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geplatzte Motorenherstellereinstiege...

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Donnerstag, 17. November 2005

Beiträge: 146
In der Formel 1 gab es schon viele Motorenhersteller. Doch welche Motorenhersteller betrieben eine Ankündigung oder auch einen fertigen Motor der dann doch nie in der Formel 1 eingesetzt wurden ist?

Mir fallen im Moment ein:

Vector - ein kanadisches Unternehmen das Kundenmotoren in der Formel 1 anbieten wollten, der Einstieg war mit Prost geplant

Subaru - waren für 8 GP mit Coloni in der F1, konnten sich aber nie vorqualifizieren, 1989 testete Minardi bereits den Subaru Motor.

Beitrag Donnerstag, 17. November 2005

Beiträge: 45834
Spontan fällt mir noch
1. Isuzu ein. Das ganze war ein japanischer Motorenhersteller so weit ich mich erinnere und sollte 1991 in den Lotus eingesetzt werden. Genauere Informationen liegen mir aber nicht vor.
2. MGN: Es war ein V12 Motor von Guy Nègre, der bei AGS 1989 zum Einsatz kommen sollte.

Zu Subaru muss man sagen, dass sie eigentlich Motoren von Motori Moderni waren. Subura Motoren steckten bereits 1989 bei Testfahrten im Minardi.

Beitrag Freitag, 18. November 2005

Beiträge: 1862
da gabs dann noch den neotech v12 aus der steiermark. es gab ende der 80er verhandlungen mit einigen teams (z.b. arrows), aber aus dem projekt wurde nie was. heute steht der motorblock in einer werkstatt einer htl-schule in oberösterreich.
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Freitag, 18. November 2005

Beiträge: 1862
die irrungen und wirrungen der motortechnik in den 90ern sind auf 8w sehr schön zusammengefasst:

http://8w.forix.com/engine-failures.html
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Samstag, 19. November 2005

Beiträge: 588
Der oftmals angekündigte Ferrari 4-Zylinder-Turbomotor mit 4 Turboladern schaffte es nie auf die Rennstrecke.

Auch der 4-Zylinder-Turbo von Alfa Romeo, der 1987 von Ligier eingesetzt werden sollte, schaffte es nie zu einem Grand Prix.
Danach baute Alfa Romeo einen V10-Saugmotor, ursprünglich für die Formel 1. Nach dem Ausstieg bei Ligier sollte der Motor in der Silhoutte-Formel eingesetzt werden. Das dazugehörige Auto wurde von Brabham entwickelt (Projekt BT57). Nach dem Dahinscheiden der Silhoutte-Formel wurde auch dieser Motor ein Fall fürs Museum.

Ein anderes Projekt war der seit 1989 oftmals angekündigte V-12-Saugmotor von Ford/Cosworth. Auch hier blieb es beim V-8.

Beitrag Samstag, 19. November 2005

Beiträge: 45834
Das hatten wir grad bei den russischen F1 Projekten:
Mosquitch. Der Motor sollte ursprünglich bei einem russischen Team eingesetzt werden. Welche Zylinderzahl der Motor hat kann ich aber nicht sagen.

Beitrag Samstag, 19. November 2005

Beiträge: 44
Zu diesem Thema hab ich etwas ganz skuriles in einer alten Rallye Racing Zeitschrift aus dem Jahre 1997 (Ausg.11 Nov) auf Seite 27 gefunden.

Und zwar kündigt dort der Schokoriegelhersteller MARS an einen F1 Motor für 98 zu bauen.

ZITAT: "Die Firma MARS baute in aller Stille einen Formel 1- Motor, der schon 1998 eingesetzt werden soll. Der Zehnzylinder soll auf dem Prüfstand beretis 700 PS bei 16 400 U/min abgegeben haben. Ein Firmensprecher: "Alle sind skeptisch, wenn es um neue F1-Motoren geht. Aber wir wollen beweisen, dss man für einen vernünftigen Preis ein ordentliches Aggregat bauen kann - das ist uns sogar bereits gelungen." Verantwortklich für die Konstruktion ist Al Melling, der das Projekt des Lola-Motors realisieren sollte.

PS: Jedenfalls kenne ich nur eine Frima Namens MARS...aber bin jetzt gerade nicht mehr sicher, das es der Schoggikonzern war...

Beitrag Samstag, 19. November 2005

Beiträge: 4967
Wollte nicht Jochen Neerpasch den fertigen
BMW-Turbomotor zu Talbot mitnehmen?
Einen F1-Turbomotor von Talbot gabs ja nie.
Dieter Stappert hat den Deal ja verhindert.

Da könnte man ja auch von einem geplatzten
Motorendeal reden.

Beitrag Samstag, 19. November 2005

Beiträge: 45834
Wann war denn das, das müsste dann ja Anfang der 50er gewesen sein.

Beitrag Samstag, 19. November 2005

Beiträge: 2995
Ne, Neerpasch war Anfang der 80er Motorsportchef bei BMW, bevor er zu Talbot ging und dann Vorgänger von Haug bei Mercedes wurde.
Der geplaze Deal muss also ca 1980 gewesen sein.
▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀
FÜNF IST TRÜMPF
DTM Champion 95-00-01-03-06
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Beitrag Samstag, 19. November 2005

Beiträge: 4967
Max Heidegger (BMW Tuner) auch für Stefan Bellof (F2)
und Marc Surer (BMW M1) wollte einen F1-Motor (Turbo) anfangs 80er Jahre bauen.
Es blieb aber glaub ich nur bei Skizzenk,
und die Finanzierung stand nicht.

Beitrag Sonntag, 20. November 2005

Beiträge: 343
war 1981.... Eine ganz interessante Geschichte. Der Motor wurde ohne des wissens des Vorstandes Entwickelt und gebaut. Und man ging zur Konzern Leitung und stellte sie vor vollendeten Tatsachen.
Die erste ist Überstanden. Die nächste folgt.
Heute wird wieder ne lange Nacht !!!!

http://www.inside-racing.de

http://www.rtv-world.de
http://www.formula-world.de.vu/

Beitrag Sonntag, 20. November 2005

Beiträge: 45834
Also irgendwie verstehe ich die ganze BMW Geschichte gerade nicht, kann die einer nochmal genauer erklären? in den 80er gabs doch gar kein Talbot? :?:

Beitrag Sonntag, 20. November 2005

Beiträge: 4967
Ende 1980 entschloss man sich bei Talbot F1
zu machen. Daher engagierte man Jochen Neerpasch
als Sportdirektor. Gleichzeitig sollte er den bei BMW
entwickelten F1-Turbo-Motor mit in die Talbot-Firma
mitnehmen. Der BMW Sportchef Dieter Stappert verhinderte
das aber. Nun löste man das Problem, indem man sich bei
Ligier einkaufte. 1981 und 1882 hiessen die Autos Talbot-Ligier.
Den Motor besorgte man sich bei Matra.

BMW machte dann ja mit dem Turbo F1-Geschichte.

Hier Bilder vom Talbot:

Bild

Bild

Beitrag Donnerstag, 12. Januar 2006

Beiträge: 4967
Ein Streit zwischen Peugeot und Matra verhinderte den Einsatz
des Matra v6 Turbo, er steht jetzt im Museum. Matra bekam
damals das Angebot von Renault den Renault Espace zu bauen.
Entwickelt hat ihn ja Matra. Peugeot wollte den Van nicht.
Talbot machte ja dann Mitte der 80er Jahre Pleite, und fungierte
nur noch als Schriftzug auf dem Blendstreifen des Rallye 205 Turbo als
Peugeot Talbot Sport.

Anzumerken ist noch, dass Frank Williams und Patrick Head damals
schon in Frankreich vorstellig wurden, um sich mit Matra zu verbünden.

Matra V6 Turbo:

Bild

Bild

Beitrag Montag, 16. Januar 2006

Beiträge: 4967
mikel hat geschrieben:
Der oftmals angekündigte Ferrari 4-Zylinder-Turbomotor mit 4 Turboladern schaffte es nie auf die Rennstrecke.

Auch der 4-Zylinder-Turbo von Alfa Romeo, der 1987 von Ligier eingesetzt werden sollte, schaffte es nie zu einem Grand Prix.
Danach baute Alfa Romeo einen V10-Saugmotor, ursprünglich für die Formel 1. Nach dem Ausstieg bei Ligier sollte der Motor in der Silhoutte-Formel eingesetzt werden. Das dazugehörige Auto wurde von Brabham entwickelt (Projekt BT57). Nach dem Dahinscheiden der Silhoutte-Formel wurde auch dieser Motor ein Fall fürs Museum.

Ein anderes Projekt war der seit 1989 oftmals angekündigte V-12-Saugmotor von Ford/Cosworth. Auch hier blieb es beim V-8.


Hier noch das Bild vom Ligier JS29-Alfa-Romeo mit Ghinzani am Steuer:

Bild

Beitrag Montag, 16. Januar 2006

Beiträge: 4967
Ich muss nochmals auf Ligier zurück kommen.
1991 sollte Ligier mit einem 10 Zylinder Renault Motor fahren,
doch das Team Williams, insbesondere Patrick Head waren
dagegen. So musste Ligier nach 1987 wieder schnell handeln,
und auf den Lamborghini Motor zurückgreifen.

Zum Einsatz kam der Ligier JS35B mit Renault Motoren aber nie.
Hier sieht man den Testträger 1992 mit Renault Motor:

Bild

Beitrag Mittwoch, 22. März 2006

Beiträge: 4967
McLaren-Chrysler (Lamborghini) MP4/8 [Ayrton Senna] - Estoril, October 1993
Bild
Bild

Soviel ich weiss, wollte sich Ron Dennis an einen grossen Konzern
anschliessen. Warum der Deal mit Chrysler bzw. Lamborghini nicht
klappte, weiss ich nicht genau. Es gibt Spekulationen, die es nicht
Wert sind, hier aufgeführt zu werden. Nach diesem Test verbündete
sich Dennis bekanntermassen mit Peugeot, um dann nach diversen
Misserfolgen auf Mercedes-Benz umzusteigen.

Beitrag Mittwoch, 22. März 2006

Beiträge: 8060
torino hat geschrieben:
Ich muss nochmals auf Ligier zurück kommen. 1991 sollte Ligier mit einem 10 Zylinder Renault Motor fahren, doch das Team Williams, insbesondere Patrick Head waren dagegen. So musste Ligier nach 1987 wieder schnell handeln, und auf den Lamborghini Motor zurückgreifen.

Das war ein ganz hässliches & riesiges Auto - mit Sicherheit der größte Brocken der '91 Saison. Ich frage mich wie sich Comas mit diesem Panzer in Hockenheim überhaupt überschlagen konnte!

Beitrag Mittwoch, 22. März 2006

Beiträge: 8060
torino hat geschrieben:
Warum der Deal mit Chrysler bzw. Lamborghini nicht
klappte, weiss ich nicht genau. Es gibt Spekulationen, die es nicht
Wert sind, hier aufgeführt zu werden. Nach diesem Test verbündete
sich Dennis bekanntermassen mit Peugeot, um dann nach diversen
Misserfolgen auf Mercedes-Benz umzusteigen.

Wir hatten es vor vielen Jahren mal über dieses Projekt - aber in dem Thread stand nicht viel drinnen, die Diskussion verlief an der Oberfläche. Und viel fällt mir dazu spontan auch nicht ein - obwohl ich mich über einen McLaren-Lamborghini schon gefreut hätte.

Warum genau der Deal nicht zustande kam kann ich heute nicht mehr sagen - ich nehme an Peugeot lieferte umsonst die Motoren, was Lamborghini-Chrysler nicht getan hätte, hier hätte man einen Teil der Entwicklungskosten bei McLaren tragen müssen.

Der Lamborghini-Motor entwickelte 1993 einen ganz enormen Topspeed - ich kann mich an Rennen in der frühen Saison 1993 erinnern in denen McLaren und Benetton mit ihren Ford-Motoren, trotz hervorragender Chassis und Spitzenfahrer, einfach nicht an den Larrousse vorbeikamen. Die mußten wirklich auf den Geraden vom Gas gehen damit die 'Spitzenteams' vorbeifahren konnten. Das gab Ron Dennis und seiner Truppe zu denken und im Sommer und Herbst des Jahres wurden (mit Ayrton Senna und Mika Häkkinen) in Estoril, Silverstone und Pembrey Testfahrten unternommen, die dem Vernehmen nach positiv verliefen.

Als sich der Deal zerschlagen hatte wurde das ganze Lamborghini-F1-Projekt an eine indonesische Firma weiterverkauft, aber trotz anders lautender Grüchte tauchte nie mehr ein Chrysler-, bzw. Lamborghini-Motor auf. Dennis wurde damals für das saloppe Abservieren der Lamborghini-Truppe, die sich mächtig über den Deal gefreut hatte, heftig kritisiert - aber 'THAT'S BUSINESS'!

Genau genommen gibt es ja inzwischen doch einen Chrysler-McLaren. Auch wenn Lamborghini inzwischen nicht mehr zu Chrysler gehört, aber auf den Ilmor-Triebwerken klebt der Stern einer der beiden großen Marken des Daimler-Chrysler-Konzerns.

Beitrag Montag, 26. Juni 2006

Beiträge: 4967
Ich bin schon lange an einem Artikel über die Matra Turbo Motoren,
die Williams sich 1983 unter den Nagel reissen wollte. Patrick Head
und Frank Williams waren mit den Franzosen eigentlich schon einig.


Jetzt fehlen mir aber viele Infos, an die ich einfach nicht "rankomme".
Ich habe schon nach Frankreich geschrieben, aber seit 3 Monaten
immer noch keine Antwort (ausser einer Lesebestätigung) bekommen.

Die Story wird aber von mir kommen! Fragt sich nur wann :?

Beitrag Montag, 26. Juni 2006

Beiträge: 45834
Kannst ja die Story so weit wie du sie bisher hast reinstellen, vielleicht kann jemand ergänzen.

Beitrag Freitag, 30. Juni 2006

Beiträge: 273
Alfalfa hat geschrieben:
torino hat geschrieben:
Warum der Deal mit Chrysler bzw. Lamborghini nicht
klappte, weiss ich nicht genau. Es gibt Spekulationen, die es nicht
Wert sind, hier aufgeführt zu werden. Nach diesem Test verbündete
sich Dennis bekanntermassen mit Peugeot, um dann nach diversen
Misserfolgen auf Mercedes-Benz umzusteigen.

Wir hatten es vor vielen Jahren mal über dieses Projekt - aber in dem Thread stand nicht viel drinnen, die Diskussion verlief an der Oberfläche. Und viel fällt mir dazu spontan auch nicht ein - obwohl ich mich über einen McLaren-Lamborghini schon gefreut hätte.

Warum genau der Deal nicht zustande kam kann ich heute nicht mehr sagen - ich nehme an Peugeot lieferte umsonst die Motoren, was Lamborghini-Chrysler nicht getan hätte, hier hätte man einen Teil der Entwicklungskosten bei McLaren tragen müssen.

Ja, Jo Ramirez bestätigt das auch in seiner Autobiographie. McLaren hätte die Hälfte der Entwicklungskosten des Lambo tragen müssen, und darauf hatte Ron Dennis keine Lust und hat dann auf seine liebenswürdige Art den Lambo-Leuten den Stuhl vor die Tür gesetzt, als Peugeot mit Gratis-Motoren daherkam. Es soll allerdings auch Zuverlässigkeitsprobleme gegeben haben.

Wenn der Deal geklappt hätte, wäre der Lambo wohl schon bei den letzten Rennen 1993 im Heck des McLaren gewesen - Senna hatte darauf gedrängt.
Pat Symonds: "Ich habe Massa gefragt: Morgen musst Du 53 Runden lang so fahren - wie willst Du damit klarkommen?"

Beitrag Freitag, 30. Juni 2006

Beiträge: 273
Unter "gescheiterte Motorenhersteller-Comebacks" könnte man noch den Porsche-V12 von 1991 einordnen - man hatte sich mit Arrows verbündet, zog sich aber noch während der Saison 1991 aus der F1 zurück.
Pat Symonds: "Ich habe Massa gefragt: Morgen musst Du 53 Runden lang so fahren - wie willst Du damit klarkommen?"

Beitrag Samstag, 01. Juli 2006

Beiträge: 45834
Herzlich willkommen bei Yesterday und danke für die Infos! :wink:

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