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Frauen und die Formel 1

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Montag, 21. April 2003
Tom Tom

Beiträge: 2713
Dieser Thread wird hiermit eingerichtet, um auch regelmäßig die schönen Seiten des Grand Prix – Sportes beleuchten zu können. So dreht sich hier alles um das „unbekannte Wesen“ – die Frau. Wir sollten nicht nur an Pilotinnen oder Fahrerfrauen erinnern sondern an alle Schönheiten rund um die Formel 1 mit hoffentlich vielen Fotos.....

Beitrag Montag, 21. April 2003
Tom Tom

Beiträge: 2713
Auch heute kam wieder eine Frage rein, die schon oft gestellt wurde: Könntest du mir kurz sagen wieviele Frauen bisher in der F1 gefahren sind und in welcher Zeit das war ?

Ja, kein Problem. Hier findest du eine Auflistung aller 5 Teilnehmerinnen (nach dem ABC) seit Einführung der Formel 1 – Weltmeisterschaft:

Giovanna Amati wurde am 20. Juli 1962 in Rom geboren. Die Italienerin scheiterte 1992 im Brabham – Judd insgesamt 3mal (Südafrika / Mexiko / Brasilien) an der Qualifikationshürde. Ein Flirt mit Niki Lauda brachte die bislang letzte Formel 1 – Fahrerin aber dennoch in die Schlagzeilen !

Maria Teresa de Filippis wurde am 11. November 1926 in Neapel geboren. Die Italienerin war die erste Frau, die einen WM – Lauf in der Formel 1 bestritt. Die Bilanz nach 5 Startversuchen ist durchwachsen. In Monaco 1958 + 1959 nicht qualifiziert, folgten bei insgesamt 3 Teilnahmen in Belgien / Portugal / Italien (alle 1958 im Maserati) ein 10. Platz und zwei Ausfälle !

Divinia Galcia wurde am 13. August 1946 in Bushey Heath geboren. Die Britin konnte sich 1976 in Großbritannien für Surtees – Ford und 1978 in Argentinien / Brasilien für Hesketh - Ford nicht qualifizieren !

Lella Lombardi wurde am 26. März 1943 in Frugarolo geboren und verstarb am 03. März 1992 an Krebs. Die Italienerin ging durch den 6. Platz 1975 in Spanien (Abbruchrennen, 0.5 Punkte) als die erfolgreichste Frau in der Formel 1 – Geschichte (WM) ein. Sie fuhr für Brabham, March und Williams. Über die Metzgertochter wurde auch ein History - Report auf unserer Hauptseite veröffentlicht !

Desire Wilson wurde am 26. November 1953 in Brakpan geboren. Die Südafrikanerin gewann 1980 das Formel 1 – Rennen zur Aurora – Serie in Brands Hatch (Williams) und wurde Sechster beim GP von Südafrika 1981 (Tyrrell). Leider zählten beide Rennen nicht zur WM und somit findet sich in ihrer Statistik nur eine Nichtqualifikation (GB 1980) !

Allerdings gaben Frauen bereits viel früher kräftig gas. So fällt mir hierzu auch Elisabeth Junek oder die hübsche Kanadierin Kaye Petre ein, die in den 20er und 30er Jahren die Pisten unsicher machten.

Leider habe ich unsere Auflistung fast aller Frauen im GP Sport vor 1950 (vielleicht kann sich Michael noch erinnern) im eigenen Forum nicht finden können. Es müßte sich um einen Thread „Die Frage des Tages“ aus 2001 oder Anfang 2002 gehandelt haben. Wer kann aushelfen ???
Gruß

Tom

Beitrag Dienstag, 22. April 2003

Beiträge: 543
Was haltet ihr von diesem Rennanzug?

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Beitrag Dienstag, 22. April 2003
Tom Tom

Beiträge: 2713
Anni Roosdorp - Die Belgierin war ja erst nach dem zweiten Weltkrieg unterwegs, allerdings habe ich hierzu wenig Informationen. Das Kleid ist aber auf deiner Aufnahme kaum zu erkennen.....

Beitrag Dienstag, 22. April 2003
Tom Tom

Beiträge: 2713
Ich beginne mal mit einer alphabetischen Auflistung. Vielleicht könnt ihr die Liste etwas ergänzen, weitere Fotos einfügen und nähere Angaben zu den Pilotinnen (kommen auch von mir noch teilweise) machen ???

Prinzessin Colonna
Gräfin Einsiedel
Eilleen Ellison
Doreen Evans
Anne Itier
Minki Klinger
Gräfin Kozmian
Mme Jennky
Elisabeth Junek
Violette Morris
Helle Nice
Kay Petre
Lilliane Röhrs
Gwenda Stewart - Hawkins

Beitrag Dienstag, 22. April 2003

Beiträge: 888
Was wurde eigentlich aus der hübschen Lady, die voriges Jahr in Indy ein paar Runden mit dem McLaren drehte?
GRAHAM HILL
Sieger 24-Stunden-Rennens von Le Mans
Sieger Indi 500
Sieger Grand Prix von Monaco
Formel-1-Weltmeister

Beitrag Dienstag, 22. April 2003

Beiträge: 3106
Ih glaub ich hab die mal in einer IRL ergebnissliste gesehen, aber ich kann mich auch (wie immer) Ierren, auf jedem Fall hab ich sie dieses Jahr in einer Ergebnissliste gesehen :D
Interpunktion und Orthographie dieses Posts ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.

Mitglied bei
Zigarettenwerbeverbot Gold Lotus-Honda

Beitrag Dienstag, 22. April 2003

Beiträge: 1873
Das ist Sarah Fisher... sie fährt in der amerikanischen IRL Serie, hat es dieses Jahr mit dem Chevy Motor gegen die Neulinge, aber unglaublich starken Triebwerke von Toyota und Honda, sehr schwer.

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Das jetzige Bild ist einfach der Wahnsinn :D

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mit freundlichen Grüßen

Daniel Grosvarlet

Beitrag Mittwoch, 23. April 2003

Beiträge: 0
Ich hab noch 2 Informationen zu Sarah Fischer
1. Sie kommt aus den Amazonasgebiet, und wenn ich mich nicht irre sogar aus der gleichen Stadt wie Antonio Pizzonia
2. Sie ist die erste Frau die in einem IRL(heute IndyCar) Rennen von der Pole startete

Beitrag Mittwoch, 23. April 2003

Beiträge: 3257
Die Herren auf dem letzten Bild, die sie flankieren, kommen mir vage bekannt vor... :D
04.05.06 - mein Vierteljahrhundert!

Rossi is not good, he is God! (Transparent beim GP von Italien 2005)

Beitrag Mittwoch, 23. April 2003

Beiträge: 1873
Das Bild ist von irgendeiner Feier im Januar 2003 - kann mich aber nicht genau dran erinnern, was da los war.

Aber ich würde gerne mit einem der beiden Herren tauschen :mrgreen:
mit freundlichen Grüßen

Daniel Grosvarlet

Beitrag Mittwoch, 23. April 2003

Beiträge: 3257
Dann aber mit dem linken - komm ich wenigstens nicht in die Verlegenheit, ihm die Hand schütteln zu müssen. Was mir beim Rechten nur recht wäre...
04.05.06 - mein Vierteljahrhundert!

Rossi is not good, he is God! (Transparent beim GP von Italien 2005)

Beitrag Donnerstag, 08. Mai 2003

Beiträge: 1873
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Sie gefiel mir schon an der Seite von Heinz Prüller in Tohuwabohu
Gruß Tom !

Beitrag Freitag, 09. Mai 2003

Beiträge: 1681
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Beitrag Freitag, 09. Mai 2003

Beiträge: 1681
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Beitrag Freitag, 09. Mai 2003

Beiträge: 383
Etwas abseits vom Thema, aber nachdem ja Renault in der F1 wieder von sich reden macht ...

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Beitrag Freitag, 09. Mai 2003

Beiträge: 8060
...aber hallo...! :shock: :shock: :shock: :shock:

Re:

Beitrag Montag, 28. Juli 2014

Beiträge: 45812
Tom hat geschrieben:
Leider habe ich unsere Auflistung fast aller Frauen im GP Sport vor 1950 (vielleicht kann sich Michael noch erinnern) im eigenen Forum nicht finden können. Es müßte sich um einen Thread „Die Frage des Tages“ aus 2001 oder Anfang 2002 gehandelt haben. Wer kann aushelfen ???
Gruß

Tom


Wäre schon interessant...

Beitrag Freitag, 26. Dezember 2014

Beiträge: 45812
Ich hab hier mal eine kleine Serie über Frauen in der Formel-1 (und auch darüber hinaus):

1. Maria Teresa de Filippis
Mit Susie Wolff und Simona de Silvestro gab es 2014 zwei weibliche F1-Testfahrinnen. Doch alle fragen sich: Wann fährt die nächste Dame F1-Rennen? In den 50er Jahren wird man sich diese Frage wohl weniger gestellt haben. Der Sport war damals von Männern dominiert, anders als heute, wo der Automobilweltverband FIA eine Frauenkommission gegründet, Williams und Sauber von einer Teamchefin geführt und F1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone mit Sacha Woodward-Hill eine Frau als seine mögliche Nachfolgerin ins Spiel bringt. Die 50er Jahre waren geprägt von tollkühnen Männern. Rennfahrer waren damals Pokerspieler – mit dem eigenen Leben als Einsatz.

Mitten unter diesen knallharten Typen mischte sich 1958 eine Frau: Maria Teresa de Filippis. Nur um sich auszumalen, was das für eine Zeit war: 1958 war das Jahr, in dem in Deutschland Frauen erstmals auch ohne Zustimmung des Mannes einen Führerschein erwerben durften. Die Emanzipation war damals trotzdem noch kein Synonym für die Gleichberechtigung der Frauen. Und in dieser Zeit also schafft es eine Frau in die Königsklasse des Rennsports, wo es doch in den meisten anderen Profisportarten geschlechtergetrennte Wettbewerbe gibt.

Fangio stand mit Rat und Tat zur Seite


De Filippis wurde trotzdem warmherzigen von ihren männlichen Kollegen beziehungsweise Kontrahenten empfangen – besonders auch von Juan-Manuel Fangio. Nachdem er 1957 zum fünften Mal Weltmeister wurde, trat der Argentinier 1958 etwas kürzer und fuhr nur noch sporadisch Rennen. Er kümmerte sich blendend um De Filippis. Die heute 88-Jährige erklärte einmal: „Er machte sich Sorgen, weil ich viel zu viel Risiko einging.“ Ablehnung gab es damals nur vom Renndirektor in Frankreich, weswegen De Filippis mit ihrem privat eingesetzten Maserati 250F vom Rennen fern blieb. „Er sagte damals, den einzigen Helm, den Frauen tragen sollten, ist der beim Friseur.“

Maria Teresa de Filippis ist also die Pionierin der Formel-1. Nur vier andere Frauen haben sich als Fahrerin bei einem WM-Rennen gemeldet um auch im Rennen zu starten. Zuletzt 1992 Giovanni Amati, die aber im Qualifying mit ihrem Brabham Judd jeweils scheiterte. Geschwindigkeit war schon immer ein Thema für De Filippis. Als Teenager widmete sie sich dem Pferdesport, dann wollte sie aber wie ihr Bruder Luigi de Filippis mehr als nur eine Pferdestärke unter dem Hintern. Luigi fuhr ebenfalls mit Maserati-Boliden Rennen, wurde 1950 beim nicht zur WM zählenden F1-Rennen in Pescara Sechster und war auch für den Italien-GP genannt, zog die Meldung letztlich aber wieder zurück.

Die Brüder nahmen den Wunsch von der damals 22-jährigen Schwester, ebenfalls die Rennstrecken erobern zu wollen, nicht ernst. Sie strafte ihnen aber Lügen, als sie ihr erstes (lokales) Rennen für sich entschied! 1954 wurde sie italienische Sportwagenmeisterin, später bekam sie sogar einen Werksvertrag bei Maserati. In der Formel-1 zog sich Maserati werksseitig Ende 1957 jedoch zurück.

Als erste F1-Fahrerin genießt die Italienerin, die jahrelang immer wieder bei Rennen vor Ort war, einen guten Ruf. Ihre Leistungen am F1-Volant waren aber überschaubar: Beim Belgien-GP 1958 wurde sie damals Zehnte, was allerdings auch dem letzten Platz entsprach. Im Quali war sie rund 40 Sekunden langsamer als Pole-Mann Tony Brooks (Vanwall), was trotz der damals noch 14,12 Kilometer langen Strecke in Spa-Francorchamps auch ein großer Abstand war. Drei Rennen fuhr sie 1958, im folgenden Jahr sollte sie für das Porsche-Team von Jean Behra starten. Nachdem der aber tödlich verunglückte, hing Maria Teresa de Filippis den Helm an den Nagel.

Beitrag Samstag, 27. Dezember 2014

Beiträge: 45812
Serie: F1-Fahrerinnen: 2. Lella Lombardi
Statistisch gesehen ist Lella Lombardi die erfolgreichste F1-Fahrerin in der Geschichte. Ihren halben Punkt holte sie in einem tragischen Rennen: Sie lag mit ihrem March Ford auf Rang sechs, als der Spanien-GP 1975 wegen des schweren Unfalls von Rolf Stommelen (fünf Zuschauer und Streckenposten starben) abgebrochen wurde.

Lombardi fuhr 1975 und ’76 für March, Williams und RAM insgesamt zwölf WM-Rennen. Bezahlt wurde die Laufbahn vom Grafen Vittorio Zanon, der mit seinem Cousin über Jahre mehrere F1-Piloten förderte, darunter auch erfolgreiche Stars wie Ronnie Peterson, Michele Alboreto und sogar Ayrton Senna. Heute würde man sagen, Lombardi war eine Bezahlfahrerin.

Doch wenn man die Italienerin nur darauf beschränkt, tut man ihr Unrecht. Letztlich führten ihre Leistungen dazu, dass Graf Zanon sich ihr annahm. Lombardi war in Italien recht erfolgreich, Rang zehn 1973 in der italienischen Formel-3 für das spätere F1-Team Scuderia Italia war schon viel versprechend, genauso auch Platz fünf 1974 in der europäischen Formel-5000 mit einem Lola Chevrolet. Im selben Jahr beendete sie im Matich Repco auch ein von zwei Rennen zur australischen F1-Meisterschaft auf dem Podest.

Rennsport-Virus durch Fahrt ins Krankenhaus


Das Geld von Count Zanon war für die Laufbahn von Lombardi sehr wichtig, denn sie wuchs in sehr einfachen Verhältnissen in Norditalien auf. Ihre Familie konnte sich nicht einmal ein eigenes Auto leisten, Lombardi lebte zu Beginn ihrer Karriere sprichwörtlich von der Hand in den Mund. Der Legende nach weckte übrigens eine Fahrt vom Handball-Platz zum Krankenhaus (Lombardi hatte sich verletzt), die mit rasanten Tempo vonstattenging, ihr Interesse am Motorsport.

Lombardi war eine Allrounderin: Sie fuhr nach ihrer kurzen F1-Karriere auch Sport- und Tourenwagen, auch in der NASCAR und anfangs auch als Rallye-Beifahrerin sah man sie. 1977 beendete sie das 24-Stundenrennen von Le Mans auf einem Inaltera Cosworth gemeinsam mit der belgischen Rennfahrerin Christine Beckers auf dem elften Platz. In Italien gewann sie mehrere Sechs-Stundenrennen. Leider wurde Lombardi nur 48 Jahre alt, dann erlag sie einem Krebsleiden.

Beitrag Sonntag, 28. Dezember 2014

Beiträge: 45812
Serie: F1-Fahrerinnen: 3. Divina Galica
Max Verstappen müsste noch bis 2025 warten, um mit dem Rennsport anzufangen, würde er es so machen wie Divina Galica. Immerhin: Schon zwei Jahre danach versuchte sie sich für die Formel-1 zu qualifizieren. Wer mit 28 beginnt Rennen zu fahren und es trotzdem noch bis in die Königsklasse schafft, der hat auf jeden Fall Talent.

Aber der Rausch der Geschwindigkeit war auch davor schon ihr ständiger Begleiter. Von 1964 bis ’72 war Galica bei Olympischen Spielen die beste Skirennläuferin Englands zu jener Zeit. Im Weltcup erreichte sie 15 Mal einen Platz unter den besten zehn und immerhin zwei Mal das Treppchen als Dritte. Sie war populär und prominent – und wurde daher zu einem Prominentenrennen 1974 im Oulton Park eingeladen. Dabei machte sie eine so gute Figur (und das ist nicht nur sprichwörtlich zu sehen), dass sie sich entschied, eine zweite Profikarriere als Rennfahrerin anzuhängen.

Sie fuhr vor allem Kart-, später auch Sportwagen- und Truckrennen. 1976 wurde sie von Nick Whiting verpflichtet, dem Bruder des heutigen F1-Renndirektors Charlie Whiting. Er betrieb damals einen Rennstall in der britischen Shellsport-Serie und setzte dort für Galica einen Surtees-Ford-F1-Rennwagen ein. Beim Großbritannien-GP versuchte man sich auch – allerdings erfolglos – bei einem WM-Rennen zu qualifizieren. 1977 wurde sie Elfte beim Race of Champions, einem F1-Rennen, das allerdings nicht zur WM gerechnet wurde. Hesketh verpflichtete Galica dann für die F1-Saison 1978, aber nach zwei Nicht-Qualifikationen wurde der Vertrag aufgelöst.

Die heute 70-Jährige arbeitete bis vor rund zehn Jahren noch für die Skip-Barber-Rennfahrerschule und noch heute sieht man sie bei historischen Veranstaltungen.

Beitrag Montag, 29. Dezember 2014

Beiträge: 45812
Serie: F1-Fahrerinnen: 4. Desiré Wilson
Der 7. April 1980 ging in die Geschichte ein: Mit Desiré Wilson gewann damals bis heute das einzige Mal eine Frau ein Rennen, das für F1-Boliden ausgeschrieben war. Das Rennen zählte damals zur britischen Aurora-AFX-F1-Serie. Sie fuhr für das Theodore-Team einen Wolf Ford und kontrollierte das Rennen vom Start bis ins Ziel. Dass nur zehn Fahrer am Start standen, soll ihre Leistung dabei keinesfalls schmälern.

Selbstredend versuchte sie sich nach diesem Erfolg auch in der F1-Weltmeisterschaft. Ein gutes Omen: Der Großbritannien-GP fand 1980 ausnahmsweise nicht in Silverstone statt, sondern auf jenem Kurs in Brands Hatch, auf dem sie zuvor das Rennen gewonnen hat. Wilson verpasste die Qualifikation fürs Rennen, ihr Williams Ford wurde aber nur privat eingesetzt. Heute taucht sie in der Statistik daher unter jenen Fahrern auf, die sich für ein WM-Rennen nie qualifizieren konnten. Dabei fuhr sie beim Südafrika-GP 1981 im Rennen einen Tyrrell Ford. Ausgerechnet eine Kollision mit ihrem Teamkollegen Eddie Cheever beendete das Rennen, das später wegen des FISA-FOCA-Streits nachträglich den WM-Status verlor. Auch das Race of Champions 1979 zählte nicht zur WM, hier wurde sie Neunte.

Familie mit Rennsport verbunden

Die Statistik verschweigt also die Tatsache, dass Wilson die GP-Szene ordentlich aufmischte, was nicht nur auf Interesse stieß. Manche männlichen Kollegen fühlten sich in ihrer Ehre gekränkt. Der Überlieferung nach soll vor allem Jacques Laffite ein Problem mit einer Frau am Steuer eines F1-Rennwagens gehabt haben, weshalb er Wilson sogar mal von der Bahn gedrängt haben soll.

Was an der Geschichte wirklich dran ist, sei dahingestellt. Wilson hat mit ihrem Talent zweifellos aufgezeigt, dass auch Frauen richtig gut Rennen fahren können. Das begann schon in Südafrika, wo ihr Vater mehrmals Motorrad-Meister wurde. „Und weil er keine Jungs hatte, setzte er halt mich in Midget-Rennwagen“, wird Wilson zitiert. Mit Erfolg: 1975 und ’76 holte sie sich jeweils den Titel in der südafrikanischen Formel-Ford. Sie ging nach England, um sich auch internationalen Gegnern zu messen. Zwei Siege und Gesamtrang drei waren die erfolgreiche Ausbeute aus dem Jahr 1977 in der britischen Formel-Ford.

Der nächste Schritt war gewaltig: Mario Deliotti holte sie in sein Team in der Aurora-AFX-F1-Serie, wo er einen Ensign Ford einsetzte. Wilson fuhr aber auch bei zahlreichen anderen Rennen mit. So machte sie sich auch in der Sportwagenszene einen guten Ruf. 1983 beendete sie gemeinsam mit den beiden Deutschen Axel Plankenhorn und Jürgen Lässig das 24-Stundenrennen von Le Mans auf Rang sieben. Auch IndyCar, britische Formel-3000 und historische Rennen bestritt sie.

135 verschiedene Rennautos hat Wilson im Laufe ihrer Karriere bewegt. Auch der Mann der 61-Jährigen hat mit dem Rennsport zu tun: Alan Wilson zeichnete in Amerika schon verschiedene IndyCar-Rennstrecken.

Beitrag Montag, 29. Dezember 2014

Beiträge: 1199
MichaelZ hat geschrieben:
Serie: F1-Fahrerinnen: 4. Desiré Wilson
Der 7. April 1980 ging in die Geschichte ein: Mit Desiré Wilson gewann damals bis heute das einzige Mal eine Frau ein Rennen, das für F1-Boliden ausgeschrieben war. .

Wenn die Serie nur für F1 Boliden ausgeschrieben war, warum nahmen dann Formel 2 Wagen daran teil?

Result Brands Hatch 7. April 1980
1 Desiré Wilson Wolf-Cosworth WR4 40 laps
2 Norman Dickson Lotus-Cosworth 78 40 laps
3 Eliseo Salazar Williams-Cosworth FW07 40 laps
4 Giacomo Agostini Williams-Cosworth FW06 40 laps
5 Tony Dean Chevron-Hart B42 38 laps
6 Brian Robinson Chevron-Hart B48 38 laps

Fastest Lap: Desiré Wilson (Wolf-Cosworth WR4), 1m20.91
Pole Position: Emilio Villota, 1m20.49


Did Not Finish
Bob Howlings Chevron-Hart B42 24 laps/Clutch
Emilio Villota Williams-Cosworth FW07 8 laps/Accident damage
Guy Edwards Arrows-Cosworth A1 7 laps/Accident
Geoff Lees Wolf-Cosworth WR3 0 laps/Accident

Bold Formel 2 Fahrzeuge
Diskutiere niemals mit Idioten!
Erst ziehen sich dich auf ihr Niveau
und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung.

(c) by Mark Twain

Beitrag Montag, 29. Dezember 2014

Beiträge: 45812
Was stimmt denn nicht? Die Rennen war für F1-Fahrzeuge ausgeschrieben, dass sie auch für F2-Boliden ausgeschrieben war, hab ich ja nicht bestritten damit. Ich schrieb ja nichts von "nur für F1-Boliden". Aber netter Versuch, mir wieder ans Bein zu pinkeln :wink:

Beitrag Dienstag, 30. Dezember 2014

Beiträge: 1199
MichaelZ hat geschrieben:
Was stimmt denn nicht? Die Rennen war für F1-Fahrzeuge ausgeschrieben, dass sie auch für F2-Boliden ausgeschrieben war, hab ich ja nicht bestritten damit. Ich schrieb ja nichts von "nur für F1-Boliden". Aber netter Versuch, mir wieder ans Bein zu pinkeln :wink:


Du hast wortwörtlich geschrieben: "das für F1-Boliden ausgeschrieben" und nichts anderes. Das impliziert das es ein reines Formel 1 Rennen war. Hättest du geschrieben es war nach dem damals gültigen Regelwerk der FISA zur Formel1 ausgeschriebenes Rennen gewesen, wäre das was anderes. Dort waren ausdrücklich Fahrzeuge der Formel 2 Klasse zur Fahrer Weltmeisterschaft zugelassen.
Wieder ein typischer Fall von den feinen Unterschied zwischen das was du irgendwo kopiert hast und dem tatsächlichen Sachverhalt. Also nix von am Versuch dir ans "Bein pinkeln" zu wollen, sondern deine Ignoranz der Sachverhalte und der Glaube das wenn Gutenberg kopieren, kann wirds schon stimmen.
Ich hab dir schon öfter den Tipp gegeben deine Quellen zu prüfen und nicht nur Sinnfrei zu kopieren.
Diskutiere niemals mit Idioten!
Erst ziehen sich dich auf ihr Niveau
und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung.

(c) by Mark Twain

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