Geplatzte Verpflichtungen

Alfalfa hat geschrieben:

Ich sag's auch nur ungern, aber Berger wäre niemals WM geworden - dafür verließ er sich einfach zu viel auf sein Talent und wollte zu wenig arbeiten...

Schwer zu sagen. Wäre er 1993 zu Williams und nicht zu Ferrari gewechselt, hätte er sicher sehr gute Chancen gehabt, die WM zu gewinnen. Der Williams war damals überlegen. Die Chance war also da.
Genau dasselbe 1996, als ihm Villeneuve zuvorkam und Berger lapidar meinte "An den hab ich gar nicht gedacht.

Aber das sind alle Konjunktiv-Konstrukte, Fakt ist, 10 Siege in knapp 15 Jahren F1 sind sehr bescheiden.

Wenn Ihr meine ehrliche Meinung über Berger hören wollt...?!

Er war sau-talentiert (wenn das nicht ein Frevel wäre würde ich sagen er hatte mehr Talent als Senna) - seine Siege hat er nur seinem Talent zu verdanken. Aber die restlichen paar Prozent, die es gebraucht hätte um Weltmeister zu werden, die wollte er nicht mobilisieren (wahrscheinlich weil ihm das mehr Kraft gekostet hätte als alles andere zuvor).

pironi hat geschrieben:

Ein äußerst interessanter Thread!

Frentzen hätte doch bereits in der Saison 1994 nach Wendlingers Crash zu Williams wechseln können, oder irre ich mich? Nach Sennas' Todesfahrt in Imola war Hill die Nummer eins und das zweite Cockpit war somit nicht vergeben. Aber er hat abgesagt, weil er Sauber - vor allem nach den Vorkomnissen in Monaco - nicht in Stich lassen wollte (der Mann hat Charakter!).

Das stimmt mit Frentzen 1994. Er hatte ein Angebot von Frank Williams.

Alfalfa hat geschrieben:

Hat nicht Raikkönen einen bei Ferrari (oder sind das nur die üblichen Gerüch(t)e...)

Ich habe auch sowas gerochen

Alfalfa hat geschrieben:

Kann mir mal einer erklären was es mit diesen Vorverträgen auf sich hat? Davon liest man bei fast jedem Fahrer wenn hinterher ein Deal nicht geklappt hat...

Na größtenteils ist das wohl so ,das entweder der Teamchef oder der Fahrer mal irgendwann gesagt haben ,mit dem wöllte ich gern mal und drei Jahre später steht irgendwohl in der Zeitung das das eigentlich schon alles unter Dach und Fach war. Wenn ich mir aus der näheren Vergangenheit mal z.Bsp. HHF anschaue ,da hat der Williams angefragt ob er nicht Lust hätte und HHF hat gesagt gerne aber erst wenn ich den Vertrag mit Sauber erfüllt habe. Mehr war da wohl nicht . Wenn es danach geht möchte ich wetten das jeder gute Fahrer mit jedem guten Team einen "Vorvertrag" hat . Entweder ich habe einen Vertrag oder ich hab keinen . Absichtserklärungen mal abgesehen davon ob es sie wirklich in der Fülle gibt wie immer beschrieben kann jeder schnell mal unterschreiben um sich seine Option sicher zu halten . Aber Wert haben die irgendwo gegen Null .

pironi hat geschrieben:

Alfalfa hat geschrieben:

Ich sag's auch nur ungern, aber Berger wäre niemals WM geworden - dafür verließ er sich einfach zu viel auf sein Talent und wollte zu wenig arbeiten...

Schwer zu sagen. Wäre er 1993 zu Williams und nicht zu Ferrari gewechselt, hätte er sicher sehr gute Chancen gehabt, die WM zu gewinnen. Der Williams war damals überlegen. Die Chance war also da.
Genau dasselbe 1996, als ihm Villeneuve zuvorkam und Berger lapidar meinte "An den hab ich gar nicht gedacht.

Aber das sind alle Konjunktiv-Konstrukte, Fakt ist, 10 Siege in knapp 15 Jahren F1 sind sehr bescheiden.

Nun, Rosberg ist mit einem Sieg WM geworden. Es müssen alle Faktoren
mitspielen. Es gab und gibt genug Fahrer, die in einem konkurrenzfähigem
Auto sassen und sitzen, die nie WM geworden sind, oder werden.
Ich will jetzt keine Namen nennen, aber ich denke, Ihr wisst schon,
wen ich meinte und meine.

Eine andere Frage: Stimmt die Aussage Bernie Ecclestone's, dass Pace auch 1978 bei Brabham gefahren wäre und man daher Niki Lauda nicht gebraucht hätte? Wenn das stimmt, hätte dann Lauda Watson ersetzt oder sich ein anderes Team suchen müssen? Ist war alles sehr theoretisch, aber dennoch interessant.

Ich persönlich würde auf die Variante Lauda/Pace tippen.
Lauda war damals über Ferrari so verärgert, dass ihm ein
Auto mit Alfa-Romeo Motor gerade Recht kam.

torino hat geschrieben:

...Es gab und gibt genug Fahrer, die in einem konkurrenzfähigem Auto sassen und sitzen, die nie WM geworden sind, oder werden. Ich will jetzt keine Namen nennen, aber ich denke, Ihr wisst schon, wen ich meinte und meine.

Ja, das verstehe ich. Ich habe mich in den letzten Tagen intensiv mit Chris Amon (typisches Beispiel) auseinander gesetzt - eigentlich ist es klar warum der Mann nie ein Rennen gewonnen hat. Und selbst wenn er eins (durch Zufall) gewonnen hätte, er war zu wenig zielstrebig um einen Titel zu holen.

pironi hat geschrieben:

Eine andere Frage: Stimmt die Aussage Bernie Ecclestone's, dass Pace auch 1978 bei Brabham gefahren wäre und man daher Niki Lauda nicht gebraucht hätte? Wenn das stimmt, hätte dann Lauda Watson ersetzt oder sich ein anderes Team suchen müssen? Ist war alles sehr theoretisch, aber dennoch interessant.

Dafür kenne ich Pace zu wenig. Ecclestone ist (rückwirkend) ganz begeistert von ihm. Ich denke wir sollten ihm in der Beziehung trauen...

pironi hat geschrieben:

Eine andere Frage: Stimmt die Aussage Bernie Ecclestone's, dass Pace auch 1978 bei Brabham gefahren wäre und man daher Niki Lauda nicht gebraucht hätte? Wenn das stimmt, hätte dann Lauda Watson ersetzt oder sich ein anderes Team suchen müssen? Ist war alles sehr theoretisch, aber dennoch interessant.

Naja, Ecclestone meinte einmal nach Carlos Pace gefragt: "Wenn Carlos nicht abgestürzt wäre, hätte ich Niki Lauda nicht gebraucht". Ob Lauda dann zu Brabham gegangen wäre ? Er war ja auch 1977 schon mit McLaren und Wolf im Gespräch...

Manchmal denke ich an Nelson Piquet. 3 WM Titel, und doch wird er
von den Leuten allgemein nicht so verehrt. Das verstehe ich nicht so
ganz. Am Anfang seiner Karriere fand ich ihn auch arrogant, aber wie
er beim BMW Projekt mitgearbeitet hat, das verdient Anerkennung.
Ein anderer Fahrer hätte sicher das Handtuch geworfen.

Piquet gab nach außen vielleicht einen falschen(?) Eindruck. Für mich ist er zweifellos eines der Besten.

Ja, das denke ich heute auch, damals fehlte noch die Lebenserfahrung
bei mir.

Piquet war definitiv ein ganz Großer !

Keijo (Keke) Rosberg finde ich im Nachhinein ein bißchen überschätzt - Im Gegenteil zu John Watson - der hat leider auch nie so richtig den Durchbruch geschafft.

@Peterson78: 100% Zustimmung!

Nachtrag: Wobei ich Rosberg für einen hervorragenden Verkäufer (seiner selbst) halte - der hätte auch ins Marketing gehen können (wie Amon - siehe andere Threads)...

Alfalfa hat geschrieben:

@Peterson78: 100% Zustimmung!

Was hab ich 1977 mit dem armen John gelitten, als ihm ständig der wunderschöne Brabham BT 45 B verreckte (oder der Sprit ausging, weil Bernie mit dem Sprit so geizig war...)

Das stimmt mit dem Sprit, daran kann ich mich erinnern, ich musste
gerade lachen, weil auf den Benzinkannen Martini draufstand.
1978 gab es Benzin- und Oelfässer mit Parmalat Beschriftung.

Peterson78 hat geschrieben:

Was hab ich 1977 mit dem armen John gelitten, als ihm ständig der wunderschöne Brabham BT 45 B verreckte (oder der Sprit ausging, weil Bernie mit dem Sprit so geizig war...)

Ich halte Watson sogar besser als Lauda!

Bevor jetzt ein Aufschrei durch die Yesterday-Runde geht, gebe ich lieber sofort eine Erklärung dazu ab (denn der unglückliche Watson war ja gleich mehrfach Teamkollege von Lauda - ab 1982/'83 schlug er Lauda jeweils nach Punkten und Siegen - gerechterweise, wie ich heute sagen muss!)...

Aber 1978 hatte er gegen den Doppel-WM einfach keine Chance (logisch - wem glaubt man wohl zuerst im Team?! ...dem Doppelweltmeister oder dem notorischen Pechvogel?)

...übrigens; sehr nett und angenehm wie man hier über seine persönliche Favoriten (und Nicht-Favoriten) diskutieren kann, ohne gleich einen riesigen Streit vom Zaun zu brechen.

Muss jetzt mal einen Imbiss einwerfen - bis gleich...

Stefan Bellof hatte auch schon einen Vorvertrag für Ferrari
unterschrieben.

Wansinn schon viel zusammengekommen! Für welches Jahr galt der Vorvertrag?

MichaelZ hat geschrieben:

Stefan Bellof hatte auch schon einen Vorvertrag für Ferrari
unterschrieben.

Wansinn schon viel zusammengekommen! Für welches Jahr galt der Vorvertrag?

1986- ich denke, dass Johansson nur ein "Notnagel" war, oder weiß jemand diesbez. mehr?

Äh nochmal zu den Vorverträgen. Es gab tatsächlich Vorverträge, beispielsweise unterschrieb Nick Heidfeld mit Jordan im Winter 2003/2004 einen Vorvertrag. Das heißt eine Absichtserklärung beider Seiten, dass der Vertrag zu Stande kommt, wenn es die Bedingungen im Vorvetrag erfüllt. Bei Heidfeld waren es halt ein paar Dollar. Die musste er garantieren und damit wurde der Vorvertrag zum Vertrag.

@pironi: Danke!

Ich habe nochwas: Für den Frankreich GP 2002 wollte Jordan Heinz-Harald Frentzen zurückholen. Damals konnte Giancarlo Fisichella nach einem Trainingsunfall nicht starten und Frentzen verpasste ja mit seinem Arrows Team absichtlich die Qualifikation. Frentzen war aber noch geknickt nach dem Rauswurf von Jordan im Sommer 2001.