JackOMalley hat geschrieben:
Beinahe alles richtig. Nur 1930 war der GP Frankreich wenn ich mich entsinne kein Rennen nach der Grand-Prix-Formel (ich glaube formelfrei), somit per Definition eigentlich kein Grand Prix mehr. Darüber lässt sich aber genauso streiten, wie über den England-GP 1949, der wohl eher so eine Art Vorübung gewesen ist, und ja wohl auch nicht ganz so stark besetzt gewesen ist (ohne Ferrari zum Beispiel und doch mit auffällig viel einheimischen Fahrern). Ganz sicher kein "richtiger" Grand Prix war das Rennen 1948, das offenbar auch nur unter dem Titel "RAC Grand Prix" gelaufen ist. Und wenn 1950 offiziell der 3. Grand Prix von Großbritannien gewesen ist, dann passt das wegen der Rennen 1926/27 und 1948/49 auch mit der Zählweise nicht wirklich. Und ebenfalls kein "echter" Grand Prix war der "Grand Prix de France" 1949, weil der "offizielle" Grand Prix de l'ACF in diesem Jahr ja wieder mal als Sportwagenrennen veranstaltet worden ist.
Und es gibt noch einen weiteren etwas strittigen Fall. Der GP der Schweiz 1935 war Wertungslauf zur EM, war aber in diesem Jahr noch nicht auf der Liste der Grande Epreuves.
In deiner Zählweise ist dann aber der Belgien-GP 1935 dabei, wenn ich das richtig kombiniere und im Gegensatz zu meiner Liste hast du auf GP Frankreich 1930, 1948 GP Großbritannien und 1949 GP Großbritannien und 1949 GP Frankreich verzichtet.
JackOMalley hat geschrieben:
Die Aussage verstehe ich nicht. Die Grand-Prix-Rennen waren ja bis so um 1930 herum nur den Werksteams vorbehalten, während für alles andere die jeweiligen Veranstalter eigene Regeln festlegen konnten. Das haben die gemacht, gerade weil oft nur so wenige Autos nach der jeweiligen Grand-Pric-Formel gebaut worden waren und Privatleute oft auch gar nicht an solche Autos herankommen konnten. Deswegen gabś z.B. 1926-1930 bei solchen Rennen voll besetzte Teilnehmerfelder, während beim "offiziellen" GP Frankreich 1926 nur ganze drei Rennwagen - noch dazu alle vom selben Team - an den Start gegangen sind. Das war dann letztendlich ja auch der Grund, warum 1928 bis 1930 praktisch kaum noch echte Grand-Prix-Veranstaltungen zustande gekommen sind und die Weltmeisterschaften in jenen Jahren auch nicht mehr gewertet werden konnten.
Danke nochmal für die Klarstellung. Dass die Rennveranstalter früher viel mehr Einfluss hatten ging ja noch lange weiter. Selbst unter der Weltmeisterschaft ab den 50er Jahren war das zum Teil ja noch so, vor allem wenn es um Preis- und Startgelder für die Teams und Fahrer ging. Erst Ecclestone wollte da ja eine gewisse Konstanz und Gruppendynamik reinbringen und hat so die Macht sukzessive von den Veranstaltern abgebaut und zu den Teams verlagert (also über Jahrzehnte gesehen). Wenn man jetzt sieht, was für eine Macht die Hersteller und Teams haben (Strategiegruppe, Bonuszahlungen etc.) ...
Trotzdem: Es könnte ja theoretisch trotzdem sein, dass einzelne Rennveranstalter auf das komplett gleiche Reglement setzten wie die großen Grands Prix.
Und was die Privatfahrer/Werksteams betrifft: Wenn mich nicht alles täuscht war das ja auch gewissermaßen eine Grauzone. Es gab ja speziell in den 20er Jahren auch die so genannten Specials: Ernest Eldridge und sein Special, der Halford Special etc. Aber klar, was halt nicht ging - und das war ja speziell in den 20er Jahren mit den Bugattis der Fall, dass Privatfahrer Autos kauften und sie privat bei den Grands Prix einsetzten. Was mich übrigens wuindert, dass da die Veranstalter das nicht zugelassen haben, nachdem man ja merkte, dass das Teilnehmerfeld wirklich mickrig war. Es gab ja glaube ich sogar ein Rennen, wo nur ein Fahrer ins Ziel kam!
JackOMalley hat geschrieben:
Zum Thema Rookies 1950, das ist halt schwer zu bestimmen.
Wenn ich mir die Teilnehmerliste zum britischen GP 1950 betrachte, fallen mir an "Grand-Prix-Rookies" nur David Hampshire, Peter Walker, Tony Rolt, Brian Shawe-Taylor, Joe Fry und Joe Kelly auf, alles Einheimische, von denen aber viele schon 1948 und 1949 an gleicher Stelle mit dabei waren. Einziger "echter" Neuzugang wäre damit Eugene Martin (1948 beim GP Frankreich nur im Training mit dabei). Über die gesamte Saison gesehen hätte ich ansonsten nur noch Froilan Gonzalez und Alfredo Pian anzubieten.
Klar, damals waren Rookies nicht mit den Rookies von heute zu vergleichen. Aber bezogen auf richtige Grands Prix musste es ja auch "Rookies" geben, weil du ja auf 152 Grand-Prix-Starts gekommen bist. Ich nehme an die sieben oben von dir genannten Fahrer tragen zu diesen jeweils 152 GP-Starts keinen bei.