Foren-Übersicht / Formel 1 / Historisches

Geplatzte Motorenprojekte

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Im Mai-Quiz hatten wir ja das Projekt von Herbert Schnitzer und seinem Halbbruder Karl "Charly" Lamm angesprochen. AWE schrieb dazu:


"Richtig . De Brüder beschafften sich 1975 heimlich einen Cosworth Motor und investierten eine knappe halbe Million DM in die Konstruktion eines eigenen Motors der allerdings nie über die Papierform hinaus kam .
Der Deal wurde mit Williams anlässlich des GP Detuschland ausgehalndelt und angeblich soll es sich um den zerlegten Motor handeln ,den VanLanthen in Österreich das Leben aushauchte .
Das behaupten zumindest einige Williams Chronisten .
Von anderer Stelle hört man allerdings ,das es sich um einen
zerlegten ersatzmotor handeln soll ,den Williams nach dem 2.Platz vom Nürburgring von Cosworth bekommen haben soll"

Ich will jetzt gerne mal auch andere geplatzte Motorenprojekte durchgehen und zwar chronologisch.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Chronologisch heißt, wie beginnen mit dem Baird Griffin, einem Rennwagen 1951 von Bobby Baird, basierend auf einem Maserati-Rennwagen. Der Motor wurde von Dennis Griffin konstruiert, wobei auch der Motor auf der Basis des Maserati 4CLT basierte. Über Dennis Griffin habe ich nicht viel herausfinden können, vielleicht kann da ja jemand helfen. Ergänzungen sind sowie immer erwünscht. Jedenfalls fuhr der Rennwagen auch bei einigen nicht zur Meisterschaft zählenden Rennen, aber nachdem die Meisterschaft 1952 nach F2-Regeln ausgetragen wurde, war das Projekt für die Meisterschaft nicht mehr tauglich.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Als nächstes gibt es das Projekt des portugiesischen Herstellers Pegaso, die ein Chassis und einen Motor bauen wollten und für den Spanien GP 1954 gemeldet hatten. Doch der Wagen tauchte nie auf. Er sollte angetrieben werden von einem 4-Zylinder-Mittelmotor und einem scheinbar revolutionärem Wasser-Luft-Kühler.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
1955 wollte die Scuderia Milano erneut einen neuen Rennwagen auf Kiel legen. Schon bis dato experimentierte man in der Formel-1 auch mit eigenen Motoren und nun sollte Enrico Franchini einen neuen Motor für ein neues Milano-Chassis bauen. Der Milano Franchini war luftgekühlt und soll bei 9000 Umdrehungen 300 PS geleistet haben. Der Motor sollte hinter dem Fahrer angebracht werden. Komplettiert wurde das Fahrzeug aber aus Geldmangel nicht.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Was auch immer ein "R-Motor" ist, aber genau einen solchen von MG wollte Peter Gleed 1958 in sein eigenes Gleed-Chassis bauen - das es aber letztlich nie gab.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
1961 sollte es einen F1-Rennwagen aus den Niederlanden namens Drebbel geben. Wer hinter dem Projekt genau steckte, entzieht sich meiner Kenntnis, es waren aber offenbar bekannte nationale Firmen involviert und es sollte eben auch einen 4-Zylinder-Boxermotor geben, wassergekühlt. Aber das Projekt kam offenbar nie über das Zeichenbrett hinaus.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Auch 1961 gab es die Bemühungen von der australischen Marke Ausper in die Formel-1 zu kommen. Man baute bereits einige Formel-Junior-Chassis und wollte eben nun mit einem V6 von Clisby in die Königsklasse aufsteigen. Das Projekt scheint dann auch am Motor gescheitert zu sein, der offenbar viele Mängel aufwies.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Auch russische Projekte gab es immer wieder, oft aber auch durch den Ost-West-Konflikt frühzeitig wieder begraben. Andererseits war die Technologie im Osten nicht annähernd auf dem Stand des Westens, besonders im Rennsport. 1965 wollte Moskvitch mit einem GD-Motor in die Formel-1. Der 1,5-Liter-V8-Motor hat aber offenbar nie die gewollte PS-Zahl erreicht und soll eine Enttäuschung gewesen sein. Das Projekt scheiterte.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Das nächste russische Projekt war der Khadi-8 1967, das dann auch etwas besser war und zumindest in Russland selbst auf Rekordjagd ging. Der 8-Zylinder brachte immerhin 340 PS auf die Räder und fuhr ein Maximum von 200 km/h. Das langte aber nicht für die Formel-1, das Projekt kam in der WM nie an. Auch nicht 1971/1972, als Khadi die F1-Pläne wieder aus der Schublade zückte.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Der Abarth F1 von 1967 und 1968 wurde ebenfalls nie vollendet. Geplant war, den 2-Liter-V8-Motor, der bei Sportwagenrennen eingesetzt worden ist, auf 3-Liter aufzumotzen.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
In den 70er Jahren sollte es dann einen Hesketh-V12-Motor in einem McNally-Chassis geben. Beides kam nie zum Einsatz. Details zum Motor habe ich nicht gefunden, auch nicht ob das das gleiche Hesketh war wie der legendäre Rennstall :?:

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Madi war 1973 wieder ein russisches F1-Projekt - und wieder völlig untermotorisiert. Der 3-Liter GAZ-Motor soll nur 125 PS geleistet haben...

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Chevrolet war in den 70er Jahren im Motorsport stark vertreten, unter anderem in der Formel-5000, bei der teilweise sogar Ex-F1-Fahrzeuge mit Chevy-Motoren versehen waren. Aber außer bei Nicht-WM-Rennen tauchte nie ein Chevrolet-Motor in der Formel-1 auf. 1973 wollte Dywa aber mit einem Chevrolet-3-Liter-Motor in die Formel-1 einsteigen. Das Projekt versandete aber.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Für großes Lächeln sorgten Zeichnungen 1980, als Lion einen GP-Rennwagen mit zwölf Rädern und einem Allison-Turbinen-Motor plante! Natürlich wurde der Plan nie realisiert.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Audi soll 1985 einen 5-Zylinder-Turbomotor geplant haben. Aber wie bisher immer sind alle Audi-Projekte nie über den Planungsstatus (oder Gerüchtestatus...) hinausgekommen.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
1989 konstruierte Guy Nègre einen MGN-Motor, der ein neues revolutionäres Konzept verfolgte: Ein W-Motor mit zwölf Zylinder. Das Motorenkonzept war völlig neu und zeichnete sich dadurch aus, dass die grundsätzlichen Motoren-Philosophien überholt wurden. So verwendete MGN keine Ventile, sondern Drehschieber, die höhere Umdrehungen versprachen, genau genommen 12.500 Umdrehungen, was für die damalige Zeit durchaus eine Sensation war. Die Leistung von 630 PS war ebenfalls gut. Testfahrten mit dem Motor führte das AGS-Team durch, aber der Motor kam nie zum Einsatz, diente jedoch angeblich als Basis für einen Sportwagenmotor von Norma - aber auch in Le Mans rollte der Motor keine Rennrunde.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
1991 gab es Gerüchte, wonach Jaguar 1991 einen V12-Motor für Benetton bauen sollte.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
1990 gab es ein Motorprojekt aus Österreich von Neotech, die einen V12-Motor mit 70-Grad-Anordnung konstruierten. Die Teams zeigten Interesse an dem Motor, der auch in einem Sportwagen von Walter Brun getestet worden sein soll. Doch letztlich tauchte der Motor nie bei einem WM-Lauf auf.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
1991 soll Lotus einen V12-Motor von Isuzu getestet haben. Über den Motor ist nicht viel bekannt.-

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
BMW wollte 1991 ebenfalls in die Formel-1 einsteigen und ließ sich von Simtek sogar einen F1-Rennwagen bauen. Wie so oft zog aber wohl der Vorstand nicht so recht mit und das Projekt versandete. Der Simtek-Rennwagen wurde an Andrea Moda verkauft, die sich damit 1992 blamierten.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
1992 wollte die Tuning-Firma HKS einen V12-Motor für die Formel-1 bauen. Er soll sogar in einem Lola-F3000-Chassis getestet worden sein. HKS kam später als Tuningfirma für Mitsubishi-Motoren in die britische Formel-3.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Partner F1 hieß ein französisch-russisches F1-Projekt 1995, die sich einen Motor von zwei ehemaligen MGN-Mitarbeitern bauen lassen wollten.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Und als letztes Projekt hab ich noch den V10-Motor, den Lola unter Eigenregie sich von Al Melling bauen lassen wollte für ihr F1-Projekt 1998. Das Projekt wurde ja auf 1997 vorgezogen und nach einer Nichtqualifikation in Australien eingestampft. Der eigene Motor war da noch gar nicht fertig.

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 45812
Ergänzungen und weitere Projekte sind jederzeit erwünscht!

Bei TNF habe ich noch gelesen:

- Gerüchte über einen Mazda-F1-Motor zu Beginn der 90er Jahre. Damals war Mazda bei den Sportwagen ja sehr gut.

- Ein Heidegger-Motor. Weiß da jemand mehr dazu?

Beitrag Dienstag, 29. Mai 2012

Beiträge: 1271
MichaelZ hat geschrieben:
BMW wollte 1991 ebenfalls in die Formel-1 einsteigen und ließ sich von Simtek sogar einen F1-Rennwagen bauen. Wie so oft zog aber wohl der Vorstand nicht so recht mit und das Projekt versandete. Der Simtek-Rennwagen wurde an Andrea Moda verkauft, die sich damit 1992 blamierten.


Simtek kam erst 1994 in die F1 :wink:

Nächste

Zurück zu Historisches