Foren-Übersicht / Formel 1 / Historisches

Fragen zu Jochen Rindt's Unfall in Monza

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Samstag, 25. November 2006

Beiträge: 37
Guten Tag zusammen,
ich bin seit gestern neu hier angemeldet, lese aber schon einige Zeit mit.
Mich interessiert besonders die Zeit 1970-1978. Damals gab es ab und zu mal eine Übertragung im TV (ich rede hier übrigens ausschließlich von den Rennen - das Training hat damals kaum jemanden interessiert!), manchmal auch Zusammenfassungen in der "Sportschau" oder auch eine kleinen Zeitungsartikel am nächsten Tag.
Heutzutage kommt man durch das Internet viel besser an Informationen ran, ganz anders als früher.
BTW - das Niveau finde ich sehr gut. Gerade beim Thema "Unfälle" wird auf manche provozierenden Bemerkungen von den Mitgliedern erst gar nicht eingegangen - eine sehr effektive Methode, um niveauarme Beiträge zu unterbinden!
Zum Thema. Ich habe zu "Jochen Rindt" in diesem Forum mit Hilfe der Suchfunktion schon einiges zu ihm gelesen, aber noch keine Informationen auf meine Fragen bekommen. Man möge mir verzeihen, wenn ich nicht richtig gesucht habe.
Jochen Rindt war damals "mein" Held. Klar - ich war ein Kind und wenn ein Rennen im TV kam, hat Jochen meistens gewonnen. Unvergessen die Spannung in Brands Hatch, Monaco oder gar Hockenheim. So ein Rennen würde ich heute gerne mal wieder sehen!
Irgendwie war für mich damals "klar", daß Jochen in Österreich gewinnen würde - sein Heim-GP. Der Ausfall war eine riesige Enttäuschung für mich!
Dann kam der 05. September. Nix mit Formel 1 im TV - das Rennen war ja erst Sonntag.
Die Sportschau (für mich damals in s/w) zeigt ein Standbild der Parabolica (leere Strecke) und der Kommentator teilt mit, daß Jochen tot ist.
---
Ich könnte euch ein Bild von diesem Standbild malen, so fest ist das bei mir eingebrannt!
Das gibt es doch nicht: "Jochen Rindt ist tot".
Mich hat das alles nicht mehr interessiert: Wer teilnimmt, wer gewinnt.
Ich habe auch als Kind damals keine "Recherche" betrieben, "warum" oder "wieso" etwas passiert ist. Jochen ist tot - Punkt.
Durch Internetinformationen sind aber bei mir Fragen zu dem Unfall aufgetaucht - vielleicht hat jemand Antworten.
Stimmen folgende Angaben:
1. Der Vorderwagen wurde abgerissen, weil an der Stelle, wo der Wagen einschlug, ein Zuschauer ein Loch gegraben hatte, um aus der Perspektive bessere Fotos machen zu können oder nach dem Rennen auf die Strecke laufen zu können?
2. Jochen verstarb bereits auf der Rennstrecke. Er "durfte" aber offiziell dort nicht für tot erklärt werden, weil wegen der italienischen Gesetzeslage die Strecke dann für Untersuchungen gesperrt werden müßte und das Rennen gefärdet war?
3. Es ist unerheblich, das dem Krankenwagen auf der Fahrt zum Krankenhaus das Benzin ausging, da die Verletzungen zu schwer waren, bzw. Jochen bereits tot war?
4. Das Wrack wurde - wegen der Untersuchungen - eingeschlossen und Jahre später durch Zufall "irgendwo in einer Garage" wiedergefunden?
5. Ist die Bauweise des Lotus 72 (flache Schnauze) mit ein Grund dafür, das sich der Wagen unter der Leitplanke durchgraben konnte?
6. Evtl. ist ja nicht jeder hier im Forum ausgebildeter Arzt und hat Jochen nach dem Unfall behandelt, trotzdem mal die Frage: Wenn ich von den Vorfällen
- unvollständiges Anlegen der Sicherheitsgurte
- Bruch der Bremsanlage
- Befestigung der Leitplanke
- "Grube" am Befestigungspfahl
den ersten Punkt weglasse (also annehme, Jochen hätte den Gurt komplett angelegt): Hätte er den Unfall überleben können?
Ich hoffe auf zahlreiche, aufklärende Antworten.

Beitrag Samstag, 25. November 2006

Beiträge: 45703
Willkommmen im Forum! Ich kann dir zunächst erst mal nicht helfen, versuche noch was über seinen Unfall herauszufinden, aber ich war weder damals auf der Welt, noch ist das mein spezielles Gebiet. Ich denke es gibt hier einige User, die dir weiterhelfen können, könnte aber dauern, weil momentan ein paar beruflich etwas eingespannt sind.

Beitrag Samstag, 25. November 2006

Beiträge: 146
Hallo Willkommen!

Auch ein Rindt Fan, für mich als Österreicher irgendwie klar.

laut diversen Berichten war wohl die Todesursache ein massives Schädeltrauma, und vorallem Blutverlust.

Laut einem Interview hab ich mal wo gelesen (frag mich nicht mehr nach der Quelle), dass laut Bernie Eccelstone der an der Unfallstelle war, und mit seinem Helm zurück kam er sich die Halsschlagadern an dem Amaturenbrett aufschnitt. Wenn das und da bin ich mir nie sicher die einzige Toidesursache war, dann hätte Jochen durch vollständiges anlegen der Gurte überlebt, wahrscheinlich nie mehr ordentlich laufen können, aber auch die Gefahr einer Bluttrombose wie bei Ronnie Peterson, war gegeben. Doch bleibt das leider spekulativ!

Am Ende war der Unfall extrem massiv und die Autos der Zeit nicht für so was ausgelegt.

Übrigens wäre es wahrscheinlicher gewesen das wenn Emmo nicht den riesen Unfall mit dem original Rindt auto gehabt hätte der Unfall nie passiert wäre, aber das ist Kaffeesatz lesen.

Am Ende bleibt nur über: "Jochen Lives"

MZ
MZ (=EmZet) nicht verwandt und nicht verschwägert mit MichaelZ
www.v8thunder.com

Beitrag Samstag, 25. November 2006

Beiträge: 37
EmZet hat geschrieben:
Hallo Willkommen!

Auch ein Rindt Fan, für mich als Österreicher irgendwie klar.

laut diversen Berichten war wohl die Todesursache ein massives Schädeltrauma, und vorallem Blutverlust.

Laut einem Interview hab ich mal wo gelesen (frag mich nicht mehr nach der Quelle), dass laut Bernie Eccelstone der an der Unfallstelle war, und mit seinem Helm zurück kam er sich die Halsschlagadern an dem Amaturenbrett aufschnitt. Wenn das und da bin ich mir nie sicher die einzige Toidesursache war, dann hätte Jochen durch vollständiges anlegen der Gurte überlebt, wahrscheinlich nie mehr ordentlich laufen können, aber auch die Gefahr einer Bluttrombose wie bei Ronnie Peterson, war gegeben. Doch bleibt das leider spekulativ!

Am Ende war der Unfall extrem massiv und die Autos der Zeit nicht für so was ausgelegt.

Übrigens wäre es wahrscheinlicher gewesen das wenn Emmo nicht den riesen Unfall mit dem original Rindt auto gehabt hätte der Unfall nie passiert wäre, aber das ist Kaffeesatz lesen.

Am Ende bleibt nur über: "Jochen Lives"

MZ


Von der Emmo-Geschichte im letzten Absatz weiß ich nichts. Kannst Du da mehrvon erzählen?

Beitrag Samstag, 25. November 2006

Beiträge: 146
original hat Colin Chapman für Rindt einen funkelnagelneuen 72er nach Monza gebracht, den Emmo einfahren sollte, aber in der Parabolica zerstörte er das Auto, ziemlich heftig sogar.

Ferrari had been dominant in Austria and once again Jacky Ickx was joined by Clay Regazzoni and Ignazio Giunti. On Friday Ickx was fastest. Practice saw Emerson Fittipaldi going off at the Parabolica, crashing over an earth bank in his first run in a Lotus 72. He ended up among the trees, fortunately without hitting any of them.

von diesem link: http://www.grandprix.com/gpe/rr194.html

somit musste er seinen älteren Lotus 72 verwenden den Emmo fahren hätte sollen, und der eigentlich general überholt hätte werden sollen.

Zur Bremswelle: der 72er war im original mit Anti Dive und anti-squat ausgerüstet, erst bei der entfernung beider Aufhängungssytseme wurde der 72er ein siegesauto...
Jedoch die Belastung auf der Bremswelle nahm zu, und war ja auch in Zandvoort schon bei Miles gebrochen..
Durch diese Systeme war die Bremeswelle wohl nicht als verschleißteil ausgelegt und eurde eben daher nicht entsprechend oft getauscht.

hier noch ein schneller link über den 72er: http://www.ddavid.com/formula1/lotus72.htm

übrigens ne geile Seite!

MZ
MZ (=EmZet) nicht verwandt und nicht verschwägert mit MichaelZ
www.v8thunder.com

Beitrag Sonntag, 26. November 2006

Beiträge: 37
EmZet hat geschrieben:
original hat Colin Chapman für Rindt einen funkelnagelneuen 72er nach Monza gebracht, den Emmo einfahren sollte, aber in der Parabolica zerstörte er das Auto, ziemlich heftig sogar.

Ferrari had been dominant in Austria and once again Jacky Ickx was joined by Clay Regazzoni and Ignazio Giunti. On Friday Ickx was fastest. Practice saw Emerson Fittipaldi going off at the Parabolica, crashing over an earth bank in his first run in a Lotus 72. He ended up among the trees, fortunately without hitting any of them.

von diesem link: http://www.grandprix.com/gpe/rr194.html

somit musste er seinen älteren Lotus 72 verwenden den Emmo fahren hätte sollen, und der eigentlich general überholt hätte werden sollen.

Zur Bremswelle: der 72er war im original mit Anti Dive und anti-squat ausgerüstet, erst bei der entfernung beider Aufhängungssytseme wurde der 72er ein siegesauto...
Jedoch die Belastung auf der Bremswelle nahm zu, und war ja auch in Zandvoort schon bei Miles gebrochen..
Durch diese Systeme war die Bremeswelle wohl nicht als verschleißteil ausgelegt und eurde eben daher nicht entsprechend oft getauscht.

hier noch ein schneller link über den 72er: http://www.ddavid.com/formula1/lotus72.htm

übrigens ne geile Seite!

MZ


Stimmt - geile Seite.
Gibt's die Konstruktionszeichnung oben auf Seite irgendwo in groß?


Zurück zu Historisches

cron