Seit dem Spanien GP diesen Jahres hat die Formel-1 nur noch 10 Teams. Super Aguri musste zusperren. Dabei war die Zukunft von Super Aguri doch schon fast gesichert. Die Magma-Group um Martin Leach sollte gemeinsam mit Investoren aus Dubai das Team übernehmen und retten. David Price, Besitzer des GP2-Teams DPR, das Ende der 70er Jahre F1-Rennen außerhalb der WM fuhr, war ebenfalls mit im Spiel. Doch der Deal zwischen der Magma Group und Super Aguri platzte, weil die Scheichs aus Dubai die versprochenen Gelder nie zahlten. Magma und Super Aguri – das sind nicht die einzigen geplatzten Teamübernahmen in den letzten Jahren. Alleine im Fall von Super Aguri gab es wohl ein Dutzend Kaufinteressenten: Josef Weigl aus Deutschland, die indische Spice Group und viele mehr.
Sieht man mal vom F1-Team von Jack Brabham ab, das mehr britisch als australisch war, gab es in der Formel-1 kein einziges F1-Team aus Australien. Tony Gaze 1952 und Ken Kavanagh 1958 meldeten privat F1-Renner, aber als Teams konnte man das nicht bezeichnen. Als Paul Stoddart 2001 Minardi übernommen hat, hat er daraus ebenfalls kein australisches Rennteam gemacht. Tatsächlich gab es 1985 aber Bestrebungen ein eigenes F1-Team zu gründen. Ein Australisches Konsortium versuchte für 1986 mit Hilfe von Sonny Rajah ein F1-Team aus dem Boden zu stampfen. Rajah war kein Australier, sondern kam aus Malaysia. Rajah war selbst Rennfahrer und fuhr viele Jahre in Australien, daher die Verbindungen zu Australien. Rajah ist einer von 2 Malaien, die den Malaysia GP gewinnen konnte, freilich nicht seit 1999, seit der GP von Malaysia ein F1-Rennen ist. Stattdessen gewann Rajah die Ausgabe 1972 in Sha Alam in einem March Ford. Das Rennen war damals ein Rennen der Tasman-Meisterschaft. Rajah siegte vor Ken Smith und dem späteren F1-Fahrer Vern Schuppan. Der 2. Malaie, der seinen Heim-GP gewinnen konnte war 1969 Tony Maw in einem Elfin Ford. 1974 fuhr Rajah in der australischen Formel-2 einen March Ford. In Symmons Plains fuhr er hinter Bob Muir (Birrana Ford) und Ray Winter (Mildren Ford) auf den 3. Platz. 1981 fuhr Rajah noch in der südostasischen Formel-Pazifik. Beim Malaysia GP wurde er im Ralt Ford dabei hinter Graeme Lawrence und Andrew Miedecke 3. Beide fuhren einen March Ford. Gute Resultate gab es auch noch 1972 und 1973 beim Macau GP, der mittlerweile ein berühmtes F3-Rennen ist. 1972 wurde er im Rennen hinter Brabham-Ford-Pilot John MacDonald aus Hongkong und Max Stewart (Dolfin Ford) 3, 1973 sogar 2. hinter MacDonald. Rajah war und ist im Besitz einiger Rennfahrzeuge. So besitzt er jenen March-F2-Boliden, den einst F1-Star Ronnie Peterson chauffierte, sowie einen Lotus 69, mit dem der Ex-F1-Weltmeister James Hunt herumkurvte.
Rajah und das australische Konsortium trieb bereits Pläne voran, ein australisches Rennauto zu bauen. Die Variante, ein bereits bestehendes F1-Team zu übernehmen, erschien Rajah und Konsorten praktischer. Praktisch war auch, dass das RAM-Team in finanzielle Schwierigkeiten kam. Der Kontakt zu RAM war für Rajah nicht schwer: MacDonald, gegen den er Anfang der 70er Jahre noch Rennen gefahren ist, war gemeinsam mit Mick Ralph Besitzer des RAM-Teams, das ausgeschrieben Ralph MacDonald Racing Team heißt. MacDonald fuhr bis Ende 1974 selbst Rennen, siegte bei zahlreichen Bergrennen in Hongkong und ist mit 4 Siegen Rekordhalter beim Malaysia GP. Michael Schumacher kommt immerhin auf 3 Siege. 1975 gründete er mit Ralph das RAM-Team, das zunächst in der Formel-5000 eingesetzt wurde. Alan Jones, F1-Weltmeister von 1980, gewann mit dem RAM-March Ford 2 Rennen, nämlich Brands Hatch und Silverstone. 1976 stieg RAM in die Formel-1 ein. Erfolg hatte RAM in der Formel-1 aber nie. Obwohl man teilweise mit March eng zusammenarbeitete blieb Rang 8 beim Brasilien GP 1984 durch Jonathan Palmer das beste Resultat. 1985 aber konnten MacDonald und Ralph das Team nicht mehr halten. Es entstand zwar ein neuer RAM-Rennbolide, aber der wurde 1986 statt in der Formel-1 in der Formel-3000 eingesetzt. MacDonald ging nämlich in die Formel-3000 zurück, versuchte 1987 mit dem Middlebridge-Team aber wieder als Benetton-B-Team in die Formel-1 zurückzukehren, was aber nicht gelang. Erst als 1991 MacDonald Manager bei Brabham wurde. Später war er auch im F3000-Team Superpower involviert. Alle Rettungsversuche von RAM Ende 1985 scheiterten, auch die Übernahme durch Rajah und seine australischen Hintermänner. Ralph bestätigt zwar die Pläne von Rajah, wieso die Übernahme letztlich scheiterte, ist bis heute nicht bekannt.
Nachdem das Middlebridge-Team von MacDonald nicht als Benetton-B-Team kam, versuchte Benetton mit dem II Barone Rampante Team ein Satelliten-Team in die Formel-1 zu hieven. Das Team um Giuseppe Cipriani wollte 1992 in die Formel-1. Von 1991 bis 1993 fuhr der italienische Rennstall in der Formel-3000, und zwar gar nicht mal so unerfolgreich: 1991 holte Alessandro Zanardi 2 Siege und wurde hinter Pacific-Pilot Christian Fittipaldi Vizemeister. Andrea Montermini wurde 1992 ebenfalls Vizemeister, allerdings fuhr er auch einige Rennen für Forti. Einen Sieg holte sich Montermini aber für Barone Rampante. Rubens Barrichello wurde im selben Jahr Gesamt-3. Cipriani und Benetton verhandelten mit Tyrrell und Fondmetal zur Übernahme deren F1-Teams. Nicht die Verhandlungen waren das Problem für Barone Rampante, sondern Benetton, weil die Pläne der Italiener nicht aufgingen. Die sahen vor, dass Benetton künftig mit Jaguar zusammenarbeiten würde und die Ford-Motoren zu Barone Rampante abgeschoben werden würden. Aber die Rechnung wurde ohne Jaguar gemacht, denn die Automobilmarke entschied sich gegen einen F1-Einstieg. Das Projekt von Barone Rampante, in das auch Enrique Scalabroni verwickelt war, wurden so verworfen.
Im Juni 1995 ging das Simtek-Team den Bach runter. Das Team, das 1989 von Nick Wirth und Max Mosley ursprünglich gegründet wurde um Windkanäle zu bauen und Teams technisch zu unterstützen (Simtek ging auch eine Partnerschaft mit Ligier, sowie einigen F3000- und IndyCar-Teams ein), suchte nun nach einem Käufer. Interessen gab es, zum Beispiel vom Rallye-Team Prodrive, das David Richards gehörte. Prodrive will seit langem in die Formel-1. Der letzte Versuch, in die Formel-1 zu gelangen, unternahm Prodrive im März 2006, als man sich für die F1-WM 2008 einschrieb und tatsächlich akzeptiert wurde. Allerdings war der Automobilweltverband FIA von den Prodrive-Plänen, mit Kundenautos von McLaren Mercedes zu starten, nicht begeistert. Prodrive ging 2008 bei keinem einzigem Rennen an den Start. Ende 1994 gab es für David Sears und dessen F3000-Team Super Nova die Chance, das Simtek-Team zu kaufen. Sears entschied sich jedoch gegen einen Kauf von Simtek. Dafür verhandelte das Team, das 1991 gegründet wurde, 1995 mit dem Arrows-Team zwecks einer Übernahme. Tom Walkinshaw bot jedoch mehr Geld und kaufte letztlich mit seinem Rennteam TWR das Arrows/Footwork-Team. Super Nova blieb wieder auf der Straße und startete weiter in der Formel-3000 – bis heute (die Serie heißt mittlerweile GP2).
Auch Prodrive gab nach der geplatzten Simtek-Übernahme noch längst nicht auf: Im Herbst 1997 verhandelte Prodrive mit Tyrrell und Benetton zur Übernahme eines der F1-Teams. Bei Tyrrell waren andere Interessenten auf Pole Position, deshalb konzentrierte sich Richards auf Benetton. Die Benetton-Familie bot Richards allerdings nur den Posten des Teamchefs an, den er auch zunächst annahm. Während Richards Benetton-Teamchef war, schnürrte er hinter den Kulissen alle Fäden zusammen. Er wollte die Benetton-Familie mit einem Angebot überzeugen, dass sie eigentlich nicht hätten ablehnen können. Richards hatte Rückendeckung von Ford. Dazu kaufte sich Prodrive in das F3000-Team Arden ein, das dem heutigem Red-Bull-Teamchef Christian Horner gehört. Dazu kaufte Prodrive Galmer Racing zum Bau der Chassis. Galmer Racing ist ein IndyCar-Team, das 1988 vom ehemaligen March-Ingenieur Alan Mertens und IndyCar-Teambesitzer Rock Galles (Galles Racing) gegründet wurde. Der Bau von F1-Chassis wäre für Galmer nichts neues gewesen: Bereits 1993 baute man die Chassis für das Brabham-Team. Ende 1993 verkaufte Galles seine Galmer-Anteile an Bruce McCaw, dem das PacWest-Team gehörte. Und McCaw verkaufte seine Anteile 1998 schließlich an David Richards. Nun hatte Prodrive alle Zutaten zusammen. Richards machte sich auf die Suche nach einem verkaufswilligem F1-Team. Nachdem sich die Benetton-Familie mit Händen und Füßen wehrte, verhandelte Richards mit Stewart und Arrows. Aber zu einer Übernahme kam es nicht.
2005 verhandelte Prodrive noch mit Midland zur Übernahme des Teams. Auch das GP2-Team Racing Engineering aus Spanien verhandelte intensiv mit Midland-Chef Alexander Shnaider. Racing Engineering hatte sogar die Unterstützung des spanischen Königshaus. Das Team trat und tritt seit 2001 in der spanischen Formel-3 (2001-2006), der Formel-World-Series by Nissan (2002, 2003), sowie der GP2 (seit 2005) an. Auch der Ex-F1-Pilot Eddie Irvine wurde mit seinem russischem Geldgeber Routsam Tariko als Kaufinteressent von Midland gehandelt. Viel intensiver waren aber die Verhandlungen mit Minardi, die lediglich scheiterten, weil Red Bull mehr Geld auf den Tisch knallte.
1968 gründete Roger Penske, der 1961 und 1962 jeweils beim USA GP startete, ein Rennteam, das sich bis heute zu einem der erfolgreichsten auf dem gesamten Klobus entwickelte. Penske Racing fuhr Sportwagen, NASCAR, aber vor allem auch Formel-Rennen. In der amerikanischen Formel-1, wenn man so will, der IndyCar, ist Penske eines der besten Teams der Geschichte. Mit Helio Castroneves, der 2003 bei Toyota fast in der Formel-1 gelandet wäre, liegt man derzeit auf Platz 2 der Gesamtwertung. Ganassi-Pilot Scott Dixon ist dem Titel 4 Rennen vor Schluss aber nicht mehr weit fern. Penske fuhr in den 70er Jahren auch in der Formel-1. Immer wieder wird Penske mit der Rückkehr in die Formel-1 in Verbindung gebracht. Einige Male war auch die Rede davon, dass Penske ein bestehendes Team kauft. 1995 wollte man beispielsweise Anteile am McLaren-Team übernehmen. Penske und McLaren arbeiteten damals eng zusammen, dank des gemeinsamen Hauptsponsors Marlboro. 2003 wollte Penske schließlich das Jordan-Team übernehmen. Dies sollte in Zusammenarbeit mit Gil de Ferran passieren. Der Brasilianer war ein erfolgreicher IndyCar-Pilot und vor wenigen Jahren auch Sportdirektor bei (BAR) Honda. 1999 wollte Penske gemeinsam mit Toyota das Minardi-Team kaufen.
BMW Sauber bekam 2006 endlich ein eigenes Werksteam, in dem der deutsche Motorenhersteller das Sauber-Team kaufte. Davor wollte BMW bereits das Williams-Team übernehmen. Frank Williams und Patrick Head wollten das Team allerdings nicht verkaufen. BMW wollte Jahre zuvor bereits das Brabham-Team kaufen. Erstmals gab es derartige Gerüchte 1981. Auch Teddy Yip benötigte mehrere Anläufe, um endlich sein eigenes F1-Team zu kaufen. 1974 und 1977 stand er kurz davor, das Ensign-Team zu übernehmen. Yip war dem Motorsport verfallen, obwohl er aus einer motorsportuntypischen Gegend kommt: 1907 wurde Yip nämlich in Medan in Indonesien geboren. Medan war damals eine holländische Kolonie und so lebte Yip eine zeitlang in Holland. Ihn zog es jedoch nach Hongkong, wo er sein Geschäft eröffnete. In den 70er Jahren tat sich Yip mit Sid Taylor zusammen und betrieb Rennsport, zunächst in der Formel-5000. Zusammen etablierten sie 1976 das Theodore-Racing Team, das zunächst noch F1-Boliden von Ensign einsetzte. Bei Ensign, sowie später auch bei Eagle und Shadow hatte Yip ebenfalls seine Finger im Spiel. Später hatte Yip noch beim alljährlichem Macau GP (Formel-Atlantik, später F3-Rennen) ein Rennteam im Einsatz.
2002 gab es gleich mehrere interessante Interessenten, die das marode Arrows-Team kaufen wollten. Da waren natürlich die ehemaligen F1-Fahrer Dan Gurney und Phil Hill, die zusammen mit Red Bull aus Arrows ein amerikanisches Rennteam machen wollte. Gurney besaß bereits jahrelang in der Formel-1 das All American Racers Team, das Eagle-Chassis benutzte. Ein weiterer Kaufinteressent war Craig Pollock, einst Teamchef bei BAR Honda, Gründer des IndyCar-Teams PK Racing und Manager von Ex-F1-Champion Jacques Villeneuve. Pollock wurde zu der Zeit von BAR auf die Straße gesetzt, wollte aber weiterhin ein F1-Team betreiben. Pollock selbst bezifferte die Chance, das Arrows-Team zu übernehmen, damals auf 80%. Finanzielle Unterstützung sollte er dabei von einem amerikanischen Investor namens Edgar Bronfman Junior. Ein weiterer amerikanischer Multimillionär wollte sich das Arrows-Team unter die Nägel reißen: Carl Smith. Hintermänner waren die ehemaligen BAR-Teammitglieder Rick Gorne und Robert Synge, der zuvor das Madgwick International Team besaß, das in der Formel-3000 an den Start ging und später an Nigel Mansell verkauft wurde. Der F1-Weltmeister von 1992 wollte zusammen mit dem Golfprofi Greg Norman ein F1-Team etablieren. Norman versuchte das bereits 1989, als er gemeinsam mit Peter Windsor das Brabham-Team übernehmen wollte. Der Kauf des Teams war schon abgeschlossen, scheiterte aber wie der Magma-Deal mit Super Aguri in letzter Minute. Windsor, der zuvor bei Williams Manager war und mit Nigel Mansell später zu Ferrari ging, bekam 2 Millionen Dollar Schadensersatz. 1994 versuchte er mit dem japanischen Rennfahrer Tetsu Ikuzawa und dem derzeitigem BCN-Besitzer Enrique Scalabroni ein F1-Team auf die Beine zu stellen. Das Geld langte jedoch nicht für einen F1-Einstieg. Ende der 80er Jahre war auch Alfa Romeo in Übernahmegesprächen mit Brabham gesichtet worden.
Zakspeed wollte 1999 ein F1-Comeback feiern. Bereits in den 80er Jahren war das 1968 gegründete deutsche Rennteam in der Formel-1. 1999 verhandelte Zakspeed – ab August 2008 auch in der Formel-Superleague für Borussia Dortmund vertreten – intensiv mit dem Arrows-Team. Zakspeed schickte ein konkretes Angebot an Arrows. Die Verhandlungen waren weit fortgeschritten, dann kam der Nigerianer Prince Malik Aldo Ibrahim und bot Arrows-Chef Tom Walkinshaw mehr Geld als Zakspeed und prompt scheiterten die Comebackversuche. Auch Walter Wolf, der 1976 aus den Resten des Williams-Teams ein F1-Team gründete, wollte Ende der 90er Jahre zurück in die Formel-1. Eine große Klappe hatte der Kanadier: „Ich hole Michael Schumacher, Adrian Newey, Patrick Head und Harvey Postlethwaite, dann kann ich F1-Weltmeister werden.“ Dahinter war allerdings nicht viel: Zunächst sah sich Wolf nach einer Möglichkeit um, ein F1-Team zu kaufen. Bei Jordan stieß er auf taube Ohren, nicht so bei Tyrrell. Doch das Konsortium um Craig Pollock bot mehr Geld, kauften Tyrrell und machten daraus das BAR-Team, das heute das Honda-Werksteam ist. Wolf kam damit nicht mehr in die Formel-1 zurück, anders als Frank Williams, der 1976 sein Team an Wolf verkaufen musste. Schon 1977 gab Williams ein Comeback. Dafür wollte Williams zunächst das Parnelli-Team übernehmen.
2004 waren die Ohren von Eddie Jordan nicht mehr so taub, als es um potenzielle Käufer ging. Christian Horner und dessen Formel-3000-Team Arden drängte damals in die Formel-1 und wollte das Jordan-Team übernehmen. Jordan befand sich auch in finanzieller Schräglage und so kamen die Gespräche nahe am Abschluss. Nur noch die 2 kritischsten Punkte blieben offen: Wie sollte die Rolle von Eddie Jordan selbst in dem neuen Team aussehen, und wie sollte die langfristige Finanzierung gesichert werden. Horner brauchte zu lange, um die Punkte zu klären. Also schlug Alexander Shnaider und dessen Midland-Firma zu und kaufte Jordan. Horner wurde deshalb Teamchef bei Red Bull und Arden blieb in der 2. Liga, der GP2. 1991 wollte Jordan bereits 50% seines Teams an Ayrton Senna verkaufen. Der F1-Star musste sich im Gegensatz dazu nur hinter das Jordan-Cockpit klemmen. Was zwar lächerlich klingt, hatte die Hintergründe, dass Senna ein Teil seiner unglaublichen F1-Karriere auch dem pfiffigem Jordan zu verdanken hatte.
Recht ähnlich, wie der Magma-Deal mit Super Aguri verlief 1996 auch der Verkauf des Forti-Teams an die Shannon-Gruppe, die bereits ein F3000-Team am Laufen hatten. Das Team startete 1996 unter anderem mit dem Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen. Shannon und der Deutsche Ben Gertz kauften 51% des Forti-Teams, das 1995 von der Formel-3000 aus in die Formel-1 kam. Geld sah Guido Forti aber nicht. Und so ging das italienische Team Pleite. Forti und Gertz zogen vor Gericht, das Rennteam war aber gestorben. Nur lose Gespräche gab es dagegen 1999 zwischen Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz und Toyota. Mateschitz wollte seine 51%, die er am Sauber-Team besaß, an Toyota vertickern, die fieberhaft einen F1-Einstieg planten.
Prinz Khaled al-Waleed wollte 2001 das Prost-Team übernehmen. Die 10 Millionen Dollar, die er Alain Prost bot, waren Prost zu wenig. Also verhandelte der Prinz, der in den 80er Jahre Sponsor bei Williams war und auch Investor bei DaimlerChrysler war, 2002 mit Minardi. Er hatte schon genaue Vorstellungen, wie er das Minardi-Team weiterführen hätte wollen: Als Teamchef stand der irische Geschäftsmann Brian McGuinness, der Autos nach Saudi Arabien importierte, schon so gut wie fest. Daher kamen die Kontakte zu Stande. Von Arrows wollte er Sergio Rinland als Designer und Heinz-Harald Frentzen als Fahrer verpflichten. Sulaiman Al-Kehaimi wollte 1996 51% des Tyrrell-Teams kaufen, für läppische 7,5 Millionen Dollar. Das reichte Ken Tyrrell freilich nicht aus um die Geschicke seines Rennstalls in die Hände eines anderen zu legen.