauts aber aus, wenn man sie fahrern wie hill, villeneuve, hakkinen oder mansell gegenüberstellt?
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Mittwoch, 09. Juli 2008

Beiträge: 3303
Benway hat geschrieben:
berger und alesi mit schumacher zu vergleichen ist nicht so interessant - dafür ist der einfach zu weit weg. wie schauts aber aus, wenn man sie fahrern wie hill, villeneuve, hakkinen oder mansell gegenüberstellt?



Wobei ein Hill ,oder Mansell mit dem sportlichen Lebenslauf eines Schumachers wahrscheinlich auch woanders ständen .

Berger hatte halt nicht das Glück sich als Cheffahrer in den Teams ein zu nisten sondern musste ,wenn er wirklich mal ein gutes Auto unterm Hintern hatte ,mit einer gnadenlosen Konkurenz durch den Teamkollegen vorlieb nehmen .
Berger Fans werden jetzt sagen ,er war einer der jenigen die sich dem TK stellten ,was ja bekanntlich nicht jeder auf die Reihe brachte
wobei der Berger sicher auch gern auf das eine oder andere innerbetriebliche Duell verzichtet hätte .
Ausserdem war Berger Rennfahrer und keine 150 % Rennmaschine mit Darmausgang . Für den gab es auch ein Leben neben der F1 und zwar ein recht turbulentes ,so wie es eben zu Bergers Sturm und Drang-Zeiten üblich war als Rennfahrer( zumindest die meisten ) noch in der Herrenabteilung ihre Klamotten kauften und nicht eine Etage drunter in der Kinderboutique.

Beitrag Mittwoch, 09. Juli 2008

Beiträge: 588
Cheffahrer zu sein hat nichts mit Glück zu tun, sondern mit Können.

Berger hatte einfach nicht das Zeug dazu.

Beitrag Mittwoch, 09. Juli 2008

Beiträge: 45812
mikel hat geschrieben:
@ Ghidella,

was du hier postest, entspricht im Großen und Ganzen der Hurrapatriotismus-Propaganda von Heinz Prüller. Alles mir wohlbekannt, aber halt doch sehr sehr einseitig.

Mir sind die Augen über Gerhard Berger und auch seinen Kumpel Alesi im Herbst 1995 aufgegangen, als Schumacher in ihrem 1995-Ferrari Zeiten auf dem Niveau des Benetton fuhr, mit dem er gerade souverän die Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Und mit diesem Ferrari - einem absoluten Top-Auto - hatten Berger & Alesi ziemlich genau die Hälfte der Punkte von Benetton gesammelt.

Und während Schumacher problemlos Top-Zeiten im Ferrari fuhr, waren Berger & Alesi mit der Kaltverformung von 95er-WM-Benettons beschäftigt, da ihnen das Fahrverhalten des Autos im Grenzbereich zu diffizil war...


Berger mag ein netter Bursche sein, aber leider kein absoluter Top-Fahrer. Ich vergleiche ihn mit guten Nummer-2-Piloten wie Coulthard und Barrichello.


Naja aus den Tests von außen so viel hineinzuinterpretieren ist schwierig. Aber ich würde auch Berger oder Alesi nie mit Schumacher vergleichen.

Beitrag Mittwoch, 09. Juli 2008

Beiträge: 588
MichaelZ hat geschrieben:
Naja aus den Tests von außen so viel hineinzuinterpretieren ist schwierig. Aber ich würde auch Berger oder Alesi nie mit Schumacher vergleichen.
Na schön, dann hören wir mal, was Gerhard Berger selbst damals zu diesem Thema zu sagen hatte.


Ich zitiere Dieter Stappert:

Zum Fahrgenie Schumacher gehört auch seine unglaubliche Reaktionsschnelligkeit. Irgendwann im Herbst 1995 hat mich ein Anruf aus Estoril erreicht. Gerhard Berger hatte seinen Ferrari-Platz für Schumacher geräumt und den ersten Testtag auf Michaels Benetton hinter sich: "Was ich heut erlebt hab, das glaubst nicht", erzählte er sehr ernüchtert. "Wie der mit dem Auto fahren kann, ist mir ein Rätsel. Ich bin zwar recht schnell in die Nähe seiner Rundenzeiten gekommen, so auf drei, vier Zehntel, und hab mir schon dacht, na ja, das ist ja gar kein Problem. Aber dann, ganz am Limit, da wird der Benetton so nervös, ich hab heute an einem Tag so viele Dreher und Abflüge gehabt wie sonst in einem halben Jahr nicht. Wennst mit dem Benetton am Limit bist, dann hebt der bei jeder Bodenwelle ab, ich weiß nicht, wie der Schumacher das macht, vielleicht lenkt der schon dagegen, bevor er in der Luft ist, oder was, jedenfalls, wenn einer mit so einem Auto Weltmeister werden kann, dann ist der was Besonderes."
Kurze Pause, dann: "Und ich hab immer gedacht, ich hätt gute Reflexe."


Nur zur Info nebenbei: Meine Interpretation von außen basiert auf Statements von Insidern. Siehe obiges Zitat.

Beitrag Mittwoch, 09. Juli 2008

Beiträge: 45812
Ja ich meinte eigentlich die Testzeiten von Schumacher im Ferrari. Die Aussagen von Berger kannte ich schon.

Beitrag Mittwoch, 09. Juli 2008

Beiträge: 588
MichaelZ hat geschrieben:
Ja ich meinte eigentlich die Testzeiten von Schumacher im Ferrari.
Schumacher legte bei seinem einzigen Test im V12-Ferrari in Estoril eine Zeit von 1:21,21 vor.
Wohlgemerkt, dies war die erste Ausfahrt Schumachers in diesem Auto.

Nur zum Vergleich:
Im Qualifying zum Grand Prix auf der selben Strecke schafften Berger 1:21,97 und Alesi 1:22,391.
Übrigens schaffte Schumacher im Benetton im selben Qualifying nur 1:21,301...

Diese Zeiten sprechen Bände: Über Schumacher, über den Benetton, über Berger und Alesi, über den Ferrari.

Beitrag Mittwoch, 09. Juli 2008

Beiträge: 45812
Nö, sprechen sie nicht. Schau dir mal die Testzeiten von Barcelona-Tests oder so an und vergleiche die mit den Zeiten von Spanien. Da gibts auch oft Unterschiede von mehrern Sekunden. Andere Wetterbedingungen, weiterentwickelte Autos, Gripniveau auf der Strecke etc.

Also ka, du kannst durchaus Recht haben. Ich wei´ß es nicht, weil ich damals die Formel-1 noch nicht verfolgt habe, aber nur von den Testzeiten was herauszulesen mache ich grundsätzlich nur ungern.

Beitrag Mittwoch, 09. Juli 2008

Beiträge: 588
MichaelZ hat geschrieben:
Nö, sprechen sie nicht. Schau dir mal die Testzeiten von Barcelona-Tests oder so an und vergleiche die mit den Zeiten von Spanien. Da gibts auch oft Unterschiede von mehrern Sekunden. Andere Wetterbedingungen, weiterentwickelte Autos, Gripniveau auf der Strecke etc.
Doch, sprechen sie sehr wohl.

Wenn du dir die Mühe gegeben hättest, die Testzeiten vom November mit den Quali-Zeiten vom September zu vergleichen, würdest du nicht von Unterschieden von mehreren Sekunden sprechen.

Tatsächlich war das Niveau der erzielten Zeiten beinahe identisch, und von daher hervorragend für derartige Vergleiche geeignet.

Beitrag Mittwoch, 09. Juli 2008

Beiträge: 45812
Mir liegen die Zeiten aus dem Test damals nicht vor. Testergebnisse von 1995 finde ich nirgends.

Beitrag Mittwoch, 09. Juli 2008

Beiträge: 588
Also hast du gerade dir unbekannte Testzeiten für bedeutungslos erklärt?

Reife Leistung, muß man dir lassen.

Beitrag Mittwoch, 09. Juli 2008

Beiträge: 45812
Nö, ich habe dir gesagt, dass du Recht haben könntest. Dass Testzeiten alleine aber nicht "Bände sprechen", wie du es gesagt hast. Vor allem wenn man nur 3 Zeiten hingeknallt bekommt. Wenn du mir gleich gesagt hättest, dass die anderen Fahrer alle etwa gleich fuhren wie auch beim GP an gleicher Stelle, dann hätte wahrscheinlich nicht mal einen Einwand gebracht. Weil etz geb ich dir Recht und sag auch, dass dann die Zeiten stark sind. Auch wenn man vllt. schon davon ausgehen kann, dass der Ferrari zumindest um 2 Zehntel in den 3 Monaten weiterentwickelt wurde.

Beitrag Mittwoch, 09. Juli 2008

Beiträge: 588
Wozu sollte Ferrari den V12 weiterentwickeln? Die 1995er Saison war abgeschrieben, und 1996 stand der neue V10 ins Haus.

Beitrag Donnerstag, 10. Juli 2008

Beiträge: 45812
Ja vllt. nicht den Motor, aber sicherlich das Auto. Da September ja auch schon eher gegen Ende der Saison ist, dürfte man nicht mehr brutal viel weiterentwickelt haben, aber ein bisschen was schon. Aber gut egal, hast mich ja etz überzeugt :wink:

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