Er fuhr sogar ein paar F1. Namentlich (auch das Thema hatten wir schon mal) den Filipinetti-Eagle, der nie ein F1-Rennen fuhr, sondern bei Bergrennen versauerte. Wir haben doch hier so viele Schweizer - und ich nehme an auch Herbert-Müller-Fans - da müsste doch noch mal was kommen, oder...
Also hier erst mal meine Herbert Müller Zusammenfassung...
So, hier also noch mal ein bisschen was zu Herbert Müller - und seinem unrühmlichen Ende. Herbert Müller, geboren am 11. Mai 1940, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Piloten der Schweiz, besonders im Langstreckenbereich: Seit 1961 widmete er sich dem Rennsport und erntete zunächst bei nationalen Veranstaltungen Erfolge. Im Verlauf der Jahre profilierte er sich als sicherer und schneller Pilot bei internationalen Veranstaltungen. Zu den grössten Erfolgen zählten wohl die 1966 und 1973 errungenen Porsche-Siege in der Targa Florio auf Sizilien. Aber bereits 1963 und 1965 erkämpfte er sich den Titel eines Europa-Bergmeisters, und in den Jahren 1971 und 1974 belegte er jeweils den zweiten Rang bei den 24 Stunden von Le Mans. Interserle-König nannte man ihn in den Jahren 1974, 1975 und 1976, als er sich hier in ununterbrochener Reihenfolge die Meisterschaft sicherte und so über Konkurrenten wie Leo Kinnunen, Reinhold Joest, Willibald Kauhsen, Helmut Kelleners und Georg Loos (wenn Euch die Namen noch etwas sagen) triumphierte. Die Zahl der nennenswerten Unfälle hielt sich in Grenzen, aber bereits im September 1972 wurde Herbert Müller der Nürburgring fast zum Verhängnis, nachdem sein Ferrarl sich infolge einer Startkarambolage überschlug und in Flammen aufging. Müller entfloh dem Inferno aus eigener Kraft, erlitt aber erhebliche Brandverletzungen.
Schon Ende 1964 musste er durch den plötzlichen Tod seines Vaters die Geschicke einer Metallveredelungsfirma in Reinach lenken. Diese Verpflichtungen erlaubten so nur eine Amateur-Rennkariere, die er aber äußerst professionell meisterte - aber stets kämpfte er einen harten Kampf um den erhalt dieser kleinen, kaum profitablen Firma. Äußere Markenzeichen des stets besonnen und freundlich wirkenden Schweizers waren: rötlich schimmernder Bürstenhaarschnitt, Vollbart und die fast nie fehlende Zigarre, die ihm auch zum Spitznamen 'Stumpen-Herbie' einbrachte.
Bereits 1979 verkündete Herbert Müller bei 24-Stunden-Rennen in Le Mans - seinem 14. Start dort - seinen endgültigen Rücktritt vom Motorrennsport. Anläßlich des 1000-km-Rennens auf dem Nürburgring wollte er zusammen mit einem deutschen Zahnarzt namens Dr. Siegried Brunn nochmals ein Comeback feiern. In der neunten Runde des Rennens übernahm Herbert Müller den Porsche 908 Turbo seines Partners, und nur gut fünf Runden später passierte schon der verhängnisvolle Unfall: auf nasser Fahrbahn kam er im Bereich Kesselchen aus bis heute ungeklärter Ursache von der Strecke ab und prallte ausgerechnet gegen einen den dort von Bobby Rahal bereits in Runde 1 abgestellte, defekten Porsche 935. Die Benzintanks explodierten bei dem Zusammenstoss, beide Fahrzeuge brannten völlig aus. Für Müller kam jede Hilfe zu spät. Ein grässlicher Unfall. Erst drei Runden später erfolgte der Abbruch. Die zu diesem Zeitpunkt führenden Nelson Piquet und Hans Stuck wurden zum Sieger erklärt.
Die Wracks nach dem Abbruch - man kann sich den Schrecken des Unfalls ausmalen!