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g-Kräfte bei Motorsportunfällen

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Mittwoch, 14. November 2007

Beiträge: 45834
Der Motorsport hat schon einige beeindruckende Unfälle gesehen, was g-Kräfte betrifft. Bereits bei Kräften unter 10g,. so heißt es, kann der Tod eintreten. Viel höhere Kräfte halten Rennfahrer bei Unfällen aus. Der Unterschied: Die Kräfte auf die Rennfahrer wirken nur für wenige Millisekunden. David Purley hält den Weltrekord: Beim Britischen Grand Prix in Silverstone kam es bei 173 km/h zu einem schweren Unfall, bei dem Purley einer g-Kraft von 178 g ausgesetzt wurde. Dies ist die stärkste g-Kraft, die jemals ein Mensch überlebte. Purley erlitt allerdings etliche Knochenbrüche. Beim Kanada GP in Montreal 2007 hielt Robert Kubica bei seinem Horrorcrash mehr als 70g stand, Alan McNish in Japan 2002 im Quali 57g!

Kennt ihr noch Unfälle bei denen so extrem hohe g-Kräfte auftraten? Auch in anderen Rennserien?

Beitrag Donnerstag, 15. November 2007
CMR CMR

Beiträge: 4496
Weiß nicht wieviel die ganzen Tamburello-Unfälle im Laufe der Zeit hatten. Wird wohl auch so zwischen 40-70g gewesen sein.
Bei Greg Moore's tödlichen Unfall sollen es auch so um die 170-180g gewesen sein. :cry:

Beitrag Donnerstag, 15. November 2007

Beiträge: 31
Diese ganze geschichte mit g kräften bei unfällen ist nicht viel sagend. was sind eigentlich g kräfte? g ist die abkürzung für beschleunigung von 9,81 m/s2. wenn man dann von g's bei einem unfall redet geht es um die negative beschleunigung die dabei entsteht. und diese ist sehr kurz. also 30 g bei einem aufprall für einige millisekunden ist erst mal nicht zu vergleichen mit 3 oder 4 g in einem kampfjet für etliche sekunden. ob man sich verletzt oder nicht hängt davon ab wie man den eigentlichen aufprall absorbiert, das heisst wie gross ist die fläche an meinem körper die die energie baim aufprall aufnimmt und wie lang ist der bremsweg dabei (mit bremsweg meine ich nicht den bremseg des wagens sonder dieser körperstelle, bzw des körpers). zur verdeutlichung, wenn ich mit meinem gewicht von 84 kilo hinfalle und sagen wir mal auf den rücken oder die brust falle, tu ich mir nicht so weh wie wenn ich den sturz mit meinem ellebogen abfange (kilopond/quadratcentimeter). und es macht ebenfalls einen riesigen unterschied ob ich auf beton ( der mir gar keinen bremsweg bietet ) oder auf sand falle, wo ich immerhin einen bremsweg von einigen cenitimetern habe. deswegen sind die aussagen über "g-kräfte" relativ zu sehen.

Beitrag Donnerstag, 15. November 2007

Beiträge: 146
slobnok hat geschrieben:
es macht ebenfalls einen riesigen unterschied ob ich auf beton ( der mir gar keinen bremsweg bietet ) oder auf sand falle, wo ich immerhin einen bremsweg von einigen cenitimetern habe. deswegen sind die aussagen über "g-kräfte" relativ zu sehen.


Sand ist doch ein Dämpfer, dass du die gleichen G-Kräfte hinzaubern kannst, brauchst du eine viel höhere Geschwindigkeit. :!: :!: :!: :!: :!:

Beitrag Donnerstag, 15. November 2007

Beiträge: 31
genau. und dieser kurze bremsweg vermindert deutlich die s.g. g kräfte. damit wollte ich verdeutlichen, dass es bei einem aufprall so viele faktoren gibt. wenn man mit 100 km/h in eine mauer knallt wirken nicht immer die gleichen g's auf den fahrer wie auf das fahrzeug bzw. teile davon.

Beitrag Donnerstag, 15. November 2007

Beiträge: 45834
Beim Crash von Martin Donnelly in Jerez wurden sicherlich auch Unmengen an g-Kräfte frei!

Beitrag Freitag, 16. November 2007

Beiträge: 35
Also ich weis nicht wie hoch die kräft gewesen ind, aber der unfall von luciano burti in spa wird auch nicht ganz ohne gewesen sein!!! Oder ralle in indy 2004 / 2005!! Schumis beinbruch in silverstone sah für mich auch ganz schön übel aus was g kräfte ngeht!!!

Beitrag Freitag, 16. November 2007

Beiträge: 45834
Bei Ralf Schumacher glaube ich nicht, dass die g-Kräfte so hoch gewesen sind. Der Unfall an sich war ja auch nicht schlimm. Dass es zu Verletzungen kam, liegt daran, dass er in einem ungünstigen Winkel in die Mauer krachte. Mit dem Heck vorwärts ist nun mal die empfindlichste Seite eines GP-Renners.

Beitrag Freitag, 16. November 2007

Beiträge: 35
ich denke mal das ein seiten aufprall am schlimmsten ist!! Wenn man rückwärts in die mauer geht werden die kräfte ja auf den rücken verteilt, beim frontaufprall fliegt man ja in die dann relativ schmallen gurte, das ist bestimm nicht angenehm!!!

Beitrag Freitag, 16. November 2007

Beiträge: 45834
Es gibt sicher einige schlimme Unfallszenarien, und wenn man diese Mal durchgeht, dann überracht es einen eigtl., dass schon sooo lange nichts mehr gravierendes passiert ist. Schlimm ist, wenn sich ein Auto in ein anderes bohrt, wie Nick Heidfelds Sauber 2002 in Österreich in den Jordan Honda von Takuma Sato (T-Bone Crash), aber auch solche Szenen wie in Australien zwischen Alexander Wurz (WIlliams Toyota) und David Coulthard (Red Bull Renault) können schnell tödlich ausgehen! Hoffen wir weiter, dass wir beziehungsweise die Fahrer weiterhin so viel Glück haben, denn mehr ist es ja wirklich nicht!

Beitrag Freitag, 16. November 2007

Beiträge: 35
da fallen mir ja grade noch die beiden BAR abflüge an einem wochenende in spa ein!!!Oder wie du scon geschrieben hast der unfall am a1 ring war für beide bestimmt kein zucker schlecken

Beitrag Freitag, 16. November 2007

Beiträge: 45834
Ja, aba auch bei den 3 Unfällen sind keine überdemensionalen g-Kräfte aufgetreten.

Beitrag Samstag, 17. November 2007

Beiträge: 1192
Hohe G-Kräfte, da fällt mir nur einer ein:

Kenny Brack aus der IRL in Texas 2003. Die einen sagen, er habe 202, 6 G überstanden, die anderen sprechen von "nur" um die 160 G, jedenfalls war es ein Unfall mit immens hoher G-Kraft, eigentlich ein Wunder, dass er überlebt hat!

NACHTRAG//Das hab ich von seiner Homepage:

It recorded a record 214 g impact and left me seriously injured.
Heinz-Harald Frentzen: "Tanja und ich, wir werden Papa!"

Formel 1-Tippspielteam: Hansa-Rostock-Ferrari-YouTube-Team

Beitrag Samstag, 17. November 2007

Beiträge: 45834
Damit hätte Kenny Bräck ja sogar den Rekord von David Purley gebrochen. Aber der Quelle sollte man eigentlich schon trauen!

Beitrag Samstag, 17. November 2007

Beiträge: 6675
MichaelZ hat geschrieben:
Bei Ralf Schumacher glaube ich nicht, dass die g-Kräfte so hoch gewesen sind.


so weit ich mich richtig erinnere waren es 78g.


boerly hat geschrieben:
ich denke mal das ein seiten aufprall am schlimmsten ist!! Wenn man rückwärts in die mauer geht werden die kräfte ja auf den rücken verteilt, beim frontaufprall fliegt man ja in die dann relativ schmallen gurte, das ist bestimm nicht angenehm!!!


ich glaube, da die Verzögerung schon so verdammt hoch sind, ist alles ziemlich gleich blöd, wobei die Seite natürlich schon ... ist, weil von vorne oder hinten hat man viel Auto dran, dass Energie wegnimmt und von der Seite bleibt da nur der Seitenkasten. Ebenfalls wird der Kopf wohl übelst hin und her geschleudert, was jetzt hinten/vorne eher nicht der Fall ist.
Ich denk auch, dass Winkel zw. 80° und 90° durchaus angenehmer sein können als so halbe Sachen wie 45° wenn man zuerst hinten oder vorns einschlagt und der Rest folgt so gleich oder??? 0° ist denke ich mal sicherlich das blödste was passieren kann oder???
Kimi Raikkonen

Beitrag Sonntag, 18. November 2007

Beiträge: 176
zu dem Purley-Unfall

dieser angebliche Weltrekord von 178g kommt mir doch etwas seltsam vor. Wie wurde dieser Wert ermittelt, Telemetrie gab es damals noch nicht ? Ich hab mir deshalb den Unfallbericht mal genauer durchgelesen. Nebenbei bemerkt find ich das Wort „Weltrekord“ in diesem Zusammenhang ziemlich unpassend.

Die Unfalluntersuchung wurde vom RAC-Gutachter P. Jowitt durchgeführt, einem Spezialist f. Militär-Flugzeugunfälle. (Jowitt untersuchte auch die Unfall-Fahrzeuge von Clark und Rindt).

Auszüge aus seinem Unfallbericht:

.......Das Fahrzeug durchbrach 5 Fangzäune und prallte anschließend fast frontal gegen einen mit Holzschwellen befestigten Erdwall. Dabei wurde das Chassis stark zerstört und bis auf eine Länge von 2 ft (ca. 60cm) zusammengedrückt (Gemessen bis zum Schott hinter dem Fahrersitz)

.......Der Drehzahlmesser zeigte 6000 min-1 an, das Getriebe war im 5. Gang, der Gasschieber war geöffnet. Daraus schloss er auf eine Aufprallgeschwindigkeit von ca. 110 mph (ca. 180 kmh)

.......Es waren Bremsspuren der beiden Vorderräder mit einer Länge von 155 Yards (ca. 140m) vorhanden. Diese begannen vor Becketts, gingen über das Infield und wieder zurück über die Strecke. Jowitt nahm eine Bremsverzögerung von 1,5g an, daraus errechnete er eine Geschwindigkeit bei Bremsbeginn von ca. 180 mph (ca. 290 kmh)

........Beschädigungen durch einen Zaunpfahl konnten nicht nachgewiesen werden. Es war ein extrem schwerer Unfall und es erscheint wahrscheinlich, dass die durch die Fangzäune abgebaute Geschwindigkeit entscheidend für das Überleben des Fahrers war.
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Dass die Nadel des Drehzahmessers bei 6000 stand, ist für mich kein Beweis für die Aufprallgeschwindigkeit.
Jowett hebt lobt zwar die Wirkung der Fangzäune, nimmt sie aber nicht in seine Berechnung auf.

Angenommen er schlug tatsächlich mit 180 kmh ein, dann komm ich bei einem Verzögerungsweg von ca. 1,4m (die Länge der damaligen Autos vor dem o. g. Schott betrug mind. 2m) auf eine mittlere Verzögerung von ca. 90g.

Sollten aber die Fangzäune die Geschwindigkeit auf 140-160kmh abgebaut haben, ergeben sicht daraus 55-72g. Auch wegen der, zum Glück, fehlenden Kopfverletzung bei Purley halte ich diese Werte für wahrscheinlicher als den „Weltrekord“-Wert.

Beitrag Sonntag, 18. November 2007

Beiträge: 45834
@Phantom: Vielen Dank für das Feedback. Du scheinst da etwas mehr Infos drüber zu haben. Das mit den 178g habe ich aus mehreren Quellen über David Purley. Komisch kam mir das nur deshalb vor, weil sie eben von einem Weltrekord sprechen, wie aber in diesem Thread bereits bestätigt, hatte Kenny Bräck einen weit größeren Wert!

Beitrag Samstag, 24. November 2007

Beiträge: 141
Bei Greg Moore habe ich mal was von 10.000 G gehört, während ich bei Kubica oft "nur" 15 gelesen habe. Was ist denn jetzt richtig?

Beitrag Samstag, 24. November 2007

Beiträge: 45834
Also 10 Tausend ist übertrieben. Bei Kubica warns bissi über 70g. (laut Blackbox).


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